Mermaids and pregnancy (1)


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„Mach Urlaub, haben sie gesagt. Entspann dich, haben sie gesagt. Das Meer ist so wunderschön-pah!" Sasuke stand im Badezimmer seines geräumigen Hotelzimmers, fuhr sich durchs Haar und rollte verärgert mit den Augen, als sein Blick auf sein eigenes Spiegelbild traf. Dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen, so als wäre er die ganze Woche non-stop arbeiten gewesen.

Er blickte durch den Spiegel diagonal hinter sich und beobachtete einen Moment lang die schlanke Figur, die sich dort in der Badewanne breit machte: Der blonde Mann stöhnte sanft und wölbte leicht seinen Rücken, seine Augen waren halb geschlossen und seine Wangen mit einem entzückendem Rouge bedeckt.

Wie in drei Teufels Namen, war er in diese Situation geraten? - Nun, ich erzähl's euch.

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Alles hat damit begonnen, dass Itachi vor zwei Monaten während der Arbeit zu ihm kam und ihm befohlen hatte, endlich seinen längst überfälligen Urlaub zu nehmen.

Sasuke hatte vorerst laut protestiert, aber selbst er konnte seinem Bruder, seinem Vater und dem Firma-Management nicht standhalten. Er war ein zuverlässiger Arbeiter, der trotz großem Stress kaum Fehler machte. Er war selbst an seinen freien Tagen erreichbar und immer zur Hand, wenn es nötig war. Einige von euch würden ihn wohl als Workaholic bezeichnen.

„Ich brauche keinen Urlaub!" erklärte Sasuke hartnäckig, die Arme vor seiner Brust verschränkt. Er wollte umgehend wieder an die Arbeit gehen.

„Auf keinen Fall! Du nimmst dir gefälligst die Tage frei, die dir zustehen, genau wie alle anderen in diesem Gebäude!" tadelte Itachi ihn scharf und Sasuke gab ihm einen verärgerten Blick über die Schulter.
„Ich habe dir bereits Urlaub gebucht. Ein Hotel. Drei Wochen am Meer. Es wird dir gut tun und ich muss mir keine Sorgen machen, wenn die Gewerkschaft hier auftaucht und sieht, dass du alle freien Tage behalten hast, die ich seit Beginn des letzten Jahres in deinen Arbeitsplan eintrage. Irgendwann muss es auch mal etwas anderes in deinem Leben geben, Sasuke!"

Empört öffnete der jüngere den Mund, sah seinen Bruder entsetzt an, er war bereit etwas zu erwidern, als Itachi wieder das Wort an sich riss.
„Wage es nicht mir zu widersprechen. Drei Wochen. Wir sehen uns danach wieder hier. Pack deinen Koffer."

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Und so kam es also, dass Sasuke jetzt hier war. Er hatte die erste der drei unfreiwillig geplanten Wochen mehr oder weniger gelangweilt in dem All-inclusive-Hotel mitten am Strand von nirgendwo verbracht. Gefallen hat es ihm nicht wirklich. Für seinen Geschmack-Viel zu viele laute Gäste und auch die Poollandschaft interessierte ihn wenig. Er könnte das Wetter vielleicht als angenehm bezeichnen, aber auch nur, wenn er 43 Grad und strahlenden Sonnenschein mögen würde.

Er hätte diesen Urlaub niemals selbst gebucht. Das einzig gute war, dass sein Vater für die Kosten des Hotels aufkam. Also würde dieser Flop wenigstens nicht seine eigenen Ersparnisse fressen. Er wurde schließlich dazu gezwungen. Das war also das mindeste.

Nachdem er zwei Tage nur auf seinem Zimmer verbracht hat, hatte er damit begonnen die Gegend um das Hotel zu erkunden. Nach ungefähr einer Stunde zu Fuß, den Strand hinunter hatte er ein kleines Fischerdorf entdeckt. Zu abgelegen für die Touristen des Hotels, die mit dem Shuttlebus in die größeren Städte chauffiert wurden, konnte er zumindest bis zu einem gewissen Grad hier abschalten und den Massen entkommen.

Da Sasuke von Natur aus wenig, bis kaum schlief, verließ er das Hotel bereits am frühen morgen, schnappte sich nur zwei Tomaten vom Frühstücksbuffet und kehrte erst spät am Abend wieder zurück. Er verbrachte den größten Teil des Tages hier. Er hatte eine schattige kleine Gruppe von Felsen am Strand entdeckt, nicht weit vom angedockten Hafen entfernt, wo die fast süß aussehenden Fischerboote anlegten, als sie von ihrem morgendlichen Angeln zurückkehrten.

Ungestört und zumindest weitgehend vor der Sonne geschützt beobachtete er hier bis Mittag den Alltag der Fischer. Erst dann wurde es leiser, nachdem die letzten Netze geräumt worden waren und die Fische bereits nur wenige Meter entfernt auf dem Markt verkauft wurden.

Es war ein einfaches Leben, welches er jeden Tag sah. Nichts erinnerte ihn an den Stress und die Hektik in der Firma. Er hörte hier draußen viel lachende Menschen und obwohl es hier wegen der Boote, die an dem kleinen Hafen anlegten, oft sehr laut wurde, war es für ihn eindeutig leichter zu ertragen, als der Geräuschpegel im Hotel.
Er war sehr überrascht, das ihm die Abgeschiedenheit hier an diesem Ort tatsächlich sehr gut tat.

Natürlich wusste er, wie wichtig ein Urlaub für die Psyche war. Wie wichtig es war, seine Batterien auszuschalten und aufzuladen. Und doch-Wie entspannend könnte ein Urlaub sein, der überhaupt nicht dem entsprach, was man entspannend fand?

Er hätte es beispielsweise vorgezogen nach England zu reisen. Regentage, eine große Bibliothek, gedimmte Lichter, viel Ruhe und Frieden. Das ist alles, was er gebraucht hätte. Vor allem kein Hitzerekord am Strand! Aber da er schon hier war, versuchte er, das Beste daraus zu machen.

Seufzend lehnte er sich gegen den überraschend kühlen Felsen, schloss die Augen und genoss die Brise, die aus dem Meer wehte. Wenigstens war es ruhig geworden. Die Mittagshitze brannte um ihn herum, aber dank des Windes war es auch für ihn erträglich. Sein offenes Hemd schmeichelte seiner Figur und er hatte seine langen Jeans gegen knielange Sommershorts eingetauscht. Die einzigen, die er besaß. Sie waren genauso schwarz wie das Hemd. Sasuke war noch nie einer für farbenfrohe Garderoben gewesen. Der dunkle Stoff passte perfekt zu seiner blassen Haut.

Seine Gedanken drifteten ab und lösten sich fast auf. Bis ihm etwas dazu brachte, sich zu setzen und den Kopf zu drehen.

Ein seltsames Geräusch?

Er fühlte sich, als hätte er etwas gehört. Seine Augen waren noch geschlossen, er hörte aufmerksam zu. Nein-das musste er sich eingebildet haben. Aber-

Da war es wieder! - Es klang wie ein Flüstern.

Er runzelte die Stirn, öffnete die Augen und sah sich um. Weit und breit gab es keine Seele zu sehen. Ganz allein saß er hier und lehnte sich an die Felsen, umgeben nur von Sand und Meer. Am Steg zu den Booten lag immer noch ein Fischernetz, welches jemand noch nicht aufgeräumt hatte.
Er muss sich also verhört haben. Sicherlich war es nur der Wind gewesen. Seine Augen fielen wieder zu, sein Kopf sank zurück, bis er den Felsen wieder berührte.

"Hilfe!"

Sasuke schreckte nach oben, innerhalb eines Wimpernschlages war er auf den Beinen.
Suchend schaute er sich um. Das war keine Einbildung. Da war eine Stimme. Eindeutig. Aber, woher kam sie nur? „Hallo?" antwortete er laut, auch wenn er nicht wusste wem. Der schwarzhaarige suchte mit seinen Augen das Wasser ab, welches aber überraschend ruhig war. Also war es kein verlorener Schwimmer.

"Hier" ertönte die sanfte Stimme erneut. Sie war hell, etwas kratzig und sie kam eindeutig aus der Richtung des Hafens. Sasuke beeilte sich, sich den Booten zu nähern. Als er auf das Dock trat, hörte er wieder einen leisen Schrei.

"Hilfe! Bitte! Ich bin hier!"

Er sah noch immer nichts. Langsam machte Sasuke einen Schritt nach dem anderen. Er war sich sicher, dass er sich der Quelle der Stimme näherte, aber die Verwirrung in seinem Kopf wuchs mit jedem Herzschlag. War es vielleicht ein Einheimischer, der sich über ihn lustig machte? Sehr wahrscheinlich. Die Stimme klang auch sehr jung. Vielleicht ein Teenager?

"Hallo?" fragte er wieder, diesmal etwas leiser. Er erreichte ein Fischernetz und kletterte vorsichtig darüber, um sich nicht im gewebten Seil zu verheddern.

"Schau nach unten!"

Sasuke hielt inne. Ohne bewusste Anstrengung reagierte er einfach und tat sofort, was die Stimme von ihm verlangte.

Und dann sah er es. Oder besser gesagt. Ihn?
Sasuke blinzelte irritiert. Und noch einmal. Letztendlich ein drittes Mal, denn was er dort sah- das konnte einfach nicht real sein.

In dem Netz, unter ein paar Schichten, was ein unvorsichtig hin geworfenes Angelgerät zu sein schien, befand sich der kleine Körper der wohl ungewöhnlichsten Kreatur, die der Uchiha je gesehen hatte. Offensichtlich gab es einen Fischschwanz, bedeckt mit kleinen markanten Schuppen. In orange. Wundervoll glitzernd.

Knapp vor dem Bauchnabel des kleinen Fisches?-wurden die Schuppen zarter, heller und verblassten schließlich auf einem zart gebräunten, flachen Bauch. Brust, Schlüsselbein, Schultern, Hals, alles war dort, wo es auf einen Menschen gehörte. Und auf den Schultern saß ein kleiner Kopf mit einem unglaublich hübschen Gesicht. Blonde Haare fielen über seine Stirn, blaue Augen beobachten Sasuke bewertend.

Die Lippen der kleinen Kreatur wurden zu einem Schmollmund verdreht. „Hey, was ist jetzt? Wirst du mir helfen, oder willst du mich nur weiter anstarren, bis ich ausgetrocknet bin?!"
Die zarte Stimme brachte Bewegung in Sasuke's Körper. Hastig sank er auf ein Knie und fing an, sanft am Fischernetz zu zerren, um den fadenscheinigen Kerl da rauszuholen. Er war gerade mal so groß wie seine Hand.

„Ich mach ja schon." murmelte er und der Blonde hatte wirklich Glück, dass Sasuke hier gewesen ist, denn der Körper des Fisches war ziemlich schrecklich in den Netzfäden verstrickt. Der Uchiha änderte seine Position und schützte den Kleinen mit seinem Körper vor der Sonne, um ihm zumindest etwas Entspannung zu ermöglichen.

„Halt still." sagte Sasuke mehr zu sich selbst.

„Beeil dich, bitte." atmete die kleine Kreatur, als Sasuke es vorsichtig in seine linke Hand nehmen konnte, um die letzten Fäden von der Spitze seines Schwanzes zu ziehen. Es fühlte sich trocken und warm an. Und irgendwie hatte der schwarzhaarige das Gefühl, dass dies nicht unbedingt das beste Zeichen war.

Konzentriert befreite er schließlich den Kleinen. Aber als er seinen Blick auf das kleine Gesicht zurückbringen konnte, hatte ihm Panik heimgesucht, als er feststellte, dass sich die Augen geschlossen hatten. Der Fisch hatte anscheinend das Bewusstsein verloren!
Adrenalin überflutete Sasuke's Blutkreislauf. Auf keinen Fall wird diese Kreatur jetzt in seiner Hand sterben!

Instinktiv brachte er ihn direkt zurück ans Meer, schließlich war es ein Fisch. Also eilte er zum Ufer, machte ein paar Schritte weit in die sanften Wellen, bückte sich und stürzte seine Hände ins Wasser. Sasuke hielt den kleinen Körper vorsichtig, damit er von den Wellen nicht weggetragen wurde. Er wartete auf ein paar hart klopfende Herzschläge, um zu sehen, was passiert war. Aber die erhoffte Reaktion - dass der Fisch seine Augen öffnen würde - kam nicht zustande.

Langsam breitete sich so etwas wie Panik auch in seinem Kopf aus. Er wusste, dass er ruhig bleiben musste. Aber er wusste nichts über Tiere!

Als er seine Hände zusammen mit der gemischten Kreatur wieder aus dem kalten Wasser hob, hustete der kleine Fisch. Sasuke wartete noch einen Augenblick, ob er sich vielleicht rühren würde, aber das husten klang schwach und der kleine Körper wurde wieder schlaff.

Ohne zu überlegen, schaute Sasuke sich weiter um. Er entdeckte schließlich eine kleine Plastikbox, welche er auf halben Wege mit Meerwasser füllte. Er legte den kleinen vorsichtig hinein. Die Flosse sank ins Wasser, während der Oberkörper gegen die Wand der Box lehnte.
Anscheinend war er in der Lage, an Land zu atmen. Durch diesen Anblick wurde Sasuke etwas ruhiger.

Unsicher sah er sich wieder um, keine Menschenseele war hier. Was sollte er nur tun?
Ohne Ausrüstung und ohne Fachwissen. Es blieb also nur noch ein Weg - er musste zurück zum Hotel. Da war sein Handy - sein Zugang zur Allwissenheit des Internets.

Also machte er sich auf den Weg. Er versuchte, die Schachtel im Schatten zu halten und beobachtete jede Bewegung. Die unterschiedlichsten Fragen wüteten in seinen Gedanken. Was er tatsächlich in seinen Armen hielt, woher es kam oder ob es noch am Leben war.

Sasuke eilte durch den Sand, zurück auf den gepflasterten Weg, wo er viel schnellere Fortschritte in den Sommerschuhen machte. Erleichtert erkannte er, dass der Weg zurück heute kaum einen Bruchteil der tatsächlichen Zeit in Anspruch genommen hatte. Er nahm den kürzesten Weg zum Hotel und zu den Aufzügen. Er hatte ebenso wenig Interesse an den irritierten Blicken der Damen an der Rezeption, wie für die beiden jungen Mitarbeiter, die gerade den Aufzug verließen und einen neugierigen Blick auf die Kiste in seinen Händen warfen.

Doch das alles interessierte Sasuke nicht. Alles, was ihm im Moment wichtig war, war das gesundheitliche Wohlbefinden seines neuen Patienten.

Der Aufzug war kaum schnell genug für ihn, er drückte seine Lippen fest zusammen und starrte auf das digitale Display, das viel zu langsam in den sechsten Stock kroch. Dort angekommen, rutschten die Türen mit dem alten vertrauten ping auf, aber Sasuke drückte sich durch, bevor der Ton vollständig verblasst war.

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Blitzschnell war er in seinem Zimmer, steuerte direkt in das kleine Badezimmer und ging zur Wanne. Er schaltete den Wasserhahn ein, stellte die Schachtel ab und überprüfte erneut, ob sein Meeres-Patient noch atmete. Und auch Sasuke atmete mehrmals durch, um sich selbst zu beruhigen.

Als die Wanne langsam an Wasserstand gewann, ging er zum Bett, zum kleinen Safe, der im Schrank daneben vertieft war. Er öffnete das Zahlenschloss und nahm sein Handy heraus. Google war sein bester Freund in dieser Situation. Innerhalb weniger Minuten erforschte er Wiederbelebungsversuche an Fischen und nickte sich bejahend zu. Der Artikel hatte Kiemen erwähnt, aber im Großen und Ganzen hatte er das Prinzip verinnerlicht.

Er kehrte ins Badezimmer zurück, schaltete das Wasser in der Wanne aus und hob seinen Patienten vorsichtig aus der Box, um ihn in das jetzt viel kühlere Wasser zu legen.

Kühleres Wasser enthielt mehr Sauerstoff, was es dem Fisch erleichtern sollte. Die Artikel hatten wiederholt erwähnt, wie wichtig Geduld sein würde. Also beobachtete Sasuke, wie der kleine Kerl ins Wasser rutschte, seine Brust hob und fiel regelmäßig. Der Uchiha blieb neben der Wanne stehen und schaute noch einige Minuten rein. Sein Kopf schien immer noch mit Fragen zu explodieren, aber bis er sicher war, dass der Patient überleben würde, war keine von ihnen wichtig genug, um jetzt genauer darüber nachzudenken. Geduld war das Zauberwort in dieser Situation.

Er holte sein Handy und eine Flasche Wasser, machte sich anschließend halb bequem auf dem Boden neben der Wanne. Während er weiterhin nach Informationen über Seepferdchen, Fische und was auch immer suchte, weigerte er sich, auch den Begriff Meerjungfrau zu googeln.
Schließlich existierten diese hybriden Kreaturen von Mensch und Fisch nur in Märchen.

Natürlich konnten sie nur in Märchen existieren. Zumindest hatte Sasuke das bis heute geglaubt. Anatomisch und medizinisch konnte ein Hybrid dieser Art nicht existieren. Und doch-der schwarzhaarige riskierte einen Blick über seine Schulter in die Wanne. Doch trotz all dem schwamm ein Fabelwesen dieser Art direkt vor seinen Augen. Er schüttelte den Kopf, sank zurück gegen die Wanne und tauchte wieder in die Weite des Internets ein.

Geduld war nicht unbedingt seine Stärke. Er freute sich also über die Ablenkung, die ihm sein Handy bot. Er schaute sich in mehreren Veterinärforen um, besuchte die Seiten der Sealives und durchsuchte sogar eine Videodokumentation, um ein wenig mehr über die angeblichen Tierverwandten seines Patienten zu erfahren.
So bemerkte er nicht einmal, wie lange er mit gebeugtem Rücken vor der Badewanne gesessen hatte. Sie waren am frühen Nachmittag im Hotel angekommen, aber langsam ging schon die Sonne unter.

Sasuke schreckte auf, als ihm plötzlich eine Hand auf die Wange kam.

Erschrocken, mit seinem Pulsrennen sprang der schwarzhaarige auf und ließ dabei fast sein Handy fallen. Er brachte sich in Bewegung und erkannte erst jetzt das echte Spritzen von Wasser hinter sich. Dank der Hintergrundmusik in der Dokumentation war ihm der sanfte Klang völlig entgangen.

Jetzt starrte er in die Wanne.

Und blinzelte ungläubig.

Wenn er bereits vor ein paar Stunden an seinem Verstand gezweifelt hätte, weil er etwas Unglaubliches gesehen hatte, schlug dieser Anblick schließlich den Boden aus dem Fass.

Er hatte einen kleinen Fisch, eine kleine Meerjungfrau mit einer geschätzten Größe von sechzehn bis siebzehn Zentimetern ins Wasser gleiten lassen. Aber was ihn jetzt mit einem fast entzückenden Lächeln ansah, war deutlich größer als die paar Zentimeter.

Es war eher wie ein Meter und siebzig Zentimeter!

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„Was zum-." begann der schwarzhaarige, blinzelte erneut und kämpfte darum sich nicht selbst zu verlieren.
Die Kreatur in der Badewanne platzierte ihre Unterarme an den Rand und legte den Kopf sanft darauf ab. Er schaute in einem Winkel auf Sasuke. Ein sanftes Lächeln spielte um die vollen Lippen, die blauen Augen leuchteten.

„Hey." erklang eine zarte Stimme, die Sasuke an die von heute Mittag erinnerte. „Danke, dass du mein Leben gerettet hast."

„Äh."

Sasuke stand langsam auf und senkte das Telefon. Er runzelte die Stirn, ein gewaltiger Zweifel stand in seinen Augen.

„Ist es nicht so?" wollte die Meereskreatur wissen.

"Was zum Teufel bist du?" die Worte brachen einfach so aus dem Uchiha heraus, nachdem er endlich seine Stimme wiederfand.

„Was?-ich bin kein Was! Ich bin ein Wer! Mein Name ist Naruto! Und ich bin ein Seepferdchen!" Das Meerjungfrau-Seepferdchen Ding schüttelte den Kopf. „Sind alle Menschen so unhöflich?"

„Ja-was? Ich meine-nein!" Sasuke massierte sich den Nasenrücken, mit dem Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand und versuchte, sich zuerst zu beruhigen und die neuen Informationen zu verarbeiten. „Du bist-ein Seepferdchen. Aber dein Oberkörper ist ein Mensch? Und dein Schwanz sieht mehr, wie der eines Fisches aus. Und warum bist du überhaupt plötzlich so groß? Du warst kaum größer als meine Hand!"
Sasuke rieb sich ungläubig ins Gesicht. Vielleicht halluzinierte er das alles nur. Genau! Er lag wahrscheinlich immer noch mit einem Sonnenstich an dem Felsen und stellte sich all das nur vor!

„Ich bin eben was besonderes!-Ich werde im Süßwasser größer. Es war schon immer so. Und was den Menschlichen Körper betrifft-." Die Mensch-Fisch-Kreatur schmollte.
Sasuke weigerte sich es oder nun ihn als Seepferdchen oder als Meerjungfrau zu bezeichnen.

Der Blonde senkte seinen Blick. War er vielleicht beunruhigt? „Ich weiss, dass ich nicht wie alle anderen bin." er klang traurig. „Deshalb wollte mich auch keiner haben. Ich bin nicht Fisch genug für sie. Alles, was ich wollte, war einen Partner finden, sonst wäre ich dem Schwarm nicht so nahe gekommen und ehe ich mich versah, war ich im Netz gefangen."

Sasuke blinzelte mehrmals und schüttelte den Kopf. „Ok. Ich verstehe. Naruto, wie auch immer. Zumindest geht es dir jetzt besser, oder? Dann bringe ich dich zurück ins Meer, damit du deine Suche nach einem Partner fortsetzen kannst."

Der Blick des Fischmannes verzerrte sich. Seine Mundwinkel bewegten sich mit Rekordgeschwindigkeit nach unten und ein sanftes Schluchzen erklang.
Seine großen, Saphirblauen Augen füllten sich mit Tränen und bevor Sasuke es registrieren konnte, saß der besagte Naruto weinend in der Badewanne des Hotelzimmers.

Er brach an den hinteren Rand der Wanne zusammen und straffte seinen Fischschwanz ein wenig, die großen Schuppen von leuchtendem orange hoben sich deutlich von seiner gebräunten Haut und seinem Blonden Haar ab.
Die schmalen Schultern gaben ihm etwas Zerbrechliches. Sasuke konnte nicht anders, als daran zu denken, wie schön die Kreatur war.
Seine Haut war absolut perfekt und selbst mit den Tränen, die über seine Wangen strömten, verlor er nichts von seiner Attraktivität.

„Keiner will mich haben!! Die anderen Seepferdchen nicht und auch die Menschen! Ich bin weder das eine noch das andere! Und ich werde nie einen Partner bekommen und werde mit Sicherheit niemals schwanger!"

Schwanger?!

„Schwanger?" Entkam es Sasuke. Er starrte den Fischjungen an. Er erinnerte sich daran, was er über Meereslebewesen gelesen hatte. Tatsächlich waren bei Seepferdchen die männlichen für das tragen der Nachkommen verantwortlich. Und wenn dieser Naruto nun sowas wie ein Hybrid war, nun dann, könnte er also Kinder bekommen? Oder? Sein Kopf tat weh.

Ohne es zu wollen, zuckte sein Blick über Naruto's Figur, über seinen flachen Bauch und wo die ersten Anzeichen der Schuppen seines Fischschwanzes begannen, zwang sich Sasuke dazu von ihm wegzusehen. Wie sollte das denn funktionieren?

Der Blonde nickte nachdrücklich, seine Augen waren immer noch mit Tränen gefüllt: "Ja, schwanger. Schon ewig suche ich nach einem Partner fürs Leben. Ich möchte endlich Kinder haben und etwas wert sein."

Es war ein bedrückendes Gefühl, welches Sasuke packte, als er beobachtete, wie sich der kleinere Mann so in der Badewanne duckte. Etwas in ihm trieb ihn unerwartet dazu. - nur wenige Augenblicke später beugte er sich über die Wanne, zog den Fremden unbeholfen zu seiner Brust und gab ihm die unangenehmste Umarmung der Welt. „Du bist etwas wert." flüsterte er.

Was zum Teufels hat er getan? Sasuke's Herz schlug viel schneller als sonst, er spürte, wie seine Wangen warm wurden und sein Gesicht zu leuchten begann. Schnell ging er wieder in die Höhe, ließ Naruto los und machte zwei Schritte zurück, während er einen dicken Kloß im Hals schluckte. „Ähm-." Er wollte gerade etwas sagen, als er unterbrochen wurde.

„Danke." wimmerte Naruto und rieb sich die Tränen aus den Augen. Sasuke hatte es sogar geschafft, dass ihm ein warmes Lächeln begegnete. Bei dem Anblick blieb sein Herz für einen Moment stehen. - Wie lange ist es her, dass er ein so atemberaubend schönes Lächeln gesehen hatte? Das Lächeln war echt. Der kleine Kerl meinte sein Dankeschön, genauso wie er es gesagt hatte.

Naruto schluchzte wieder und legte seine Hände nach unten. „Ganz ehrlich, vielen Dank. Für alles"

„Nichts zu danken. Wenn du noch nicht nach Hause gehen möchtest, kannst du noch ein wenig hier bleiben. Manchmal hilft etwas Abstand."
Antwortete der Uchiha und der Blick der tränenreichen Augen erhellte sich.

"Wirklich? Lässt du mich bleiben? Wie schön!"
Und dann lachte Naruto.

Etwas in Sasuke's Magen flatterte wirklich über das Geräusch dieses sanften, ungewöhnlichen, hellen Lachens, das fast wie der Klang des Meeres war. Es war weich in seinen Ohren. Irgendwie vertraut. Er mochte das Rauschen der Wellen. Der Klang war beruhigend und bisher vielleicht das Einzige an diesem Urlaub, das er als positive Erinnerung mitnehmen konnte. Nun, vielleicht kam gerade eine weitere positive Erinnerung dazu. Aber nur vielleicht.

„Ja, natürlich. Ich bringe dich dann einfach zurück zum Meer, wenn du willst. Schließlich kannst du nicht so gut laufen, nehme ich an?"
Da wollte Sasuke einmal einen Witz machen und schon sah Naruto ihn an, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf.

„Unverschämtheit! Mensch! Natürlich kann ich an Land meine Beine benutzen!"

"Du kannst dich in einen Menschen verwandeln? Warum hast du das nicht im Fischernetz gemacht?" Die Worte entkamen dem Uchiha schneller, als er denken konnte.
Naruto schmollte wieder. Seine Wangen blähten sich auf und er errötete. Das Herz von Sasuke tat wieder seltsame Dinge, an die er nicht gewöhnt war.

„Das funktioniert im Meerwasser nicht." murmelte der Blonde. „Nur wenn ich im frischen Wasser Bade." er legte seine Hände an den Rand, zog sich nach oben und brachte sich in eine sitzende Position.

Sasuke musste hastig schlucken. Denn trotz der Schuppen, die den Körper bedeckten, konnte er nicht ignorieren, wie attraktiv der Kleine war.
Tief atmete er durch und versuchte, diese seltsamen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, aber er hatte das Gefühl, dass dies die Dinge nur verschlimmern würde.

"Gib mir etwas zum abtrocknen, bitte, Mensch." bat Naruto.

„Klar!" Der Uchiha versuchte ruhig und gelassen zu klingen und griff neben sich nach dem Haufen frischer, gefalteter Handtücher, die in weiß im Hotelstil herum lagen. Er reichte Naruto eins der großen und beobachtete erstaunt, wie er anfing, den schuppigen Teil seines Körpers trocken zu reiben. Überall dort, wo die Schuppen vollständig von Wasser befreit waren, verschwanden sie und die Haut erschien. Hastig sah er weg.

Natürlich hatte er schon nackte Menschen gesehen. Aber das-das fühlte sich plötzlich ganz anders an. Sasuke kam sich so vor, als würde er Naruto in einer seiner intimsten Momente beobachten. Er kam sich wie ein verdammter Spanner vor.

Der Uchiha schluckte wieder und leckte sich hastig über die Lippen. Was war nur mit ihm los? Hat ihm dieses, oh Hilfe, er will es gar nicht erst denken, Seepferdchen? Meerjungfrau? Angemacht? Na toll.

Sein letzter One-Night-Stand war ein paar Wochen her, seine letzte Beziehung viel länger,
wenn man einen vierwöchigen Seitensprung so nennen kann. Aber das war kein Grund nun so über zu reagieren. Doch-wo war die Neugier? Er könnte ein ihm völlig fremdes Lebewesen, womöglich ein Wunder der Natur, betrachten. Doch er tat er nicht.

Anscheinend war die Neugier genau dort, wohin auch sein gesunder Menschenverstand verschwunden war. Denn anstatt sich aus dem Badezimmer zurückzuziehen, um dem Kleinen möglicherweise etwas zum Anziehen zu besorgen, blieb er an Ort und Stelle und schaute ihn ab und zu sehr kurz aus dem Augenwinkel an, nur um wieder hastig in die andere Richtung zu schauen, wenn Naruto den Kopf drehte.

"Mein-Mein Name ist übrigens Sasuke" drückte er nach ein paar Minuten des Schweigens heraus und reagierte verspätet auf die klare Bitte, sich vorzustellen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, er schloss die Augen und presste seinen Kiefer zusammen, als er zwei nackte, nasse Füße hörte, die auf den Boden aufkamen. Der schwarzhaarige machte einen weiteren tiefen Atemzug, in der Hoffnung, es würde ihm helfen, sich zu entspannen. Und wieder wurde es schlimmer. Seine Haut fing an zu kribbeln und ihm wurde wärmer.

„Willst du mich denn nicht ansehen? Ich-ich sehe doch jetzt auch aus wie ein Mensch." hörte Sasuke plötzlich die Stimme, viel näher, zwar leiser, aber immer noch so zart und strahlend. Er konnte das Lächeln auf Naruto's Lippen praktisch hören. Er müsste jetzt wohl direkt vor ihm stehen, wenn er sich nicht irrte. Als er einen warmen Atem auf seiner Haut spürte, blinzelte er unweigerlich.

„Hey, Sasuke." flüsterte der Meeresjunge ganz nah an seinem Ohr, als dieser nicht reagierte.

Hitze traf ihn und der Duft von Salzwasser stieg dem Uchiha in die Nase. Nun war er sich sicher, Naruto musste ganz nah bei ihm sein. Sasuke zwang sich seine Augen wieder zu öffnen und schluckte einen festen Kloß im Hals hinunter, nachdem er einen menschlichen, nackten Naruto sah, der sich nun an seinen Körper schmiegte.

„Naruto." hauchte er, sein Kopf war ganz neblig.

Was war hier los? Der Blonde strahlte ihn an, als Sasuke seinen Namen sprach. „Sag mir, Sasuke. Hast du denn jemals ein Seepferdchen geküsst?"

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4281 Worte
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