kapitel5

Das war definitiv zu viel für mich. Nate und ich haben es uns nach dem Frühstück auf meinem Sofa gemütlich gemacht und er erzählte mir vom vergangenen Abend.
Der arme hatte mich hochtragen müssen, da ich zusammengebrochen bin. Nachdem ich die ganze Geschichte gehört hatte, kamen die Erinnerungen zurück und ich starrte ihn zitternd an. Besorgt strecke er seine Hand nach meiner aus doch er hielt inne. Ich schlucke merklich und ein Schauer erfasste meinen Körper.

"Wenn du nicht gewesen wärst... vielleicht würde ich nicht mehr hier sein..." er nahm meine Hand und schaute mir ernst in die Augen. "Aber ich war da. Und du bist auch noch hier. Es war meine Schuld, dass du überhaupt in diese Lage kommen konntest."

"Was redest du denn da?", Verständnislos schüttelte ich den Kopf.
"Das hätte jederzeit passieren können... Ich bin doch früher auch immer alleine heim gegangen...". Sein Blick wurde starr und sein Kiefer spannte sich an. "Hör mal, bisher hattest du ein riesen Glück aber ich lasse nicht mehr zu, das dem Glück zu überlassen. Ab sofort gehst du nicht mehr alleine nachts nachhause. Du wartest gefälligst im Café auf mich."

Mein Mund wurde ganz trocken und seine plötzliche Dominanz machte mir Angst. Ich brachte keinen Ton raus als er mir seine Hand hinhielt. "Gib mir bitte dein Handy". Ich starrte auf seine Hand und brachte ein leises "was?" heraus. Als er plötzlich laut wurde zuckte ich zusammen. "Gib mir dein Handy!" Ich sah auf doch konnte ihm nicht in die Augen sehen. "I-Ich gehe es holen... bitte schrei mich nicht nochmal an okay?" Meine Stimme war nicht mehr als ein gebrochenes flüstern.

Ich stand auf und ging in die Küche um mein Handy von der Arbeitsplatte zu holen. Was war denn plötzlich mit Nate los? War er in Wirklichkeit ein gewalttätiger Kontrolfreak? Wird er mir zukünftig auch verbieten mit wem ich mich treffen darf und mit wem nicht? Warte mal, Zukünftig? Von was redete ich denn da? Als hätte ich unsere gemeinsame Zukunft geplant. Ich schüttelte die Gedanken aus meinem Kopf und tapste leise zurück ins Wohnzimmer wo Nate auf dem Sofa auf mich wartete. Ich drückte ihm schweigend mein Handy in die Hand und setzte mich wieder neben ihn. "Dein Passwort", seine Stimme war kratzig aber sanfter als zuvor. Ich legte meinen Daumen auf den Sensor und gewährte im so den Zugang.

"Du schreibst mir bitte sobald du Feierabend hast und ich noch nicht dasein sollte.", er legte mein Handy auf den kleinen Beistelltisch und mein Blick blieb an diesem heften. Seine Stimme wurde wieder ganz sanft und die Anspannung schien aus ihm verschwunden. "Hey... tut mir leid das ich eben so ausgerastet bin...", ich starrte noch immer auf den Tisch und unterdrückte ein unüberzeugendes brummen. "Claire..." auf einmal spürte ich seine Hand an meinem Kinn und er drückte es vorsichtig hoch damit ich ihm in die Augen sehen musste. Augenblicklich verlor ich mich in den Braun Nuancen seiner Iris doch ich versuchte nicht völlig darin zu versinken.

Ich räusperte mich, "du äh... solltest wohl besser gehen". Er zog seine buschigen Augenbrauen zusammen und musterte mich genau "Schmeißt du mich gerade raus?", ein schmunzeln machte sich auf seinen Lippen breit und ich drehte mich wieder weg von ihm. Ich war sauer auf ihn. Und auch auf mich. Ich hab mich nie so von einem Mann unterdrücken lassen. Gott was machte er nur mit mir "Nein natürlich nicht. Aber du hast sicher was besseres zu tun als hier zu sitzen und nichts zu tun." Ich stand auf und begann ein paar Dinge wegzuräumen die so rumstanden. "Du schmeißt mich raus", stellte er fest und schmollte. "Jetzt sieh mich nicht so an. Ich hätte heute eigentlich arbeiten müssen. Wär ein Wunder wenn ich morgen nicht gefeuert werde." Jetzt stand auch er auf, "dann kannst du als meine Assistentin arbeiten".
"Und was bitte mach ich da? Außerdem haben Assistentinnen nicht gerade den besten Ruf wenn ihr Chef ein Mann ist. Und dazu auch noch gutaussehend", der letzte Satz ist mir so rausgerutscht und ich drehte mich sofort zu Nate um seine Reaktion zu sehen und zuckte sofort als er plötzlich vor mir stand. Er beugte sich runter, Strich mit einer Hand meine Haare hinters Ohr und flüsterte was mir eine Gänsehaut bereitete "Ich bin also gutaussehend ja? Also was spricht dagegen" Ich konnte sein Lächeln förmlich spüren und verzog mein Gesicht. Mir wurde heiß und ich legte meine beiden Zeigefinger auf seine brust um ihn von mir weg zuschieben. "Wir ähm kennen uns erst seit ein paar Wochen." Ich drehte mich um und ging schnell in die Küche, Nate folgte mir auf Schritt und Tritt. Ich stand an der Arbeitsplatte und wollte mir gerade ein Glas Wasser einschenken als ich plötzlich seine Hände auf meinen Hüften spürte. Ich zog scharf die Luft ein und versuchte das kribbeln in meinem Bauch zu ignorieren.

Das konnte er doch jetzt nicht bringen. Ich wäre gestern fast gestorben und plötzlich macht er sich derartig an mich ran... nicht das ich was dagegen hätte aber ich war misstrauisch.

"Nate...", mühsam versuchte ich etwas zu trinken doch als ich seine Lippen an meinem Nacken spürte spuckte ich das Wasser zurück ins Glas und drehte mich zu ihm um. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an und er legte seine Hand an meine Wange. Sein Daumen strich über meine Lippen und plötzlich ergriff mich ein Gefühl der Selbstsicherheit.

Ich legte meine Hände auf seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. Als seine weichen Lippen auf meine trafen vergaß ich, dass er mich angeschrien hatte, dass ich sauer war und dass ich ihn eigentlich rausschmeißen wollte.

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