Die Bitte

Hallo meine lieben Hobbitse, Zwerge, Elben, Menschen und vielleicht auch ihrer Art zuwiderhandelnden Orks, die sich hierher verirrt haben.
Ich wünsche euch eine wundervolle, besinnliche und ruhige Weihnachtszeit im Kreise eurer Liebsten. Einen fleißigen Weihnachtsmann, ganz leckeres Essen, schöne Stunden voller Licht und mystische Rauhnächte.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Schwielige Kriegerfinger, geschunden von Hammerstiel und Schwertheft, gleiten über die feinsinnige Haut des Halses. Verweilen einen ausgiebigen Moment in der kleinen Kuhle zwischen Brustbein und Kehle. Zärtlich ist die Berührung. Behutsam. Zaghaft gar, als wäre er sich nicht sicher, ob weiterzuwandern ihm erlaubt wird oder nicht. Vertrauen bedarf es, um sie zuzulassen, ist die Stelle dort doch anfällig für einen verehrenden Angriff auf das Leben, das unter der Haut pulsiert. Jedoch kaum jemanden vertraue ich mehr als ihm. Schaden wird er mir nicht zufügen. Niemals.

Hinter mir steht er. Sehen kann ich ihn nicht. Einzig spüren. Sein Körper, hart und stark wie Stein, nackt wie Mahal ihn einst voller Stolz über die perfekte Schöpfung aus seiner Esse entsteigen ließ, drückt sich fest an den meinen. Gefangen hält er mich in der Berührung, dem beständigen Gleiten des wärmen Hauchs seines Atems entlang entblößter Haut, unser beider Erregung, die in den Adern brennt wie Feuer und an den Eingeweiden zieht.

Ein Keuchen entkommt mir, ungezügelt wollüstig, als die bartumrandeten Lippen sanft, oh so sanft und dennoch betörend, über die Empfindsamkeit des Nackens streichen, dort, wo Hals in Schulter übergeht. Aufwärts streifen, innehalten, die Lust mit leichten Küssen schüren, Worte raunen, die ungehemmt in ihrer Schamlosigkeit beteuern, wie sehr er mich will. In mir sein will. Mich dazu bringen will, seinen Namen in die kerzenflackernde Dunkelheit zu stöhnen. Immer und immer wieder. Bei jedem Stoß, jedem tiefen Eindringen. Den Tanz auf der Klippe der Gelüste verlängern will. Den Sturz hinauszögern will, bis ich darum bettle erlöst zu werden.

Ich zittere, kaum imstande aufrecht zu stehen und dankbar über den Halt, den umgreifende Arme und Hände so gefällig bieten. Tiefer gleitet die, die bislang den Hals liebkoste. Berührt die Rundungen der Brüste, verweilt zwischen ihnen, drückt mich näher an sich, während die andere erst Rücken, dann Taille, dann Bauch mit federleichten Berührungen streift. Schließlich unweit des angestrebten Ziels zur Ruhe kommt. Ihr Verweilen dort - so nah, dass ich die Hitze der Finger bereits spüren kann, sie jedoch nur Funken senden, die noch nicht die Stärke haben ein Feuerspiel zu entfachen - ist quälerisch. Gleichwohl der Umstand sein höchster Genuss, wie das geschnaubte Lachen ob des ungeduldigen Zappelns und Stöhnens verdeutlicht. Kontrolle hat er über meine Lust und beansprucht diese bis zur Befriedigung der seinen.

Sein Name schafft es über die trockenen Lippen. Einem Flehen gleich. Berühre mich, bettelt die zitternde Stimme. Erlöse mich von der Qual. „Weiter", befiehlt er. „Sag mir, wie sehr du danach verlangst, meine Finger auf dir und in dir zu spüren." Ich gehorche, obwohl die Schamesröte nach jedem Wort glühender die Wangen emporkriecht. „Ich sehne mich nach ihrem Reiz, der Bewegung, dem Drücken und Kreisen und Dringen. Ich will, dass sie mir die absolute Befriedigung bringen, mich dazu bringen, deinen Namen zu stöhnen." Oh bitte, bitte erhöre mich. Seine Lippen weiterhin gegen die Haut des Halses gebettet, verziehen sich spürbar zu einem zufriedenen Lächeln. „Sehr gut", haucht er und lässt die Hand zwischen meine Beine gleiten ...

Schwer atmend fahre ich auf. Fast verglühtes Kaminfeuerflackern durchbricht einzig die Dunkelheit, die mich umgibt. Einen Augenblick der Verwirrung benötigt es daher, bis mir bewusst wird, wo ich bin. Der Blick auf die Seite des Bettes neben meiner bestätigt die Erkenntnis. Dwalin liegt dort, ruhig schlafend, während einer seiner Arme meine Taille umfasst.

Oh Mahal, was für ein eigenartiger und aufwühlender Traum, dessen Wirkung sogar in der Wachwelt spürbar ist, wie mir gewahr wird, nachdem der Nachtschreck verging. Ein befremdliches Ziehen versetzt den Unterleib in Anspannung. Nicht zu bändigen ist es und so kräftig, dass sich der Atem kaum beruhigt. Nicht besser macht es Dwalins Hand, die sich bedingt durch eine kleine Drehung von ihm plötzlich in meinem Schoß wiederfindet. Ihre Wärme, die Nähe, oh Mahal. Ich kann sie nicht entfernen, ohne ihn zu wecken, und dann müsste ich den erregten Zustand erklären.

Heftig schlage ich die Hände vor den Mund, um ein Keuchen zu unterdrücken, und presse die Beine zusammen, damit das Zittern, dass unvermittelt wie im Traum meinen Körper überflutet, gedämpft wird. Ein wenig Erleichterung bringt es, jedoch nicht genügend.

„Astâ, ist alles in Ordnung?" Oh nein ... nein, nein, nein. Dwalins Stimme ist voller Sorge, aber wenigstens entfernt er die Hand von mir, wohl auch, weil ihm jäh gewahr wurde, an welch ungebührliche Stelle er sie im Schlaf ablegte. Ich nicke heftig, jedoch das andauernde Zittern des Körpers straft mich Lügen.

Er schließt mich unvermittelt in seine Arme, was die Misere nicht besser macht. Ganz und gar nicht besser sogar. Denn seine Hände, warm und stark, gebettet auf der Hüfte und den Nacken liebkosend, sein Gesicht, das dem meinem so nahe ist, dass der Atem heiß über die Haut wallt, die Lippen, die mir sanfte Worte ins Ohr flüstern, führen dazu, dass die Erregung mehr noch als vordem an mir zieht.

„Dwalin", wispere ich, die Stimme so sehr von der Leidenschaft verzehrt, dass sie nurmehr einem Hauch gleicht. Meine Finger krallen sich in das leinene Hemd, das er trägt. Die Stirn schwer auf seine Schulter gebettet. Ich zittere in seinen Armen, unfähig die Erregung zu bekämpfen. Womöglich auch dessen unwillig, obwohl die Sittsamkeit sich weigert dies zuzugeben.

„Berühre mich." Eine Bitte, getrieben von Begehren und Lust, verwegen gestellt, arglos der Folgen, Auswirkungen, ja sogar Gefühlen. Ich vertraue ihm und vertraue darauf, dass er ihr nur nachkommen wird, wenn er anstatt meiner all dies bedenkt.

Sein Atem stockt. Das Verlangen wie ein Pfeil, der ihn unvorbereitet traf. Einen Moment benötigt er wohl, um zu realisieren, aus dem zittrigen Gebaren zu schlussfolgern, welche Art von Berührung ich fordere. Keine Freundschaftliche, keine von Anstand und Redlichkeit in Dauer und Intensität beschränkte, keine von denen, die wir bislang teilten. Jede Konsequenz durchdenkt er. All das, was danach, wenn flammende Sinneslust und dunkle Nacht, schwanden, geschehen könnte. Er schwankt zwischen der eigenen Sehnsucht, die ebenso an ihm zehrt wie an mir, und der aufrechten Tugend, die ihm verbietet mich unlauter zu berühren.

„Bitte", flehe ich geradezu und umgreife die Hand, die meine Hüfte hält, drücke die weichen Rundungen der Brüste gegen den harten Fels, aus dem die seine zu bestehen scheint. Zwei dünne Lagen Stoff, die einzig die nackte Haut voneinander trennen. Er atmet schwer, kämpft beharrlich, bekämpft den in ihm flammenden Drang, ringt um Beherrschung und einen klaren Verstand. Schaden will er mir nicht zufügen. Niemals.

„Dwalin ... bitte", flehe ich erneut, Verzweiflung sowie Nachdruck in die Stimme legend, denn unerträglicher wird das Ziehen. Sanft streifen die Lippen die Haut des Nackens, dort, wo sich am Ansatz des Halses oberhalb des Schlüsselbeins eine besonders empfindliche Stelle befindet. Der Hauch einer Berührung, dennoch überzeugend. Er keucht auf, bewegt die Finger unter den meinen, vergräbt sie in das nachgebende Fleisch, zieht mich näher zu sich.

„Wo?", möchte er schließlich wissen. Unerwartete Verunsicherung ist aus der Frage herauszuhören. Unzweifelhaft ist, dass er genügend Erfahrung im Umgang mit Frauen hat, allerdings nichts soll gegen meinen Willen geschehen. Ich löse seine Hand von mir, führe sie abwärts, zeige ihm den Weg und damit das gewollte Ziel. Ich atme keuchend, als die Wärme seiner Finger näherkommt, lege die Lippen an seinen Hals, spüre das aufgeregte Pulsieren des Blutes darunter. Ein Stück tiefer nur noch.

Jedoch stoppt er plötzlich und löst sich von mir, ein wenig nur, gerade so viel Abstand zueinander, sodass unsere Blicke sich treffen können. Rot wie Kohlestücke glimmen seine Augen in der Dunkelheit. Eine letzte Bestätigung ersucht er. Gerne gebe ich sie ihm mit einem sanften, geradezu keuschen, süß schmeckenden Kuss in Anbetracht dessen, was wir im Begriff sind zu tun.

„Leg dich hin", bittet er, die Stimme weich wie nachtgesponnener Samt. Ich muss euch ehrlich gestehen und mir ein wenig kleinmütig eingestehen, Aufregung erfasst mich unmittelbar, als ich der Aufforderung nachkomme. Unbeständige sowie längere Berührungen, beabsichtigt oder nicht, die durchaus als unsittlich gelten, gemeinsam in einem Lager verbrachte Nächte, unbescholtene wie fraglos auch von Leidenschaft geprägte Küsse, Blicke, die so sehr von Begehren sprachen, wie kein Wort es kann - all das teilten wir bereits. Jedoch die Hand, die sich nun vorsichtig gleichwohl bestimmt zwischen die leicht für sie geöffneten Beine schiebt, ist von anderer Bedeutung. Ihr Dringen ist gewollt und wohl von uns beiden so, so lange herbeigesehnt. Das gegenseitige Vertrauen, dass es bedarf um die Nähe zuzulassen, von gehöriger Macht.

Sanft legt er die Finger ab, der dünne Leinenstoff des Unterkleides die einzige Barriere zwischen ihm und mir. Sie verweilen nur, kaum spürbar, so behutsam berührt er mich. Dennoch ein bisher unbekanntes Gefühl beschwören sie herauf, das so vieles auf einmal ist. Ein Ziehen und Pulsieren, Verkrampfen und Entspannen, in einem Moment nimmt es mir dem Atem, in Nächsten keuche ich unter ihm. In Wogen überwallt es mich, klingt wiederum nie ganz ab. Nicht auszuhalten und gleichwohl verzehrt sich der Körper nach mehr, ersehnt eine Bewegung, ein Kreisen, Drücken, Reiben, irgendetwas herbei. Jedoch Dwalin wartet ab. Lässt mir und sich Zeit, zügelt die Lust, genießt die Reaktionen auf den eigentlich simplen Kontakt.

Ich winde mich unter ihm, hebe die Hüfte, presse mich gegen seine Hand, atme schnell, vergrabe die an den Nacken gelegten Finger in seinen Haaren. „So ungeduldig", raunt er mit einem Lächeln und küsst mich. Anders schmeckt der Kuss denn die vielen zuvor, die wir bisher teilten. Tiefer geht er. Leidenschaftlicher ist er. Länger währt er. Er trägt Vertrauen und ein oh so eindeutiges Verlangen in sich.

„Genieße es", flüstert er gegen meine Lippen und steigert den Druck. Ein wenig nur, dennoch wird das Gefühl sofort intensiver, überwältigt mich geradezu, und ein Stöhnen entkommt mir, das so sehr von Erregung geprägt ist, dass ich mich selbst vor ihm erschrecke.

Ich lasse die Stirn gegen seine Brust sinken und schließe die Augen, komme seiner Aufforderung nach. Genieße das Reiben, Kreisen, Drücken, das erneut federleichte Schweben über das mittlerweile angeschwollene Fleisch, den Hauch einer Berührung nur, mit der er die Lust immer wieder bändigt. Ich seufze seinen Namen, stöhne auf, bettle schließlich darum, dass er nicht aufhören soll, verfluche ihn, wenn er dem Flehen nicht entspricht.

Seine Lippen betten sich an meine Schläfe, als ich mich plötzlich verkrampfe, denn kaum auszuhalten ist das Gefühl der mit geschickter Hand ins Unermessliche gesteigerten Lust, die sich immer härter und immer enger in mir aufwindet. „Entspann dich", haucht er gegen die empfindliche Haut und bewahrt Bewegung, Druck und Schnelligkeit bei. „Lass es geschehen." Ich kann nicht. Ich will und will nicht, dass es vorbei ist. Schwach werde ich in diesem Moment sein. Verletzlich. Den Gefahren der Welt ausgeliefert. Von allem entrückt. Das spüre ich instinktiv und Angst habe ich davor. Jedoch das Vertrauen in ihn – dass er mich beschützen wird, mich halten wird – lässt alle Furcht verblassen.

Ich denke an nichts, außer an seine Gegenwart. Spüre nichts, außer das Gefühl, dass er mir gibt. Höre nichts, außer unser beider schwerer Atem, der die Dunkelheit erfüllt. Tanze leichtfüßig und blindlings am Abgrund der Lust entlang ... und trete schließlich über ihn hinweg ... stürze tief und unentrinnbar. Jeder Muskel im Leib angespannt, ein Funkensturm durch ihn lohend, der übermächtig und verheerend ist, während ich verzweifelt versuche, mich irgendwie daran zu erinnern, wie verdammt noch mal das mit dem Atmen ging.

Dwalin hält in der Bewegung inne und presst die Hand auf mich, verlängert den Fall somit. Ich stöhne auf, zittere in seinen Armen, suche Halt an allem, was ich zu fassen bekomme, versuche zu entkommen, denn nicht umzugehen weiß ich mit all den unbekannten, mich vollkommen überwältigenden Empfindungen.

„Sehr gut", murmelt er schließlich und entfernt seine Hand, erlöst mich somit. Allerdings der Schlag auf den Abgrund ist nicht schmerzhaft. Nach dem Funkenlohen erfüllt eine behagliche Wärme und Entspannung den Leib. Leicht fühle ich mich und wohl in seinen starken Armen, die mich beschützten und noch immer halten. Der Atem beruhigt sich jedoch nur langsam.

Dwalin legt die Stirn auf meine Schulter und die Hand auf den Unterleib, haschend nach den letzten Funken. Stille kehrt ein, jedoch unangenehm ist sie nicht. Sanft lasse ich die Lippen erneut über die Haut seines Halses streifen, allerdings verkrampft er sich nun unter der Berührung.

„Entschuldige mich kurz", murmelt er schnell und entfernt sich abrupt. Kalt wird mir sofort, nachdem er förmlich von meiner Seite flüchtete. „Ist alles in Ordnung?", frage ich fürchtend etwas Falsches getan zu haben und richte mich auf. „Ja ... ich muss nur ... ich komme gleiche wieder zu dir", stottert er geradezu unbeholfen und stürmt, ohne sich noch einmal umzublicken, aus dem Zimmer, lässt mich verwirrt und schuldvermutend zurück. Unser beider Wille war das eben geschehene, jedoch ängstigt es, wie viel es vielleicht verändert hat.


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top