Kapitel 23

Dean und Sam hatten Jason erst mal zu sich nach Hause mitgenommen. Ich glaubte, sie wollten ihn auf irgendwelche 'dämonischen Aktivitäten oder Spuren' untersuchen. Ich verstand es nicht ganz, doch ich war echt froh, dass ich diese Aufgabe ihnen übertragen konnte und ich somit von der Aufgabe, herauszufinden, was mit meinem Bruder passiert war, befreit war.

Dean und Sam wollten vor allem aus ihm herausbekommen, was sein Therapeut eigentlich immer in ihren Sitzungen geredet hatte. Es musste wohl an ihren langjährigen Erfahrungen liegen, denn sie dachten, dass etwas im Busch war und dieser Therapeut nicht der war, der er zu sein schien.

Sam hatte mir noch, bevor sie gegangen waren, zugeflüstert, dass ich in der Zeit, in der ich in dem Fall 'Jason' sowieso nicht viel ausrichten konnte, lieber einmal mit Thomas reden sollte, um einiges klarzustellen. Ich schätzte, er hatte wohl recht. Ich wollte es eigentlich nicht, da es mir echt unangenehm war, doch ich konnte es auch nicht einfach vor mir herschieben.

„Denkst du, dass Dean und Sam herausfinden, was mit Jason los ist?", fragte ich Thomas, der sich, als wir zu Hause angekommen waren, als erstes auf die Couch setzte, mit einem gekühlten Bier. An Schlaf war für ihn, so wie für mich, momentan wohl nicht zu denken.

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich schon, aber warum hast du sie nicht gefragt, wenn sie jetzt wohl deine neuen Freunde sind? Vor allem Dean scheint es dir ja sehr angetan zu haben."

Er wandte sich von mir ab und trank einen Schluck Bier, als hätte er mir gerade von einem Film erzählt, den er im Fernsehen gesehen hatte und nicht als hätte er mir einen Vorwurf gemacht, dass ich mich für einen anderen Typen interessieren würde.

Ich seufzte und ließ mich neben ihm auf das Sofa fallen. „Thomas, du brauchst doch nicht eifersüchtig sein, Dean und ich ..."

„Dean und ich ... May, für Entschuldigungen solltest du wirklich noch etwas üben!" Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Das würde wohl wirklich schwer werden! Ich konnte es nicht ertragen, wenn Thomas wegen etwas sauer auf mich war! Ich liebte ihn doch und zwar nur ihn! Wieso konnte er das nicht einfach glauben?

„Thomas, da läuft rein gar nichts! Du weißt, dass ich nur dich liebe und daran wird sich auch nie etwas ändern. Ich hatte in diesem Moment leider einfach nur an Jason gedacht! Es war so viel Planung und ich wollte dich nicht belasten! Ich wusste nicht, wo mir der Kopf stand! Nur weil Dean wusste, wie wir ihn da rausbekommen konnten, habe ich das alles mit ihm gemacht! Er ist doch nur ein Partner von uns, so wie Sam. Sie helfen uns, dass es meinem Bruder, deinem besten Freund wieder besser geht und dass das in Zukunft auch so bleibt. Es war alles nur wegen Jason! Dean und ich haben noch nicht einmal viel Zeit zusammen verbracht! Er hat versucht, eine Frau, die in der Psychiatrie arbeitet, um den kleinen Finger zu wickeln, damit wir Jason leichter befreien können. da wäre ich sowieso nur im Weg gewesen! Es tut mir leid, dass ich dir nicht Bescheid gegeben und ich mich einfach davongeschlichen habe, das war ein Fehler. Ich wollte dich einfach nicht belasten! Das wird nie wieder vorkommen! Wenn du willst, kannst du auch noch einmal mit Dean reden, er wird dir dasselbe bestätigen. da ist nichts gelaufen und wird es auch nie! Thomas, ich bin so wahnsinnig verliebt in dich. Mit dir möchte ich alt werden, ich will dich jeden Tag meines Lebens an meiner Seite haben. Ich würde nicht mal in Betracht ziehen, dass das nicht so ist. Du musst mir vertrauen!"

Ich legte die Hand auf seine Schulter und ließ meinen Daumen in sanften Kreisen darüber gleiten. Mein Herz hämmerte unaufhörlich in meinem Brustkorb. Ich stand kurz vor einer Panikattacke. Ich wusste von Thomas' verhalten, dass er tief in seinem Inneren eigentlich wissen musste, dass ich die Wahrheit sagte. Wir waren nicht umsonst schon so lange zusammen. Er wusste, dass er mir vertrauen konnte und ich ihn nie betrügen würde. Ich hoffe nur, dass er auf sein Herz hören würde und es ihm jetzt schon klar werden würde, dass er völlig umsonst eifersüchtig war.

„Dean ist halt schon genau das, was deinem Typ Mann entsprechen würde, May. Ich kenne dich und deswegen mache ich mir auch solche Sorgen. Ich komme mir irgendwie wie ein High School Schüler vor, wie ich Angst hätte, dass du mit einem anderen Kerl auf den Homecoming Ball gehen könntest." Thomas war so süß. Ich sah ihm in seine braunen Augen.

In ihnen erkannte ich, dass er nicht verloren war. Er war zwar momentan noch sauer, doch das würde sich wieder legen. Dafür kannte ich ihn gut genug. „Und genau, weil du mich so gut kennst, müsstest du am besten wissen, wie verrückt ich nach dir bin und dass es für mich nie einen anderen geben wird."

Ich nahm Thomas' Bier in die Hand und stellte es auf den Couchtisch. dann legte ich meine Hand unter sein Kinn und drehte sein Gesicht so zu mir, dass er mir in die Augen sehen musste. Ich küsste ihn, so leidenschaftlich, dass es spätestens jetzt keinen Zweifel mehr an meinen Gefühlen für ihn geben durfte. Ich würde ihn so lange küssen, bis er es verstehen würde. Er konnte diese Atmosphäre, die immer entstand, wenn wir uns küssten, nicht einfach ignorieren.

„May, du schaffst es immer wieder, mich zu überzeugen", murmelte er zwischen unseren Küssen. Er löste sich von mir und zog mich in eine feste Umarmung, die mich beinahe erdrückte. Ich legte meine Hände in seine weichen Haare und kraulte seinen Kopf. „May, ich liebe dich so sehr, dass ich es nicht beschreiben kann. Meine Eifersucht kann mich verrückt machen. Das ist einfach nur, weil ich es nicht ohne dich aushalten würde. Ich kann ohne dich einfach nicht leben und das will ich auch nicht."

„Ich liebe dich auch, Tommy, das werde ich immer!"

Wir hielten uns sicherlich noch eine Viertelstunde so im Arm und mit jeder Minute spürte ich, wie unsere Liebe aufs neue entfacht und stärker wurde.

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