Kapitel 20

Miguel


Amaras Augen fixieren jeden meiner Muskeln und zum Schluss folgt ihr Blick meinem weißen Hemd, das auf den Boden fällt. Sie will sich vom Bett hochdrücken, doch ich beuge mich über sie. 
"Alles in Ordnung?", will ich sicher gehen, dass sie sich nicht unwohl fühlt. 

Kaum merklich nickt sie. 

Ich beginne ihre Mundwinkel zu küssen und wandere dann weiter zu ihrer Wange, ihrem Ohr und schließlich zu ihrem Hals. 
Sie keucht leise, als ich ihre Haut sanft zwischen meine Zähne ziehen. 

Mit der rechten Hand drücke ich sie am Hals zurück ins Bett und ziehe ihr Shirt leicht hoch, sodass ihr Bauch frei wird. 
Ich bin selber so nervös und aufgeregt, weil ich mir nichts sehnlicher als das gewünscht habe. 

Zum ersten Mal habe ich Angst, dass sie mich tatsächlich abweisen könnte und nicht so fühlt wie ich. 

Ich küsse ihren Rippenbogen und öffne währenddessen ihre Hose, die ich ihr dann leicht über die Hüften ziehe und mit meinen Lippensanft über den Hüftknochen fahre. Ihre Hand findet ihren Weg in meine Haare, die andere krallt sich in die weiße Bettwäsche.

"Wenn es dir zu viel wird, dann gib mir Bescheid.", spreche ich mit fester Stimme, obwohl ich mich zusammenreißen muss, nicht gleich die Fassung zu verlieren. 

Kurz bevor ich mit meinen Fingern in ihre Hose fahre, halte ich inne. 
"Amara, antworte mir. Hast du das verstanden?"

"Ja, es ist alles gut.", haucht sie mit geschlossenen Augen. 

Zufrieden berühre ich ihre Mitte und lasse meinen Mittelfinger kreisen. Der Anblick, wie sie sich unter meinen Berührungen leicht windet, gefällt mir.
Ich könnte ihr Stunden dabei zusehen. 

"Schlaf mit mir.", bittet sie mich atemlos. 

Ich muss grinsen.
"Nicht so ungeduldig.", spanne ich sie auf die Folter und ziehe ihr die Hose ganz herunter. Vorsichtig schiebe ich das Shirt über ihren Kopf und öffne ihren BH, während meine Lippen ihren Hals berühren und ihr warmer Atem gegen mein Ohr schlägt.

Ungeduldig spielt sie am Saum meiner schwarzen Anzughose herum, bevor sie den Knopf öffnet und den Reisverschluss herunter zieht. 
Diesmal bin ich der jenige, der eine Gänsehaut bekommt, als ihre Fingerkuppen die Region zwischen meinen Hüftknochen berühren. 

"Dios.", keuche ich und greife automatisch nach ihren Handgelenken. 

"Ich- Du darfst das nicht machen.", keuche ich verlegen. Wenn sie weiter macht, dann wird das hier alles andere als sanft werden. 
Stumm drücke ich ihre Handgelenke über ihren Kopf und halte sie nur in meiner rechten Hand fest, während ich mit der linken über ihr Schlüsselbein und anschließend über ihre Brust fahre. Ich zwirbel quälend langsam ihren steifen Nippel und sehe zu, wie sie sich unter meiner Berührung windet. 

"Miguel.", flüstert sie und versucht ihre Handgelenke zu befreien. 
Ich lasse sie schmunzelnd los und schaue sie warnend an, als sie ihre Hände wieder an meinen Oberkörper führen will. 

Enttäuscht verdreht sie die Augen, was ich aber heute nicht schlimm finde. 
Ich ziehe meine Hose und meine Boxershorts aus und laufe zu meinem Portemonnaie, welches auf dem Esstisch liegt.

Ihr Blick liegt dabei die ganze Zeit auf meinem Körper, jedoch wendet sie ihn schnell ab, als ich mit zu ihr drehe. 
Langsam klettere ihr über sie, während die Kondomverpackung zwischen meinen Zähnen hängt, und ziehe ihr die Hose ganz aus. 

Auffordernd reiche ihr das Kondom.
"Mach du.", fordere ich sie auf. 

Ich will ihre Finger um meinen harten Schwanz spüren, bevor ich in sie eindringe. 

Zurückhaltend öffnet sie die rote Verpackung und streift das Kondom quälend langsam über meinen Schaft. 
"Du quälst mich.", stelle ich schwer atmend fest. 

"Du quälst mich.", kontert sie fix und setzt sich nun doch auf, als ich einen Moment lang nicht aufpasse. Sie küsst meine Mundwinkel, dann meinen Hals und zum Schluss meine Brust. 

"Okay, das reicht jetzt.", beende ich ihr kurzes Spiel und drehe sie um. Sie kniet auf dem Bett vor mir, während ich langsam in sie eindringe. Ihre Hände krallen sich in die Bettdecke und ein Keuchen verlässt ihren Mund. 

"Alles gut?", will ich wissen, ob ihr irgendetwas weh tut. 

"Alles gut.", beantwortet sie mir erschöpft meine Frage, bevor ihr mich bewege. Normalerweise ist das hier nicht meine Art, aber ich muss feststellen, dass es mir gefällt. Es ist nicht dieser schnelle und belanglose Sex, wo jeder für sich das Beste herauskriegen möchte. 

Es geht mir um sie. 
Es geht mir darum, dass es ihr gefällt. 

Denn dann gefällt es auch mir. 


08:47 Uhr


Das zierliche Mädchen liegt ein meinen Armen und schläft noch. Die Sonne ist bereits aufgegangen und einige Sonnenstrahlen treffen aufs Bett.
Ihr gleichmäßiger Atem auf meiner Brust löst eine Gänsehaut bei mir aus.

"Amara, wach auf."
Mein Mund berührt ihren Haaransatz sanft. 

"Wie viel Uhr ist es?", fragt sie verschlafen und streicht sich übers Gesicht. Ihre Haare liegen strubbelig auf ihrem Kopf.

"Gleich 9 Uhr.", beantworte ich ihre Frage und schiebe sie sachte von meinem Oberkörper.
"Ich mach uns Sandwiches, dann können wir zum Strand.", beschließe ich und stehe aus dem Bett auf.
Anstatt aufzustehen, rollt sie sich tiefer in die Decke ein und seufzt.

"Du stehst immer so früh auf.", murmelt sie ins Kissen. Ich muss grinsen. 

"Normalerweise stehe ich um 6 Uhr auf. Wenn ich überhaupt schlafe.", schiebe ich hinterher und verschwinde im Bad.
Ich blicke mich im Spiegelbild an.
Mein Gesicht sieht erholt und zufrieden aus, die Augenringe sind nicht mehr so dunkel wie vor Beginn unseres Trips. Tatsächlich habe ich die ganze Nacht durchgeschlafen und fühle mich erholt. 

Sie tut mir gut.

Ich putze mir die Zähne, als es klopft.
"Kann ich reinkommen?", fragt Amara zögernd. 

"Klar.", antworte ich mit vollem Mund.
Fast fallen mir die Augen raus, als sie in einem Bikini das Bad betritt.

Ich spucke die Zahnpasta aus.
"Gehst du so zum Strand?", frage ich sie stirnrunzelnd. 

Es ist eine Sache, wenn sie so einen Bikini bei mir auf dem Anwesen trägt, aber eine andere, wenn sie den hier in der Öffentlichkeit anhat.

"Klar, ich habe keinen anderen."
Sie zuckt unwissend mit den Schultern. 

"Ich lege dir ein Shirt raus. Ich habe keine Sonnencreme dabei, nicht dass du noch einen Sonnenbrand bekommst."
Ich weiß, dass ich lüge, wenn ich so tue, als wäre die Sonne der Grund für mein Handeln, allerdings habe ich keine Zeit und keine Lust auf eine Diskussion darüber, was sie trägt und was nicht.

Ich spüle meinen Mund aus und will an ihr vorbei gehen, doch sie hält mich auf.
"Dann musst du auch eins tragen." 

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaut sie mich an und lehnt im Türrahmen. Unbeeindruckt schaue ich zu ihr runter.

"Ich bin die mexikanische Sonne gewöhnt, mach dir da mal keine Sorgen.", ziehe ich sie auf und schiebe sie dann mit Leichtigkeit an die Seite.
Ich spüre ihren fassungslosen Blick in meinem Rücken, doch lasse mich nicht davon abbringen. Mir ist klar, dass sie nur wieder diskutieren will.

"Ich brauche dein Shirt nicht. Ich kriege keinen Sonnenbrand."
Mit verschränkten Armen steht sie vor mir und beobachtet mich zickig.
Ich stopfe gerade ein Handtuch in die Tasche und beachte sie nicht weiter.

"Miguel-"

"Amara, zieh das Shirt über und deine Schuhe an. Ich diskutiere nicht. Entweder du ziehst das an oder wir fahren sofort weiter nach Culiacan."
Ich stelle ihr absichtlich dieses Ultimatum, damit sie Ruhe gibt. Abwartend schaue ich sie an, nachdem ich die Tasche geschlossen habe.

Sie ballt kurz ihre Hand zur Faust, doch mich belustigt es eher, als dass es mir Angst macht. Zufrieden schaue ich ihr hinterher, als sie sich umdreht und nach dem Shirt greift.

Genervt fische ich mein Handy aus meiner Hosentasche, weil es klingelt.

Xavier.

Stirnrunzelnd hebe ich ab.
"Was gibts?", frage ich irritiert.

"Boss, Eduardo hat herausgefunden, dass du Carlos umgelegt hast. Ihr müsst sofort verschwinden und nach Culiacan fahren.", erzählt er mir hektisch.
Das hat mir gerade noch gefehlt.

"Wir machen uns auf den Weg."
Mit diesen Worten lege ich auf und gehe zu Amara, die abwartend am Ende des Bettes sitzt. Sie trägt das weiße Shirt, ihre Beine hat sie überkreuzt.

"Wir müssen zurück nach Culiacan.", gebe ich ihr zu verstehen, dass sich der Tag am Strand erledigt hat.

Empört schaut sie mich an.
"Jetzt? Aber ich habe das Shirt doch an."

"Ja. Jetzt. Carlos' Sohn hat herausgefunden, dass ich seinen Vater erschossen habe. Sie sind auf dem Weg hier her."
Ich gebe ihr mehr Informationen als ich sollte, doch ich kann vor ihr sowieso nichts verschweigen. Sie würde die ganze Fahrt über nachfragen wieso, weshalb und warum.

"Oh Gott.", ruft sie laut und springt vom Bett auf.
Sie greift nach ihrem Handy und sprintet ins Badezimmer.
Schmunzelnd schaue ich ihr nach.

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