23. Dezember

• S I X •

***** 23. Dezember *****

Louis

Ich hatte es Harry gesagt. Ich hatte ihm wirklich gesagt, dass ich schwul war und er hatte nichts dagegen gehabt und er hatte auch nicht nachgefragt. Stattdessen hatte er mich einfach umarmt. Er war wirklich der beste Freund aller Zeiten. Wenn er doch nur wirklich meins wäre.

Gestern war sicherlich einer der besten Tage meines Lebens. Zuerst war ich aufgewacht und war zugegeben etwas enttäuscht, kein Geschenk auf meinem Polster vorzufinden. Ich war laangsam aufgestanden und wollte gerade in das angrenzende Badezimmer gehen, als mir der Zettel an der Tür aufgefallen war.

Lou,

Heute mal etwas anders..

Lass es dir schmecken!

Verwirrt hatte ich das Post it angestarrt, bis mein Gehirn schließlich so weit arbeiten konnte, dass es mir sagte, dass damit wohl ein Frühstück gemeint war. Aus irgendeinem Grund stimmte mich diese kleine Geste so glücklich, dass ich schnell beschloss, Harry endlich die Wahrheit zu sagen. Er hatte es verdient.

Nachher war ich lächelnd in der Küche verschwunden und einem Traumfrühstück gegenüber gestanden. Noch nie hatte sich irgendjemand so viel Mühe gegeben, mir eine Freude zu machen und ich war total gerührt.

Dieser unbekannte, heimliche Verehrer (wie Harry ihn noch immer bezeichnete) war mir einfach sehr symphatisch und ich verspürte diese brennende Neugier endlich herauszufinden, wer das eigentlich war.

Heute hatte ich zum ersten Mal seit etwa vier Jahren wieder einmal extrem gut geschlafen und wenn ich so darüber nachdachte, war wahrscheinlich dieses nagende Schuldgefühl, Harry etwas so wichtiges wie meine Sexualität zu verschweigen verantwortlich dafür. Selbst wenn ich mir vorgenommen hätte, heute früher auf zu stehen, um denjenigen zu entlarven, der mir diese Geschenke brachte, ich hätte es nicht geschafft. Dafür hatte ich zu tief geschlafen.

Ich musste lächeln bei den Erinnerungen von heute Morgen. Es hätte nicht schöner sein können.

~~~

Ich wurde von dem Geräusch einer zufallenden Tür geweckt, doch ich war noch so müde, dass mir meine Augen immer wieder zufielen. Am liebsten würde ich jetzt noch weiterschlafen. Vielleicht sollte ich das auch einfach tun.

Ich hatte diesen Gedanken noch nicht einmal fertig gestellt, da war ich schon wieder im Reich der Träume verschwunden.

Als ich wieder erwachte, stand die Sonne schon hoch oben am Himmel und ließ die verschneite Welt glitzern und funkeln. Lächelnd drehte ich mich im Bett um und zuckte zusammen, als ich mit dem Gesicht ganz nahe an einem Briefumschlag lag. Ich atmete tief durch, um mich wieder zu beruhigen, doch das gelang mir ncht so ganz, denn so bald der Schreck weg war, griff die Aufregung über.

Ein neues Geschenk! Was konnte es dieses Mal nur sein?

Erst als ich mich aufgesetzt hatte, bemerkte ich das kleine Päckchen, das neben dem Brief lag. Gespannt nahm ich den Brief in die Hand und fuhr vorsichtig über das raue Papier. Dann öffnete ich den Umschlag und zog das Papier heraus. Vorsichtig, um es ja nicht zu beschädigen, faltete ich es auf und überflog die Zeilen.

Lou,

Heute ist der Tag vor Weihnachten und ich möchte, dass du weißt, dass ich vorhabe, dieses Fest für dich unvergesslich zu machen.

Du bist einfach unglaublich und verzauberst mich immer wieder, also lass es mich einmal sein, der sich verzaubert.

Ein Lächeln war auf mein Gesicht gestiegen und ich strich mit meinen Fingern gedankenverloren über die schwarzen Wörter. Die Tinte bildete einen starken Kontrast zu dem leicht cremefarbenen Papier und die Sätze, die da geschrieben standen, brannten sich in mein Gedächtnis.

'Du bist einfach unglaublich.'

'Lass es mich sein, der dich verzaubert.'

Wer hatte mir nur diese Briefe geschrieben und mich so beschenkt? Wer machte sich so viel Mühe, um mich glücklich zu machen?

Langsam und ohne den Blick von dem Brief zu nehmen, legte ich ihn in meine Schreibtischlade, wo ich auch die anderen und das Post it aufbewahrte. Dann wandte ich mich dem Päckchen zu, das noch auf meinem Bett lag.

Ich hob es hoch und wunderte mich darüber, dass es so leicht war. Sorgfältig öffnete ich die Schachtel und spähte hinein. Tränen stiegen mir in die Augen, als ich sah, was sich darin verbarg.

In der Box stand eine mittelgroße dunkelrote Kerze, die einen angenehmen Duft verströmte und mich an die Farbe der Rose erinnerte. Daneben lag ein Tee (Yorkshire Tee - dieser 'heimliche Verehrer' wusste anscheinend wirklich viel über mich) und darauf klebte ein weiteres Post it.

Falls du dich mal alleine oder traurig fühlst, ein Stück Heimat für dich..

Unter Tränen lächelnd schloss ich die Schachtel wieder und stellte sie auf meinem Schreibtisch ab. Ich würde dieses Geschenk nachher ausräumen, dazu war ich zu unruhig.

~~~

Ich lächelte als ich an den Vormittag dachte - es war wirklich ein schöner Tag. Der Tag vor Weihnachten konnte nicht besser sein. (Höchstens ich hätte einen Harry zum Kuscheln.)

Doch statt kuschelnd mit ihm auf der Couch zu sitzen und Weihnachtsschnulzen zu schauen, standen wir im Wohnzimmer vor unserem Christbaum und schmückten diesen mit den hellgrünen und silbernen Kugeln. Als Harry sich streckte um den Stern auf die Spitze des Baumes zu setzen, konnte ich meinen Blick nicht davon abhalten, zu Harrys Rücken zu wandern und dieses Stück seiner freien Haut anzuschauen, dass sichtbar wurde als das Shirt etwas hinauf rutschte. Wie gerne hätte ich jetzt meine Hand ausgestreckt und wäre über seine Haut gefahren.

"So, fertig.", verkündete Harry plötzlich stolz und ich lächelte, denn er war einfach so unglaublich süß. Er strahlte mich an und ich spürte wie die Schmetterlinge in meinem Bauch einen Hüpfer machten und zu flattern begannen.

"Der Baum ist echt schön geworden.", bewunderte ich unsere Arbeit und Harry stimmte mir nickend zu.

Erschöpft vom Schmücken ließ ich mich auf das Sofa sinken und schloss genießerisch die Augen.

"Was hältst du von Keksen und Tee?", riss mich Harrys Stimme aus meinem tranceartigen Zustand. Ich schaute ihn lieb an und nickte lächelnd.

"Ja, bitte."

Er erwiderte mein Lächeln und verschwand in der Küche, um Tee herzurichten und ein paar Kekse zu holen.

Ich sah ihm nach bis er aus meinem Blickfeld verschwunden war. Die Art, wie er ging, verzauberte mich. Seine Locken, die so unglaublich weich aussahen (und das auch waren) hüpften bei jedem seiner Schritte leicht auf und ab und ich hätte am liebsten meine Hände in seinen Haaren vergraben. Die breiten Schultern und der muskulöse Rücken. Die langen, unwiderstehlichen Beine und einfach alles an ihm.

Er war wunderschön und das Einzige, was ich mir wünschte. Auch wenn es wahrscheinlich nicht funktionieren würde mit uns, es gab nichts, dass ich mehr wollte, als ihn.

Er war mein Ein und Alles.

Ich liebte ihn.

*****

Hii :) oh Gott, es tut mir so Leid, dass das Kapitel erst so spät kommt, aber ich hab noch Schule gehabt und war Geschenke einkaufen und hab die dann auch gleich eingepackt und irgendwie bin ich bis jetzt nicht dazugekommen..

Jedenfalls hier ist der 23. Dezember, ich hoffe er gefällt euch!

Bis morgen und gute Nacht! :*

WIDMUNG: xxone_wayxx

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