Kapitel 2: Besuch (1.016)
„In welcher Beziehung stehst du denn bitte zu deinen Ärzten?" frage ich ihn also, weshalb der Angesprochene mich erst überrascht ansieht, dann jedoch erneut zu lächeln beginnt.
Ehrlich mal, wie kann man denn dauerhaft lächeln?
„Sag ich Ihnen nicht, Herr Kim." beantwortet er schmunzelnd meine Frage, was mich nur meine Augen verdrehen lässt. Doch der Schwarzhaarige lässt sich davon nicht beirren, sondern wendet sich wieder seinem Manga zu, ohne sein Lächeln abzulegen.
Ich drehe mich nur wieder genervt um.
Tja, mit dieser Antwort hat er mein Interesse dann doch wieder verloren.
Zu meiner Überraschung schaffe ich es tatsächlich nochmal einzuschlafen, doch werde von einem Klopfen an der Tür geweckt, welche sich auch sogleich öffnet.
Warum ist das in Krankenhäusern eigentlich immer so?
Es wird zwar angeklopft, aber auf Einlass wartet man nie. Ich hasse das. Ich brauche meine Privatsphäre. Schon schlimm genug, dass ich mir mein Zimmer mit so jemandem teilen muss.
Jedenfalls setze ich mich nun wieder genervt auf und warte, wer das Zimmer betritt.
„Hey, Tae. Wie gehts dir?" „Könnte besser sein." beantworte ich wahrheitsgemäß die Frage der Braunhaarigen. „Tae?" sagt dann auch mein Zimmernachbar. „Na das ist doch schon mal ein Anfang." fügt er dann noch schmunzelnd hinzu, was mich nur wieder meine Augen verdrehen lässt und ich mich wieder von ihm ab- und dafür Jisoo und Rosé zuwende: „Was habt ihr da?" „Oh. Die Schulaufgaben von heute." beantwortet die Blondhaarige und legt mir einen Stapel von Büchern und Heften auf den Tisch des Raumes, ehe sie sich, nachdem sie sich eine Weile im Raum und vorrangig auf Schneewittchen's Hälfte umgesehen hat, eben diesem zuwendet.
„Hi. Ich bin Park Roseanne, aber du kannst mich gerne Rosé nennen." stellt sie sich dem Schwarzhaarigen lächelnd vor, während sie ihm die Hand entgegen streckt.
Nanu? Wo ist die sonst eigentlich immer so schüchterne Rosé hin?
Jedenfalls ergreift der Angesprochene lächelnd ihre Hand und stellt sich nun auch vor: „Jeon Jungkook. Freut mich dich kennenzulernen." Nun bewegt sich auch die Braunhaarige zum Bett meines Zimmernachbarn und sagt währenddessen lächelnd: „Dein Lächeln steckt echt an. Ich bin Kim Jisoo." stellt sie sich nun auch vor und hält ihm ebenfalls ihre Hand entgegen. Direkt ergreift er sie und scheint nochmal um ein Vielfaches breiter zu lächeln, während er ein einfaches „Hi." zur Begrüßung sagt.
Stimmt schon. Irgendwo hat Jisoo Recht. Sein Lächeln ist echt ansteckend.
„Du liest One Piece?" fragt Rosé, während sie sich den Manga schnappt, der auf dem Tischchen des Schwarzhaarigen liegt. „Ja. Ich hab schon so gut wie jeden Manga der Reihe, der bisher draußen ist, gelesen." beantwortet das Schneewittchen noch immer lächelnd. „Ich wollte das auch schon lange anfangen, doch kam bisher einfach nicht in einen der Läden." schmollt Rosé.
„Hey, wenn du magst kann ich dir die ersten leihen. So hast du immerhin ein Grund öfter vorbei zu schauen. Damit es nicht ganz so langweilig für mich ist." entgegnet das Schneewittchen und reicht der Blondhaarigen die ersten drei Mangas der Reihe.
„Wow, vielen Dank, Jungkook." lächelt sie breit und nimmt sie glücklich an.
Wie zur Hölle kann der Kerl so offen sein?
I mean, er kennt Rosé doch gar nicht und leiht ihr direkt drei seiner Mangas?
„Ich werde sie dir wiedergeben, sobald ich fertig bin." fügt die Blondhaarige dann noch hinzu. „Das freut mich." entgegnet der Angesprochene nur lächelnd.
Ach ja und noch etwas: Ich dachte Rosé und Jisoo wären meinetwegen her gekommen, also warum sind sie dann jetzt die ganze Zeit bei diesem männlichen Schneewittchen?
Aus diesem Grund räuspere ich mich kurz, was Jisoo und Rosé dann doch wieder dazu veranlagt auch mir wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken.
„Oh, Verzeihung, Tae." sagt Jisoo und kommt nun wieder zu mir. „Also hier steht alles, was du zu machen brauchst" beginnt sie und reicht mir einen Zettel. „und die Bücher und Hefte dazu, hat Rosé dir auf den Tisch gelegt." fährt sie dann fort und weist auf den Tisch. „Wenn du Hilfe brauchst, dann melde dich einfach. Du hast ja unsere Nummern, oder?" Langsam nicke ich die Frage der Braunhaarigen ab.
„Okay, dann kurier dich schön aus und werde schnell wieder gesund, Tae. Komm, Rosé. Wir müssen wieder." „Ja, okay. Danke für die Mangas, Jungkook. Bis später." „Bis später, Rosé." entgegnet der Schwarzhaarige lächelnd. Danach verabschiedet sich auch Jisoo bei dem Schneewittchen, ehe sich beide Mädels dann auch von mir verabschieden und den Raum verlassen.
Augenverdrehend stehe ich dann von meinem Bett auf und bewege mich auf den Tisch zu, um mich an die Schulaufgaben zu machen. Je schneller ich die hinter mich gebracht habe, desto schneller kann ich mich wieder entspannen.
„Uuh, ist das Englisch?" fragt das Schneewittchen mit leuchtenden Augen, während er sich nun mit Krücken ebenfalls auf den Tisch zu bewegt, um auf dem Stuhl mir gegenüber Platz zu nehmen.
Krücken braucht er also, aha.
„Ja. Also nerv mich nicht. Das ist das schlimmste Fach, was es gibt. Mach dich lieber an deine eigenen Schulaufgaben." „Wie bitte? Englisch und das schlimmste Fach? Ich bitte dich, Mathe ist doch viel schlimmer! Außerdem habe ich keine Schulaufgaben." „Wie du hast keine?" frage ich irritiert. „Naja, ich geh nicht zur Schule."
„Wie du gehst nicht zur Schule? Wie alt bist du denn? Du siehst definitiv jünger aus, als ich."
„Ich bin achtzehn, doch fühle ich mich noch immer wie dreizehn."
Verwirrt sehe ich ihn an und wollte gerade zu einer weiteren Frage ansetzen, als es an der Tür klopft, die direkt wieder geöffnet wird.
„Jinnie!" sagt der Schwarzhaarige direkt wieder fröhlich. Der Blondhaarige betritt den Raum nun gänzlich und das samt eines Rollstuhls. „Bereit, Kookie?" Der Angesprochene nickt diese Frage lediglich lächelnd ab, ehe der Arzt den Rollstuhl neben den Jüngeren platziert und ihm dabei hilft, auf diesem Platz zu nehmen. Die Krücken stellt der blondhaarige Arzt dann an die Wand neben des Bettes des Schwarzhaarigen und setzt den Rollstuhl nun langsam in Bewegung.
„Doktor Jung wird gleich nochmal nach Ihnen sehen, Herr Kim." sagt der Arzt an dessen Namensschild am Kittel Jeon S. steht. Ich nicke diese Worte des Blondhaarigen nur ab und direkt darauf verlassen Doktor Jeon und Schneewittchen das Zimmer.
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