09~Ich erinnere mich wieder

Ich schüttelte mit dem Kopf. "Ich gehöre doch nicht zur Familie."

"Noch nicht.", sagte er und wackelte mit den Augenbrauen.

"Und Maribel?", fragte ich. Überrascht ließ er meine Hand los und schaute sich um. "Ich kann sie nirgends-"

"Camilo!", rief Fèlix und zog seinen Sohn näher an sich. "Los komm her! Was für ein großartiger Abend!"

Im Nu versammelten sich alle Madrigals für ein Bild und lächelten in die Kamera.

"La familia Madrigal!"

Fast alle Madrigals.

Mirabel fehlt. Suchend blickte ich mich um, doch an dem Ort wo sie vorerst stand, war nun niemand mehr.

"Y/n!", riefen Pepa und Alma und ich lenkte meinen Blick zu ihnen. "Komm her!"

"Aber-"

"Na, na.", meinte Pepa und zog mich am Handgelenk zu der restlichen Bande. Sie sah mich an. "Das war keine Bitte sondern eine Aufforderung!"

Da ich mich nicht mehr dagegen wehren konnte, lächelte ich in die Kamera.

Als das Foto vorbei war, trat Camilo an meine Seite und stupste mir in die Seite. Ich sah ihn an und er zog einen Schmollmund. "Mich hast du noch nie so angelächelt!"

"Häh?" Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Er seufzte theatralisch. "Na, in die Kamera! Du lächelst mich nie so an, wie in die Kamera!"

Verdutzt blinzelte ich ihn an und er begann zu lachen. "War doch nur ein Spaß, kleine Y/n!"

"Hey! Ich bin nicht klein!" Ich schlug ihm leicht gegen die Schulter und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Lachend hielt er sich mit seinem anderen Arm die Stelle, wo ich gegen geschlagen hatte. "Das tut ja totaaaaal weh."

Ich verdrehte die Augen. "Hör auf damit Camilo!"

"Hm okay." Er zuckte mit den Schultern und grinste mich nur blöd an. Ich erwiderte den gleichen Blick. "Was ist?"

"Ach, nichts", meinte er und ich bemerkte, wie er leicht rot wurde. "Du bist nur so hübsch... und ich würde gerne tanzen."

"Oh echt?" Ich sah mich um. "Mit Wem denn?"

Er schüttelte lachend den Kopf. "Mit dir tontaina!" (Dummerchen!)

"Mit mir?" Ich legte den Kopf schief und er nickte. "Ja! Mit wem denn sonst?"

Aufforderd hielt er mir seine Hände hin. "Tanzen wir, Senõra?"

Ich kicherte und nahm seine Hand an. "Aber sicher!"

Er drehte mich einmal im Kreis und umfasste meine beide Hände, fester mit seinen.  Im Tempo der Musik, schob er einen Arm nach hinten und gleichzeitig einen nach vorne.

Eigentlich würde ich es total genießen mit Camilo zu tanzen, tat ich auch, aber ich machte mir auch ein wenig Sorgen um Maribel.

"Alles gut, mi Princesa?", fragte Camilo plötzlich und ich schaute in sein Gesicht.

Er hatte echt wunderschöne Augen.

"Ja schon", meinte ich. "Ich mache mir nur leichte Sorgen um Maribel."

Er runzelte die Stirn. "Wieso denn das?"

"Sie ist einfach verschwunden. Vielleicht ist ihr etwas passiert und es geht ihr nicht gut?

"Keine Sorge, ihr geht es gut! Schließlich ist sie" Er verwandelte sich in Mirabel und grinste. "Mirabel Madrigal!"

Als er sich zurück verwandelte, sah ich ihn belustigt an. Er drehte mich erneut im Kreis, dann kam er meinem Gesicht näher.

Er senkte seine Stimme. "Aber jetzt im Ernst. Wenn wirklich etwas mit ihr sein sollte und sie traurig wäre, wüsstest du das doch sicherlich."

Ich zuckte mit den Schultern. "Ja, kann sein."

"Hey!", rief ich, denn Camilo hatte mir in die Seite gezwickt. Belustigt sah er mir in die Augen und brachte seine Lippen an mein rechtes Ohr.

Sein warmer Atem strich über meine Haut.

"Nicht: >>kann sein<<", hauchte er. "Sondern: >>Es ist so<<"

"Jaja!", meinte ich lachend und er grinste mich an. Dann machte er noch eine Drehung.

Im Augenwinkel sah ich, wie uns die Erwachsenen Madrigals und mein Abuelo, beim Tanzen beobachteten.

Hitze stieg mir in die Wangen.

"Warum bist du denn so rot, Y/n?", sagte Camilo lachend und ich schlug ihm leicht gegen die Schulter. "Wir werden seit einer Weile von den Erwachsenen beobachtet. Langsam wird das echt unangenehm."

"Ach, ignoriere sie einfach!", sagte er daraufhin und verstärkte seinen Griff nur umso mehr. "Sollen sie doch sehen, wie toll wir tanzen."

"Ich glaube aber nicht das sie nur-"

"Ich weiß" Er bewegte sich so, dass ich mit dem Rücken zu den Erwachsenen hin stand, und sie so nicht mehr sehen konnte. Dankend sah ich ihn an, was er mit einem Lächeln hinnahm.

"Sie sind manchmal ziemlich aufdringlich. Besonders, weil du so hübsch bist und dazu auch noch tanzen kannst. Nachdem du vorhin gegangen warst, hatten Abuelita und Mamà darüber geredet wie schön es doch wäre, dich in der Familie zu haben."

Fragend legte ich den Kopf schief. "Wie meinst-"

"Denk mal drüber nach.", sagte er nur und änderte die Bewegung, sodass wir wieder passend zum Takt der Musik tanzten.

Ich überlegte. Als ich Camilos Grinsen bemerke, leuchtete es mir ein. "Nein, oder?"

Er presste die Lippen aufeinander. "Doch"

"Oh Gott!", meinte ich nur und merkte, wie ich noch roter wurde. Am liebsten würde ich auf der Stelle im Erdboden versinken.

Er fing wieder an zu lachen.

Wir drehten uns schon wieder und mein Herz bebt und pulsiert rhythmisch. Mein Körper bewegt sich im Takt der Musik, die zusammen mit meiner schnellen Atmung an meinen Ohren schallt.

In meinem Augenwinkel sehe ich Isabella, wie sie mit ihren berüchtigten Pirouretten beginnt und dann spüre ich Camilos Hand, an meinen Hüfte. Die andere, hält noch immer meine Hand und wir ändern unsere Bewegungen, so wie die Musik sich ebenfalls änderte.

"Du kannst echt klasse tanzen.", sagte er und ich lächelte ihn an. "Du auch, Camilo!"

Wie eine Peitsche fliegen meine Haare, Zeitgleich mit dem Geräusch der Trommel, durch die Luft und treffen meine Stirn.

Mit einem Mal breitete sich ein starkes Unwohlsein in meiner Brust aus und fand von da an, den Weg durch meinen gesamten Körper.

Ich weiß nicht ganz woran es lag. War es die Trommel?

Das Geräusch erinnerte mich an etwas.

"Alles gut, Y/n?" Camilo klang besorgt.

"Camilo, ich-" Meine Stimme war brüchig und eine Welle des Schmerzes durchzieht meinen Körper.

Verbunden mit Schmerzen, hatte ich das Gefühl jemand würde mir die Luft abschnüren.

Plötzlich bekam ich keine Luft mehr und der Druck auf meinen Lungen wurde immer größer.

Ich fühlte die Halskette, das Amulett meiner Mutter, unter meinem Kleid schwer gegen meine Brust drücken.

"Camilo-" Meine Augen wurden schwerer und mein Hals trocken.

"Y/n? Was hast du?" Camilos Stimme war zittrig und er klang besorgt.

"Das Haus", flüsterte ich. Ich rang weiter nach Luft. "E-es ist-"

"Y/n?", rief Camilo alarmiert und bevor ich etwas erwidern konnte, knickten meine Beine unter meinem Gewicht ein und ich brach zusammen.

Ein paar Sekunden lang war alles schwarz.

Du bist die letzte von uns. Es tut mir leid. Hörst du? Mamà tut es leid."《

Grüne Augen.

Der feste Griff.

Die Tränen, das Schluchzen.

Schüsse.

Das blaue Licht um mich herum.

"Y/n?" Camilos Stimme Drang immer tiefer in mein Unterbewusstsein und ich versuchte die Augen zu öffnen. Verschwommen sah ich ihn an. "Camilo?"

"Ja?"

"Ich erinnere mich wieder."

1234 Wörter

Was für eine Gabe soll/st/en sie/du/wir (ich weiß nicht genau welches Personalpronomen Y/n hat) haben?

Ich dachte zuerst, an etwas, wie vervielfältigen, aber bin mir noch nicht sicher...

...wären Illusionen und/oder Telekenise gut oder eher langweilig, weil in ungefähr jeder Geschichte mit Gaben diese Fähigkeit/en vorkommt/en?

Daher denke ich, dass auch die Elemente und Teleportieren eher....langweilig...wären??

Für was seid ihr/bist du?

(Natürlich gehen auch die oben genannten als Gabe...Allerdings war ich mir nicht sicher, ob das nicht zu "langweilig" wäre)

LG

Duddeldum^^

aka Cheyenne♡

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