Kapitel 36 - Vorbereitungen auf Weihnachten
„Eule!", rief ich und hob meinen Teller hoch, als das Tier auch schon eine Bruchlandung direkt vor meiner Nase hinlegte. „Wie kann eine Schuleule bloß so schlecht ausgebildet sein?", murmelte Hermine und griff sich den Brief vom Bein des Tieres. „Vielleicht ist sie ja noch im Training", zuckte Ron mit den Schultern und stopfte weiter seinen Porridge in sich hinein. „Ron, der Brief ist für uns beide", sagte Hermine in diesem Moment und der Weasley spuckte hustend seinen letzten Bissen wieder aus. Harry klopfte ihm fest auf den Rücken und verbarg sein Schmunzeln hinter vorgehaltener Hand. „Wie, für uns?", krächzte Ron und schlug sich gegen die Brust. Schmunzelnd blickte ich zu Hermine und war wohl die einzige, die den ganz zarten Rosaschimmer auf ihren Wangen bemerkte. „Der ist von McGonagall. Wir Vertrauensschüler sollen beim Dekorieren des Schlosses helfen. Heute in der Mittagspause. Und hier ist ein Plan, wer von uns wann auf die Erst- und Zweitklässler achten muss, die dürfen ihre Pausen jetzt auch drinnen verbringen", erklärte meine Freundin und reichte Ron den Brief. Der nahm ihn mit leicht zitternden Fingern entgegen. Neugierig wie ich war, schaute ich zusammen mit ihm auf das Pergament. „Warum müssen wir das schon heute machen? Ich kann mir was Besseres für meine Mittagspause vorstellen als das ganze Schloss zu dekorieren. Und dann auch noch alle Vertrauensschüler zusammen in der Großen Halle. Pah. Ich hab so gar keine Lust auf Malfoy und Parkinson, die halten sich doch eh bloß für was Besseres", schimpfte er los. Mein Herz machte einen Satz und ich achtete darauf, dass ich ja keine Miene verzog. „So schlimm wird es schon nicht werden. Und wenn ihr alle mit der Großen Halle fertig seid, trennt ihr euch ja wieder. Jetzt beeil dich, wir müssen bald zu Geschichte", meinte ich. Ron brummte etwas, gab Hermine den Brief wieder und stopfte weiter sein Porridge in sich hinein.
Ein paar Stunden später saßen wir wieder in der Großen Halle, dieses Mal zum Mittagessen. Ron warf kontinuierlich düstere Blicke hinüber zum Tisch der Slytherins. Ich konnte es nicht lassen und verdrehte zweimal meine Augen bei seinem Anblick. Auch nachdem wir vier schon fertig mit dem Essen waren, blieben wir noch sitzen und warteten. Schließlich erhob sich Dumbledore pünktlich zum Ende der Essenszeit und räusperte sich. Die verbliebenen Schüler wurden ruhig und warteten gespannt. „Ich würde Sie nun alle bitten, die Große Halle zu verlassen. Sie wird heute erst einmal bis zum Abendessen geschlossen bleiben, damit unsere fleißigen Vertrauensschüler in Zusammenarbeit mit den Professoren McGonagall und Flitwick alles dekorieren können." Dumbledore nickte und setzte sich wieder. Der Geräuschpegel stieg an. Alle tuschelten miteinander, als sie die Große Halle verließen. „Also dann, viel Spaß euch. Bis später. Harry und ich gehen in den Gemeinschaftsraum Hausarbeiten schreiben", verabschiedete ich mich von Hermine und Ron. „Wir machen was?", fragte Harry. Ich zog ihn hoch. „Wir gehen jetzt Hausarbeiten schreiben. Das wird nicht besser, höchstens schlimmer, also kannst du auch gleich mit mir produktiv sein, anstatt bloß rumzugammeln", grinste ich. Harry stöhnte. Hermine zeigte mir einen Daumen nach oben. Ich ließ meinen Blick kurz über die anderen Vertrauensschüler schweifen. Hannah und Ernie standen mit Padma und Anthony zusammen vor dem Lehrertisch und unterhielten sich rege. Pansy und Draco standen etwas abseits. Das Mädchen blickte düster vor sich hin, Draco schien eher gelangweilt zu sein. Wie als hätte er meinen Blick gespürt, schaute er in meine Richtung. Ich machte eine beruhigende Geste mit meiner Hand, wollte ihm verdeutlichen, dass er nichts anstellen sollte. Er nickte leicht und wandte seinen Blick wieder ab. Harry und ich verschwanden aus der Großen Halle. Hinter uns schloss sich die Tür mit einem Knallen.
„Ich bin schon gespannt, wie die Halle später aussieht. Und was die beiden berichten", grinste ich und begann den Treppenanstieg. Harry folgte mir und seufzte schwer. „Letztes Jahr haben sie ja noch mal richtig krass geschmückt. Wegen dem ... Du weißt schon. Die Jahre davor war es immer nicht so viel Deko. Bestimmt erzählen die beiden, wie sehr Malfoy genervt hat." Ich verdrehte meine Augen. Hatte Harry immer noch nicht verstanden, dass Draco auf dem Weg der Besserung war? Immerhin hatte er seit Wochen nicht mehr gestichelt oder irgendwelche blöden Kommentare abgegeben. Das war meistens Pansy gewesen. Draco dagegen mied eher die direkte Begegnung oder Konfrontation. „Wir werden es dann ja hören. Und jetzt beeil dich, vielleicht schaffen wir einen ganzen Aufsatz vor dem Abendessen." „Du bist eine Sklaventreiberin, Flora", stöhnte Harry. Kichernd nannte ich der Fetten Dame das Passwort und besetzte einen Tisch für Harry und mich.
Eine halbe Stunde vorm Abendessen hatten wir beide tatsächlich schon ordentlich was geschafft, als Hermine und Ron den Gemeinschaftsraum betraten. Ich brauchte sie nur anzusehen und wusste schon, dass sie genervt waren. Kurz musste ich schlucken. Hoffentlich lag es nicht an Draco. Oder zumindest nicht hauptsächlich. „Und? Wie war's?", wollte Harry sofort wissen und legte seine Schreibfeder beiseite. Ron ließ sich schwer auf den Stuhl neben ihm fallen, Hermine setzte sich neben mich und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter. „Na, na. So schlimm wird's doch nicht gewesen sein", grinste ich und tätschelte ihre Schulter. „Ach ja. Versuch mal, Lametta aufzuhängen, wenn Peeves am anderen Ende zieht", schnaubte sie. „Oder die Tannenbaumkugeln nach dir wirft", warf Ron ein. „Nur weil der Blutige Baron zufällig vorbei kam, sind wir da ohne Verletzte rausgekommen", seufzte Hermine. „Und gab's mit den Slytherins irgendwelche Probleme?", fragte Harry. Ich leckte mir über die Lippen.
Hermine hob langsam ihren Kopf von meiner Schulter. Ron runzelte die Stirn. „Es ist total komisch. Pansy hat natürlich total gestichelt, wann immer sie die Möglichkeit dazu hatte. Aber Malfoy ... er hat überhaupt nichts gesagt. Nicht gestichelt. Keine Kommentare. Gar nichts. Er hat mir sogar geholfen, als ich nicht an einen Ast kam", erzählte Hermine. „Er hat was?", fragte Harry fassungslos, während ich mich fast verschluckte und dann mein breites Grinsen unterdrücken musste. „Was glaubt ihr, wie verwirrt wir waren. Warum hat er sich auf einmal so verändert?", meinte Ron, dann fing er an zu kichern. „Hast du ihn etwa verhext, Flora?" Harry und Hermine stiegen in das Lachen des Weasleys mit ein. Mein Herz machte einen Satz und kurz hatte ich meine Miene nicht mehr unter Kontrolle. Dann versuchte ich in ihr Lachen einzusteigen, was mir nach und nach besser gelang. „Das hätte ich wohl kaum ungesehen und unbemerkt tun können. Nein, ich denke eher, dass Draco einfach erwachsen geworden ist. Oder auf dem besten Weg dahin. Irgendwann wachsen wir doch alle mal aus unseren kindlichen Verhaltensweisen raus. Und jetzt lasst mich meinen Aufsatz zu Ende schreiben. Danach können wir zum Abendessen." Meine Hand zitterte leicht, als ich meine Feder in die Hand nahm und ins Tintenfass tauchte. Ich war mir sicher, dass mein Schluss für meinen Geschichteaufsatz grottenschlecht war, so abgelenkt war ich, aber immerhin redeten meine Freunde nicht mehr über Draco und dessen Verhalten, sondern diskutierten über die Dekoration des Schlosses.
„Ich verstehe immer noch nicht, warum du unbedingt heute ein Treffen ansetzen musstest. Das hätten wir zusammen entscheiden sollen. Außerdem hatten wir doch gesagt, dass wir mittwochs vor Astronomie keine DA mehr machen." „Es tut mir leid, Flora, wie oft soll ich es dir denn noch sagen?" Genervt warf ich Harry einen Blick zu. „So oft, bis ich dir vielleicht mal glaube." Denn schuldbewusst sah der Junge ganz und gar nicht aus, als er den Raum der Wünsche hervorrief und mit einem tiefen Durchatmen eintrat. Heute waren wir spät dran. Genau genommen hatte ich mich bis vor wenigen Minuten geweigert, heute am Treffen teilzunehmen und Harry zu unterstützen. Ganz einfach, weil er dieses Treffen kurzfristig und ohne meine Einverständnis beschlossen hatte. Wir waren doch ein Team, da sollten wir auch gemeinsam die Entscheidungen treffen! Und außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich sowieso viel mehr als Lehrerin tat und er nur irgendwie meine Hilfskraft war. Immerhin brachte ich unseren Mitschülern die ganzen Zauber bei, er gab nur Hilfestellung und hielt große Reden.
Tief atmete ich durch und schüttelte meinen Kopf. Ich regte mich schon wieder zu sehr auf. Ändern konnte ich jetzt sowieso nichts mehr. Also sollte ich mich besser beruhigen und nicht auch noch einen Magieausbruch riskieren. Nicht, wenn unsere Mitschüler bald ankamen. In diesem Moment schwang die Tür nach innen und Neville und Dean traten ein, kurz nach ihnen kamen Luna und Padma. Ich lehnte mich mit verschränkten Armen gegen die Wand und beobachtete einen nach dem anderen. Tatsächlich wurden wir vollzählig, obwohl das Treffen erst vor gut einer Stunde angekündigt worden war. Erstaunlich. Beeindruckend. Und irgendwie wurmte es mich auch. So konnte ich Harry nicht vorhalten, dass seine Aktion viel zu kurzfristig gewesen war. Ach, jetzt ärgerte ich mich ja schon wieder!
Kopfschüttelnd hörte ich Harry bei seiner Einleitungsrede zu und beobachtete, wie sich die anderen im Raum verteilten. Die letzten übten noch den Lähmzauber – es waren eigentlich nur noch Dennis und Colin, Neville stand kurz vor dem Erfolg – während der Rest sich so hinstellte, dass kein Zauberstab auf eine Person zeigte, und den Verwirrungszauber übte. Ich schüttelte meinen Kopf. Mir war immer noch keine Lösung eingefallen, was wir wegen dem Anwendungsproblem tun konnten. Es blieb wohl nichts anderes übrig, als dass ich meine Mitschüler an mir experimentieren lassen musste. Dabei war ich mir noch nicht einmal sicher, ob ich überhaupt empfänglich für solche Angriffe war. Immerhin hatte meine Magie im letzten Jahr auch einfach den Imperius abgewehrt, ohne dass ich groß was hatte tun müssen. Ob das wohl bei allen Zaubern so war, die aufs Denken und meine Kontrolle gingen? Wäre ich auch vor dem Verwirrungszauber sicher? Und vielleicht sogar auch vorm Gedankenlesen? Das wäre zumindest fantastisch! Ach, wenn ich doch nur mit Merlin sprechen könnte, wenn er mir doch nur einfach meine Fragen in einem Traum beantworten könnte! Oder vielleicht ... Ich schüttelte meinen Kopf. Ich könnte es mit dem Ritual der Toten probieren. Die Frage war nur, ob Merlins das überhaupt zulassen würde. Ich war mir nicht sicher. Bisher war er eigentlich nur einmal richtig in Erscheinung getreten und das war, als er mir seine Kräfte geschenkt hatte. Danach hatte ich immer mal wieder seine Stimme gehört, glaubte, ihm im Traum begegnet zu sein, aber diese Erinnerungen waren alle verschwommen und unklar.
Ich wurde jäh von einem lauten Jubel aus meine Gedanken gerissen und blickte zu Neville, der es soeben geschafft hatte, Dennis zu lähmen. Meine Gedanken kehrten wieder zurück zu unserem Anwendungsproblem. Ich wollte nicht, dass wir irgendjemanden dafür bestimmten, aber ich wollte genauso wenig, dass sich jemand dafür freiwillig opferte. Nein, wir bräuchten eine Art Dummy, irgendein halbwegs denkendes und beeinflussbares Wesen, an dem wir üben konnten. Plötzlich gab es einen lauten Krach. Ich zuckte zusammen und zog meinen Zauberstab. Ein heller Lichtblitz schoss durch den Raum der Wünsche. Dann stand ein riesiger Roboter mitten im Zimmer. Kurz war es totenstill. Mein Mund klappte auf. Der Raum hatte meine Gedanken gehört und unser Problem gelöst. Meine Mitschüler erkannten das allerdings nicht. Sie brachen in Panik aus. „Ruhe!", brüllte ich, bevor irgendjemand anfangen konnte, mit Zaubern um sich zu schießen und irgendwer verletzt werden würde. Sofort hielten alle inne, die Zauberstäbe zitternd auf das Metallgestell gerichtet. „Ich hab mir das Ding vom Raum der Wünsche erbeten. Daran können wir den Verwirrungszauber üben. Geht zur Seite, ich führe ihn euch vor", meinte ich und schritt durch die Menge. Der Roboter piepte und klackte kurz, als würde er etwas in sich einstellen. Dann rollte er auf mich zu, die klappernden Hände erhoben. „Confundo!", rief ich. Der Roboter blieb stehen, piepte erneut und schaute sich um, als wäre er verwirrt. Ich musste grinsen. „So sieht es aus, wenn ihr euren Gegner vergessen macht, was er gerade vorhatte. Jetzt seid ihr dran. Stellt euch alle in einer Reihe auf, wir üben nacheinander." Gesagt getan und am Ende der Stunde hatten wir sogar schon erste kleinere Erfolge zu verzeichnen.
„Gut, das war's, wir haben später ja auch noch Astronomie. Bis zum nächsten Mal", beendete Harry unser Treffen. „Ach, bevor ich es vergesse!", rief Lavender in diesem Moment und wir alle blickten zu ihr. „Ich gehe über Weihnachten nach Hause. Da kann ich also zu keinem Treffen kommen", meinte meine Mitbewohnerin. „Ich auch", kam es mehrstimmig zurück. Ich nickte leicht. „Das hatten wir uns schon gedacht. Wir werden die DA über die Weihnachtsferien aussetzen, wenn sowieso alle zu Hause sind. Aber bis dahin haben wir ja noch zwei Wochen, in denen wir fleißig arbeiten können. Und jetzt ab mit euch." Schwatzend verschwanden unsere Freunde aus dem Raum der Wünsche. Harry legte einen Arm über meine Schulter und zog mich etwas an sich. „Bist du immer noch sauer auf mich?", wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ein bisschen. Aber nicht mehr so sehr. Komm, lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen. Wir können noch etwas an unseren Aufsätzen schreiben, bevor wir wieder zum Unterricht müssen." „Muss das sein?", seufzte Harry. Lachend löste ich mich von ihm und hielt auf den Ausgang zu. „Wenn du eine einigermaßen gute Note willst, dann ja. Außerdem nutzt du die Zeit sonst eh nicht zum Schlafen, sondern verplemperst sie nur wieder. Also komm." Erneut stöhnte Harry dramatisch auf, doch wenig später folgen mir seine Schritte durch die Gänge von Hogwarts.
„Warum bist du eigentlich immer vor mir hier?", grinste ich und erwiderte Dracos Umarmung. „Ich bin einfach schneller. Und das, obwohl mein Gemeinschaftsraum noch weiter weg liegt als deiner", lachte mein Freund. Schmunzelnd boxte ich ihm in die Seite und löste mich wieder von ihm. „Na, wie war deine Woche so? Ich hab gehört, du hast am Montag beim Dekorieren Hermine geholfen." „Jaaaa", murmelte Draco, räusperte sich und wurde leicht rot. „Draco, du hast meiner Freundin geholfen und nicht ein einziges Mal auch nur irgendwie gestichelt. Ich bin so verdammt stolz auf dich!", grinste ich, was nun meinen Freund zum Strahlen brachte. Lachend legte er sich eine Hand in den Nacken. „Naja, Granger war halt einfach zu klein und alle anderen waren beschäftigt. Glaub mir, danach hab ich es schon wieder bereut, Pansy hat mich ausgequetscht wie eine Zitrone. Dann hat sie's den anderen gesteckt und Blaise hat gleich mal mitgemacht." „Was glaubst du wie ungläubig Harry, Ron und Hermine waren. Ron hat mich sogar gefragt, ob ich dich verhext habe." Nun mussten wir beide aus voller Kehle lachen. „Langsam bemerken alle meine Veränderung", seufzte Draco schließlich und ich nickte. „Ja, ist doch gut. Es geht nicht zu schnell, aber es ist deutlich." „Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das finden soll." Entrüstet stemmte ich meine Hände in meine Hüften. „Das ist sehr gut, mein Freund. Noch versteht es niemand, aber ich komme immer mit der Erklärung, dass du einfach aus deiner kindlichen Phase rauswächst. Passt doch eigentlich. Jeder hat so Verhaltensweisen, die er mit dem Erwachsenwerden ablegt. Und bei dir ist es eben das Sticheln."
Schmunzelnd schüttelte Draco seinen Kopf und legte mir einen Arm um die Schulter. „Genug von mir, was machen wir mit dir?" Kichernd holte ich Merlins Büchlein aus meiner Tasche. „Heute probiere ich mal, den Verschwindezauber auf uns beide anzuwenden. Dazu musst du neben mir stehen. Und wir brauchen einen Spiegel." Wortlos deutete Draco in eine Ecke des Zimmers. Als hätte der Raum er Wünsche es geahnt, stand dort bereits ein großer runter Spiegel bereit. Ich las mir noch einmal die Anleitung im Buch durch, dann stellten Draco und ich uns vor den Spiegel. Tief atmete ich durch und schloss konzentriert meine Augen. Sprach den Zauber. Machte die Handbewegung. Mein Körper kribbelte und ich öffnete erwartungsvoll meine Augen, doch wir waren beide noch zu sehen. „Also noch mal", seufzte ich und machte weiter. Beim zweiten Mal passierte nichts. Beim dritten Mal ebenso. Dann beim vierten Mal legte ich alle Magie hinein, die ich aufbringen konnte. Und schon verschwanden wir beide. Grinsend taumelte ich und Draco stützte mich schnell von der Seite. „Es hat geklappt!", lachte ich meinen Freund an. Er konnte gar nicht anders als sich mit mir zu freuen. „Gut, dann lös den Zauber wieder auf. Je länger er bestehen bleibt, desto mehr Energie entzieht er dir." „Aye Captain", kicherte ich und führte den entsprechenden Zauber aus. Schon wurden wir wieder sichtbar. „Gut, dann können wir es uns ja jetzt gemütlich machen", grinste Draco und führte mich zum Sofa.
Kommendes Wochenende ist Hogsmeade-Wochenende. Treffpunkt ist Samstag um zehn Uhr vor dem Eingangsportal der Schule. Alle Schüler mit Einverständnis der Eltern dürfen daran teilnehmen. Die Einverständniserklärungen werden beim Treffpunkt überprüft. Sobald die Schüler die Bestätigung haben, dürfen sie sich auf den Weg nach Hogsmeade machen.
Um einen Überblick zu behalten, bitten wir alle Schüler, die mit nach Hogsmeade gehen, sich hier auf der Liste einzutragen. Wer sich bis Samstagmorgen um acht Uhr nicht auf der Liste eingetragen hat, dem kann der Besuch nach Hogsmeade bei zu hoher Anmeldezahl versagt werden.
Super! Wurde auch mal Zeit, dass wir endlich wieder nach Hogsmeade kamen. Außerdem musste ich noch Weihnachtsgeschenke für alle meine Freunde besorgen. Am besten überlegte ich jetzt schon, was ich wem schenken wollte. Zumindest grob. Dann musste ich am Samstag nicht so lange suchen. „Flora, fang!", vernahm ich Hermines Stimme und versuchte, mich in der Schülermenge so gut es ging umzudrehen. Hermine warf mir einen Stift zu, den ich gerade so auffangen konnte. „Trag uns mal alle ein", meinte sie und deutete auf Harry, Ron und sich selber. Meine Freunde hatten gar nicht erst versucht an den Aushang zu kommen. Schmunzelnd drängte ich mich bis nach vorne zum Schwarzen Brett und schrieb schnell meinen Namen und die meiner Freunde in die Kästchen der Liste. Genauso schnell wurde ich schon wieder zur Seite gedrückt und manövrierte mir einen Weg aus den ganzen Schülern hinaus. „Gut", nickte ich und rieb mir meine Hände. Mochte das Wochenende schnell kommen!
Aufmerksam beobachtete ich meine Mitschüler dabei, wie sie die große Blechmaschine verzauberten. Oder es zumindest versuchten. „Und? Wie sieht's auf dieser Seite des Raumes so aus?", wollte Harry wissen. Leicht musste ich schmunzeln, wandte meinen Blick aber nicht von der Szenerie vor mir ab. „Ich denke, die ersten stehen schon wieder kurz vor einem Erfolg. Bei Hermine war der Roboter fast komplett verwirrt. Was wollen wir denn als Nächstes machen? Ich bin ja für den Protego." „Ich will den Reduktor machen", meinte Harry. Ich runzelte leicht meine Stirn. „Bist du sicher? Der ist ziemlich schwer. Wir hatten ihn ja noch nicht mal selbst im Unterricht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich den so einfach auf die Reihe kriege", erwiderte ich „Aber den Verwirrungszauber und den Lähmzauber schaffen die anderen ja auch. Warum dann nicht den Reduktor? Und du wirst ihn doch sowieso hinbekommen, daran zweifle ich nicht." Unwillig verzog ich mein Gesicht. Warum nahmen alle immer an, dass ich jeden Zauber schaffen würde, bloß weil ich Merlins Erbin war? Ich konnte auch nicht immer alles auf Anhieb. Und erst recht nicht perfekt! „Lass uns einen Kompromiss machen, ok? Ich gehe zuerst mit allen den Protego durch, der ist ja nicht so schwer und sollte schnell klappen. Und danach machen wir dann den Reduktor. Ok?" „Ist gut", stimmte Harry sofort zu, wohl einfach nur, weil ich überhaupt bereit war den Fluch zu lehren. „Gut, dann schau mal wieder nach Dennis und Colin. Nicht, dass die noch was anstellen. Außerdem glaube ich, dass Colin den Zauber absichtlich nicht richtig macht, weil er bei Colin bleiben will. Du solltest ihm klarmachen, dass er trotzdem bei seinem Bruder bleiben kann", sagte ich. Harry nickte und verschwand zu den beiden Creeveys. Seufzend blickte ich zu Lavender, die sich gerade am Confundo versuchte. Ich leckte mir über die Lippen und schüttelte meinen Kopf. Bis wir wirklich eine geordnete Verteidigung waren, dauerte es noch etwas.
„Zuerst haben meine Eltern ja überlegt, ob wir nicht in die Schweiz oder nach Österreich gehen sollen. Aber das war ihnen dann doch etwas zu teuer und außerdem wollte ich nicht, dass wir so weit von euch weg sind. Deswegen gehen wir jetzt nach Glenshee Skifahren. Ach, ich freue mich schon so!", erzählte Hermine. Der neueste Brief ihrer Eltern lag in dem Buch für Verwandlung, das sie wegen der aktuellen Hausarbeit aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Schmunzelnd hörte ich meiner Freundin bei ihren Erzählungen zu. Ich selbst hatte nichts geplant. Nur war mir schon klar, dass ich auf keinen Fall hier in der Schule bleiben wollte. Nicht, wenn Umbridge auch da war. Nein, ich würde einfach nach Hause fahren und dort schon einmal versuchen, ein bisschen mit meinem Vater klarzukommen. Über Weihnachten hatte er immer frei, das hatte sich auch nach Mums Tod nicht geändert. Und Harry würde ich einfach einpacken und mitnehmen. Bisher hatte ihn ja noch niemand eingeladen. Mit meinem Vater würde ich seinen Besuch schon geregelt kriegen und dann konnten wir beide auch gleich Sirius besuchen, damit der nicht so alleine war. „Hermine, ich versteh das immer noch nicht. Das ist doch komisch! Warum kleben sich die Muggel Holzbretter an die Füße und fahren damit einen Berg runter? Das macht doch keinen Sinn!", meinte Ron. Hermine verdrehte die Augen. „Es soll ja auch keinen Sinn ergeben. Es soll Spaß machen, Ron! Ich bin mir sicher, dir würde es auch gefallen." Der Weasley schüttelte sich. „Bin ich froh, dass ich zu Hause feiern kann. Da hat's mir genug Schnee", brummte er.
„Ach, auf welchem Weg kommst du eigentlich nach Hause?", wollte Harry ein paar Sekunden später wissen, als hätte er sich die Frage erst gründlich überlegt. Ich runzelte bei seinem Ton die Stirn. Er klang irgendwie eingeschnappt. Was hatte er denn? War es die Tatsache, dass er hier im Schloss bleiben musste? Gut, Weihnachten mit Umbridge und vermutlich ziemlich alleine hier verbringen zu müssen, würde mir auch die Stimmung verhageln. Ron runzelte seine Stirn. Dann schlug er sich dagegen. „Aber du kommst doch auch mit! Hab ich das nicht gesagt? Mum hat mir schon vor Wochen geschrieben, dass ich dich einladen soll. Und dich auch, Flora. Sie hat immer vergessen es dir persönlich zu sagen." Hermine verdrehte abermals die Augen. Ich konnte nicht anders als zu lachen. Ron war schon so einer. Und auch Harry grinste endlich wieder und schien mehr als aufgeheitert. Gut, wenn er bei den Weasleys aufgehoben war, musste ich mich nicht mehr um ihn kümmern. Oder meinem Vater seine Anwesenheit erklären. „Das Angebot ist nett, Ron. Ich weiß nur noch nicht, ob ich es komplett annehmen werde. Ich wollte über Weihnachten mal bei mir zu Hause vorbeischauen. Und etwas mit meinem Vater reden. Wir haben etwas zu klären", erwiderte ich. Hermine machte ihre verständnisvolle Miene, die sie in letzter Zeit viel zu oft aufsetzte. Sowohl mir, als auch Harry gegenüber. Ron zuckte bloß mit den Schultern. „Musst du halt Mum sagen", sagte er bloß und beugte sich wieder über seinen Aufsatz, den er wie meistens in letzter Minute schrieb.
Am Samstag war es dann endlich so weit. Wir durften nach Hogsmeade. Ich packte mich dick ein, die Schichten ließ ich heute aber weg. Unter meine Hose zog ich bloß eine warme Leggins und unter meinen dicken Pullover kam ein einfaches Skiunterhemd. Dazu noch Handschuhe, Schal und Mütze, die ich in meine Tasche mit meinem Geldbeutel steckte. Während dem Frühstück brauchte ich sie ja noch nicht. Mein Zauberstab landete wie immer in meiner Manteltasche. „Wohin wollen wir denn heute alles gehen?", wollte Hermine beim Frühstück wissen. „Zonkos", schmatze Ron mit vollem Mund. Ich verzog mein Gesicht. Hermine schnaubte. „Natürlich Zonkos. Dann noch der Honigtopf. Und zum Abschluss ins Drei Besen", meinte Harry. „Ich muss auch noch in Schreiberlings Federladen", warf ich ein. Hermine nickte. „Perfekt, ich auch." „Und dann könnten wir auch noch gleich bei Besenknechts Sonntagsstaat reinschauen", schlug ich vor. Ich brauchte nämlich Wolle. Nur war ich mir nicht sicher, wo und ob ich das in Hogsmeade kaufen konnte. Naja, notfalls würde ich einfach aus der Winkelgasse bestellen. „Wie wäre es dann, wenn wir uns einfach im Dorf trennen? Ihr geht eure Einkäufe erledigen und wir treffen uns wieder im Drei Besen", schlug Harry vor. Ron nickte energisch und stopfte sich ein weiteres Würstchen in den Mund. „Klar, das ist eine gute Idee", stimmte Hermine sofort zu. Ich musste grinsen. Vermutlich besorgte sie ebenso wie ich ein paar Geschenke. Je weniger Augenzeugen da dabei waren, desto besser.
Eine halbe Stunde später drängten wir uns in der Schülermasse im Innenhof immer näher zu Filch, der grimmig in sein großes Buch starrte und die Schüler mit einem Brummen nach Hogsmeade entließ. „Oh ich kann es kaum erwarten. Nur leider fürchte ich, dass die halbe Schule auch in Hogsmeade sein wird", seufzte Hermine und rieb sich ihre behandschuhten Hände. Ich zog meinen Schal zurecht und meine Mütze weiter über meine Ohren. „Das ist mehr als nur die halbe Schule, Hermine, ganz sicher. Ich denke, jeder wird heute ein paar Weihnachtseinkäufe erledigen", meinte ich und schob einen Ellenbogen aus meinem Rücken. Eine weitere halbe Stunde später hatten wir vier es endlich durch Filchs Kontrolle geschafft und konnten uns auf den Weg nach Hogsmeade machen. „Oh ich freue mich ja so", grinste Hermine und drückte ihre Einkaufstasche fester an sich. Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf. „Ja, das letzte Mal Hogsmeade scheint schon so lange her. Und wirklich rumgekommen sind wir da ja auch nicht", erwiderte ich und erinnerte mich zurück an das Treffen mit unseren Mitschülern, das wir im zwielichtigen Eberkopf gehalten hatten. Ob der Orden Harry immer noch bespitzelte? Darüber hatte niemand bei den letzten Treffen etwas gesagt. Entweder, weil es kein Thema mehr war. Oder weil sie mir diese Information nicht preisgeben wollten. Vielleicht hatten sie aber auch eingesehen, dass ich sehr gut auf den Jungen achten konnte. Wobei ich ja auch nicht immer in seiner Nähe war. Abgesehen davon, dass es praktisch unmöglich war, hatte ich dazu auch gar keine Lust. Mein Leben sollte sich nicht nach Harry richten. Der konnte auch fast ganz gut auf sich selbst aufpassen.
Hermine vor mir rutschte mit ihrem Fuß weg und kreischte. Ehe ich reagieren konnte, sprang Ron an ihre Seite und zog sie nach oben, bevor sie im grauen Schneematsch landen konnte. „Danke", keuchte sie. Ihre Wangen schimmerten rot. Zum Glück konnte sie das auf die Kälte schieben. Grinsend tauschte ich einen Blick mit Harry, während Ron Hermine ein paar Sekunden zu lang festhielt, bevor er seine Hände wieder wegnahm. Ein paar Minuten liefen wir in Stillschweigen. Dann tauchten die ersten Häuser von Hogsmeade auf. „Also, bis später", verabschiedete Ron sich und schien es plötzlich ganz furchtbar eilig zu haben. Er zog Harry um eine Ecke und weg waren die beiden Jungs. „Also los. Ich habe eine ganze Liste", wandte ich mich an Hermine und nickte zu Besenknechtes Sonntagsstaat. Beim Eintreten fiel mir sofort das Regal mit der Wolle ins Auge und ich atmete erleichtert auf. Zielstrebig griff ich mir grüne und silberne Knäule und ein paar Stricknadeln. „Wem willst du denn was stricken?", grinste Hermine. Ihr war wohl noch nicht aufgefallen, dass ich die Slytherinfarben ausgesucht hatte. „Meinem Vater. Das sind seine Lieblingsfarben", log ich galant und ließ meinen Blick über die Klamotten schweifen. „Ich freue mich wirklich, dass ihr euch wieder besser vertragen werdet. Oh, die Socken wären was für meine Eltern", meinte Hermine. Sie verschwand zu einem Korb mit Socken in allen Farben und Varianten. Ein paar Exemplare dudelten sogar Weihnachtslieder, wenn man auf einen verborgenen Knopf drückte. Erleichtert atmete ich auf. Keiner meiner Freunde kannte meinen Vater und vermutlich würde auch keiner von ihnen ihn je zu Gesicht bekommen. Ihn konnte ich also getrost öfter als Ausrede benutzen. Ich bezahlte schon einmal meine Auswahl und wartete auf Hermine, die zwei Paar Socken für ihre Eltern aussuchte.
Danach betraten wir das Schreibwarengeschäft, wo ich ein paar Bücher und eine ganze Menge Weihnachtskarten auswählte und schnell in meiner Tasche verschwinden ließ, bevor Hermine alles sehen konnte. Danach wagten wir uns in den überfüllten Honigtopf und deckten uns mit allen möglichen Süßigkeiten ein. Zonkos ließen wir aus und machten uns direkt auf den Weg zum Drei Besen. Auch das Wirtshaus war gerammelt voll. Ich reckte meinen Hals, um Harry und Ron zu finden. „Da hinten", rief Hermine über den Lärm und deutete in eine Ecke. Schnell liefen wir zu dem kleinen Tisch, den die beiden Jungs für uns erobert hatten. Auf dem Tisch wartete schon warmes Butterbier auf uns. Ich leckte mir über die Lippen und hängte meine Tasche und Jacke über den Stuhl. „Na, habt ihr alles bekommen?", wollte ich wissen und nahm einen kräftigen Schluck. Wohlig erschauderte ich. Meine Glieder wurden endlich wieder richtig warm. Harry und Ron nickten. Wir tranken entspannt unser Butterbier und aßen eine Kleinigkeit, damit wir das nicht mehr in Hogwarts tun mussten.
Locker unterhielten wir uns und machten uns am späten Nachmittag auf den Rückweg hinauf zum Schloss. Im Schlafsaal verstaute ich erst einmal meine Einkäufe und zog mich um. Kurz überlegte ich zu duschen, schüttelte dann aber meinen Kopf. In einer Stunde traf ich mich schon wieder mit Draco. Ich wollte mich nicht stressen. Stattdessen wartete ich, bis Hermine im Badezimmer verschwand. Dann holte ich Merlins Büchlein hervor und steckte es in meine Hosentasche. Mein Zauberstab kam in die andere und der Saum von meinem weiten Pulli darüber. Ich klopfte an die Badezimmertür. „Hermine, ich gehe noch mal in die Bibliothek. Ich will was recherchieren", rief ich durch das Holz. „Ok, bis später", kam es dumpf zurück. Ich machte mich auf den Weg durch die Flure und lief vor dem Wandteppich auf und ab.
Heute war ich tatsächlich einmal vor Draco in unserem gemütlichen Wohnzimmer. Entspannt setzte ich mich in den Sessel vor den Kamin und blätterte in Merlins Büchlein. Den Verschwindezauber wollte ich heute nicht noch weiter ausführen. Wenn überhaupt, dann konnte ich ihn sowieso nur noch verfeinern, dass er schneller klappte, oder es mit mehr Menschen versuchen. Aber die hatte ich ja gerade nicht zur Verfügung. Also wollte ich direkt einen neuen Zauber einstudieren. Die Tür öffnete und schloss sich wieder. „Hey, was machst du denn schon hier?", wollte Draco wissen und beugte sich über die Rückenlehne des Sessels. Ich schaute zu ihm hoch. „Nach Hogsmeade war nicht mehr so viel Zeit irgendwas anzufangen, also dachte ich, dass ich auch gleich herkommen könnte. Du bist sowieso immer früher da." „Ich komme auch gerade aus Hogsmeade. Und? Was hast du heute vor?" „Ich will einen neuen Zauber ausprobieren." Draco nickte, setzte sich auf die Sessellehne und schaute mit mir ins Buch. Dieses Mal blieb mein Blick an einem einfachen Spruch hängen, für den man nicht einmal eine Handbewegung machen musste. „Der hier", meinte ich und zeigte auf den Heilzauber. „Hilft gegen äußerst starke bis tödliche Verletzungen. Ist sehr kräftezehrend", las Draco murmelnd vor und runzelte dabei seine Stirn. „Willst du den echt ausprobieren?" „Naja, wirklich anwenden kann ich ihn hier ja nicht. Aber ich kann ihn durchgehen und wahrscheinlich spüre ich ja auch was. Und es ist ein wirklich praktischer Zauber. Kann man im Kampf immer gebrauchen. Schade, dass er nicht auch hilft, wenn der Verletzte schon tot ist", seufzte ich und deutete auf eine in Rot geschrieben Zeile. „Aber es hilft gegen tödliche Verletzungen jeglicher Art. Das ist fast das gleiche", meinte Draco.
Ich nickte und legte das Büchlein in meinen Schoß. Im Kopf ging ich den Zauberspruch mehrmals durch. Dann legte ich meine Hände flach auf meine Oberschenkel. Eigentlich sollte man sie auf den Körper des Verletzten legen, aber da hatte ich ja gerade keinen hier. „Sana iniurias. Conserva." Meine Hände kribbelten. Ich schauderte. „Alles ok?", wollte Draco sofort wissen. „Ja, alles gut", beruhigte ich ihn mit einem Lächeln. Ich übte den Zauber ein paar Mal. Am Ende war ich mir nicht sicher, ob ich ihn wirklich gemeistert hatte, aber zumindest hatten jedes Mal meine Hände gekribbelt und mein ganzer Körper war warm geworden. Irgendwas musste es also gebracht haben.
So, ich hoffe ihr habt alle die Feiertage gut überstanden und vielleicht lagen ja auch ein paar Bücher unterm Weihnachtsbaum :) Leider haben wir Weihnachten in Harry Potter nicht mehr pünktlich geschafft, ich fange erst heute an, die Szenen um Arthur Weasley und das St. Mungos zu schreiben. Gut, dass ich noch bis zum 6. Januar Urlaub habe und da viel schreiben kann ;)
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