Kalorien zählen

Poetry Slam


Und dann bist du wieder da für mich

Obwohl ich dich gar nicht darum gebeten habe

Für den Moment tut es gut

Doch irgendwann tut es einfach nur noch weh


Und dabei hat der Tag so schön begonnen

Hatte mein Glück fest in der Hand gehabt

Wie gewonnen, so zeronnen

Hatte mein Ziel fest vor Augen gehabt


Die Sonne hat geschienen

Und ich habe laut gelacht

Aber er ist nicht geblieben

Und das hat mich schließlich um meine gute Laune gebracht


Kannst du nicht bitte aus meinem Leben verschwinden

Und mich endlich endgültig verlassen

Will nicht immer nur dich sehen

Wenn wir alle nebeneinander in der Umkleide vor dem Spiegel stehen


Obwohl ich mich die ganze Zeit so fröhlich gegeben habe

So endet auch dieser hier wie einer dieser Tage

An denen ich so viel zu sagen habe

Aber trotzdem bleibe ich still

Weil es sowieso niemanden gibt

Der meine Worte hören will

Und er hört sowieso nicht zu

Scheint, als gönnt mir niemand etwas Ruh


Du bist so präsent und ich will endlich mit dir abschließen

Will dich endlich abschießen

Und mein Leben ohne dich genießen

Ohne dich im Hinterkopf zu haben


Nur in der Stille hört man mein Schluchzen

Die Tränen kommen von ganz alleine

Sobald ich das Licht ausmache

Weil ich nur in der Dunkelheit für mich weine


Dachte, ich wäre über den Berg

Dachte, ich hätte dich hinter mir gelassen

Dachte, ich hätte gar nicht mehr genug Schmerz für dich


Und so kannn ich es nicht fassen

Dass du mich noch immer so sehr einnimmst

Und doch immer wieder über mich gewinnst

Und mein Leben so sehr bestimmst


"Ich hatte mal meine Probleme mit dem Essen, aber das ist jetzt vorbei!"

Lügen, Lügen, Lügen - alles Lügerei


Ich stecke mir den Finger in den Hals

Kotze alles aus

Kotze den ganzen Schmerz heraus

Bis nichts mehr übrig bleibt


Zumindest würde ich das gerne tun

Aber ich weiß dass ich mich das nicht wag

Bin noch nicht schwach genug dafür

Oder doch eher noch zu stark?


Kannst du nicht bitte aus meinem Leben verschwinden

Und mich endlich endgültig verlassen

Will nicht immer nur dich sehen

Wenn wir in der Umkleide vor dem Spiegel stehen


Sobald ich kurz alleine bin

Kann ich die Tränen nicht länger zurückhalten

Deshalb suche ich mir für jeden einzelnen Tag

Menschen die ich gerne mag


Mit diesen Menschen lache ich dann laut

Ich lasse mein Leben bescheinen vom Glück

Weil es mir davor graut

Dass sie merken was mich in Wirklichkeit bedrückt


Kannst du nicht bitte aus meinem Leben verschwinden

Und mich endlich endgültig verlassen

Will nicht immer nur dich sehen

Wenn wir in der Umkleide vor dem Spiegel stehen


Und ich renne

Ich laufe und sprinte und falle

Weil du mich immer wieder herunterziehst

Weil es mir noch immer so wichtig ist wie viel ich wieg


Und ich trainiere

Ich stemme meine Gewichte und breche darunter zusammen

Weil du so sehr auf mir lastest

Bin wieder dabei jeden einzelnen Kilo zu verdammen


Und ich hungere mich durch den Tag

Fange wieder an die Kalorien zu zählen

Ich will mich endlich gegen dich entscheiden

Weiß nur nicht was es als Alternative gibt zu wählen


Gibt es denn überhaupt eine Alternative für mich?

Lange Zeit gab es da nämlich nur dich



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