Türchen 2🎄: 02.12.2021

,,Entschuldige Hagrid.", Lily schlüpfte an dem Halbriesen vorbei, der grade dabei war, den Tannenbaum für dieses Jahr in die große Halle zu ziehen. ,,Mach langsam Lily! Sonst tust du dir noch weh!", rief Hagrid dem Mädchen hinterher, doch Lily war bereits verschwunden. Durch das Chaos, das in ihrem Schlafsaal herrschte, hatte sie den Brief ihrer Eltern erst am Morgen gefunden und dementsprechend war ihre Laune momentan im Keller. Jetzt war sie auf der Suche nach ihren Brüdern, um dort etwas Dampf abzulassen. Suchen musste sie auch nicht lange, denn sobald sie um die nächste Ecke bog, prallte sie gegen James.
,,James."
,,Ich wars nicht!", James hob verteidigend die Hände neben seinen Kopf, so erschrocken war er in diesem Moment. ,,Was?", Lily hob eine Augenbraue. ,,Was?", James nahm langsam die Hände hinunter, erst jetzt realisierte er, dass seine kleine Schwester vor ihm stand, ,,Entschuldige, ich habe mich nur so erschrocken."
,,Das habe ich wohl gemerkt.", Lily schmiss ihren Zopf über ihre Schulter und starrte ihren Bruder erbost an. ,,Du hast aber schlechte Laune.", James machte sich wieder auf den Weg, Lily folgte ihm. Zu dieser Uhrzeit stand Quidditsch Training auf dem Plan und die Geschwister besetzten im Team der Gryffindors die Positionen des Suchers und des Hüters. James war zudem der Teamkapitän der Gryffindors, während Albus der Teamkapitän der Slytherins war und dort die Position des Suchers innehatte. ,,Ich habe den Brief gelesen.", knurrte Lilly und trat voller Wut gegen einen Schneehaufen, den jemand am Wegesrand geschaufelt hatte. ,,Wir haben uns schon gefragt, wieso du noch nicht ausgeflippt bist.", James konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. ,,Ach halt die Klappe James. Ich finde es nur unverschämt, dass Mom und Dad das so einfach entscheiden, ohne uns vorher zu fragen! Ich will nicht wegfahren, ich will dieses Weihnachten genauso verbringen, wie sonst auch immer.", Lily warf einen Schneeball auf den Horizont. ,,Lils, spar dir deine Energie für das Training auf. Aber ich kann dich verstehen. Al und ich sind auch nicht grade begeistert.", seufzte der Ältere. ,,Glaubst du sie überlegen es sich noch einmal, wenn wir sie darum bitten?"

,,Nein. Sonst hätten sie uns noch eine Wahl gelassen, aber ihre Entscheidung steht fest und weder du, noch ich, noch Al können etwas dagegen unternehmen.", James legte einen Arm um Lilys Schultern, Lily griff nach seiner Hand. ,,Dann müssen wir wohl damit klarkommen, oder?", fragte das Mädchen leise ,,Ja, wir werden nicht darum herumkommen. Aber ich denke, dass es vielleicht gar nicht so schlimm wird, wie du denkst. Vielleicht wird es ja ganz lustig.", in diesem Moment kamen die beiden auf dem Feld an. Der Rest des Teams war bereits versammelt, sie hatten die Besen herausgeholt und hielten den Potters nun ihre hin. ,,Ihr kommt ja auch endlich mal. Wir dachten schon, ihr macht blau!", Malcom warf James seinen Besen zu, den dieser auffing. ,,Was denkst du, wer ich bin hä? Ich mach doch nicht blau, du Idiot. Jetzt gib mir die Bälle, wir machen Ernst!", James klemmte sich den Besen zwischen die Beine und stieg in die Luft. Der Rest des Teams folgte ihm, die Bälle hatten einige unter den Arm geklemmt. Lily lehnte sich auf ihrem Besen etwas nach vorn, den Schnatz warf sie von einer Hand zur Anderen. ,,Wir machen es so: Das Team wird in zwei Hälften geteilt und dann spielen wir gegeneinander.", bestimmte James und scheuchte die Teammitglieder auf die Seiten des Spielfeldes. Dadurch, dass es außer den Stammspielern noch Ersatzspieler gab, die auch trainiert werden mussten, war dies die beste Methode, um zu üben. ,,Lily, du kommst zu mir, okay Schwesterchen?", James winkte seinen Schwester zu sich, Lily schlug einen Harken, dann schwebte sie neben ihrem Bruder in der Luft. ,,Jamie, es fängt an zu schneien.", Lily lächelte und hielt die Hand nach oben. Die weißen Flocken fielen auf ihre Handfläche und schmolzen dort sofort. ,,Dann sollten wir jetzt lieber anfangen, bevor es noch schlimmer wird.", damit warf James den ersten Ball in die Luft und eröffnete das Spiel.

,,Ich bin sooo müde.", nach dem Spiel lehnte Lily im Gehen ihren Kopf an den Arm ihres Bruders. James legte einen Arm um seine Schwester und küsste ihren roten Haarschopf. ,,Dann bringen wir dich mal ins Bett Süße."

Er führte Lily, die mittlerweile fast schlief, über die Ländereien des Schlosses und dann durch die Gänge in den Schlafsaal der Gryffindors. Hugo wartete auf den Sofas auf sie. ,,Kümmerst du dich darum, dass sie ins Bett kommt?", fragte James leise. Er selbst musste sich eine Hand auf den Mund halten, um sein Gähnen zu verdecken. ,,Na klar. Geh du nur ins Bett. Ich bekomme das mit Lily schon hin.", Hugo nahm seinem Cousin Lily ab, James bedankte sich noch kurz, dann war er verschwunden. ,,Bett.", murmelte Lily, kuschelte sich an Hugos Seite. ,,Ich weiß, ich weiß. Und du bist kalt wie ein Eisklotz.", Hugo klopfte mehrfach laut an die Tür des Schlafsaales, bis eines Alicia die Tür öffnete. Sie trug einen Schlafanzug und schien, so wie alle anderen auch, unendlich müde zu sein. ,,Hugo, was ist denn?", Alicia gähnte und sah sah Hugo fragend an. ,,Lily braucht warme Kleidung und muss ins Bett. Hier.", Hugo schob Lily zu Alicia hoch, dann verschwand auch er, um endlich ins Bett zugehen. ,,Wie war das Training?", wollte Alicia wissen, während sie Lily einen warmen Schlafanzug in die Hand drückte und sie dazu brachte, sich umzuziehen. ,,Wir haben eine reelle Chance, die anderen Teams zu besiegen. Und es hat währenddessen geschneit, das war echt schön, aber es war so unglaublich kalt. Ich spüre meine Finger kaum noch.", die Rothaarige schüttelte ihre Hände, rieb sie dann an ihrer Hose und hauchte hinein. ,,Das hört sich im generellen doch ganz gut an. Aber jetzt geht es ab ins Bett.", mit einem leisen Lachen scheuchte Alicia ihre beste Freundin in ihr Bett und deckte Lily zu. Das Training hatte sie wirklich fertig gemacht und sie war unglaublich müde. Wenn sie ehrlich sein sollte, hatte sie eigentlich keine Ahnung, wie sie wieder in ihren Schlafsaal gekommen war, aber sie wusste, dass sie in ihrem Bett lag, denn die Wärme umschloss sie und taute ihre Finger langsam wieder auf. Auch der dicke Umhang, den die Spieler und Spielerinnen im Winter trugen, hatten ihren Körper nicht vor den fallenden Flocken geschützt. Lily spürte, wie ihre Augen langsam zufielen und sie endlich einschlief.

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