kapitel 3

"Das war ein toller Abend. Ich danke dir". Ich lächelte Nate an. Es war schon 2 Uhr morgens und wir standen vor dem Café. Die Luft war eiskalt, was sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit war, aber ich dachte nicht weiter darüber nach. Nate grinste, "Das finde ich auch. Ähm... soll ich dich noch nachhause begleiten? Ich meine es ist schon spät und dunkel...". Er sah besorgt aus. Ich winkte ab, "Nein alles in Ordnung. Ich bin schon immer alleine nachhause gegangen nach der Arbeit. Außerdem ist Daphnis Hill keine Kriminelle Stadt". Er lachte und nickte, "In Ordnung. Sehen wir uns morgen?". Ich lächelte und nickte ebenfalls. "Gute Nacht Nate", er beugte sich zu mir runter, ich wurde unruhig und mein Bauch kribbelte. Was hatte er vor? Ich lehnte mich ein bisschen zurück und sah in seine Augen. In seinem Blick lag pure Wärme und ich spürte wie meine Hände anfingen zu schwitzen. Oh verdammt! Warum musste das immer passieren, wenn ich nervös wurde.
Nate kam mir immer näher und mein Herz hämmerte wie verrückt in meiner Brust. Er war mir so nahe, das ich seinen Atem spürte und ich schloss die Augen, vorbereitet auf das, was jetzt kommen sollte. Als ich seine Lippen auf meiner Wange spürte öffnete ich die Augen. Er küsste mich auf die Wange, stellte sich dann wieder aufrecht hin und sah mich verschmitzt an. "Gute Nacht, Claire", flüsterte er. Meine Wangen glühten, meine Nase eiskalt. Ich nickte verdutzt, drehte mich um und ging die Straße entlang Richtung nachhause. Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit und ich merkte wie ich von Glück überschüttet wurde. Schnell schüttelte den Kopf. 'Hör auf dich wie ein Kind zu benehmen!', ermahnte ich mich in Gedanken selbst und ging im schnellerem Tempo weiter. Erst jetzt fiel mir auf, wie unheimlich es doch war. Ich ging an einer gasse vorbei und schaute kurz rein und ich zuckte zusammen. Ich sah eindeutig eine menschliche Sillouhette und das jagte mir eiskalte Schauer über den Rücken. Ich blieb nicht stehen um nachzusehen sondern nahm meine Beine in die Hand und rannte so schnell ich konnte weiter. Ich hörte dumpfe, schnelle Schritte hinter mir und ich bekam es mit der Panik zu tun. 'Nicht stehen bleiben, nicht umdrehen!'
Ein zittern erfasste meinen Körper und meine Muskeln machten schlapp. Ich hatte vielleicht 100 oder 200 Meter zurückgelegt, da spürte ich auch schon wie mein Körper rebellierte. Meine Muskeln waren vollkommen ausgezehrt von dem Sprint heute morgen und auch meine Lunge beschwerte sich bei jedem Atemzug. Ich blieb stehen drehte mich um und schrie.

"Hey süße. Was suchst du denn um diese Uhrzeit hier draußen?". Zwei typen, vielleicht Mitte 40 standen vor mir. Der eine trug eine zerlumpte braune Hose, einen dunkel grünen, verschmutzen Pullover und einen langen dunkel grauen Mantel. Seine Augen musterten mich auf eine perverse Art und Weise und mir wurde schlecht. Sein Kumpel, der Mann der mich angesprochen hatte, sah ähnlich geschunden aus. Er trug eine dreckige, alte Jeans, ein angebranntes weißes Shirt und eine Camouflage Jacke über seiner Schulter. "Ich ähm...", meine Stimme brach. Der Typ mit dem Mantel lächelte und kam einen Schritt näher. Ich wich zurück. "Bist du ganz alleine unterwegs?", fragte er nun und die beiden kamen mir näher. Der Camouflage Typ ging in einem kleinen Bogen an mir vorbei und die beiden drängten mich an die Wand. Abermals spürte ich meinen zitternden Körper und Adrenalin schoss in meine Adern. Ich baute mich auf, versuchte so groß wie möglich zu wirken, aufgeputscht von dem Adrenalin.
Meine Knie waren weich wie Pudding aber ich wollte es mir auf keinen Fall anmerken lassen. Die beiden Männer wirkten amüsiert und alkoholisiert. "Oh sieh mal Jerry, die kleine ist ja super bedrohlich", der Manteltyp lachte. Sie kamen wieder näher. Ich versuche verzweifelt weiter nach hinten zu gehen, doch die Wand hielt mich auf. Mr. Camouflage stützte sich mit der Hand neben mir an der Wand ab und lächelte mich mit seinen gelben Zähnen an. Eine Geruchswolke aus Gin und Zigaretten kam mir entgegen und ich würgte. Ich drehte meinen Kopf weg und schloss die Augen, Ich hatte Angst was die beiden mir antun würden.

"Hey!", eine tiefe Kehlige Stimme ertönte einige Meter vor mir. Ich blickte sofort auf und mein Herz setzte vor Erleichterung aus. "Finger weg von ihr." Nate klang bedrohlich, seine Stimme ungewohnt tief. Machte er das extra? Jerry kicherte, "sonst was? Willst du uns verkloppen mit deinen winzigen Ärmchen?", er stieß seinen Kumpel mit dem Ellenbogen an und sie krümmten sich vor lachen. Nate trat näher und schaute die beiden finster an. "Wollt ihr es drauf ankommen lassen?". Die beiden hörten kurz auf zu lachen, schauten sich an und brachen wieder in Gelächter aus. Ich versuchte mich an der Wand entlang an den Betrunkenen vorbei zu drängen, aber Jerry, der Typ mit der Camouflage Jacke stellte sich direkt vor mich. "Wo wollen wir zwei denn hin?", er tadelte mich und wieder kam mir eine ekelhafte Geruchswolke entgegen. Ich war wie paralysiert, unfähig mich zu bewegen. Die Angst vor diesen Männern lähmte mich. Er streckte seine Hand aus um nach mir zu greifen doch Nate war blitzschnell direkt neben uns und packte Jerrys Hand. "Ich sagte Finger weg". Er verdrehte sie in eine völlig falsche Richtung und Jerry stöhnte auf. " Was ist denn mit dir los! Lass mich los!AUA!". Nate drückte ihn gegen die Wand und ich hörte etwas knacken... vielleicht etwas brechen? "Ich habe euch gewarnt", er schubste den betrunkenen von der Wand weg, auf den Boden. Jerry heulte auf und sah seinen Kumpel an. "Ralf" wimmerte er und er hielt sich den Arm. "He! Was hast du's mit ihm gemacht?", rief Ralf schockiert und stürzte sich dann auf Nate. "Das selbe was ich mit dir auch machen werde", antwortete dieser, Schritt zur Seite und ließ den Mantelmann an ihn vorbei rennen. Ralf drehte sich unbeholfen um und stolperte zu Nate. Der packte ihn am Nacken und trat ihm in die Kniekehle. Ralf schrie auf, fiel zu Boden und landete auf seinem Gesicht. Er raffte sich auf, griff sich an die Nase und ich sah wie Blut zwischen seinen Fingern hervorkam. Er packte Jerry so gut es ging und die beiden schleppten sich humpelnd und stöhnend davon. Nate drehte sich wieder zu mir als die beiden nicht mehr zu sehen waren. Sein Blick lockerte sich und er sah mich sanft an. "Alles in Ordnung?", fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. Erst jetzt spürte ich wie stark ich eigentlich am ganzen Körper zitterte, mir war speiübel und mein Magen fühlte sich an als wäre er in einen Mixer gesteckt worden. Er kam zu mir und nahm mich in den Arm. "Hey, jetzt ist alles wieder okay. Ich bin ja hier", flüsterte er und ich klammerte mich an ihn. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und horchte seinem Herzen. Es pumpte schnell und kräftig und es beruhigte mich. Wir standen bestimmt 5 Minuten so da bis ich mich von ihm löste und versuchte meine Stimme wieder zu finden. "Danke...", flüsterte ich und er lächelte mich an. "Komm, ich bring dich nachhause." Ich nickte und er kam an meine rechte Seite, legte einen Arm um mich und so führte ich ihn bis zu mir nach Hause. Völlig unfähig noch mehr zu sagen öffnete ich die Tür zum Gebäude, betrat dieses und sah erst zu den endlos scheinen Treppen und dann zu Nate, der die Tür hinter sich schloss. Er sah nun auch zu den Treppen und schaute mich fragend an. "Welches Stockwerk?". Ich sah nach oben und brachte ein schlichtes Wort heraus. "Dachgeschoss". Er machte ein gequältes Gesicht und ging dann mit mir zu den Treppen.

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