Kapitel 3 Netrunning

Ein paar Tage Später.

Das Morgenlicht durchflutet Johns 1 Zimmer Wohnung im 50gisten Stock des Megagebäudes. John sitzt gerade in seinem Sessel bis pötzlich ein Summen seiner Implantate die Stille durchbricht. Eine Nachricht erscheint in seinem Sichtfeld - Amy ruft an. John nimmt den Anruf entgegen und lauscht gespannt auf Amys Worte.

„Guten Morgen, John", ertönt Amys Stimme. „Wir haben eine neue Mission. Komm bitte so schnell wie möglich ins Hauptquartier. Gabriel hat alles vorbereitet."

John bestätigt den Anruf und macht sich sofort auf den Weg zum Treffpunkt. Es ist Zeit für eine neue Herausforderung, eine neue Mission, die er und sein Team bewältigen müssen.

John bestätigt den Anruf und macht sich sofort auf den Weg zum Treffpunkt. Es ist Zeit für eine neue Herausforderung, eine neue Mission, die er und sein Team bewältigen müssen.

John steigt in sein kleines silbernes Auto und fährt zielstrebig zum Versteck der Cyberwavers. Nachdem er angekommen ist, betritt er das Büro von Gabriel, wo bereits Amy, Gabriel und Hana auf ihn warten, um die nächste Mission zu besprechen.

Im Büro herrscht eine konzentrierte Atmosphäre, als Gabriel die Einzelheiten der Mission erläutert.

Gabriel beginnt die Besprechung mit einem klaren Überblick über die Mission. "Das heutige Ziel ist es, in das Intranet des Pharmakonzerns "Biology and Research" einzudringen, um im Kundenstamm nach Hinweisen zu suchen, die auf einen geheimen Schwarzhandel mit Medikamenten und Drogen mit der Verbrecherorganisation "das Scythe Syndikat" hinweisen. Diese Organisation gilt als die gefährlichste und mächtigste Gang in Metro City. John erwähnt, dass er bereits von "Scythe" gehört hat. Amy und Hana horchen auf als sie den Nmaen Scythe hören.

Als Amy und Hana den Namen "Scythe Syndikat" hören, horchen sie auf und äußern Bedenken. "Ist es wirklich eine gute Idee, diese Mission anzunehmen? Wir könnten möglicherweise ins Visier von Scythe geraten", äußert Amy besorgt.

Gabriel beruhigt sie jedoch und erklärt: "Die Mission stammt von dem bekannten Fixer und Geschäftsmann Mr. Barkley. Er hat bereits mehrmals  mit anderen Banden zusammengearbeitet und Aufträge vergeben. Mister Barkley ist ein verlässlicher Partner, auf den wir uns verlassen können."

Obwohl Amy und Hana von Mr. Barkley gehört haben, finden sie die Mission dennoch riskant und äußern ihre Bedenken hinsichtlich der potenziellen Gefahren, die mit dem Eindringen in das Territorium des Scythe Syndikats verbunden sind.

Gabriel fährt fort, die Einzelheiten der Mission zu erklären. Er betont die Notwendigkeit, äußerste Vorsicht walten zu lassen und jede Phase des Angriffs sorgfältig zu planen. "Unser Hauptziel ist es, die Informationen diskret zu extrahieren, ohne Verdacht zu erregen. Wir müssen uns bewusst sein, dass das Scythe Syndikat eine äußerst gefährliche Organisation ist und jede Spur unseres Eindringens verfolgen könnte."

Er erklärt weiterhin die Strategie, die sie verwenden werden, um das Intranet des Pharmakonzerns zu infiltrieren, und weist jeden Einzelnen im Team auf seine spezifische Rolle hin. "Jeder von euch hat eine wichtige Aufgabe, um den Erfolg dieser Mission zu gewährleisten. Es wird nicht einfach sein, aber ich habe volles Vertrauen in unsere Fähigkeiten als Team."

John hat Fragen zur Mission und möchte wissen, wie sie angegangen wird. Gabriel antwortet ruhig und erklärt: "Amy, John und Hana, ihr werdet euch zum Netrunner-Raum begeben und die Mission virtuell über die Netrunner-Sitze und VR-Brillen antreten. Ihr werdet euch in die sogenannte Datenfestung von Biology and Research begeben, einen virtuellen Raum, der Daten aus verschiedenen Datenbanken speichert." Die Datenfestung ist anpassbar und kann je nach den Anforderungen des Besitzers gestaltet werden. Häufig wird sie wie ein großer Bürokomplex mit langen Fluren und vielen Türen dargestellt. Die Umgebung wirkt sehr realistisch, um das Eindringen und die Extraktion von Daten so authentisch wie möglich zu gestalten.

Gabriel schließt seine Erklärung mit einem entschlossenen Tonfall ab: "Lasst uns bereit sein, diese Herausforderung anzunehmen und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Cyberwavers stehen zusammen und werden diese Mission erfolgreich abschließen."

John, Amy und Hana nehmen die Anweisungen auf und machen sich bereit, sich in die virtuelle Welt der Datenfestung zu begeben, um die Mission anzutreten.

Gabriel führt sein Team zum Netrunner-Raum, der über eine Treppe im Hauptquartier erreichbar ist. Amy nutzt die Gelegenheit, um John zu fragen, ob er bereits Erfahrung mit Netrunning hat, woraufhin John aufgrund seines früheren Jobs bejaht.

Während Amy und Hana in einen separaten Umkleideraum gehen, zeigt Gabriel John den entsprechenden Umkleideraum und reicht ihm einen grauen Netrunner-Anzug. Gabriel wird zwar nicht direkt am Netrunning teilnehmen, jedoch wird er über einen PC alles überwachen und die Detaildaten von John, Amy und Hana im Auge behalten.

Nachdem sich John, Amy und Hana umgezogen haben, begeben sie sich gemeinsam in den Netrunner-Raum und nehmen an ihren Sitzen Platz. Amy trägt einen figurbetonten dunkelroten Anzug mit grauen Schulterklappen, der ihren ganzen Körper bedeckt. Hana trägt einen schwarz-weißen Anzug, während John in einem grauen Anzug gekleidet ist. Hana bemerkt, dass Johns Anzug gut sitzt.

"Dein Anzug scheint zu passen John." Spricht Hana zu John und schickt ein lächeln hinterher. John nimmt Hanas Anmerkung als Kompliment war aber konzentriert sic hauf die bevorstehende Mission.

"Bevor wir loslegen, möchte ich, dass ihr euch etwas bewusst macht," beginnt Gabriel und schaut nacheinander in die Augen von Amy, John und Hana. "Diese Mission ist kein Spiel. Der Biology and Research hat gute Antivirus Software und eigene Netrunner die ihr Intranet überwachen sowie KI Bots, wenn sie merken, dass wir in ihre Datenfestung eindringen, wird es keine Gnade geben. Wir müssen präzise und unsichtbar sein, wie ein Schatten in der Nacht."

Er macht eine kurze Pause, um sicherzustellen, dass seine Worte Wirkung zeigen. "Jeder von euch hat eine entscheidende Rolle. Amy, du bist unsere virtuelle Kampfexpertin. Ich brauche deine Fähigkeiten, um die Sicherheitssysteme zu bekämpfen, teuschen oder Lahm zu legen, du kennst ja deine Scripte die du dabei hast. Hana, deine Aufgabe ist es, schnell zu reagieren und unsere Spuren zu verwischen und beim hacken der Datenbanken. Und John," Gabriel wendet sich direkt an ihn, "du bist unser Navigator in der Datenfestung. Du hast die Erfahrung, die wir brauchen, um uns durch das Labyrinth der Daten zu führen."

Gabriel tritt einen Schritt zurück und lässt seinen Blick noch einmal über das Team schweifen. "Ich weiß, dass wir das schaffen können. Wir sind die Cyberwavers, und wenn wir zusammenarbeiten, gibt es nichts, was wir nicht erreichen können. Vertraut einander, bleibt fokussiert und haltet immer die Mission im Auge. Kein Risiko ist es wert, dass einer von uns verletzt wird oder verloren geht. Seid wachsam und gebt euer Bestes."

Er nickt ihnen zu, ein Zeichen der Ermutigung und des Vertrauens. "Lasst uns das durchziehen und sicherstellen, dass das Biology and Research keinen Verdacht schöpft. Bereit?"

Amy, John und Hana nicken entschlossen. "Bereit," antworten sie im Chor.

"Los geht's," sagt Gabriel und aktiviert die Systeme. "Auf eine erfolgreiche Mission."

John, Amy und Hana setzen sich in die Netrunner-Sitze und verstellen diese nach hinten, sodass sie in eine halb liegende Position kommen. Die Sitze sind speziell dafür ausgelegt, den Körper zu stützen und maximalen Komfort zu bieten, während sie sich in die virtuelle Welt begeben. Jeder von ihnen greift zu seiner Psy Reality VR-Brille, einem hochentwickelten Gerät, das sie in die Tiefen des Meta Nets führen wird.

Behutsam setzen sie die Brillen auf und tasten mit den Händen nach dem Kabel, das an der Seite der Brille befestigt ist. Sie nehmen das Ende des Kabels und führen es zu dem Anschluss ihres Cyberdeck-Gehirnchips, der an der linken Schläfe unter der Haut verborgen ist. Mit einem leisen Klicken verbinden sie das Kabel mit dem Anschluss. Ein sanftes Summen ertönt, als die Verbindung hergestellt ist, und ein leichtes Kribbeln breitet sich an der Schläfe aus.

Nachdem alle Verbindungen gesichert sind, entspannen sie sich in ihren Sitzen. John atmet tief durch, schließt die Augen und lässt sich langsam in einen Trancezustand gleiten. Es fühlt sich an wie der Übergang in einen tiefen Schlaf, ein Schweben zwischen Wachsein und Traum. Innerhalb von Sekunden verschwimmt die Realität, und er spürt, wie sein Bewusstsein in die virtuelle Welt des Meta Nets eintaucht.

Kurz darauf öffnen sich seine Augen wieder, aber diesmal in einer anderen Realität. Er befindet sich jetzt im Meta Net, einem virtuellen Raum, der parallel zum normalen Internet existiert und damit verbunden ist. Um ihn herum entfaltet sich eine Gasse in einer futuristischen Stadt. Die Hochhäuser erstrecken sich bis in den Himmel, ihre Fassaden leuchten in Neonfarben und spiegeln sich in den nassen Straßen. Überall sind schmale Gassen, breite Straßen und belebte Plätze zu sehen, die von digitalen Avataren und Datenströmen bevölkert werden. Der virtuelle Wind streift leicht über sein Gesicht, während er die Atmosphäre des Meta Nets in sich aufnimmt.


John dreht sich um und sieht Amy und Hana, die ebenfalls in dieser neuen, digitalen Welt erwacht sind. Sie stehen gemeinsam in einer schmalen Seitengasse, verborgen vor den Hauptstraßen, bereit, ihre Mission zu beginnen. Die Umgebung ist voller potenzieller Gefahren, aber auch Möglichkeiten, und sie wissen, dass der Erfolg ihrer Mission von ihrem Geschick und ihrer Vorsicht abhängt.

John atmet tief ein und lässt die surreale Umgebung des Meta Nets auf sich wirken. Die Gasse, in der sie sich befinden, ist still, nur das ferne Summen der digitalen Welt und das Flimmern von Datenströmen in den Straßen erinnert daran, dass sie sich in einer künstlichen Realität befinden. Plötzlich ertönt Amys Stimme neben ihm.

"Es geht los," flüstert sie und blickt in Richtung eines riesigen, schwebenden Gebäudes, das am Ende der Gasse zu sehen ist – die Datenfestung von Biology and Research. Ihre leuchtenden Avatare spiegeln sich in den Pfützen auf dem virtuellen Boden wider, während sie sich auf den Weg machen.

"Wir müssen uns vorsichtig nähern," sagt John und überprüft die holografische Karte, die vor ihm in der Luft schwebt. Er analysiert die Architektur der Datenfestung, die in ihrer Struktur wie eine Mischung aus einem futuristischen Bürogebäude und einem mittelalterlichen Schloss aussieht. Hohe, digitale Mauern und ein massives Eingangstor, gesichert durch Schichten von Firewalls und Sicherheitssystemen, erstrecken sich vor ihnen. 


Hana, die ruhig neben Amy steht, hackt sich bereits in das erste Sicherheitssystem. Sie bewegt ihre Finger schnell durch das holografische Interface, während vor ihren Augen komplexe Codes und Sicherheitsprotokolle flimmern. „Ich habe den ersten Zugangspunkt gefunden", sagt sie konzentriert und fügt hinzu, „aber es wird schwer. Sie haben eine doppelte Verschlüsselung. John, wir brauchen deine Navigationsfähigkeiten, um uns sicher durch diese Codes zu schleusen."

John nickt, fokussiert und in seinem Element. "In Ordnung, ich werde uns durch die Labyrinthe führen." Er aktiviert seine Tools und greift nach den sich windenden, virtuellen Datenströmen, die die Mauern der Festung durchziehen. Es ist wie das Entwirren eines Knotens – er muss den richtigen Weg finden, ohne eine der Alarmfallen zu aktivieren.


„Ich hab's," murmelt er schließlich und deutet auf einen offenen Bereich der Firewall, den Hana sofort mit ihrem Code-Injecting-Tool bearbeitet. "Wir sind drin."

Die drei betreten die Datenfestung, aber die Atmosphäre verändert sich sofort. Das Innere des virtuellen Gebäudes ähnelt einem weitläufigen Bürokomplex mit unzähligen Fluren und Türen, aber alles ist still. Zu still.

„Seid vorsichtig," warnt Amy. „Das ist die Ruhe vor dem Sturm."

Plötzlich hört man ein leises metallisches Klicken. Amy dreht sich schnell um und zieht ihre virtuellen Waffen – zwei schimmernde Lichtklingen, die sie in den Händen hält. „Bewegung in den Fluren," flüstert sie und schaut in die Ferne. „Es sieht aus, als hätte die Datenfestung bereits auf uns reagiert. Wir haben Eindringlingsdetektoren ausgelöst."

Johns Herz beginnt schneller zu schlagen. Sie haben keine Zeit zu verlieren. "Wir müssen uns beeilen," sagt er und deutet auf eine Tür am Ende des Flurs, die mit einem verschlüsselten Datenschloss gesichert ist. Dahinter verbirgt sich die Kundendatenbank, die sie suchen.

Hana beginnt sofort, das Schloss zu entschlüsseln, während Amy die Umgebung im Auge behält. "Wir sind nicht allein," warnt Amy erneut. "Die KI-Wächter sind auf dem Weg."

John aktiviert seine Verteidigungstools und bereitet sich auf einen möglichen digitalen Angriff vor. „Hana, wie lange noch?"

„Nur noch ein paar Sekunden", antwortet sie mit angespannter Stimme. Doch in diesem Moment durchbricht ein grelles Licht den Flur, und mehrere kugelförmig  anmutende Avatare – die KI-Wächter der Festung – erscheinen am anderen Ende des Gangs. 


Die KI Wächter sind die personivierzirung der Antivirenprogramme bzw. Cyberabwehrprogramme.

„Wir müssen sie aufhalten," ruft Amy und stürzt sich mit ihren Lichtklingen auf die KI-Wächter. Ein intensiver Kampf entbrennt, während sie geschickt den Angriffen der Wächter ausweicht und gleichzeitig tödliche Schläge austeilt.

„Hana, schneller!" ruft John, der die Angriffe der Wächter mit seinen virtuellen Schutzschilden abwehrt. Hana arbeitet fieberhaft weiter, während ihre Finger über das Interface fliegen.

„Geschafft!" ruft Hana schließlich triumphierend und öffnet die Tür zur Datenbank.

„Los!" John packt sie und Amy, und sie stürzen sich in den Raum. Doch kaum sind sie drin, beginnt die Festung, sich umzustrukturieren. Türen verschwinden, die Wände verschieben sich, und es fühlt sich an, als wären sie in einem Labyrinth gefangen.

„Das ist eine Falle," murmelt John, seine Augen scannen hektisch die Umgebung.

Gabriels Stimme knackt über die Verbindung. „Bleibt ruhig. Die Daten sind in der Nähe. Aber ihr müsst schnell sein – Biology and Research hat bereits bemerkt, dass jemand in ihrer Festung ist."

John, Amy und Hana stehen inmitten des riesigen, bläulich schimmernden Archivs, die Datenströme pulsieren leise um sie herum, während die Kontrollkonsole vor ihnen in holografischen Mustern leuchtet. John hat das Hackerprotokoll in die Konsole gesteckt, und die Suchanfrage läuft bereits, als plötzlich die Atmosphäre im Raum kippt.

Hana bemerkt es zuerst. „Da stimmt etwas nicht...", sagt sie leise und deutet auf den Boden. Rote Linien durchziehen plötzlich das Blau der Datenströme, wie Adern, die sich durch das System ziehen. Sie blitzen gefährlich auf und tauchen den Raum in ein unheilvolles Licht.

Plötzlich erscheint vor ihnen eine Gestalt, die sie nicht erwartet haben. Eine Person, menschlich in Statur, steht am anderen Ende des Raumes.


 Die Figur trägt eine tief in das Gesicht gezogene Kapuze, darunter eine verspiegelte Schutzbrille, die das Gesicht vollständig verdeckt. Ein dunkelgrauer, grober Mantel umhüllt den Körper, und auf dem Rücken der Gestalt ragt eine lange Antenne aus einem Rucksack hervor, die schwach in Rot pulsiert. In der rechten Hand hält die Person einen schwarzen Stab mit einem auffälligen roten Griff, der leise summt, als ob er eine latente Macht ausstrahlen würde.

„Ihr gehört nicht hierher," sagt die Gestalt mit tiefer, verzerrter Stimme. Sie tritt einen Schritt nach vorn, und die roten Linien auf dem Boden leuchten intensiver auf, als ob sie von der Anwesenheit der Gestalt beeinflusst werden.

John zieht seine virtuelle Verteidigung hoch, während Amy sofort ihre Waffen aktiviert. „Wer zur Hölle ist das?" zischt sie und begibt sich in eine Verteidigungshaltung.

Hana runzelt die Stirn und beobachtet die Person aufmerksam. „Das ist kein Programm... das ist ein Netrunner! Ein echter Mensch, der das System verteidigt."

Die Kapuzengestalt hebt langsam den Stab, und mit einem plötzlichen, blitzartigen Schlag schießt ein roter Lichtbogen auf sie zu. Amy weicht geschickt aus und blockiert den Angriff mit ihren Energieschilden, während John versucht, sich weiter auf die Konsole zu konzentrieren.

„Haltet ihn auf!" ruft John, während er hektisch die letzten Suchbegriffe eingibt. „Ich muss die Daten finden, bevor er uns hier rauswirft!"

Die Gestalt bewegt sich schnell, mit unerwarteter Geschicklichkeit, und greift erneut an. Der Stab in seiner Hand sendet eine Welle von Energie aus, die den Boden unter ihren Füßen verzerrt und rote Kreise um sie herum bildet. Amy springt nach vorne und kontert mit ihren Lichtklingen, aber der Netrunner blockt mühelos, als ob er ihre Bewegungen vorausgeahnt hätte.

„Er ist gut," murmelt Hana und hackt sich in die Konsole, um Unterstützung zu bieten. „Er kontrolliert diese Umgebung. Wenn wir ihn nicht aufhalten, wirft er uns raus oder löscht uns!"

„Konzentrier dich auf deine Aufgabe, Hana!" ruft Amy, während sie erneut versucht, den Angreifer mit einem schnellen Schlag zu treffen. Doch die Kapuzengestalt weicht aus, schwingt den Stab und stößt Amy zurück, als sie gerade das Gleichgewicht verliert.

John, der die Angriffe im Augenwinkel wahrnimmt, weiß, dass die Zeit knapp wird. „Gabriel, die Suche dauert zu lange! Wir brauchen mehr Zeit!"

Gabriels Stimme kommt durch das Rauschen der Verbindung: „Bleibt dran! Die Daten sind fast vollständig extrahiert."

Der Netrunner tritt näher, und die rote Energie seines Stabes flackert bedrohlich. „Das hier endet jetzt," sagt die Gestalt kühl und hebt den Stab für einen finalen Schlag.

Doch in diesem Moment stürzt sich Amy mit einer geschickten Bewegung auf ihn, blockiert den Angriff und zwingt den Netrunner, sich auf sie zu konzentrieren. „Nicht so schnell!" ruft sie und schleudert ihre Lichtklingen in einer schnellen Abfolge von Schlägen.

„Ich hab's gleich!" Hana ruft triumphierend und manipuliert die Konsole, während John den finalen Befehl für die Datenextraktion eingibt. Die roten Linien auf dem Boden pulsieren bedrohlich, doch die Datenströme reagieren und leuchten wieder in ihrem ursprünglichen Blau.

„Fertig!" ruft John, während die Daten extrahiert werden. „Los, raus hier!"

Amy kontert einen letzten Angriff des Netrunners, während Hana die Konsole abschaltet und John das Hackerprotokoll herauszieht. Sie sprinten zurück zum Ausgang der Datenfestung, während der Netrunner wütend hinter ihnen bleibt.

„Das war knapp," keucht Hana, als sie den sicheren Bereich erreichen. Doch John weiß, dass dies nur der Anfang war. „Der Netrunner wird uns nicht vergessen. Biology and Research wird bald wissen, dass wir hier waren." John und seine Mitstreiterinnen Amy und Hana loggen sich aus dem Meta Net aus.

Johns Bewusstsein schwebt in der Leere, die ihn vom Meta Net zurück in die Realität zieht. Das pulsierende Blau des Datenarchivs verblasst, die Bewegungen werden langsamer, bis schließlich alles um ihn herum in Dunkelheit versinkt. Ein sanftes Summen in seinem Kopf signalisiert, dass der Auslogvorgang abgeschlossen ist.

Mit einem Ruck erwacht er aus dem virtuellen Schlaf. Seine Augen öffnen sich langsam, der Raum um ihn herum erscheint verschwommen, und für einen Moment ist er desorientiert. Der Netrunner-Sessel unter ihm fühlt sich fest und real an, ganz im Gegensatz zur fließenden Struktur des Meta Nets. Er spürt, wie die Erschöpfung in seine Muskeln kriecht – die mentale Anstrengung des Netrunnings hatte seinen Tribut gefordert.

John blinzelt gegen das Licht des Raumes und hebt mühsam seine Hand. Mit einem leisen Klicken nimmt er die Psy Reality VR-Brille ab und legt sie vorsichtig auf den Tisch neben dem Sessel. Dann greift er nach dem Kabel, das an seiner linken Schläfe befestigt ist. Es fühlt sich kalt an, als er es mit einem sanften Ziehen von seinem Cyberdeck-Gehirnchip trennt. Ein leichtes Kribbeln an seiner Schläfe erinnert ihn daran, wie tief er in der virtuellen Welt versunken war.

Er atmet tief durch und richtet sich langsam auf. Neben ihm hört er ein leises Stöhnen – Hana erwacht ebenfalls. Sie wirkt genauso erschöpft wie er. Sie zieht das Kabel an ihrer eigenen Schläfe ab und nimmt ihre Brille mit einem müden Seufzer ab. Ihre Augen sind halb geschlossen, als sie versucht, wieder ganz in die Wirklichkeit zurückzukehren.

„Das war... intensiv," murmelt John, während er sich durch das Haar fährt und versucht, die Schwere in seinem Kopf abzuschütteln.

Hana nickt schwach. „Ja, das war es. Dieser Netrunner... er war wirklich gut. Hätte Amy ihn nicht so lange aufgehalten, wären wir nicht  herausgekommen."

John lehnt sich zurück in seinen Sessel und starrt an die Decke. Sein Körper fühlt sich schwer an, seine Gedanken sind noch träge. „Wir haben die Daten... aber ich habe das Gefühl, dass das erst der Anfang war."

John, Amy und Hana stehen langsam auf und verlassen den Netrunner-Raum. Die Müdigkeit, die das Netrunning hinterlassen hat, hängt ihnen noch schwer in den Knochen. Gemeinsam gehen sie den Gang entlang zum Umkleideraum, wo sie sich aus ihren Netrunner-Anzügen schälen und zurück in ihre normale Kleidung wechseln können.

Im Umkleideraum herrscht eine entspannte Stille. Jeder von ihnen scheint in Gedanken versunken zu sein, als sie ihre Anzüge ablegen. John zieht den Reißverschluss seines grauen Netrunner-Anzugs auf, der ihm wie eine zweite Haut anliegt, und befreit sich Stück für Stück aus dem eng anliegenden Material. Hana streift sich ihren schwarz-weißen Anzug ab und seufzt leise, als sie wieder ihre bequeme Alltagskleidung anzieht. Amy steht neben ihnen und wechselt ebenfalls in ihre normale Kleidung – eine einfache schwarze Hose und ein enges Shirt. Ihre Bewegungen sind schnell und routiniert, als ob sie das alles schon hundert Mal gemacht hätte.

„Das war knapp," murmelt Amy, während sie ihre Stiefel schnürt. „Dieser Netrunner hätte uns beinahe erwischt."

„Er war gut," antwortet John und schüttelt den Kopf, während er sein Shirt überzieht. „Aber wir haben es geschafft. Und wir haben die Daten, das ist das Wichtigste."

Hana nickt stumm und schiebt eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, während sie sich ihre Jacke überzieht.

Nachdem sie alle wieder in ihre Alltagskleidung gewechselt haben, machen sie sich auf den Weg zurück in Gabriels Büro. Die Atmosphäre ist gedämpft, doch die Anspannung aus der Mission liegt noch immer in der Luft. Gabriel wartet bereits auf sie, als sie eintreten. Sein Gesicht ist ernst, doch ein Anflug von Erleichterung zeichnet sich auf seinen Zügen ab.

„Gut, dass ihr es geschafft habt," sagt Gabriel, als sie sich setzen. Er hat bereits eine Karte des extrahierten Datenmaterials auf einem Bildschirm an der Wand projiziert. „Ihr habt großartige Arbeit geleistet, und wir haben jetzt alles, was wir brauchen."

John lehnt sich in seinem Stuhl zurück und starrt auf den Bildschirm. „Wir haben die Daten, aber der Netrunner hat uns gesehen.  Biology and Research wird bald wissen, dass jemand in ihrem System war."

Gabriel nickt. „Das war zu erwarten. Wir wussten, dass diese Mission riskant ist. Aber die Informationen, die ihr gefunden habt, sind entscheidend. Wir können jetzt den nächsten Schritt planen."

„Was haben wir genau gefunden?" fragt Hana und beugt sich vor, während ihre Augen aufmerksam auf die Projektion gerichtet sind.

Gabriel deutet auf den Bildschirm. „Die Daten bestätigen, dass Biology and Research in den Schwarzhandel mit dem Scythe Syndikat verwickelt ist. Sie schmuggeln synthetische Drogen durch medizinische Produkte, getarnt als legale Medikamente. Wir haben genug Beweise, um sie bloßzustellen – aber das bedeutet auch, dass sie uns auf den Fersen sein werden."

Amy verschränkt die Arme. „Also, was ist der nächste Schritt?"

Gabriel sieht sie eindringlich an. „Jetzt müssen wir uns darauf vorbereiten, dass das Scythe Syndika oder Biology and Researchuns auf den Fersen sein könnten.Sie werden nicht zögern, uns zu finden."

John nickt nachdenklich. „Wir müssen uns also bereit machen. Sie werden kommen, das ist sicher."

Gabriel lehnt sich vor und legt seine Hände auf den Tisch. „Richtig. Das war nur der Anfang. Aber wir werden vorbereitet sein, die geklauten Daten werden wir unseren Auftragsgeber  Mr. Barkley übertragen, ich schicke es ihn auf einen Stick und ich würde sagen das du John ihn es persönlich überreichst, ich schicke dir eine Nachricht wann die Übergabe stattfindet und wo, bist du bereit dafür."?

John zögerte nur kurz, dann nickte er Gabriel entschlossen zu. „Ja, ich bin bereit. Ich werde die Daten persönlich an Mr. Barkley übergeben."

Gabriel lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Gut. Barkley erwartet Diskretion, also halte dich im Hintergrund und bleib wachsam. Das Scythe Syndikat könnte bereits vermuten, dass jemand in ihre Machenschaften verwickelt ist. Wir dürfen ihnen keinen Anlass geben, uns zu finden."

Amy, die die ganze Zeit schweigend zugehört hatte, hob die Augenbrauen. „Meinst du, Barkley weiß, wie gefährlich diese Leute sind? Wenn Scythe Wind von der Übergabe bekommt, könnte das eine Falle werden."

„Er weiß es", antwortete Gabriel ruhig. „Aber er ist kein Anfänger. Barkley hat schon mit zwielichtigen Gestalten zu tun gehabt. Und John wird nicht allein dorthin gehen. Ich werde sicherstellen, dass er Unterstützung hat, falls etwas schiefgeht."

Hana verschränkte die Arme und lehnte sich im Stuhl zurück. „Wo soll die Übergabe überhaupt stattfinden? An einem öffentlichen Ort?"

Gabriel schüttelte den Kopf. „Nein, es wird diskret ablaufen. Ich habe noch nicht alle Details, aber es wird in einem der neutralen Sektoren von Metro City sein. Barkley wird einen Ort vorschlagen, der sicher genug ist, um keine Aufmerksamkeit zu erregen."

John spürte ein leichtes Kribbeln in seiner Schläfe, eine Mischung aus Nervosität und Vorfreude. „Wann erfahre ich die Details?"

„Ich melde mich bei dir, sobald ich den Ort und die Zeit habe," sagte Gabriel. „Bis dahin halte dich bereit." John steht auf und sieht Gabriel fest in die Augen. „Verlass dich auf mich. Ich werde das durchziehen."

Gabriel nickte zufrieden. „Das weiß ich. Aber unterschätze Barkley nicht – er ist clever, und wenn etwas nicht nach Plan läuft, musst du schnell reagieren."

Amy erhob sich ebenfalls und streckte sich. „Und was machen wir währenddessen?"

Gabriel lächelte dünn. „Ihr beide bleibt hier und bereitet das nächste Manöver vor. Falls Scythe etwas merkt, müssen wir vorbereitet sein. Wir können nicht riskieren, dass sie uns aufspüren."

John, Amy und Hana tauschten Blicke aus. Jeder wusste, dass das Risiko mit der Übergabe noch nicht vorbei war. Das Scythe Syndikat war berüchtigt für seine Rachezüge, und wenn sie Wind von den gestohlenen Daten bekamen, könnten die Dinge schnell eskalieren.

„In Ordnung," sagte Hana schließlich. „John, pass auf dich auf. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache."

John lächelte leicht, auch wenn er die Schwere der Situation spürte. „Keine Sorge. Ich werde vorsichtig sein."

„Das hoffe ich," sagte Amy. „Wenn du Hilfe brauchst, ruf uns. Wir lassen dich nicht im Stich."

Gabriel erhob sich und nickte seinem Team zu. „Gut. Das war's für heute. Ruht euch aus, bleibt wachsam und haltet die Augen offen. Die nächsten Tage werden entscheidend sein."

"Wer wird bei der Übergabe dabei sein wenn ich den Stick unseren Auftragsgeber gebe." Gabriel grinst und sagt: "Eddi wird dich begleiten, er ist heute von seiner Europareise zurück aber momentan Daheim, ich werde Eddi über deine Mission informieren, er wird sich bei dir melden bevor ihr zum Übergabeort geht." John nickt und ist gespannt wer dieser Eddi ist.

Mit diesen Worten löste sich die Gruppe auf. John spürte die Erschöpfung, die noch immer in seinem Körper lag, doch gleichzeitig war er bereit seine nächste Mission auszuführen.


John, Amy und Hana verlassen das Büro schweigend. Die Anspannung liegt noch immer schwer in der Luft, obwohl sie die Pläne nun kennen. Im Flur hallen ihre Schritte, während sie in unterschiedliche Richtungen gehen.

„Wir sehen uns morgen," sagt Hana leise und nickt John zu. Amy wirft ihm einen kurzen Blick zu, den sie schnell wieder abwendet.

„Pass auf dich auf," murmelt sie, bevor sie den Gang hinunter verschwindet. John erwidert nur ein knappes „Mach's gut", als er ihr und Hana nachschaut.

Er verlässt das Hauptquartier der Cyberwavers und geht hinaus in die belebten Straßen von Metro City. Überall flimmern Neonlichter, riesige Holo-Werbetafeln bewerben die neuesten Produkte, und Menschen strömen durch die Gassen wie ein endloser Strom. Doch John fühlt sich, als sei er abgeschottet von dem Trubel, als befände er sich in einer stillen Blase.

Er steigt in sein Auto, fährt die vertrauten Straßen entlang und kommt schließlich vor seinem Wohnkomplex an – einem Wolkenkratzer Megagebäude, das sich in den Himmel erstreckt. Johns Wohnung liegt im 50. Stock. Klein, spartanisch, aber für ihn ausreichend.

Nachdem er das Auto in der Tiefgarage geparkt hat, fährt er mit dem Aufzug nach oben. Die Türen seiner Wohnung gleiten leise hinter ihm zu, als er eintritt. Der Raum ist still, nur das schwache Licht des späten Abends fällt durch die Fenster.

Er tritt ans Fenster, von dem aus er auf die Stadt blickt. Metro City liegt unter ihm, ein endloses Meer aus Lichtern und Schatten. Aus dieser Höhe wirken die Straßen ruhig, beinahe friedlich, aber John weiß, dass darunter Gefahr lauert. Die verschiedenen Sektoren der Stadt leuchten in unterschiedlichen Farben, doch hinter jeder Ecke könnte eine neue Bedrohung warten.

John lässt sich in seinen Sessel fallen. Die Erschöpfung kriecht in seine Glieder, doch seine Gedanken sind noch immer wach. Die bevorstehende Übergabe beschäftigt ihn. Barkley ist ein Mann, der sich nicht leicht in die Karten schauen lässt, und das Scythe Syndikat ist gefährlich. Die Vorstellung, dass sie vielleicht schon jetzt im Visier dieser Organisation stehen, lässt ihn nicht los.

Er nimmt ein Glas Wasser vom Tisch, trinkt es in einem Zug leer und stellt es mit einem leisen Klirren zurück. Das leise Summen der Stadt ist kaum wahrnehmbar, nur ein Hintergrundgeräusch in der ansonsten stillen Wohnung.

John lehnt den Kopf zurück und schließt die Augen. Er weiß, dass die Übergabe riskant wird. Die Begegnung mit dem mysteriösen Netrunner im Meta Net war ein Warnsignal. Hat das Scythe Syndikat oder Biology and Research  schon Verdacht geschöpft? Beobachten sie bereits jeden seiner Schritte?

Mit diesen Gedanken im Kopf versucht er, seine Atmung zu beruhigen, doch er spürt, dass der Schlaf heute Nacht fernbleiben wird. Er wartet auf Gabriels Nachricht – der Moment, in dem alles in Bewegung gesetzt wird, rückt näher. Die Dunkelheit der Nacht bringt keine Ruhe, sondern Vorahnung.


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