Ich bin dein
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In spätabendlicher Stille und Dunkelheit liegt der Gang vor der Tür meines Gemachs. Einige Zeit wartete ich in ihm nach der Erledigung der letzten Aufgaben des Tages, sodass es wahrscheinlicher ist, dass einjeder des Hauses sich in seine Räumlichkeiten zurückzog. Aufgeregt scharte ich währenddessen Furchen in den harten Steinfußboden, las weiter in den Büchern, wechselte mehrfach das Kleid und entschied mich letztendlich erst vor wenigen Augenblicken für die endgültige Aufmachung, in der ich Thorin entgegentreten möchte und nunmehr verborgen von Finsternis über den Flur husche.
Verhalten ist das Anklopfen gegen das dunkle von dem dahinter brennenden Kaminfeuer erwärmte Holz und leise die Erlaubnis hereinzukommen, die sofort daraufhin und ohne Nachfrage erfolgt. Nur ich kann es sein, der ihn zu so später Zeit aufsuchen möchte und er womöglich bereits in gespannter Erwartung dessen.
Die Standuhr neben der Tür schlägt melodisch zur zehnten Stunde, derweil ich eintrete. Thorin sitzt in seinem angestammten Sessel vor dem Kamin, ein dickes Buch auf dem Schoß liegend, in dem er Ablenkung von Tag, Aufgaben und vermutlicher Ungeduld suchte. Nicht mehr als leinenes Hemd und Hose trägt er und erscheint in der Unscheinbarkeit unwiderstehlicher, als in Prunk und Protz eines hohen Königs, der er gleichwohl ist. Ich verbeuge mich zur Begrüßung tief vor ihm und hebe dabei den langen Saum des edeln Mantels, den er mir einst vor vielen, vielen Jahren schenkte, jedoch darauf bedacht, dass währenddes nur die baren Füße zum Vorschein kommen.
Er lächelt milde, als ich wieder aufblicke, und legt das Buch beiseite. „Unterlass die Anstände, Uzfakuh", tadelt er mit seidenfadenscheiniger Ernsthaftigkeit. Gewöhnt habe ich mich bereits daran ihn nicht mehr förmlich anzureden, sobald wir alleine sind, jedoch nicht gänzlich bis jetzt vermag ich auch die seit jeher nötigen Umgangsformen abzulegen, die es vermeintlich bedarf, um einen König gebührlich respektvoll und ehrfürchtig entgegenzutreten. Sie wie er es wünschte zu unterlassen, entfiel mir schlicht und einfach, denn die Aufregung, die den ganzen Tag über bereits die Gedanken beschäftigte, steigerte sich in Unermessliche und ließ mich ohne Überlegung handeln, nachdem ich an seine Tür klopfte. Jedoch die Zurechtweisung - nicht eindringlich gemeint, aber dennoch ein klein wenig so gesprochen wie früher - beruhigt etwas.
Thorin betrachtet mich abwartend, vermittelt den Eindruck Bedenken zu tragen, den ersten unvermeidlichen Schritt zu tätigen. Er scheut sich davor mich zu (be)drängen. Beklemmung und Scheu, die ich gleichwohl spüre, nimmt mir die beherrschte Zurückhaltung. Trotz all dem, was bereits geschah, den Schwur, den wir uns gaben, das Abkommen, das wir beidseitig eingingen, trotz all dem Begehren und Verlangen, er würde die Entscheidung auch jetzt noch abzukehren akzeptieren, dessen bin ich mir sicher.
Jedoch will ich dies nicht. Ich sehne mich nach ihm, seinen Berührungen, den gehauchten Worten, der Nähe und Geborgenheit seiner Arme, genauso wie nach der Lust und ihrer Befriedigung, die er in mir entfacht. Ich begehre ihn so sehr. Schmerzlich, gefährlich, gewiss verdorben ist das Verzehren, dennoch wie eine Sucht. Daher langsam öffne ich die Knöpfe des Mantels und lasse den schweren Stoff von den bloßen Schultern gleiten, ohne den auf seine Reaktion erpichten Blick von ihm zu wenden. Gänzlich nackt, so wie ich einst aus Aules feuriger Esse stieg, stehe ich nun vor ihm und die Überraschung darüber trifft in unversehens.
Er betrachtet das sich ihm so schamlos Bietende. Lange, eindringlich, sehnlichst, jedoch regungslos. Und unvermutet mulmig wird mir unter dem erstarrten Blick. Zufrieden bin ich mit meinem Körper, selbst wenn die Rundungen der Brüste kleiner sind als die von Jassin, die Hüften weniger üppig als die von Dís, die Statur ungewöhnlich schlankwüchsig für eine Zwergin, die Muskeln zwar definierter sogar im Vergleich zu anderen Kriegerinnen, wenn auch ein Witz gegen die seinen. Gleichwohl niemals befürchtete ich, ihm nicht gefallen zu können. Doch plötzlich durch sein Zögern dessen unsicher geworden, versuche ich Scham und Busen zu bedecken. Allerdings die Bewegung löst Thorins Erstarrung und er erhebt sich hastig.
„Nein", sagt er, tritt unaufdringlich näher und umschließt sanft meine Handgelenke. Wieder still wird er danach jedoch, sieht mir einzig in die Augen. Ein Mann ist er, der selten um Worte ringt. Freimütig und selbstsicher spricht er Dinge und Meinungen aus, schert sich nicht um Diplomatie, Sanftmut oder Konsequenzen. Ungewöhnlich sind daher Zögern und die nächsten Schritte abwägende Überlegungen.
„Du bist so schön", murmelt er schließlich und legt eine Hand an meine Wange, „noch nie, habe ich so etwas von überwältigendem Zauber wie dich betrachten dürfen, und ich sah bereits Edelsteine, die von eindrucksvoller Schönheit waren, Schmuckstücke von unschätzbarem Wert, Wesen und Naturschauspiele, deren Wirkungen nicht von dieser Welt zu kommen schienen." Zärtlich küsst er mich. Versöhnlich ist der Kuss, beruhigend, jedes Zaudern, Unbehagen und Gefühl der Befangenheit beseitigt er augenblicklich.
Wieder neuen Wagemutes nehme ich seine Hand von meiner Wange, um ihn mit beachtenswerter Bestimmtheit in sein Schlafgemach zu führen. Er lächelt das Erstaunen ob der Verwegenheit hinweg, kann aber nicht unterbinden mit hochgehobener Augenbraue zu verdeutlichen, dass die gezeigte Initiative ihn bereits in Erregung versetzt. Die Frauen, mit denen er bislang das Bett teilte, waren wohl wenig geübt darin ihn zuerst zu verführen. Gut tat ich daran, das Buch über das treffliche Benehmen als königliche Auserwählte ‚auszuleihen'. Denn in ihm stand - wunderlicherweise handschriftlich zu einem Kapitel das erfolgreiche Umgarnen des Herrschers betreffend vermerkt - dass insbesondere einflussreiche und selbstsichere Monarchen gerne die Führung über das Erleben der Lust in die geschickten Hände des oder der Geliebten übergeben. Suchen sie doch Ablenkung von den belastenden alltäglichen Pflichten und Erleichterung von der schweren Bürde in unseren Armen und unser Bestreben sollte es immerzu sein, sie ihnen vollumfänglich zu nehmen.
Sein Schlafgemach ist wohlig warm dank eines prasselnden Kaminfeuers, dass gleichwohl nur spärliches Licht gewährt. Jedoch eine behagende Atmosphäre entsteht dadurch. Trotz all der Tollkühn- und Belesenheit, gänzlich unerfahren bin ich in solcherlei Dingen und allzu unverhohlen diesen Umstand verratendes Zögern und Zaudern sowie Scham wird er hoffentlich kaum im Halbdunkel und ob des Strebens ihn gebührend zufrieden zu stellen bemerken.
Das Herz flattert aufgeregt in der Brust, indes ich zu ihm aufschaue. Thorin lächelt sanft und streicht eine der losen Haarsträhne hinter mein Ohr. Eine Geste von größerer Bedeutung, als ihr erahnen mögt. Das Berühren von Haar und Bart, und sei es noch so flüchtig, ist nur traulichsten Freunden, Verwandten oder Liebenden gestattet. Ein Frevel und mit Bestrafung sowie Schande verbunden ein Verstoß. Gleichwohl erlaubte er es mir bereits vordem und ich ihm, denn als Herr und engste Zofe lag nichts Verwerfliches darin, gerade weil uns Stand und Dienstverhältnis trennten. Dennoch großes Vertrauen herrschte seit jeher zwischen uns und die Billigung im Laufe der Jahre auch ein Ausdruck dessen. Nun aber liegt etwas anderes in der Berührung. Intimität. Verbundenheit. Zuneigung über bloße Loyalität, Treue und Gunst hinaus.
Ich lege eine Hand auf seine Brust, zupfe sanft an dem leinenen Stoff. „Ihr tragt mir zu viel an Kleidung, mein König", versuche ich die meine Unkenntnis überspielende Souveränität wieder anzuheben. Er schnauft vergnügt, löst die Schnürung des Hemds und erlaubt, es ihm über den Kopf zu streifen, um mir selbst den Weg freizumachen, seine Haut zu erobern.
Nicht langweilen will ich euch mit der Beschreibung des sich mir bietenden Anblicks, von beständiger Arbeit und willensstarker Disziplin geformt. Sein Körper ist so sehr Werkzeug wie Waffe, gleichermaßen dazu gedacht, um zu erschaffen und zu vernichten. An der Hitze seiner Haut versenge ich mir die Finger, kaum, dass sie ihr näher kommen. Das Essenfeuer Mahals lodert unzweifelhaft noch immer in ihm, verglühte niemals, nachdem er ihr entstieg und von unserem Schöpfer gesegnet wurde als Nachfahre Durins dem Unsterblichen. Die Muskeln verhärten sich unter der federleichten Berührung und obwohl von ihrem Ausmaß gedämpft, deutlich ist das unerwartet schnelle Trommeln des Herzens spürbar, als sie an seiner Brust vorerst zur Ruhe finden.
Thorin zieht mich in eine Umarmung. Fest ist sie und dennoch behutsam. Begierig und dennoch zärtlich verschließen seine Lippen die meinen. Tief ist der Kuss gleichwohl. Der ungestillten Sehnsucht, dem Verlangen und der Lust verleiht er unmissverständlich Ausdruck. Lange währt er und als sich die Spitze seiner Zunge anschickt ohne großen Widerstand zu erfahren meinen Mund in Besitz zu nehmen, ist es um mich geschehen.
Davor war alles langsam, gleichmäßige Berührungen und die Luft wie heiße Melasse, daher wirkt die plötzliche, unstete Eile wie ein langer Fall. Thorin zieht mich noch enger an sich, und unversehens trifft Haut auf Haut und erkundende Hände wandern über meine Haut und essenglühende Haut versenkt unerbittlich meine Hände. Das ist Thorins trommelnder Herzschlag und mein keuchender Atem, und als ich die Arme um seine Schulter schlinge, in dem verzweifelten Versuch Beherrschung und Stand unter den Eindrücken und Empfindungen aufrecht zu halten, sind da harte Muskeln unter den zupackenden Fingern und es wird einfach immer schlimmer und schlimmer anstatt besser.
Die Stimme stockt in einem winzigen, gehauchten Laut, während sein tiefes Knurren meine Wirbelsäule hinunter schießt und zwischen den Beinen seine lüsterne Wirkung nicht verfehlt. Ich zittere unter dem mich überrollenden Ausmaß der Lust. Alle Schüchternheit und Zweifel, die das Denken und Handeln noch vor Momenten gefangen hielten, lösen sich in Luft auf, und ich packe Haut und Muskeln und klettere an Thorin förmlich empor wie an einem Baum. Abenteuerlich mag es aussehen, wie ich da so an ihm hänge, die Beine um seine Hüfte und die Arme um seine Schultern geschlungen, jedoch leidlich egal ist es mir. Denn die Schwellung seines Schwanzes, kaum ob des dünnen Leinenstoffs hindurch in Härte und Hitze gedämpft, reibt und drückt sich begierig und voller Ungeduld an mein Zentrum.
Trotz des zusätzlichen Gewichts und der Tatsache, dass unsere Münder fortwährend nicht voneinander lassen können, trägt mich Thorin ohne zu stolpern oder zu straucheln, die wenigen Schritte zum Bett. Weich ist die Matratze, die dicken Felle und edlen Stoffe, auf die er mich bettet, für einen Moment weiterhin gestattend, dass ich ihn umklammere. Ein gezielter und harter Vorstoß seiner Hüfte jedoch, lässt Sterne vor meinem inneren Auge aufblitzen und mir für einen Sekundenbruchteil nur, die er schlau zu nutzen weiß, jegliche Kontrolle über die Glieder abhandenkommen.
Er richtet sich auf, kniet sich zwischen die Beine und erkundet mit beiden Händen den sich ihm schamlos nackt und verführerisch präsentierenden Körper. Überall brennt seine Berührung auf mir, zündet kleine Funken, die die Haut entlang lohen, an vielen Punkten zu Feuerzungen zueinanderfinden und von dort aus den Leib in ein Flammenmeer verwandeln. Ich stöhne und winde mich unter seinen Fingern, drücke die Rundungen der Brüste in seine Handflächen, erpicht darauf, mehr und immer mehr zu fühlen. Beherrschung lernte ich als Kriegerin. Dass Emotionen niemals Macht über Handlungen, Denken, Worte und Gefühle erlangen dürfen. Dass Leidenschaftslosigkeit überlebenswichtig ist im Kampf, egal, ob er nun auf dem Schlachtfeld oder anderswo geschlagen wird. Jedoch dies ist kein Gefecht, kein Spiel der Intrigen, der Missgunst und der Ränke auf der Bühne des Hofes, keine diplomatische Verhandlung. In Sicherheit bin ich hier. Vertraue. Glaube fest an die Redlichkeit dieses Mannes, der sich schließlich wieder zu mir hinunterbeugt und mich leidenschaftlich küsst. Niemals würde er mir Schmerzen oder Leid zufügen. Mich niemals verspotten oder sorglos gezeigte Schwächen ausnutzen, dessen bin ich mir gewiss.
„Du riechst nach Glockenblumen und Veilchen", stellt er fest, nachdem sich die Lippen an meinen Hals hefteten. Bestätigend nicke ich, denn tatsächlich ein Bad nahm ich zuvor, genau so, wie es der Ratgeber im Kapitel über gebührende Vorbereitung ans Herz legte. Schwer wenn auch nicht unmöglich war es jedoch, Öle mit den empfohlenen Düften zu bekommen. Einen ganz besonderen Stand am äußersten Rand des Marktes musste ich aufsuchen. Früher einmal, betrachtete ich jede Woche seine Auslage, die nicht nur aus wohlduftenden, bitteren und brennenden Kräutern besteht, die sonst nirgends zu erwerben sind, sondern ebenso allerhand Badezusätze, Parfüme, Salben, Tinkturen, Teemischungen und vieles mehr bietet, dessen sich andere Händler nicht getrauen zu vertreiben, denn als unlauter gilt Herstellung und Verkauf. Die Kauffrau, eine alte, runzelige Zwergin mit ausladendem Busen und einem immer freundlichen Lächeln, die damals bereits auf einem Hocker hinter dem Verkaufstisch kauernd die meist weibliche Kundschaft erwartet, berät und bedient, erkannte mich jedoch nicht wieder. Ausführlich zeigte sie mir, nachdem ich fand, was im Buch empfohlen wurde, weitere Essenzen, Aromen, Seifen und Öle, mit denen ich hübsches Ding jeden Mann, den ich begehre, verführen könnte.
Gleichwohl als ich sie nach Alraune, Pfefferminz, Wermut, Honig und einer kleinen Flasche Poleiminze fragte, schüttelte sie mit dem Kopf. Nimm das nicht, Mädchen, riet sie mir um solche Dinge erfahren. Einen Tropfen zu viel der Minze, und du vergiftest dich. Ein altes Rezept war es, dass im Ratgeber verzeichnet wurde und auch wenn die verheerende Wirkung bei einer ungenauen Zubereitung handschriftlich hinzugefügt wurde, so weiß ich mich doch nicht anders zu schützen. Eine Kräutermischung gab sie mir daher mit, jedoch dazu ebenso den Rat, sie nicht oft zu verwenden. Scheußlich schmeckte der daraus gewonnene Sud und ließ sich nur mit einem anschließenden großen Schluck Wein hinunterspülen. Ich hoffe, die versprochene Behütung wirkt dennoch, denn eins mahne der Ratgeber dringlich: Den Herrscher niemals in die Verlegenheit bringen zu müssen, ein nicht gewolltes Kind zu akzeptieren.
Thorin vergräbt die Nase tief in die Beuge des Halses. Sein Bart kitzelt mich, während er den Wohlgeruch in sich aufnimmt, kratzt die Haut entlang, als Lippen und vorwitzige Zungenspitze langsam abwärts gleiten, hier und da der Spur die seine Finger vordem zeichneten folgen und die Funken erneut zünden lässt. Erst vorsichtig, dann begierig, dann sanft zubeißend umschließt sein Mund die Brustwarzen. Ich keuche ob des ungewohnten Gefühls, das kaum auszuhalten ist.
Immer tiefer rutscht er und als mir endlich bewusst wird, was er vorhat, ergreift mich Aufregung gepaart mit Lust und Vorfreude, jedoch auch Sorge und Angst. Was, wenn ich ihm nicht gefalle oder Gefallen daran finde?! Gleichwohl nicht weiter darüber nachzudenken vermag ich, als die bartumrandeten Lippen erst sacht, nur ein Hauch von Berührung, dann fester, doch weiterhin mit Vorsicht und Bedacht, erkundend und erfahren, über meinen Schoß streifen. Und ich zittere und stöhne und winde mich unter der Hitze seines Atems und der flinken Zunge, die mich mit vollendeter Geschicklichkeit öffnet.
Eine unbeschreibliche Flammenwelle aus noch nicht gekannten prickelnden, auserlesenen Empfindungen brennt unerwartet von meinem Zentrum ausgehend durch mich hindurch. Das Blut rauscht in den Ohren, die Wangen glühen und die Glieder kribbeln unaufhörlich. Kein anständiger Gedanke hat mehr im ihm und dem Begehren verfallenem Dasein Platz. Im Rausch der Sinneslust drücke ich ihm schamlos das Becken entgegen, als er immer wieder mit seiner Zunge über mich fährt, saugt, leckt, neckend innehält, an einer Stelle und einer bestimmten Bewegung verweilt und mit ihr, vorsichtig, nicht zu tief, dennoch spürbar, in mich eindringt. Unendlich viele Flüsse und Rinnsale aus feurigem purem Verlangen brennen durch den Körper.
Haltsuchend, um nicht augenblicklich von diesem alles verbrennenden Feuermeer hinfort gespült zu werden, vergraben sich die Finger in dem feinen Lacken und dichten Fellen unter mir, in seinen weichen Haaren und letztendlich im eigenen willigen Fleisch. Und als sich immer mehr Funken der Erregung zwischen meinen Beinen zu einer Lohe sammeln und diese schließlich vereint in einem gewaltigen Feuerwerk aus Empfindungen über mich hereinbrechen, schreie ich ungehalten seinen Namen und einige sehr frivole Ordinärworte in die uns umgebende Dunkelheit des Gemachs hinaus.
„Oh ... alurâf ... Thorin ... nekhmâ!", stoße ich atemlos aus, und jeder Muskel in meinem Körper scheint sich im nächsten Augenblick bereits zu verkrampfen und der Geist entschwindet für den Moment in die Gefilde der ewigen Lande. Um so viel intensiver und erfüllender ist der Höhepunkt, als selbst und nur mit dem Gedanken an ihn herbeigeführt. Ich merke, wie sich seine Lippen, die weiterhin auf mir liegen, ob der doch von seiner immer wohlerzogenen Dienerin ungewohnten Schamlosigkeit zu einem Schmunzeln verziehen. Jedoch obwohl meine Beine zittern und der Atem stockt und die Erregung kaum mehr zu ertragen ist, lässt er nicht von mir. Verzweifelt, denn eine süße Qual erweckt die fortgeführte Stimulation, versuche ich mich von Lippen und Zunge zu entfernen, aber die großen, starken Kriegerhände packen das Becken und halten es mit Bestimmtheit an Ort und Stelle.
„Thorin", stöhne ich erneut und vergrabe die Hände in seinen Haaren, nicht beeinflussbar, ob sie sich nur hineinkrallen oder sich die Fingernägel in die Kopfhaut bohren. Erbost über die Tortur sollte der Ausruf klingen, jedoch nicht den Hauch von Rüge trägt er in sich. Willen und Körper trennten sich voneinander. Losgelöst vom Sein und jedweder Kontrolle. In den prächtigen Traumgärten Loriens tanzt der Geist weiterhin, im Vergnügen den kleinen Tod sterbend, während der Leib verweilt im Hier und Jetzt. Allzu kurz ist der Aufenthalt sonst, allerdings Thorins Zunge und Lippen zögern die Rückkehr nun hinaus. Ich komme erneut. Schmerzlich hart beinah. Schwindelig wird mir. Die Welt dreht sich um mich herum, obwohl die Augen geschlossen sind. Alle Glieder kribbeln. Die Wangen brennen. Unzweifelhaft, dass sich die Fingernägel nun schmerzhaft in seine Haut bohren. Und würden mich seine Hände nicht noch immer halten, entschwinden würde auch der Leib, dessen bin ich mir gleichermaßen sicher.
Endlich, hastig-flache Atemzüge nur danach, lässt er jedoch von mir ab. Zu keiner Bewegung bin ich fähig, als er sich zu mir hinaufzieht und mich küsst. Herb, leicht säuerlich, aber ebenso süß, schmecke ich mich selbst auf und in seinem Mund. Momente der erholsamen Ruhe gewährt er mir. Liebkost die Lippen, das Gesicht, den Hals, streicht sanft, geradezu versöhnlich, über glühende Wangen und die empfindliche Haut der Brüste.
Kaum jedoch beruhigte sich der Atem wieder und klare Gedanken wagten sich zurück, stößt er ohne Vorwarnung sein Becken mir entgegen. Hart und heiß ist seine Erregung, die sich verlangend und sehnsüchtig pulsierend gegen mein Zentrum schmiegt. Erneut droht der Verstand zu entschwinden. „Ich will dich besitzen", raunt er und nicht allein der austretende Luftstrom warmen Atems auf feurig-glühender Haut lässt mich erschaudern. Sein bin ich, seitdem ich schwor, ihm als Kriegerin und Dienerin im Leben wie im Tod beizustehen. Er verfügt bereits über Handeln und Denken und nun auch über den Körper. Gänzlich sein soll ich werden. Und ein klein wenig, beschleicht mich die Angst davor.
Anmerken lassen will ich mir diese jedoch nicht. Als stark, wollüstig, befähigt und geschickt darin ihm Sinnesfreuden zu schenken gelten. „Dann nimm mich", hauche ich daher in sein Ohr. Ein spürbarer Schauder der steigenden Erregung durchläuft seinen Körper und der dadurch weiter anschwellende pochend-harte-heiße Widerstand lässt mich erneut aufstöhnen und haltsuchend mit den Fingernägeln über seinen Rücken kratzen. Leidlich egal ist es mir, dass Striemen zurückbleiben, die ihn wohl auch noch die nächsten Tage begleiten werden.
Thorin richtet sich wieder auf, rutscht von der Bettkante und beginnt die Schnürung seiner Hose zu lösen. Schwer vor Nervosität, Erregung aber auch Furcht schluckend beobachte ich ihn dabei. Routiniert und gemächlich geht er vor. Lässt sich Zeit. Genießt ungeziert das achtsame Augenmerk. Langsam streift er den leinenen Stoff, der unverkennbar dunkle Flecke meiner Lust aufweist, von den Hüften. Und ich muss den Atem mit aller verbliebenen Geisteskraft zur Ruhe mahnen, damit er Sehnsucht und gleichzeitige Angst vor dem Erscheinenden nicht verrät. Nicht lange erlaube ich mir daher, den Blick verweilen zu lassen, und sehe lieber in sein Angesicht, dass Reaktion und mich interessiert betrachtet.
Ohne Hast kommt er wieder näher, kniet sich erneut zwischen meine sich für ihn bereitwillig öffnenden Beine und drückt sanft aber mit schwerer, bestimmender Hand den aufgerichteten Oberkörper auf die Lacken zurück. Ich erwarte ihn. Erwarte das Eindringen. Das Nehmen der Unschuld. Erwarte den damit verbundenen Schmerz. Oh bitte Mahal, lass ihn nicht allzu schrecklich werden. Lass mich genügen. Lass mich ihm gefallen. Ihn befriedigen.
Kurz nur, den Bruchteil einer Sekunde lang, ausgelöst wohl durch die Ängste und dem kaminfeuerflackernden Zwielicht, in dem längst vergessene Gespenster, vor denen sich Kinder in der Dunkelheit fürchten, wieder aufleben lassen, sehe ich plötzlich meinen einstigen Peiniger vor mir. Weine ruhig, dräute er, aber es wird dir nichts nützen. Ich blinzle schnell. Nein, nicht Storr ist es, der zwischen meinen Schenkeln kniet, der mit den Händen sie weiter für sich öffnet, dessen Mund meine Brust liebkost, der kurz davor ist, mir die Unberührtheit zu nehmen. Keine Gewalt, kein Zwang, keine Fesseln nutzt Thorin, um mich sein werden zu lassen. Ich will ihn, ich will es, dessen bin ich mir gänzlich (un)sicher. Und ich bereite mich darauf vor genommen zu werden.
Jedoch eine zärtlich besorgte Hand bettet sich unvorhergesehen an meine Wange. Thorin sieht mich an, mit sanften Augen, Zweifel darin. „Du hast Angst", flüstert er und weder Vorwurf noch Enttäuschung noch Bitterkeit liegt in der Feststellung. Ich schüttle dennoch verneinend den Kopf, wenn auch kaum überzeugend.
Er lehnt die Stirn an die meine. Die einzige Berührung, neben der seiner Hand an meiner Wange, die wir teilen. Ich schließe die Augen, denn Tränen wollen aus ihnen hervorbrechen. „Ich will nicht, dass du dich fürchtest, uzfakuh." Seine Bekundung trifft mich vollkommen unvorbereitet und nicht mehr unterbinden kann ich das Fließen der Tränen. „Ich will dir deine Unschuld nicht nehmen, solange du dich nicht vollends dafür bereits fühlst."
Thorin lässt sich neben mir nieder und zieht mich in seine Arme, bettet den verwirrten Kopf auf seine starke Brust. Laut pocht sein Herz gegen das geräuschempfindliche Ohr, aber keinesfalls unbefriedigt oder gar erzürnt. Die Umarmung wie eine schützende Decke. Fest und sicher gehalten und umgeben von wohliger Wärme.
Sanft und trotzdem um Entschuldigung bittend, lege ich eine Hand auf seine Brust. Der Atem geht ruhig und tief, obgleich unzweifelhaft die Hitze der Leidenschaft weiterhin seinen Körper kontrolliert. Jedoch Herr über ihre Kraft ist er, da jeder Zwerg vermag Feuer, sei es nun physisch oder psychisch, zu bezähmen. Erbärmlich fühle ich mich plötzlich. Er schenkte mir so viel und ich ihm nichts.
Daher langsam lasse ich die Hand hinuntergleiten, ziehe kleine Kreise auf der Haut, erklimme Muskelberge und tauche ein in die Täler zwischen ihnen. Dem Pfad der Haare folge ich immer weiter abwärts, aber bevor sie ihr Ziel erreichen, stoppt er das Vordringen mit hastigem Griff. „Nein", murmelt er, weiterhin befürchtend, Pflichtbewusstsein drängt mich zum geplanten Handeln. Ich schaue zu ihm auf, ernste Entschlossenheit im Blick. „Ich will es aber", versichere ich aufrichtig. Einen Moment zweifelt er gleichwohl, entlässt mich dann jedoch vertrauend.
Unvermutet seidig ist die Haut, wenngleich so essenfeuerheiß wie erwartet. Hart, schwer, pulsierend und aufgeregt zuckend, liegt sein Schwanz in meiner Hand. Zärtlich schließe ich die Finger um das geschwollene Fleisch. Thorin stöhnt, ein gänzlich gutturaler Laut, der die Intensität des Empfindens wiedergibt, das diese einfache Berührung bereits entfacht. Er ermutigt dazu, fortzufahren, mehr zu getrauen, fester zuzupacken, die Hand leicht, nur ein wenig, auf und ab zu bewegen. Die glänzende Spitze lege ich dabei frei und es ist ein Anblick, dem ich mich nicht entziehen kann.
Thorin keucht kaum hörbar, als ich langsam schneller werde. Seine Finger graben sich in die Haut meines Armes, fester drückt er mich an sich. Den Daumen lasse ich über die glatte Oberseite der Eichel gleiten. Ein Hauch von Berührung nur, empfindlich ist sie. Jedoch er stöhnt daraufhin so laut, dass ich es, wohl dosiert in der Häufigkeit allerdings, im hoch und runter immer wieder ausführe.
Zunehmend flacher wird sein Atem. Immer hastiger. Das stöhne immer dröhnender, immer tiefer, immer mehr. Ich blicke zu ihm auf. Sein Antlitz wirkt gleichzeitig angespannt wie gelöst. Faszinierend. Kurz davor, seine flüchtige Reise in die ewigen Lande anzutreten, ist sein Geist. Ich will ihn dabei beobachten. In diesem Moment, in dem Einjeder schwach ist, egal welche Stärke er bereits auf Schlachtfeldern und im Leben bewies. Ein Moment, in dem Einjeder tiefstes Vertrauen zeigt.
„Astâ"; stöhnt er, „nekhmâ!" Gleichbleibend schnell führe ich die Hand. Verändere weder Druck noch Bewegung noch Intensität. Die Kraft seiner Finger gräbt sie tief in meinen Arm und ich bezweifle, dass ich ihn in den nächsten Wochen öffentlich zeigen darf, ohne Erklärungen über die dunklen Flecke abgeben zu müssen.
Und dann plötzlich, verhärtet sich sein Körper zu Stein und Metall, bäumt sich auf, die Gesichtszüge erstarren im Ausdruck vollkommener Leidenschaft, und das silbrige Zeugnis seiner erfüllten Lust ergießt sich aus dem zuckenden, harten Fleisch seines Schwanzes und fließt über meine Hand. Wunderschön und so begehrenswert wie noch nie, erscheint er in diesem Moment.
Schwerfällig nur kehrt er aus Lorien ins Diesseits heim. Währe wohl gerne länger dort verblieben. Langsam entspannt sich jeder Muskel an seinem Leib und die Schwellung, die gleichwohl noch immer schwer und leicht pulsierend in meiner Hand liegt, geht zurück.
Kaum wieder klaren Verstands, küsst er mich. Lange und intensiv, wenig an Leidenschaft darin, jedoch etwas anderes, Tieferes, Süßeres, überaus Erfüllendes und Erfülltes.
„Woher hast du das gelernt?", fragt er schließlich mit schläfriger Stimme. Ich stutze kurz, überlege, was genau er meinen mag, erlange dann aber Erkenntnis.
„Aus einem Buch", gebe ich freimütig zu.
„Einem Buch?", fragt er nach und ich nicke bestätigend. „Was für ein Buch?"
Ich beiße mir auf die von vielen Küssen geschwollenen Lippen. „Einem Ratgeber über solcherlei Dinge." Brennend ist die Schamesröte ob das Geständnisses, dergleichen zu lesen und überhaupt zu Rate ziehen zu müssen. Jedoch Thorin lacht. Dröhnend und überaus erheitert. „Warum nur wundert mich das bei dir gar nicht." Er zieht mich zu sich heran, um meine Lipen erneut mit den seinen zu verschließen, und nachfolgend, wohlig warm gehalten von starken Armen, befriedigt und glücklich, schlafe ich ein.
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nekhmâ - ich komme.
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