Mut zum Übermut

Poetry Slam


Wir alle scheuen uns davor

Um jemanden zu kämpfen

Selbst wenn dieser jemand besonders ist

Das Kämpfen lassen wir lieber sein

Fürchten uns vor der Zurückweisung

Dann bleiben wir doch besser gleich allein


Wir alle haben doch so große Angst davor

Jemandem unterwürfig hinterherzulaufen

Sodass wir nicht mal einen Schritt nach vorne wagen

Und stattdessen lieber auf der Stelle stehen

Anstatt aufeinander zuzugehen

Und dem Leben ins Gesicht zu sehen


Doch Liebe ist ein Abenteuer

Und uns allen nicht ganz geheuer

Doch manchmal muss man neue Wege gehen

Um am Ende nicht einsam dazustehen


In the end we only regret the choices we didn't take


Du wirst es wohl kaum bereuen

Vom 3-Meter-Brett ins kalte Wasser zu springen

Du wirst es wohl kaum bereuen

Laut und schief bei deinem Song mitzusingen

Du wirst es wohl kaum bereuen

Die Person die du so schmerzlich vermisst zu küssen

Du wirst es wohl kaum bereuen

Gegen deine Feinde aufzustehen

Du wirst es wohl kaum bereuen

Dem Leben mutig ins Gesicht zu sehen


Du wirst nur bereuen

Was du nicht tatest

Was du nicht einmal

In wilden Jugendjahren wagtest

Wirst du dich später auch nicht trauen

Wirst nur weiter auf deine Sicherheit bauen


Bereuen tun nur die Feiglinge

Die, die schon von vornerein verloren haben

Weil sie nicht mal versucht haben zu kämpfen

Und ständig nur nach Ausreden zu suchen


Und wenn dir die verdammte Sehnsucht das Herz zerreißt

Dann los, schreib ihn an!

Es geht nur darum dass er es weiß

Nicht um den Sinn dahinter

Es kann nur was werden wenn du zum Telefon greifst


Und wenn du beim Gedanken an ihn zerbrichst

Dann sprich die drei Worte laut aus

So bekommt die Last viel weniger Gewicht

Und ich will nur dass du mir eins versprichst

Bitte, oh bitte, verlier dein Lächeln nicht


Doch Liebe ist ein Abenteuer

Und uns allen nicht ganz geheuer

Doch manchmal muss man neue Wege gehen

Um am Ende nicht einsam dazustehen


Mit dem Vermissen ist das so eine Sache

Wir Menschen sind so paradoxe Wesen

Und egal was man tut

Mit dem Vermissen ist es das ja nicht gewesen


Wir vermissen immer genau die Menschen

Die wir nicht vermissen sollten

Die wir doch eigentlich vergessen sollten

Die uns am Ende nur zum weinen bringen

Die uns abermals zum Hoffen zwingen

Und uns trotzdem nur enttäuschen


Es wird nicht weniger wahr

Nur weil man es verschweigt

Weil das nicht automatisch heißt

Dass auf Vermissen das Vergessen folgt


Wir vermissen immer die Menschen

Die nicht gut für uns sind

Die uns auf Dauer nur schaden

Denen wir sowieso egal sind

An die wir uns eigentlich von vornerein nicht wagen

Weil wir glauben nicht genug zu sein

Wir nehmen nur die Liebe an

Von der wir glauben sie zu verdienen

Von Menschen von denen wir glauben sie zu lieben


Wir wollen es nicht laut aussprechen

Schon gar nicht anderen gegenüber

Doch nur durch unser Schweigen wird es nicht weniger wahr

Die Sehnsucht ist noch immer da


Auch wenn der andere das komisch findet

Auch wenn der andere vielleicht nicht so empfindet


Vielleicht ist es dumm

Und wahrscheinlich ist es sinnlos

Was macht die Liebe mit uns bloß?

Doch wer hat gesagt, das Leben ergebe immer einen Sinn?

Ist der Gedanke verletzt zu werden denn wirklich so schlimm?

Wirst du nicht bereits verletzt?

Und hat es dir nicht schon das Herz zerfetzt?

Also ehrlich, was hast du noch zu verlieren?

Ist nicht das eher eine Chance, alles zu gewinnen?


Doch Liebe ist ein Abenteuer

Und uns allen nicht ganz geheuer

Doch manchmal muss man neue Wege gehen

Um am Ende nicht einsam dazustehen


Wir nehmen lieber ein gebrochenes Herz in Kauf

Und lassen den Dingen ihren Lauf

Sagen melancholisch "Das ist eben Schicksal"

Oder "Habe ich denn eine Wahl?"


Einsam sein stört uns ungemein

Doch riskieren verletzt zu werden?

Das lassen wir besser sein

Bleiben dann doch lieber allein


Und ich rede hier von Mut

Rede vom Mut zum Übermut

Davon was Liebe mit uns tut

Obwohl ich selbst nicht ansatzweise mutig bin

Menschen lieber vergesse

Oder mir so etwas einzureden versuche

Und jegliches Gefühl der Zuneigung verfluche

Weil es einfacher ist Sehnsucht zu verleugnen

Auch wenn es nicht aufhört mir etwas zu bedeuten

Und ich es mir selbst nicht eingestehen mag

So verdänge ich lieber Tag für Tag

Was mich nachts nicht einschlafen lässt

Was sich in meinem Herzen schon so lange versteckt

So verräterisch still und hoffnungsvoll fest


Und ich habe mir was vorgenommen

Wenn ich das nächste Mal jemanden so sehr vermisse

Dann sag ich ihm das auch

Denn im Falle meines Schweigens

Werden meine Gefühle nur zu Schall und Rauch

Verblassen

Sind nahezu bedeutungslos

Und dann lasse ich irgendwann diese eine Person los

Obwohl sie mir mal so wichtig war

Vollkommenes Glück war nah

Nur der leichtsinnige Mut zum Übermut war nicht da


Und ich habe mir was vorgenommen

Ich will von nun an mutig sein

Denn lasse ich mich vom Mut regieren

Kommt das Glück von ganz allein

Habe ich ständig Angst, etwas zu verlieren

Kann ich keinen Kampf gewinnen

Und strahle ich auch nach außen Zuversicht aus

So kommen doch die Zweifel von innen


Doch Liebe ist ein Abenteuer

Und uns allen nicht ganz geheuer

Doch manchmal muss man neue Wege gehen

Um am Ende nicht einsam dazustehen


Mögen wir auch beide feige sein

So lass uns doch zusammen mutig sein

Besser zusammen mutig sein

Als feige ganz allein


Und wenn du mich noch immer nicht verstehst

Dann hast du das Leben nicht verstanden

Los, lass uns möglichst viele Fehler machen

Und diese möglichst nicht bereuen


Lass uns Personen vermissen

Die wir nicht vermissen wollten

Lass uns Personen vergessen

Die wir nicht vermissen sollten


Und sieh es doch mal so

Man wird vielen Armen entrissen

Um schließlich in den richtigen zu landen

Man muss viele Seelen küssen

Um endlich mit der richtigen zu tanzen


Also sieh es doch mal so

Du bist ein gebrochenes Herz weniger davon entfernt

Rastloses Glück zu finden

Du bist ein gebrochenes Herz dichter dran

Im ewigen Mut zum Übermut zu verschwinden

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