Rückkehr nach Hause

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Als eine zarte Blume erscheint das Schneeglöckchen, jedoch eine Kraft ruht in ihr, die Kälte, Widrigkeit und bedeutendem Mangel trotz. Ein Vorbote des Frühlings, eine hoffnungsvolle Verheißung bereits ehe der erste wärmere Hauch vermag die westlichen Berghänge zu überwinden. Wunderschön und kostbar. Zaghaft recken sie ihre Köpfchen, reinweiß wie der sie noch umgebende Schnee, der blassen Wintersonne entgegen, die dennoch getrieben von gedeihenden Minuten längerer Wirkung, genügend Überzeugungskraft besitzt, sie hervorzulocken. Das Blattgrün leuchtender, unübersehbarer Fleck zwischen Fahlheit. Ich blicke vom Rücken Khajmels auf sie hinab, die Aufmerksamkeit ganz auf sie gerichtet, auf ihre Reinheit und Unverderbtheit, die einen bitteren Gegensatz zu dem Anblick schaffen, dessen Beachtung ich stattdessen schenken sollte und Entwicklung ich einst sogar selbst anregte.

Zuletzt gelang es den vereinten Truppen der drei zwergischen Königreiche der Ered Luin die Orks, die ihre Erbländer, Handelzüge, Untertanen und deren Sicherheit bedrohten, zu schlagen. Alle ihrer in den Gebirgen des westlichen Eriadors versteckten Höhlen wurden gestürmt, ausgebrannt, vernichtet und ihre Kadaver, Lebensgrundlagen und Schlupfwinkel unter durch gezielte Sprengungen einstürzendem Geröll verschüttet, so dass ihresgleichen niemals wieder dorthin zurückkehren kann.

Einige von ihnen jedoch zerrte man immer an das verhasste Tageslicht, quälte sie mit ihrer Helligkeit, der Kälte des Winters und verrohter Folter, die als Rache für Jahrhunderte an Tyrannei und Mord gerechtfertigt wurde. Letzten Endes wurden sie totgeprügelt, enthauptet und ihre entstellten Leiber und abgetrennten Köpfe zur Warnung für alle Unwesen an den Berghängen unweit der Schlachtfelder auf große Räder geflochten oder aufgespießt.

Beim ersten Kriegsrat schlug ich diese Mahnmale vor, als Möglichkeiten gesucht wurden, den Feind dauerhaft fernzuhalten. Die Rohirrim bedienen sich solch abschreckender Hinweise und obwohl auch ihr Land nicht gänzlich frei ist von Orks und anderem Gesindel, eindrucksvolle Wirkung zeigen sie dennoch, denn unter Beachtung der Nähe zum von ihnen wimmelnden Nebelgebirge, verhältnismäßig wenige wagen sich hinein. Anerkennung fand die Anregung und da ich ihre Umsetzung nach den vergangenen Schlachten versäumte, wurde meine Anwesenheit - sehr zum Missfallen Oins, aber er wagte es nicht sich gegen den Befehl aller drei Könige zu stellen - während der letzten und dementsprechend bedeutungsvollsten Ausführung angeordnet, die zudem geradezu wie ein feierlicher Akt arrangiert wurde.

Daher Befehlsverweigerung, und mehr noch eine ungerechte Herabwürdigung der Leistungen aller Krieger, wäre es, wenn ich den Blick weiterhin von der dennoch rigorosen Gräueltat abwende. Zwingen muss ich mich, indes Dwalin zusätzlich flüsternd dazu drängt, hinzusehen, wie zehn bereits schrecklich zugerichtete und über ihre gebürtigen Deformationen hinaus entstellte Orks vor den Königen und ihrem Gefolge mit Schlägen in die Knie gezwungen werden. Ihr aus vielen Wunden fließendes schwarzes Blut tropft schwer und heiß auf Schnee und zarte Schneeglöckchen.

Nichtsdestominder ist ihre Bosheit ungebrochen. Mit gefletschten Zähnen, denen von Raubtieren gleich, zischen sie Ehrenbeleidigungen, Hohn, Spott und dunkle Flüche in die kalte Winterluft. Gleichwohl unberührt bleiben wir Zwerge. Schlimmeres wurde uns schon bekundet und geweissagt. Ausgewählte Krieger, die während der vergangenen Schlachten Ruhm und Ehre erlangten, treten hinter sie, jeder von ihnen bewaffnet mit einer scharfen Axt, die mit von Bannsprüchen beschworenen Zauberrunen geschmückt wurden. Das dauerhafte Fernbleiben aller Feinde von diesen Landen sollen sie bewirken. Ein frommer Wunsch. Überschaubare Verluste erlitten unsere Heere, jedoch jeder Gefallene war ein Freund, Geliebter, Kind, Elternteil. Ruhe und Frieden haben wir uns redlich wohlverdient.

Die Könige strecken ihre rechten Arme zum grauen Himmel und die Krieger ihre Äxte empor. Ein letzter Akt der Grausamkeit, um ein abschreckendes Mahnmal zu schaffen und dies Bündnis der drei Zwergenreiche in den Annalen unserer Zeit Erwähnung finden zu lassen. Thorin spricht einen Fluch auf die Orks und ihren dunklen Herren. Tywin einen Bann auf die Wiedererstarkung ihrer Art. Lothin eine Verdammung aus unseren Landen. Kraftvoll und tief sind ihre Stimmen, erhaben und finster entschlossen, als würde Mahal selbst durch sie sprechen. Der Wind nimmt ihre Wörter in sich auf und trägt sie über die Berge, Täler, Ebenen, Auen und Wälder von ganz Mittelerde.

Nachdem der letzte Klang der Beschwörungen verstummte, lassen sie ihre Arme sinken und die Krieger zeitgleich ihre Äxte herniedersausen. Ohne Widerstand oder Geräusch gleiten die Schneiden durch die Hälse, selbst das Aufkommen der fallenden Köpfe und leblos zusammensackenden Körper wird vom Schnee gedämpft. Schließlich ihr trotz der Kälte in ihren Herzen heißes Blut ergießt sich in großen Lachen und schmilzt das Weiß, so dass die grünen Blätter der Schneeglöckchen von ihm befreit werden.

Sorgsam werden ihre verkrümmten Leiber zwischen die Speichen von Wagenrädern geflochten, Knochen dabei gebrochen, Gelenke ausgerenkt. Ihre Köpfe mit herausgezogenen Zungen und weit geöffneten Augen auf Lanzen gespießt. Danach weithin sichtbar auf einer kleinen Anhöhe nahe des letzten Nestes zur Abschreckung aufgestellt. Schrecklich ist der Anblick. Niemals mehr werde ich ihn vergessen können, jedoch sollte er die erwartete Wirkung zeigen, so bringt er uns den ersehnten Frieden.

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Der Weg zurück ist kurz und mit leichten Schritten, beflügelt vom Sieg und der Vorfreude die Liebsten bald schon wieder in die Arme schließen zu können, lassen wir die Schlachtfelder und die Erinnerungen an Grausamkeit, Schrecken und Tod schnell hinter uns. Verdrängt werden sie, ihre Last ignoriert, Wunden verheilen, jedoch niemals ganz, denn in Träumen suchen gesehene Bilder und erlittener Schmerz und Verlust selbst den stärksten, unerschütterlichsten Krieger ungewollt und verflucht immer wieder heim.

Beschlossen hat Thorin, die Könige der anderen beiden Reiche und ihr Gefolge anlässlich eines Festes zu Ehren des Siegs und der Gefallenen zu laden. Raben schickte er voraus, um dieses gebührend planen zu lassen. Auch die Nachricht von Dwalins Rückkehr trugen sie mit sich in die heimatlichen Hallen. Große Freude, vielleicht noch größere als über den Triumph, wird sie bringen.

So verwundert es auch nicht, dass uns ein feierliches Komitee in der Eingangshalle erwartet, in die wir von Jubel und Beifall begleitet bereits drei Tage nachdem der letzte Ork fiel einziehen. Die Herrin Dís begrüßt uns. Zuerst ihren Bruder, danach mit gebotenen Respekt die beiden Herrscher der benachbarten Reiche und ihre Söhne und dann mit der deutlichen Freude, die ich vermutete, Dwalin. Sichtbar unangenehm ist dem großen Krieger die lange Umarmung und wahrscheinlich während ihr geflüsterte Rüge darüber, dass er so viele Monate ohne eine beruhigende Nachricht fernblieb.

Dem besorgten Blick der Prinzessin, mit dem sie einige der verwundeten Krieger betrachtet, bleibt nicht verborgen, dass ich Verbrennungen trage. Erklären wird ihr Thorin diese müssen, obwohl weder er noch ich noch sonst irgendjemand dies könnten. Auch Jassin und Yrsa, die mich überglücklich in die Arme schließen, werde ich einiges und doch wenig zu berichten haben.

Ein Aufmarsch aus Ratsherren, Adligen und angesehenen Bürgern leitet die Ehrengäste mit allerlei Aufhebens durch Thorins Hallen. Eine bedeutende Angelegenheit ist ihr Besuch gleichwohl die Einladung kurzfristig ausgesprochen und angenommen wurde. Beide Könige sahen die Hallen zuletzt, als Thráin herrschte. Zwar werden ihre Gesandten sie nach der Jubiläumsfeier umfangreich über ihren Zustand, die Errungenschaften und genauso deren Schwächen genaustens unterrichtet haben, jedoch der eigene Eindruck mit den Augen eines Herrschers gesehen, ist immer anders als der von Beratern.

Unendlich viel kann Skirr als Meister des Berges über die Vielfältigkeit der Gewerbe, Komplexität der Architektur und Güte der Bodenschätze berichten, vermag zu begeistern für Arbeiten der Glasbläser, Schmieden, Schneider, Böttcher, jedoch immer deutlicher beschweren die Strapazen der letzten Wochen unsere Schritte. Thorin unterbricht daher die Besichtigung (fürs erste) und bietet seinen Gästen an, ihre Unterkünfte zu beziehen, um sich auszuruhen und herzurichten, bevor am Abend ein großer Empfang stattfindet.

Das Gefühl, über die Schwelle des eigenen Heimes zu treten, nachdem man ihm so lange fernblieb, ist einmalig. Die Mitglieder des Hofstaates, die nicht die Erlaubnis erhielten, die Herrin zu begleiten, begrüßen uns gebührend im Foyer. Einst war ich Teil von ihnen, ein unbedeutendes Dienstmädchen, verborgen in den hinteren Reihen den aus Abenteuern heimkehrenden König und Kriegern huldigend. Daher und ungeachtet der vielen vergangenen Jahre noch immer eigenartig fühlt es sich an, nun selbst gerühmt zu werden.

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Thorin gebührt natürlich der Vorrang für ein reinigendes und erholsames Bad. Routiniert bereite ich dieses nach seinen Vorlieben und Wünschen vor und schnell erfüllt der Duft von Rosen und Lavendel die kerzenscheinschummrige Badestube, derweil von mir alles für die dringend benötigte Körperpflege bereitgelegt wird. Nichts Weiteres als das Waschen an Schüsseln mit leicht aufgewärmten aber oft von einer Eisschicht überzogenen Wasser war uns während des Feldzuges möglich und einiges am sonst so gepflegten Erscheinungsbild litt darunter.

Dennoch beeindruckend ist sein Auftreten weiterhin und - auch wenn er dies nicht gerne hören wird - der längere, leicht zerzauste Bart, die sich wild lockenden, ungebändigten Haare, einige zerrissene und zerschlissene Stellen an den Gewändern, wirken durchaus anziehend. Keinesfalls feine Edelleute, die sich ihre Hände an Staub und Blut nicht schmutzig machen oder an Schwertgriffen aufreiben wollen, bevorzugen die meisten Zwergenfrauen. Selbst Könige die Schlachtfelder meiden, genießen eine mäßige Stellung.

Leicht lächelnd schließt er die Tür der Badstube hinter sich und kommt für den Nichtwissenden unauffällig humpelnd näher. Eine Wunde am rechten Bein erlitt er durch einen in der letzten Schlacht hinterrücks ausgeführten Angriff eines Orks, der dies allerdings schnell bereute. Sie war jedoch nicht tief, schmerzt und beeinträchtigt ihn kaum und wird bald verheilen. Der Geruch von Blut und Schmutz, Schnee und Kälte klebt beharrsam an ihm und wird nur mit viel Schruppen zu verbannen sein. Daher ein zweites Stück Rosenseife lege ich bereit.

Langsam, geradezu andächtig, beginne ich den Kriegerkönig zu entkleiden. Einem besonderen Rituell folgt die Waschung und Versorgung des geschundenen Körpers nach geschlagener Schlacht. Lädierte Rüstung und zerrissene Gewänder werden würdevoll entfernt, jeder erlittenen Wunde Tribut gezollt, die darunter hervorkommt. Eine große Ehre für die Anwesenden, die traditionell zahlreich sind, jedoch Thorin verzichtete bisher auf das Aufsehen. Daher seit vielen Jahren mir allein gebührt die Aufgabe, bislang allerdings konnte ich sie nicht allumfassend erfüllen, denn Sitte und Anstand befahlen, dass ich ihn nicht gänzlich entkleiden dufte und mich währenddessen zurückzog. Nun dagegen, nachdem mir jeder Zentimeter Haut seines Körpers wohlbekannt wurde, bedarf es dieser Entsagung nicht mehr. Eigentlich. Gleichwohl bisher sprachen wir darüber nicht und daher fragend ist mein Blick, während die geschäftigen Hände an der Kordel seiner Hose einhalten.

Sein achtungsvolles Lächeln ob der Verhaltenheit fällt auf mich hinab. Ein Ausdruck des Respekts für ihn ist sie. Die Liaison und ausgelebte Intimität erlauben mir nicht zwangsläufig, auch diese Grenze überschreiten zu dürfen. Er legt eine Hand über die meinen, drückt sie sanft hinunter, nicht weg von sich, sondern schiebt sie zu der Erhebung, die sich dort unterhalb des Bundes befindet. Fast verbrenne ich mir die Finger an der feurigen Hitze, die sein Geschlecht ausstrahlt und kaum von den wollenden Stoff gedämpft wird. Eine Erlaubnis ist es, wohl aber nicht für die weitere pflichteifrige Huldigung seines Kriegerkörpers, stattdessen auf andere Art soll ich ihm dienlich sein. Eine Erweiterung meiner Aufgaben, die ich vormals in diesem Raum zustimmte.

‚Anheimgebe mir deinen Körper, wie du mir einst Verstand und Mut zu Diensten gabst.'

Ich gehöre ihm seitdem gänzlich und obwohl das Feuer der ewigen Flamme in mir brennt, sie mich mutiger, selbstbestimmter und stärker werden ließ, ihm diese Zusicherung wieder zu entziehen, bin ich nicht bereit. Auch wenn Dwalins Rückkehr einen Umstand schuf, der es veranlasste, auf den Rückweg hierher über diesen Impuls nachzudenken. Jedoch sprechen konnten wir bislang nicht miteinander. Nachdem ich das Lazarett verließ, sah ich ihn nur noch selten. Wie er nach all den Ereignissen zu mir steht weiß ich daher nicht, und ebenso ich konnte dies bisher nicht wirklich für mich ergründen. Losgesagt haben wir uns voneinander. Kein gegenseitiges Versprechen bindet uns mehr aneinander. Aber war es das überhaupt? Trieb uns nicht ebenfalls Leidenschaft zu unvernünftigen und dereinst, gesetzwidrigen, schändlichen Handeln, das letztendlich zur Trennung führte? Lediglich Freunde und Vertraute sind wir nunmehr, wenn wir es denn weiterhin wollen.

Leicht bewege ich die Finger, lasse sie die aufkommende Härte befühlen. Meine Zustimmung zum weiteren Geschehen und Thorin zögert nach ihr nicht länger. Wochen begnügte er sich damit, dass ich in den seltenen Nächten, die er im Feldlager verweilte, lediglich neben ihm schlief. Er Haut und Wärme spüren durfte, aber mich nicht gänzlich.

Gleichwohl so bedächtig, geradezu andächtig wie ich vordem, beginnt er meinen Körper zu entkleiden, befühlt ehrfurchtsvoll jede verbliebene Wunde, obwohl ich sie nicht in der Schlacht erfuhr. Er ist dabei sanft, zärtlich, handelt ohne Eile, trotzdem die wachsende Erregung unter den Fingerspitzen ihn wohl dazu drängen möchte.

Nackt stehen wir uns schließlich gegenüber und das Treffen von erhitzten Körper auf erhitzten Körper und hungrige Lippen auf hungrige Lippen und Hände auf meiner Haut und Haut unter meinen Händen, während wir uns endlich in die Arme schließen, ist grandios. Davor war alles langsam, achtsame Berührungen und die feucht-warme Luft wie heiße Melasse, daher der plötzliche, unstete Eifer, der nun aufkommt, wie ein unvermittelter Fall in die hemmungslose Verführung.

Thorin küsst meinen Hals, lässt mich ob des betörenden Schmerzes aufstöhnen, während sich seine Lippen an der zarten Haut festsaugen. Fest schlingen sich meine Arme auf der Suche nach Halt um seinen sehnigen Nacken und ein kurzer, überraschter Aufschrei entkommt mir, indes er mich hochhebt und zum Badezuber trägt.

Langsam lässt er uns in das warme Wasser gleiten. Herrlich angenehm umspült es den Körper und selbst das leichte Ziehen der durch die Brandwunden gespannten Haut wird gelindert. Er setzt sich auf die am Rand entlanglaufende Bank und platziert mich rittlings auf sich. Eine Déjà-vu-Situation. Nah ist er meinem Zentrum, die ungeduldig zuckende Spitze nur Zentimeter davon entfernt einzudringen. Jedoch Zeit haben wir. Keine Hast treibt uns zur Eile. Verführung können wir uns erlauben. Die Leidenschaft langsam und stetig entfachen, züngeln lassen, sie zu üppigen Ausmaßen treiben.

Ich greife zu der am Rand auf ihre Verwendung wartende Seife und verteile den duftenden weißen Schaum auf seinem Körper, wasche mit betörenden Händen Schmutz, Blut und Schweiß der Schlachten von ihm. Widme mich den verfilzten Haaren, entwirre und pflege alle Strähnen sorgfältig. Streiche über das vollkommen entspannte Gesicht und stutze den Bart mit einer Schere auf die gewohnte Länge zurecht.

Thorin genießt das Umsorgen und jede Bewegung des sich an ihn reibenden Körpers mit geschlossenen Augen. Seine Hände verweilen derweil auf meiner Hüfte, drängen nicht, dirigieren nicht, halten mich einfach nur auf ihn. Und nachdem ich befand, dass sein Aussehen nun wieder gebührend sauber und gepflegt genug für einen König ist, beginnt er mit ebensolcher Ruhe, Sorgsamkeit und Betörung mich zu waschen. Jedoch weniger aufwändig ist die Läuterung von den Ereignissen, und daher bald schon fahren reizende Fingerspitzen zwischen den Brüsten entlang, streichen neckend über den Bauch und tauchen unter die Wasseroberfläche. Geschickt wie immer vermögen sie die Leidenschaft anzufachen, in die Höhe zu treiben, zu zügeln, mich vollends auf seinen Schwanz vorzubereiten, der derweil heiß und fiebrig pulsierend in meiner Hand liegt.

Sacht, quälend langsam, Stück für Stück, dringt er in mich. Das Gefühl ihn in mir aufzunehmen droht jedes Mal auf neue Körper und Geist vor Erregung zu zerreißen. Dem Atem beraubt, überwältigt von der Lust, verweilen wir für einen Moment in Regungslosigkeit vollständig miteinander verbunden.

Mich zu bewegen heißt mir Thorin schließlich und als gute Dienerin befolge ich dem Befehl natürlich. Tief ist sein Eindringen. Rhythmisch das Auf und Ab, unterstützt nur von seinen starken Händen, die sich in das Fleisch der Hüften krallen. Fast gänzlich das Hinausgleiten. Glühend der Kuss, den wir teilen. Von der zarten Haut der Lippen gedämpft das Stöhnen. Er haucht meinen Namen, treibt mich an, schneller zu werden, und ich gehorche, denn gefährlich nah ist die Erlösung.

Die Muskeln der Beine beginnen zu brennen. Keiner Beachtung wert. Das Wasser schwappt über den Beckenrand. Leidlich egal ist es mir. Unser Stöhnen wohl zu laut. Keine Sorgen bereite ich mir darüber.

Langsam schleicht sich der Orgasmus heran. Beginnt als Kribbeln zwischen den Beinen, schwillt zu einem unkontrollierbaren Prickeln an, das den gesamten Unterleib erfüllt und entlädt sich plötzlich zu einer Fontäne an unbeschreiblichen Gefühlen. In der entstehenden Enge nehme ich Thorin gefangen, stöhne seinen Namen, kralle die Fingernägel in seine Schultern. Schmerzen werde ich ihm bereiten, Kratzspuren hinterlassen, aber nur gering interessiert mich dies.

Verweilen will ich, das Gefühl vollends achtsam auskosten, allerdings Thorin drängt mit nachdrücklichen Händen dazu, sich weiter zu bewegen. Überreizt bin ich jedoch, geradezu unangenehm jede zusätzliche Stimulation. Dennoch will ich ihm gehorchen, ihn genügen, ihn zufrieden stellen. Hastig und unkontrolliert sind meine Bewegungen, gezügelt und geleitet schließlich von seinen Händen. Vollkommen ihrem Trachten unterwerfe ich mich und schmerzhaft ihr Griff in das Fleisch, als ihn schüttelnd und sich tief und heiß in mich ergießend ebenso die Erlösung überkommt.


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