47. Kapitel
Alekto legte ihr Besteck auf den leeren Teller und leerte ihren Kelch Kürbissaft. Neben ihr unterhielt sich Lea mit Severus über den neuesten Zauberspruch, den sie in Verwandlung hatten, und Helen schöpfte sich eine zweite Portion Dessert. Geduldig wartete Alekto, nach ihrem Gespräch mit Helen am Sonntag hatten sie für heute Abend einen Mädchenabend geplant. Die Schokofrösche türmten sich bereits in ihrem Schlafsaal zusammen mit Bertie Botts Bohnen und Butterbier. Sie blickte zum Gryffindortisch, wo Remus und Evans sich gerade neben dem Tisch stehend unterhielten. Sirius stand daneben und stützte sich mit einem Arm cool an der Schulter des anderen Gryffindors ab. Potter schien das Gespräch mitzuverfolgen, aber ohne sich zu beteiligen, und Pettigrew saß etwas abseits mit einem Mädchen namens Heather Grace zusammen. Alekto wusste, dass sie im Hausteam spielte und anscheinend Pettigrews Freundin war, wenn man den ineinander verschränkten Händen der beiden trauen konnte.
Helen und Lea hatten beide ihr Abendessen beendet und sie nickten sich zu. Doch gerade als Alekto sich vom Tisch erhob, trat Dumbledore an das goldene Rednerpult.
"Liebe Schüler, darf ich einen Moment um eure Aufmerksamkeit bitten?", fragte er, doch das war nicht nötig, die Gespräche starben bereits, als er seine Hände auf das Rednerpult gelegt hatte. Er wartete noch eine Sekunde, um wirklich alle Aufmerksamkeit zu haben, bevor er weiter sprach. "Eines unserer Portraits wurde mutwillig beschädigt", sagte er und Alekto, die sich gerade wieder gesetzt hatte, gefror das Blut in den Adern. Sie wusste, dass man früher oder später bemerken wird, dass Morwennas Bild fehlte, aber es machte sie trotzdem nervös. "Beschädigung von Schuleigentum wird hart bestraft, vor allem wenn es sich um so etwas Unersetzbares wie eines unserer Bilder handelt."
Alekto schielte zum Gryffindortisch, wo Sirius um einiges unbeeindruckter von der Drohung zu sein schien. Remus drehte den Kopf und flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf dieser nur nickte.
"Das Bild kann restauriert werden", sprach Dumbledore weiter und Alektos und Sirius Blick trafen sich queer durch die Halle. Wie war das möglich? Sie haben das Bild verbrannt und die Asche von Astronomieturm geworfen, vom Portrait war nichts mehr da außer dem Rahmen! "Sollten wir herausfinden, wer das war und wir haben gute Chance, kann die Person oder die Personen sich auf etwas gefasst machen." Er warf einen letzten strengen Blick auf die Schüler, bevor er sich wieder zu den anderen Lehrern setzte.
"Wer würde ein Bild beschädigen?", fragte Alekto so unauffällig wie möglich. In der Halle wurde es wieder laut und mehr als ein Gespräch drehte sich wohl um das Bild und sein Schicksal.
"Vor allem ein magisches Bild, da fliegt man doch gleich auf", meinte Lea dazu, als sie sich auf den Weg aus der Große Halle machten.
"Wessen Portrait das wohl war?", sprach Alekto weiter. Vielleicht bluffte Dumbledore auch nur in der Hoffnung, jemand gestand aus Furcht.
Sie traten in den Gemeinschaftsraum, wo sie Simon und Evan antrafen. "Habt ihr gehört, ein Portrait wurde beschädigt", erzählte ihnen Lea zugleich.
"Was?", fragte Evan überrascht. "Welches?" Lea zuckte mit den Schultern und auch die anderen beiden Mädchen schüttelten die Köpfe. Das würde wohl der Gesprächsstoff für die nächsten Tage werden. Alekto hoffte einfach, dass Dumbledore tatsächlich bluffte und niemand eine Verbindung zwischen ihr und Morwenna aufgrund des geteilten Nachnamens zog.
"Ein Bild im vierten Stock", antwortete Lucinda, die mit einer Zweitklässlerin Schach spielte, gleich neben einem der großen Fenster in den See. "Ich habe es auf meinem Weg von Verteidigung gegen die dunklen Künste gesehen. Wurde mit einem Messer oder so aufgeschlitzt."
Lea schüttelte nur den Kopf und ging weiter in Richtung der Schlafsäle, Helen folgte ihr, nur Alekto stand noch wie angewurzelt da. Dann. . . sprachen sie nicht von Morwenna? Morwenna war nicht im vierten Stock und das mit dem Aufschlitzen. . . aber. . .
"Mein Vater hat morgen Geburtstag", schrie sie zu ihren Freundinnen, die sich verwirrt umgedrehten. "Und ich habe das Geschenk noch nicht abgeschickt."
"Bei Merlin, wieso bist du so vergesslich." Lea warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Du hast noch etwas mehr als eine Stunde, um in die Eulerei zu kommen bis zur Bettruhe."
Alekto rief ihnen nur eine kurze Entschuldigung zu, gemischt mit einem Versprechen gleich wieder da zu sein, bevor sie an ihnen vorbei in den Schlafsaal rannte. Sie schnappte sich das nächstbeste, was auf einen Blick aussehen könnte wie ein Geschenk, bevor sie aus dem Gemeinschaftsraum rannte.
Spätestens im zweiten Stock musste sie ihren Sprint unterbrechen, um wieder zu Atem zu kommen. Mit brennenden Lungen schleppte sie sich noch zwei weiteres Stockwerk hoch, dabei achtete sie möglichst nicht, von anderen Schülern gesehen zu werden.
Sie konnte wieder einigermaßen normal atmen, als sie in den Gang trat, an dessen Ende sie das gemeinte Portrait bereits sah. Es hatte wirklich zwei große Schlitze darin, als hätte jemand ein Messer verwendet. Alekto trat näher ran und suchte die kleine Wiese und das Wasser nach einem Anzeichen von Nimue ab, aber diese schien nicht mehr in ihrem Bild zu sein.
"Nimue?", rief sie zögerlich, in der Hoffnung, die Hexe würde sich in einem benachbarten Bild aufhalten. Verdammt!
Mit einem Finger fuhr sie den Kanten der Schnitte entlang. Sie überkreuzten sich an einer Stelle, sodass sie fast ein 'L' bildeten und die Ränder waren etwas eingerissen, als hätte jemand versucht, an etwas hinter dem Bild zu kommen. Dabei fühlten sich die Kanten seltsam feucht an, als hätte etwas des Wassers vom Sees vom Bild in die Realität gedrückt.
Schockartig kam Alekto ein Gedanken. Was, wenn der Schlüssel hinter dem Portrait gewesen war? Daher wusste Nimue, dass die Slytherin-Gruppe ihn (noch) nicht hatte.
Vorsichtig hob auch sie den feuchten Fetzen des Bildes an und warf einen Blick auf die Mauer darunter, aber sie konnte nichts ausmachen, das auf ein Versteck oder einen Schlüssel deuten konnte.
"Was ist passiert?", rief eine nur zu vertraute Stimme hinter ihr. Sirius und Potter kamen mit schnellen Schritten auf sie zu. Auch sie schienen außer Atem zu sein.
"Ich weiß es nicht", stotterte Alekto. "Die andere Gruppe hat vielleicht auch herausgefunden, dass Nimue etwas weiß."
"Hast du ihnen etwas erzählt?", fragte Sirius und Alekto sah ihn nur überrascht an, wieso beschuldigte er sie?
"Beruhigt dich, Tatze", meinte Potter streng. "Ist etwas hinter dem Portrait?"
Alekto schüttelte den Kopf, als die beiden Gryffindor neben sie an das zerstörte Bild traten. Auch er kontrollierte die Wand und dann noch den Rahmen.
"Denkt ihr, sie haben den Schlüssel?", fragte Alekto leise. Potter richtete nur seine Brille, während Sirius fluchte.
"Von einer Seite denke ich, dieses Versteck wäre zu einfach, aber wir wissen nur Genaueres, wenn wir Nimue gefunden haben." Er warf einen Seitenblick zu Sirius, der immer noch fluchte, bevor er sich zu Alekto beugte. "Sollten wir herausfinden, dass du etwas damit zu tun hast, solltest du besser gleich zu Dumbledore, er wird um einiges barmherziger sein als wir."
Alekto schluckte leer, aber die Furcht wandelte sich schnell in Wut.
"So aggressiv wie du auf dem Schokofrosch herumkaust, könnte man meinen, es sei persönlich", kommentierte Lea, als sie in ihrem Schlafsaal in der Mitte auf dem Boden saßen und Karten spielten.
"Ich ärgere mich nur über meine Vergesslichkeit", log sie und biss dem Frosch ein weiteres Bein ab.
"Hast du eigentlich wieder mal mit dem Hufflepuff gesprochen?", fragte Lea weiter und legte gleich zwei Karten ab.
Alekto brauchte eine Sekunde, bevor sie begriff, von welchem Hufflepuff die Rede war. Sie war manchmal wirklich dumm genug, ihre eigenen Ausreden zu vergessen. "Nein", sagte sie schnell, "nein, der ist für mich gestorben, seitdem ich ihn beim Rumknutschen erwischt habe und ich möchte nie wieder über ihn sprechen." Aus den Augenwinkeln registrierte sie, wie Helen sie musterte.
"Was ist mit Black?", fragte diese langsam und Lea sah überrascht von ihren Karten auf.
"Wegen des Gerüchts vor einem Monat, dass sie in einem Besenschrank rumgemacht haben?" Lea sortierte ihre Karte, ohne zu bemerken, wie sie die Atmosphäre zu ändern drohte.
"Zwischen uns läuft absolut nichts!", sagte Alekto energisch.
Lea lachte auf, während sie ungeduldig wartete, bis Helen ihre Karte gelegt hatte, um wieder an die Reihe zu kommen. "Alle drei Monate wird gesagt, dass er mit einem anderen Mädchen etwas am Laufen hat. Die Letzte war, glaube ich, Susannah Downey."
"Wisst ihr, wer kürzlich behauptet hat, er hätte sie zu einem Date gefragt?", fragte Helen und die anderen sahen sie gespannt auf den Klatsch an. "Mallory Chase aus der fünften Klasse in Gryffindor."
"Ist das die Asiatin?", fragte Alekto.
"Nein, das wäre Minh Phan, sie ist im Duellierklub", korrigierte sie Lea. "Mallory Chase ist die Schwester von Georg Chase, dem Sucher des Hufflepuff-Teams."
Jetzt wusste, Alekto von wem sie sprachen. "Ich meine, sie sieht nicht schlecht aus, aber sie wirkt nicht wie sein Typ."
"Wer ist denn sein Typ?", fragte Lea. "Ich mag mich nicht erinnern, je von einer offiziellen Freundin gehört zu haben. . . Da wäre es am ehesten noch Potter."
Alekto, die gerade ihre neue Karte einsortierte, sah amüsiert auf. "Was?"
Ihre Freundin zuckt mit den Schultern. "Es gibt Typen, die Typen mögen. Du siehst einen selten ohne den anderen und vielleicht wurde mal mehr aus der Freundschaft, so nahe wie die sich stehen."
Das war um einiges plausibler als Sirius und Mallory, hatte Sirius nicht auch gesagt, dass er plante, seinen Nachnamen in Potter zu ändern? Nein, er hatte Lupin gesagt? Sie überlegte, was das bedeuten konnte.
"Aber du verbringst Zeit mit ihm, nicht?", riss Helen sie aus ihren Gedanken, bevor sie zu einer sinnvollen Erklärung gekommen war.
"Ich. . ." begann Alekto während auch Lea sie überrascht und interessiert beobachtete. "Anscheinend standen er und mein Bruder sich näher als gedacht und. . . er weiß, wie es ist, in einer Familie wie meiner aufzuwachsen." Sie wusste selbst nicht, was sie da zusammenredete.
"Vielleicht waren er und dein Bruder ja ein Ding", kicherte Lea und konzentrierte sich wieder auf das Spiel. Auch Alekto blickte wieder auf ihre Karte und versuchte die Orientierung im Spiel wiederzufinden. Aber sie hatte das Gefühl, Helens Blick lag auf ihr nur eine Sekunde zu lange, bevor auch sie zu ihren Karten zurückging.
Ein Knoten bildete sich in ihrem Magen. Sie dachte zurück an die bald gemeinsamen sechs Jahre, sie dachte an die Zugfahrt in die Winterferien und alles, was sie gemeinsam durchgemacht hatten. Sie sollte Helen wirklich nicht misstrauen.
Habt ihr je eine Geschichte gelesen, in der Peter eine Beziehung/Love interest hatte? Ich weiss, dass er in (Rumtreiber)Geschichten wenig "screen time" hat, weil ihn niemand mag (mich eingeschlossen) und in gewissen Rumtreibergeschichten kommt er bis auf eine Erwähnung nicht mal vor. Man muss ihn nicht gerade den Love interest der Protagonistin machen oder ihm einen Redemption Arc geben aber, dass er ein vollwertiges Mitglied der Rumtreiber war ist in sofern wichtig, weil es den Verrat nur noch mehr unterstreicht. Die anderen wären für ihn (und für einander) gestorben und er hat seine Freunde geopfert auf seiner Suche nach Macht (oder was auch immer er von Voldy wollte).
Und falls es nicht klar ist, Remus und Sirius sind zusammen (yey Wolfstar), Alekto ist einfach eine dieser Personen, die solche Dinge als Letzte mitkriegen (sie selbst ist Aro/Ace, hat also absolut nichts mit so Sachen zu tun).
Ganz am Anfang hätte das eigentlich eine Alekto x Sirius Story werden sollen, aber dann habe ich schnell bemerkt, dass ich keine Romanzen schreiben kann (sagt sie, während sie an einer OC X Regulus Story schreibt)
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