16.

Michele kam nicht umhin in Arianas dunklen Augen zu versinken. Diese Frau brachte ihn um den Verstand und raubte ihm jegliche Selbstkontrolle. Sie schien ähnlich zu fühlen, den sie neigte sich ihm entgegen und verringerte den Abstand zwischen ihnen. Er konnte nicht widerstehen und senkte sein Gesicht.

Vorsichtig, als wäre sie aus Porzellan, berührte seine Lippen ihren Mund und alles in ihm wollte sie besitzen, sie beschützen und berühren. Er war ihr vollkommen verfallen und konnte nichts dagegen tun. Sie hatte ihn ganz in ihren Bann gezogen.

Ariana erwiderte den Kuss, doch es war anders als beim letzten Mal. Eine gewisse Wehmut lag darin und er konnte nicht recht begreifen, was da zwischen ihnen war. War es Liebe? War es nur das Verlangen nach ihrem Körper? Aber warum schmerzte es so sehr, wann immer sie nicht bei ihm war?

Michele intensivierte den Kuss und ließ sich einfach fallen. Seine Hände berührten Arianas Gesicht, zog sie an sich und seine Lippen liebkosten ihren Hals. Ihre Hände lagen dabei auf seiner Brust, versuchten, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Sie wollte ihn genauso, wie er sie wollte.

Hungrig nach ihrem Körper zog er ihr das Kleid über die Schultern und ließ es einfach auf den Boden fallen. Sie war so schön und begehrenswert. Die feine Spitze ihrer Unterwäsche liebkosten förmlich ihre zarte Haut und Michele fragte sich, wie er es schaffen würde, sie ganz für sich zu gewinnen.

Stück für Stück entkleidete er sich, bis sie auf ihre Knie sank und jeden Zentimeter seines muskulösen Körpers küsste. Ihre Zunge verbrachte wahre Künste und brachten ihn zum Schmelzen. Wie konnte er nur so die Kontrolle über sich selbst verlieren, wenn sie ihn nur anlächelte.

Er zog sie auf die Beine, zog ihr das Bustier aus und hob sie an. Er wollte sie die ganze Nacht lieben und dann in ihren Armen einschlafen. Ariana hat ihm die Lebensfreude wieder gegeben, eine Aufgabe gestellt und er war bereit, sich dieser anzunehmen.

Vorsichtig trug Michele seine Ariana zum Bett, legte sie auf den weichen Laken ab und zog langsam ihr Höschen nach unten. Ihre Weiblichkeit lag vor ihm und er war bereits sie zu erforschen. Jeden Millimeter ihrer Haut wollte er erkunden, schmecken und ertasten. Jede seiner Berührungen brachten ihren Körper zum Erzittern und beben. Als seine Lippen sich über ihren Venushügel bewegten, stöhnte sie auf vor Lust.

Seine Finger zeichneten Kreise auf ihrer sanften Haut und brachten sie in vollkommene Ekstase. Er ließ sich Zeit, sah sie an, beobachtete jede ihrer Gesichtszüge, als er sie liebkoste und küsste. Sie waren eins, für einen Moment vollkommener Einigkeit.

Michele zog Ariana auf sich, hielt sie fest in seinen Armen, während er in sie eindrang und sie liebte, als wäre es das Letzte, was er tun würde. Keuchend setzte sich Ariana auf und warf den Kopf nach hinten, während sie ihn mit einer Intensität ritt, die er selten so erlebt hatte.

Seine Finger glitten über ihre erregten Brüste, hielt ihre Hüfte umklammert, während er sie anfeuerte das Tempo zu erhöhen. Zitternd und vollkommen außer Atem ergoss er sich in ihr, während er ihren Namen stöhnte und sie an sich zog.

Sie lag auf ihm, ihren Kopf an seine nackte Brust gepresst. Ihr Atem ging hastig, ihr Körper schwitzte und der Geruch von Sex lag in der Luft. Er wollte sie nie mehr gehen lassen und endlich war ihm klar, was er für sie empfand. Er liebte sie. Er liebte sie mehr, als er je eine Frau geliebt hatte und dabei kannte er sie kaum.

Da war etwas zwischen ihnen, das er sich selbst nicht erklären konnte. Etwas, dass ihm den Verstand raubte und ihn willenlos für seine eigenen Gefühle machte. Er war ihr vollkommen verfallen.

Vorsichtig legte er seinen Arm um ihre Taille und zog sie ganz an sich. Ihre verschwitzten Leiber klebten regelrecht aneinander und er sog den Duft ihrer Haare ein. Sollte er ihr gestehen, dass er mehr für sie fühlte, als er zugab? War es dafür nicht noch zu früh? Oder war es vielleicht schon zu spät?

Mit Bedacht hob er den Kopf und sah sie an, doch sie war bereits eingeschlafen. Er würde wohl bis morgen warten müssen, um ihr seine Liebe zu gestehen?

Ganz langsam zog er das Laken über ihre Körper und lehnte sich zurück in sein Kissen. Seine ganze Gefühlswelt stand kopf und es gefiel ihm sogar. Träumerisch schloss er die Augen und war einfach nur glücklich. Wie konnte etwas, dass ihn mit so einer Freude erfüllte auch falsch sein?

Während er seine Gedanken noch zu erfassen versuchten, was da mit ihm passierte, fiel die Nacht über seinen Verstand herein und zog ihn mit sich in einen traumlosen Schlaf.

Der Vormittag war weit vorangeschritten, als das schrille Klingeln seines Handys, Michele unsanft aus dem Schlaf riss. Mit schweren Lidern hob er den Kopf und suchte nach der Quelle des Geräusches, das in seinem Kopf hämmerte. Doch während das Klingeln einfach nicht aufhören wollte, stellte er fest, dass er ganz allein in seinem Schlafzimmer lag. Ariana musste irgendwann bei Nacht wieder zurück ins Gästezimmer gegangen sein.

Micheles ganzer Körper schmerzte nach den Ausschweifungen der letzten Nacht. Dennoch konnte er nicht aufhören zu grinsen. Etwas hatte sich in ihm verändert und er war energiegeladen gut gelaunt, als er an sein Telefon ging.

Es war seine Agentin, die ihn daran erinnerte, dass er morgen einen Termin in Berlin hatte und sie ihm die Flugtickets später vorbei bringen würde. Kurz überlegte Michele, ob er ihr auftragen sollte, gleich ein Ticket für Ariana und ihre Tochter mitzubuchen, doch er erinnerte sich nur zu gut an ihr letztes Gespräch. Er wollte sie nicht überrumpeln, oder Entscheidungen für sie treffen.

Doch während er sich seine Kleidung überstreifte und das Schlafzimmer verließ, fiel ihm augenblicklich die Leere seiner Wohnung ins Auge. Kein Kinderlachen schallte durch die Räume. Keine Töpfe klapperten und auch sonst war es viel zu still.

Michele war noch am Telefon, als er den Zettel am Küchentisch erblickte. Er ahnte bereits, um was es sich bei dem Brief handelte und wer ihn geschrieben hatte. Dennoch ließ er schockiert das Handy fallen, als er die erste Zeile las.


Es tut mir leid!

Ich weiß, ich sollte dir das ins Gesicht sagen, doch ich finde einfach nicht den Mut dazu.

Mein Leben ist ein einziges Durcheinander und ich kann nicht einfach all meine Hoffnungen auf dich legen und hoffen, dass dadurch alles wieder gut wird. Ich muss versuchen, meine Probleme selbst zu lösen.

Dennoch bin ich dir von Herzen dankbar und hoffe, dass du mir eines Tages vergeben kannst.

Bitte such nicht nach mir.

In Liebe

Ariana


Sie hatte ihn verlassen. Einfach so und ohne Vorwarnung. Michele war wütend, wütend auf sich selbst, da er sich die Schuld gab, sie zu sehr bedrängt zu haben. Hatte er es zu weit getrieben? Hätte er sie überhaupt halten können?

Aber er war auch wütend auf Ariana. Sie hätte mit ihm reden können, sie hätte sich ihm anvertrauen können. War da nicht etwas unbeschreiblich Schönes zwischen ihnen gewesen?

Michele nahm sein Handy wieder zur Hand, beendete abrupt das Telefonat und wählte Arianas Nummer. Doch er wurde sofort auf die Mailbox umgeleitet und warf wütend das Handy auf den Tisch.

Eilig schnappte er sich seine Autoschlüssel und fuhr los. Ohne Ziel kurvte er durch die Straßen, hielt Ausschau nach ihr. Wie sollte er sie nur in einer Stadt wie Rom finden?

Er fuhr zu der Wohnung, die sie noch am Nachmittag zuvor besichtigt hatten, doch auch der Vermieter hatte sie nicht mehr erreicht. Michele gab ihm seine Nummer in der Hoffnung, sie würde dort noch einmal anrufen.

Auch die Fahrt zum Elternhaus von Ariana brachte ihm keinen Erfolg. Er lernte ihre Mutter kennen, die seit dem Rausschmiss ihrer Tochter nichts mehr von ihr gehört hatte. Wo konnte sie nur sein?

Verbissen versuchte er, sich zu erinnern, ob sie je den Namen ihres neuen Arbeitgebers erwähnt hatte, und durchsuchte die Stellenanzeigen im Internet, in der Hoffnung, so an mehr Informationen zu kommen. Doch egal, wo er anrief, egal wo er hinfuhr, seine Suche blieb vergebens.

Als er am Abend endlich wieder zuhause war, sackte er auf seinem Sofa zusammen und presste die Hände auf die müden Augen. Wie konnte sie ihm nur so etwas antun?

Würde er sie je finden? Würde er sie wiedersehen?

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