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Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war Steve schon fort.
Leise seufzend richtete ich mich auf und fuhr mir einmal kurz müde über die Augen, bevor ich aufstand und mir ein paar Klamotten aus dem Koffer kramte.
Nur stellte sich mir jetzt die Frage, wo hier ein Bad war - es gab drei Türen in diesem Zimmer und das Bad musste schließlich auch nicht direkt an mein Zimmer angrenzen.
"Naja", murmelte ich schulterzuckend zu mir selber, bevor ich die erste Tür öffnete - ein begehbarer Kleiderschrank.
Die nächste Tür war die, die auf den Flur führte, das hatte ich mir gemerkt - blieb also nur noch die dritte.
Hoffentlich verbarg sich dahinter wirklich ein Badezimmer, da ich ehrlich gesagt keine große Lust hatte, die ganze Etage abzusuchen.
Ich riss also besagte Tür auf und was ich dort sah, ließ mich erschrocken aufquietschen.
Offensichtlich war dies hier das Bad, nur stand da gerade anscheinend jemand unter der Dusche.
Bei meinem Glück war es natürlich Steve.
Und die Dusche bestand komplett aus Glas.
Yeay. Toll gemacht, Sky.
In diesem Moment beschloss Steve anscheinend auch noch, sich umzudrehen und erblickte mich.
Ich sah Dinge, Leute.
Sofort lief ich rot an und rannte nach einem kurzen "Sorry!" schnell wieder aus dem Raum, ohne seine Reaktion abzuwarten.
Zurück in meinem vorübergehenden Zimmer knallte ich mir erstmal die Hand gegen die Stirn - so etwas konnte auch nur mir passieren!
Plötzlich ging die Tür hinter mir auf und als ich mich umdrehte, blickte ich auf eine -nun glücklicherweise bekleidete- Brust.
Langsam trat ich einen Schritt zurück und biss auf meiner Lippe herum. "Es tut mir leid, das war keine Absicht..ehrlich", murmelte ich entschuldigend und mied seinen Blick.
"Ist schon gut", meinte er nach ein paar Sekunden und ich meinte sogar, einen sanften Rotschimmer auf seinen Wangen ausmachen zu können.
Erleichtert seufzte ich auf. "Danke...aber schließ nächstes Mal bitte trotzdem ab, okay?" Auf sein Nicken hin lächelte ich kurz und huschte dann selber ins Bad.
Nachdem ich abgeschlossen hatte, entkleidete ich mich und stellte mich unter die Dusche.
Als das Wasser auf mich niederprasselte, ließ ich die letzten Tage noch einmal Revue passieren und es schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen.
Es war wirklich nicht selbstverständlich, was Steve alles für mich getan hatte und dafür war ich ihm unendlich dankbar, denn ich hätte nicht gewusst, was ich ohne ihn hätte tun sollen.
Als ich aus der Dusche stieg, wickelte ich mir ein Handtuch um und musterte mich dann kurz im Spiegel. Ich sah aus wie immer: Meine braunen Haaren, die je nach Lichtverhältnissen auch rot aussehen konnten, kringelten sich in nassen Locken um mein Gesicht. Dazu bildeten meine Augen, deren Farbe ich nicht wirklich identifizieren konnte, da sie braun und grün beinhalteten, je nachdem aber auch schon mal blau glänzten -es war trotzdem kein komischer Mischmasch, sondern eine schöne Kombination- eine sanfte Abrundung meines Gesichts.
Sanft pustete ich mir eine Haarsträhne aus der Stirn und schnappte mir dann das Haargummi, das ich immer um mein Handgelenk trug, um sie zu einem Messy Bun zusammenzubinden.
Ich stieg noch schnell in meine Hose und warf mir mein lockeres Top über, bevor ich die Tür wieder öffnete und zurück ins Schlafzimmer trat, wo Steve, der anscheinend auf mich wartete, auf dem Bett saß.
Lächelnd ging ich zu ihm. "Wollen wir Frühstück essen gehen?", fragte er und blickte mich freundlich an. Auf mein Nicken hin stand er auf und bewegte sich durch die Tür in den Aufzug. Schnell folgte ich ihm und er sprach unsere Zieletage aus.
Während wir ein Stück hinunterfuhren, musterte ich ihn unauffällig von der Seite. Steve war nicht nur nett und höflich, nein, er war auch verdammt gutaussehend und durchtrainiert. Es hätte definitiv schlimmer sein können.
Als der Aufzug anhielt und die Türen sich auseinander schoben, traten wir beide auf den Flur hinaus und machten uns dann auch schon auf den Weg ins Esszimmer, wo Clint, Natasha, Bruce und Tony, die ich ja schon von gestern kannte, zusammen mit -mir noch unbekannten- drei anderen saßen.
Schüchtern lächelnd ging ich zu den Dreien hinüber, schüttelte ihnen kurz die Hand und nannte dabei meinen Namen, wobei ich erfuhr, dass sie Wanda, Pietro und Thor hießen und ebenfalls Teil dieser Superhelden-Truppe waren, zu der auch Steve und die anderen gehörten. Wie hießen die noch gleich? Avengers? Ich hatte mich ehrlich gesagt nie sonderlich für so etwas interessiert.
Wie dem auch sei, auf jeden Fall setzte ich mich gerade neben Tony, der mir die ganze Zeit über gedeutet hatte, dies zu tun und auch Steve ließ sich auf einem Stuhl nieder, woraufhin wir alle zu essen begannen. Und, Leute, glaubt mir, ich hatte das Gefühl, man konnte diese Gespräche noch bis nach Neuseeland hören, so laut unterhielten die sich, aber naja, wenigstens waren die Gespräche einigermaßen unterhaltsam.
Nachdem jeder satt war, entfernten sie sich alle schnell wieder, wahrscheinlich wollte einfach niemand von ihnen den Abwasch erledigen. Seufzend zuckte ich also meine Schultern und begann, den Tisch abzuräumen. Wenn ich hier schon wohnte, konnte ich mich ja wohl auch nützlich machen.
Als der Awasch dann erledigt und alles an seinen rechtmäßigen Platz -ich hoffte zumindest, dass dies die richtigen Orte waren- geräumt war, begab ich mich in den gegenüberliegenden Raum, anscheinend ein Wohnzimmer.
Dort waren alle auf der Couch versammelt und beschäftigten sich mit je etwas anderem. Ich fühlte mich ehrlich gesagt ziemlich unwohl, ich gehörte hier einfach nicht her.
Da noch niemand mich bemerkt hatte, strich ich mir nervös eine Haarsträhne hinters Ohr und lief dann schnell in Richtung Aufzug.
Dort nannte ich JARVIS -ich glaube zumindest, dass dies der Name war- die Etage, in der -soweit ich mich erinnern konnte- mein Zimmer lag und stieg wieder hinaus, als der Fahrstuhl hielt.
Schnellen Schrittes steuerte ich auf die Tür zu, an die ich mich als meine vorübergehende Zimmertür erinnerte, und zog sie auf - glücklicherweise befand sich dahinter wirklich mein Zimmer.
Leise seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen und schloss kurz meine Augen, während ich in meinem Koffer nach einem Buch kramte.
Als ich eines ertastet hatte, zog ich es heraus und musterte es kurz. Harry Potter.
Lächelnd ließ ich mich zurück auf das Bett fallen, öffnete das Buch und versank in einer zauberhaften Welt, die ich in meiner Jugend verehrt hatte.
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