20. Dezember
• T H R E E •
***** 20. Dezember *****
Harry
Ich wurde von dem Läuten meines Weckers aus dem Bett geschmissen und knallte fluchend auf den Teppich-bedeckten Boden.
Stöhnend rappelte ich mich auf und ließ mich wieder auf mein Bett fallen. Ich blinzelte und versuchte den Wecker zu fokussieren, was mir erst nach etwa zehn Sekunden gelang.
7:00
Oh Gott! So früh. Warum zum Teufel hatte mein Wecker geläutet?
Es war bald Weihnachten und eigentlich sollte ich ausschlafen, doch dieser bescheuerte Wecker riss mich aus meinem kostbaren Schlaf.
Aber, warte mal, es war kurz vor Weihnachten und so bald in der Früh, natürlich - ich musste noch Louis' Geschenk herrichten! Schlagartig munter, sprang ich aus dem Bett und zog mir zuerst eine Jogginghose und einen weichen Sweater an. Dann lief ich ins Bad und putzte mir die Zähne.
Das Frühstücken ließ ich heute mal ausfallen, da mir sonst die Zeit zu knapp geworden wäre.
Stattdessen ging ich zu meinem Bett, setzte mich und öffnete die Lade des kleinen Kästchens, das dort stand. Ich hatte Louis' Überraschung dort hinein gelegt, weil es wahrscheinlich der einzie Platz war, an dem er nie suchen würde. Es war mehr oder weniger ein Gesetz zwischen uns - das Nachtkästchen war tabu.
In meinen Schrank - wo alle anderen Geschenke platziert waren - konnte ich Louis' nicht legen, da es öfter mal vorkam, dass er sich einen Pullover von mir stahl, wenn es ihm zu kalt war. (Nicht, dass es mich störte. Im Gegenteil, ich fand es süß und er sah total niedlich aus in meinen Klamotten.)
Also hatte das Nachtkästchen als Lagerplatz herhalten müssen. Ich holte eine kleine, schon verpackte Schachtel heraus und legte sie lächelnd auf dem Bett ab. Dann stand ich auf, ging zu meinem Schreibtisch und griff nach Papier und Stift. (Handschrift verändern hatte ich schon immer gut gekonnt.)
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Lou,
Ich habe gesehen, wie du sie angestarrt hast.. Deine Augen haben gefunkelt und auf deinen Lippen lag ein perfektes Lächeln.
Hör nicht auf, so wunderschön zu sein!
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Zufrieden steckte ich den kleinen Zettel in einen Umschlag und nahm das kleine Päckchen, um das Papier mit einer Masche daran festzubinden.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon fast halb acht war und ich mich beeilen musste.
Ohne weiter zu zögern, öffnete ich meine Zimmertür und ging hinaus. Ich schlich leise zu Louis' Zimmer und blieb vor der Tür stehen. Langsam drückte ich die Klinke nach unten, darauf bedacht, keinen Mucks zu machen. Leise schwang die Tür auf und ich wurde von einem friedvoll schlafendem Louis begrüßt.
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich ihn so in die dicke Decke eingerollt auf seinem Bett liegen sah. Er sah aus wie ein kleines Kätzchen und ich musste bei dem Gedanken schmunzeln.
Leise näherte ich mich dem Bett und legte am Rand des Polsters die kleine Schachtel ab. Als ich meine Hand gerade zurückziehen wollte, drehte sich Louis im Schlaf um und rollte dabei fast auf meine Finger hinauf. Wie erstarrt blieb ich stehen und hielt den Atem an. Wenn er jetzt wach wurde, dann war mein ganzes Bemühen umsonst.
Doch Louis schlief ganz ruhig weiter. Er schmatzte leise auf und mummelte sich noch stärker in die Decke hinein. Ich biss mir auf die Unterlippe um mich dran zu hindern, irgendwelche (wahrscheinlich nicht ganz menschliche) Laute der Bewunderung auszustoßen.
Sanft fuhr ich mit den Fingerspitzen über Louis' Wange und lächelte als er sein Gesicht näher an meine Hand schmiegte. Ich hatte noch nie in meinem Leben etwas süßeres gesehen.
Vorsichtig zog ich meine Hand wieder zurück und ging leise wieder aus dem Zimmer hinaus. Ich wollte ja nicht erwischt werden.
~~~~~
"Oh mein Gott!", ertönte fast eine Stunde später ein ungläubiger Ausruf aus Louis' Zimmer. Jetzt war er anscheinend wach.
Schnell sprang ich von meinem Platz in der Küche am Tisch auf und lief zu seinem Raum. Ich klopfte an und öffnete dann die Tür. Gespielt neugierig spähte ich hinein, wie um nach der Quelle seiner Freude zu suchen, wenn ich eigentlich doch nur Louis anschauen wollte.
Louis saß auf seinem Bett, die Schachtel lag geöffnet neben ihm und in der Hand hielt er das Geschenk. Eine dünne, silberne Kette mit einem kleinen Anhänger daran. Es sah aus wie ein Miniatur Origami-Kranich.
Louis hatte bei meinem Eintreten den Kopf gehoben und sah mir in die Augen Seine sonst so wunderschön eisblauen Augen waren dunkler als sonst und verschleiert.
"Lou! Nicht weinen.", stieß ich schnell hervor und eilte zu ihm. Ich ließ mich vor ihm auf die Knie fallen und zog ihn eng an mich. Louis vergrub seinen Kopf an meiner Schulter und ich spürte ein paar Tränen auf meinen Sweater fallen. Sanft strich ich ihm über den Rücken und murmelte leise, beruhigende Worte in seine Haare.
"Was ist denn los, Lou?", fragte ich, sobald er sich etwas gefasst hatte, obwohl ich mir schon denken konnte, was mit ihm passiert war. Ich hörte nicht auf über seinen Rücken zu streichen und auch er machte keine Anstalten von mir zurück zu weichen.
Louis lehnte sich ein Stück weg um nach dem kleinen Schächtelchen zu greifen und bevor ich meinen Blick auf das Geschenk richtete, hob ich meine Hand und strich Louis eine Träne aus dem Augenwinkel, die dort hängen geblieben war. Unter meinen Fingern liefen seine Wangen leicht rosa an und ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Louis war einfach wunderschön und egal, was er tat, er war immer unglaublich.
Ich war einfach nur so froh, dass ich Louis' Gespräch belauscht hatte und ihm jetzt das sschönste Weihnachten aller Zeiten bereiten konnte.
Langsam schaute ich auf die Kette, die Louis in die Schachtel zurückgelegt hatte. "Von wem ist das?", fragte ich innerlich grinsend nach. Er zuckte mit den Schultern, doch das Lächeln, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete, riss mich fast um. So strahlend, so lebendig und glücklich.
"Jemand, der nicht nur Geschmack hat, sondern auch ganz genau weiß, wie sehr ich mir diese Kette gewünscht habe und dann auch noch das süßeste Geschenk das ich je gesehen habe daraus gemacht hat.", murmelte er leise, doch das Lächeln verschwand nicht. Mit diesen Worten hob er die Kette vorsichtig wieder aus ihrer Verpackung und zeigte mir den Anhänger auf dem drei kleine Worte, zu einem bedeutenden Satz vereint, eingraviert standen.
I love you
"Der ist schön.", stimmte ich Louis zu und mein innerliches Grinsen wurde noch größer - ich hatte nicht nur einen Volltrefer mit dem Geschenk gelandet, denn auch die Worte schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben.
"Kannst du mir sie umhängen?", fragte Louis und ich nickte nur. Er drehte sich mit dme Rücken zu mir. Vorsichtig legte ich die silberne Kette um seinen Hals und schloss den Verschluss. Dann wandte er sich wieder zu mir und ich sah dieses unbeschreibliche Funkeln in seinen Augen. Dieses Funkeln, dass ich so sehr liebte.
Er war wunderschön, kein Zweifel und ich wa mir sicher, ich würde nie wieder in meinem Leben jemanden finden, der auch nur ansatzweise an Lou heranreichte. Weder an seine äußerliche Schönheit, noch an seinen wunderbaren Charakter.
~~~~~
Nachdem ich Louis' Zimmer verlassen hatte, war es schon kurz nach Mittag und ich hatte für uns beide Essen gekocht und danach war Louis wieder in seinem Raum verschwunden. Ich wusste ncht, was er machte, doch ich hatte das Gefühl, es hatte etwas mit Weihnachten, oder aber seinem 'heimlichen Verehrer' zu tun.
Ich fragte nicht weiter nach, sondern rief stattdessen Liam an, den ich um Hilfe bitten wollte mit den Geschenken.
Es läutete zwei Mal und dann hob er auch schon ab. "Hallo", sagte er freundlich und ich erwiderte die Begrüßung.
"Was brauchst du denn, Harry?", fragte er sogleich.
"Wie kommst du darauf, dass ich etwas brauche?", stellte ich eine Gegenfrage.
"Du rufst nur an, wenn du Hilfe brauchst.", meinte Liam. Da hatte er wahrscheinlich nicht einmal so unrecht. Ich telefonierte wirklich nur selten - besuchen war doch viel schöner.
"Naja, also, es ist so, dass ich dein und Louis' Gespräch vor zwei Tagen mitgehört habe und..."
"Du hast was?", unterbrach mich Liam.
"Ahm, das Gespräch mitgehört. Aber das ist jetzt egal, weil ich nämlich auch mitbekommen habe, dass Louis seit vier Jahren in mich verliebt ist und ich...", begann ich zu erklären und stockte kurz, als ich bemerkte, dass Liam nun der Erste sein würde, der erfuhr, dass ich schwul und in Louis verliebt war.
"Und du bist in ihn verliebt, schon klar.", beendete Liam den Satz für mich.
"Woher zum Teufel..?", fragte ich verwundert.
"Das war ziemlich eindeutig, dass du ihn magst.", stellte Liam klar und ich musste mich erst einmal setzen. War es wirklich so offensichtlich?
"Harry, bist du noch da?", hörte ich die Stimme des anderes besorgt durch den Lautsprecher schallen.
"Ja, ja.", antwortete ich schnell und fuhr dann fort. "Ja du hast Recht, ich bin in Louis verliebt und das schon mindestens so lange wie er in mich. Und ich wollte ihm seinen größten Wunsch erfüllen und zwar das schönste Weihnachten aller Zeiten zu feiern und zwar mit mir. Ich hab mir überlegt, dass ich ihm bis Weihnachten jeden Tag etwas schenke und ich brauche dabei deine Hilfe!" Ich strich mir mit den Fingern durch die Locken und versuchte sie hinter den Ohren fest zu klemmen, doch sie wollten einfach nicht halten. Leise fluchend ließ ich sie in Ruhe und lauschte Liams Antwort.
Ich würde es schon schaffen. Das würde Louis' schönstes Weihnachtsfest werden.
Denn ich liebte ihn.
*****
Hiii :) wie gehts so? Schon Geschenke besorgt? (oder so wie ich immer am letzten Drücker?) ^^
Harry hat sich Hilfe von Liam geholt.. mal schauen, was da so alles schief gehen kann...
Bis morgen und schönen 20. Dezember noch! :*
WIDMUNG: Finchen0123
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