22. Dezember

• F I V E •

***** 22. Dezember *****

Harry

Das nervtötende Klingeln meines Weckers riss mich mal wieder aus meinem erholsamen Schlaf. Inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt, früher aufstehen zu müssen, doch es machte mir trotzdem was aus, aus meinem schönen, kuscheligen Bett heraus steigen zu müssen. Doch ich hatte keine andere Wahl - Louis hätte mich gestern beim schenken fast erwischt und das wollte ich nicht noch einmal passieren lassen.

Deshalb läutete mein Wecker jetzt auch schon um 6.45.

Ich griff zu meinem Handy und schlug fast blind darauf, um es zum Verstummen zu bringen. Natürlich schaffte ich es nicht ohne das Licht aufzudrehen, den Weckton auszustellen.

Grummelnd richtete ich mich im Bett auf und schaute aus meinem Fenster. Die kahlen Äste des Baumes, der vor meinem Fenster stand, bewegten sich im Wind und ich konnte ein paar weiße Schneeflocken herab rieseln sehen. Am Boden lag eine dünne Schicht Schnee und ich musste lächeln, als ich daran dachte, dass Louis wahrscheinlich wie ein kleines Kind nach draußen laufen würde um dort im Schnee zu spielen. Er hatte den Schnee schon immer geliebt.

Ich schwang meine Füße aus dem Bett und stand langsam auf. Heute musste ich mich noch mehr beeilen, als sonst, denn ich wollte Louis ein Frühstück machen. Den Brief, den ich dazu legen wollte, hatte ich noch gestern am Abend geschrieben und jetzt musste ich nur mehr etwas zu essen machen.

Ich eilte in die Küche und fing an alles auf den Tisch zu räumen, was man zum Essen brauchen konnte. Schnell richtete ich den Tisch ordentlich her und verteilte ein paar Rosenblätter darüber.
Dann stellte ich zwei Pfannen auf den Herd und versuchte gleichzeitig Spiegeleier mit Schinken und Pfannkuchen zu machen - obwohl ich echt gerne kochte, hatte ich bis jetzt noch nie zwei Sachen gleichzeitig gemacht.

Glücklicherweise schaffte ich es nichts anbrennen und nach einem Blick auf die Uhr beeilte ich mich die Pfannkuchen auf einen Teller auf den Tisch und die Spiegeleier und den Schinken auf einen anderen Teller zu legen. Den Brief, den ich zuvor auf der Küchenfläche abgelegt hatte, klemmte ich zwischen Marmelade und Butter, so dass man ihn schön sehen konnte.

Dann verschwand ich schnell wieder in meinem Zimmer und zog mir eine Jogginghose und ein Shirt an, da es mir nur in Boxer erwas zu kalt geworden war. Ich griff nach einem Post it, dass auf meinem Schreibtisch lag und kritzelte ein paar Zeilen darauf.

Lou,

Heute mal ein bisschen anders..

Lass es dir schmecken!

Ein weiterer Blick auf die Uhr teilte mir mit, dass es schon viertel nach sieben war und ich schlich leise zu Louis' Zimmer. Den Atem anhaltend öffnete ich die Tür und blies erleichtert die Luft aus, als ich sah, dass Lou noch schlief.

Schnell klebte ich das Post it auf die Innenseite der Tür, etwa auf Augenhöhe, so dass es ihm einfach auffallen musste. Dann warf ich noch einen kurzen Blick auf den schlafenden Engel und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als er sich im Schlaf umdrehte und ein paar Wörter murmelte.

"Harry... Weihnachten.. ist hier... Geschenke", seufzte er glückselig und mein Lächeln wurde noch breiter, als er meinen Namen gleich an erster Stelle sagte.

Ich schaute ihm zu wie er sich ein bisschen herumwälzte, dann einmal tief gähnte und sich schließlich verschlafen über die Augen rieb. Dabei murmelte er weiter vor sich hin und ich musste mich zurück halten, mich nicht bemerkbar zu machen, denn ich hatte wahrscheinlich noch nie etwas süßeres in meinem Leben gesehen.

Langsam blinzelnd öffneten sich seine Augen und ich begriff, dass er mich wahrscheinlich gleich sehen würde und verschwand so schnell wie möglich aus seinem Zimmer.

Verdammte Träumereien.

Eilig lief ich wieder in mein Zimmer und legte mich ins Bett, tat so als wäre ich noch gar nicht munter, denn kurze Zeit später ertönten Schritte im Gang und ich hörte wie meine Tür leise geöffnet wurde. Ich verhielt mich so still wie möglich, doch die Tatsache, dass Louis Tomlinson nur wenige Meter von mir entfernt war, erleichterte mir die Sache nicht unbedingt.

"Harry?", fragte er leise und ich musste mir auf die Wange beißen um nicht zu lächeln und mich so zu verraten, denn wenn ich gedacht hatte, dass ein verschlafener Louis das Süßeste war, das ich jemals gesehen hatte, dann war ich jetzt wohl nicht mehr auf dieser Welt. Seine Stimme war noch ein bisschen rau vom Schlaf und doch so melodisch, als würde er die ganze Zeit über nur singen.

Ich grummelte leise und drehte mich in seine Richtung. Dann rieb ich mir seufzend über die Augen und tat so, als wäre ich gerade am Aufwachen. Langsam schlug ich meine Augen auf und blinzelte als mein Blick diese wunderschönen eisblauen Augen fand.

"Morgen Lou", murmelte ich leise und lächelte als seine Wangen eine leichte Rotfärbung annahmen. Wie süß konnte ein einziger Mensch nur sein?

"Morgen", erwiderte er meine Begrüßung. Er strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht und stieg von einem Fuß auf den anderen.

"Was ist denn los?", fragte ich nach und schaute ihn besorgt an. Er sah mir in die Augen und dann schnell wieder auf den Boden. Was war wrklich mit ihm los? So kannte ich ihn doch gar nicht - normalerweise war Louis nie um einen coolen Spruch verlegen und hatte immer etwas zu lachen.

"Kann ich mit dir reden?", fragte er schüchtern und ich nickte sofort und rutschte auf meinen Bett etwas zur Seite, als Aufforderung für ihn, sich zu setzen. Er kam schnell her und ließ sich neben mich fallen. Ich denke, dass es ihm nicht einmal bewusst war, wie nervös er auf mich wirkte, denn er kratzte sich öfters am Unterarm. Als wäre das nicht schon süß genug, musste er dann auch noch zu sexy für sein eigenes Wohlbefinden werden, als er mit der Zunge über seine Unterlippe strich. Meine Augen wurden riesig und ich konnte nicht anders, als seinen Bewegungen mit starren Blicken zu verfolgen.

Wieder einmal kam mir der Gedanke: Wie heiß kann eine einzelne Person überhaupt sein?

"Also, du kannst dich ja an die Geschenke erinnern?", begann er zu reden und ich nickte schnell. Natürlich konnte ich das - war ja auch meine Idee.

"Jedenfalls hab ich bis jetzt jeden Tag was bekommen und das ist einfach so unglaublich süß von dieser Person. Ich weiß aber nicht, wer es ist, auch wenn ich hoffe, dass es jemand bestimmtes sein könnte und weil du ja mein bester Freund bist, wollte ich dir vorher noch was sagen.", erklärte Louis weiter und ich lächelte ihm aufmunternd zu.

"Ja, ähm.. ich bin..ahm schwul.", sagte er leise und ich musste mich anstrengen um ihn zu verstehen, doch dann breitete sich ein großes Lächeln auf meinem Gesicht aus und ich zog ihn in eine feste Umarmung als ich sah, wie schwer es für ihn gewesen sein musste, mir die Wahrheit zu sagen.

"Das ist süß. Na, hast du auf jemanden ein Auge geworfen?", beruhigte ich ihn und grinste ihn dann neckend an. Ich würde ihm erst zu Weihnachte erzählen, dass ich es war, der ihm die Geschenke gebracht hatte und ich war schon gespannt auf seine Reaktion.

*****

Hey :) Heute etwas später, aber ich hab das Kapitel noch fertig schreiben müssen (ich hab 10 Stunden Schule gehabt...) :/

Hoffe es ist halbwegs okay..

Meinungen? Louis hat Harry endlich gesagt, dass er schwul ist - yay ;)

Schönen 22. Dezember noch (und ja nicht auf die letzten Geschenke vergessen) :*

WIDMUNG: lfw0210

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