Die Aussprache

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
„Thorin, Euer Vater ist bestimmt sehr stolz auf Euch, wenn er all dies was Ihr erreicht habt, von Mandos' Hallen aus durch die Wässer Gimlîn-zârams* sieht." Eine wahrlich hohe da seltene Würdigung nichteigener Leistungen aus König Tywins Mund. Mit ehrlicher Achtung gesprochen. Bekräftigt noch zusätzlich von einem leicht gesenkten Blick der Anerkennung.
„Und natürlich auch auf Euch, verehrte Prinzessin", ergänzt er an Dís gewandt. Mit einem höflichen Kopfnicken nehmen beide die Belobigung an.

„Vor allem ein Verdienst unseres Volkes ist es. Ohne die Tatkraft der vielen geschickten Handwerker, umsichtigen Architekten, klugen Gelehrten, scharfsinnigen Beratern, Einjeden und Einjeder, die treu und tüchtig ihr Zutun leisten, würden die Hallen kaum diesen Glanz ausstrahlen." Thorin relativiert das Lob nicht, weitet es nur aus. Thráin ist - so denn die Legenden über den Sternensee in der Kammer von Sansûkhul, der vom Totenreich aus Einblick gewährt in die Welt der Lebenden, wahr sind - gewiss nicht weniger stolz auf das Volk seines Geschlechts und die vielen anderen Zwerge, die sich im Laufe der Jahrzehnte durch Bund und Eid zu ihm gesellten, denn auf seine beiden Kinder.

„Ihr solltet uns ebenfalls einmal besuchen. Gleicherweise im silbernen Tal tat sich so einiges, seitdem Ihr es das letzte Mal saht." Eine Proformaeinladung, jedoch Thorin nimmt sie an, wenn auch ausweichend. „Ich werde gewiss kommen, sobald es meine Zeit zulässt", antwortet er höflich. Ich spüre, eine unbestimmte Abneigung hält ihn von einer sofortigen Zusage ab.

Unaufdringlich nähere ich mich dem Esstisch, um das Gedeck des ersten Ganges abzuräumen, immer darauf bedacht, dass niemand der zahlreich Anwesenden einen allzu deutlichen Blick auf meinen Hals erhaschen kann. Mit Bernsteinpuder, allerhand abdeckenden Cremes, dem bauschenden Rüschenkragen des Kleides und zudem einer geschickt drapierten Locke, versuchte ich den auffälligen, kirschroten Fleck der dort prangt zu kaschieren. Ein königliches Signum Thorins, das er mir während des gemeinsamen, leidenschaftlichen Bads von uns beiden allzu gedankenlos zufügte. Eine blasse Beigabe jedoch nur zu den tiefdunklen Stellen blutunterlaufener Haut, die seine zu hart und zu unerbittlich im Fieber der Ekstase zupackenden Hände an den Hüften hinterließen. Bereits als ich mich in meine Gemächer zurückzog, um das Erscheinungsbild für das Bankett zu richten, entwickelten sich die Male, wuchsen und wurden schnell unübersehbar, schmerzten sogar ein wenig bei Berührung.

Einjeder ist müde von Kämpfen, Reise und steifem Zeremoniell, daher zum Glück nicht übermäßig denn das, was als höflich gilt, ausgedehnt werden während des Essens gehaltene Gespräche und schon bald, nachdem die Bediensteten den letzten Gang abräumten, ziehen sich die ersten Gäste zurück. Unter ihnen Dís, die Fili und Kili zu Bett bringen möchte, Lórid und die weiterhin noch nicht gänzlich genesenen Ibûna und Thermyr. Eine gute Nacht mit Mahals Segen wünschen alle den Prinzen und Prinzessinnen und ich hoffe, dass auch Thorin mich bald entlässt. Im stehen einschlafen könnte ich vor Erschöpfung.

Schließlich ziehen sich die Könige und ein Teil ihres Gefolges in den Salon zurück, um dort bei einer Flasche Wein, umhüllt von Schwaden aus Pfeifenrauch typisches Männergerede auszutauschen. Politik, Wirtschaft, Krieg ... keine interessanten Gesprächsthemen für Damen, wie einige finden, selbst wenn sie Kriegerinnen und Beraterinnen sind, daher zu Bett gehen darf ich endlich, obwohl Thorin anzusehen ist, dass er keinesfalls diese Meinung vertritt und mich weiterhin an seiner Seite lassen würde. Aber auch er sieht mir an, wie die Müdigkeit unerbittlich an den Augenlidern zerrt, die wohl genauso wie die seinen dunkel umschattet sind.

Jedoch kaum entledigte ich mich in meinen Gemächern dem viel zu schweren und nach Wochen in bequemer Kleidung verbrachten Leben in der Wildnis viel zu ungemütlichen und einzwängenden Kleid, klopft es leise an der Tür. Jassin vermute ich, und obwohl für einen Bericht auch noch morgen oder übermorgen Zeit wäre, möchte ich meiner Freundin trotz der Müdigkeit die Freude bereiten, die abenteuerlichen Geschichten meiner Reise zu hören.

Jedoch als ich die Tür öffne, steht dort nicht die vermutete Freundin ... sondern Dwalin. Gleichsam müde sieht er aus, wenn nicht sogar ein wenig mehr denn ich, nahm dies wohl als Grund, sich ebenso alsbald aus der Runde zurückzuziehen. Aber nicht zu seinen Gemächern führten ihn die erschöpften Schritte, obwohl er Schlaf dingend benötigt. Vermutlich unruhig waren die letzten Nächte für ihn. Voller kreisender Gedanken, Befürchtungen und Fragen.

„Darf ich reinkommen?", fragt er leise, fast unsicher, als ich vor Überraschung erstarrt das Türblatt wohl ein wenig zu lange festhalte, trotzdem froh darüber, dass ich ihm dieses nicht gleich wieder vor der Nase zuschlage. Recht hätte ich dazu, denn unschicklich für einen Mann und ein Grund für Gerede ist es, sich spät nachts in den Gemächern einer Frau aufzuhalten. Gleichwohl er ist Freund, Waffenbruder, Vertrauter und eine klärende Aussprache zwischen uns dringend von Nöten.

Daher einen Schritt beiseite trete ich und zeige somit mein Einverständnis. Unbeholfen steht der große Krieger im Raum, der erfüllt von seiner Masse plötzlich ganz eng wirkt, sieht sich um, schwankt leicht. Ich sah während des Essens, wie er einige Becher Wein (wohl zu viele) trank. Mut benötigt es, sich auszusprechen, jedoch bezweifelte ich schon immer, dass man diesen erfolgreich auf den Grund von Gläsern und Humpen findet.

„Setz dich doch bitte", nehme ich im schließlich die schwere Entscheidung ab und weise auf einen der beiden Sessel, die vor dem Kamin stehen, in dem ein bald erlöschendes, dennoch weiterhin wärmendes Feuer lodert. Mein Lieblingsplatz. Schon oft saß er darin, beobachtete mich einfach nur in, die seltene Ruhe genießend, während ich stickte oder las, wartete geduldig, derweil ich mich herrichtete, redete mit mir offen über so viele vertraute Dinge. Damals wussten wir alles voneinander.

Schwer lässt er sich in die Polster fallen, aus denen kleine, in den Wochen der Nichtnutzung abgesetzte Staubpartikel aufgewirbelt werden, währenddessen ich mich in seiner Nähe bleibend, aber dennoch eine angebrachte Entfernung einnehmend, auf der Bettkante niederlasse. Eigenartig fühlt sich die Distanz an. Auf irgendeine Weise nicht richtig. Weder für ihn noch für mich. Jedoch nicht um setzen wir uns.

Wir sind unsicher, wer und mit was das dringliche Gespräch eröffnet werden soll. Eine Entschuldigung. Eine Rechtfertigung. Belangloses. Dwalin räuspert sich die Entscheidung vermeidend und lässt den ausweichenden Blick an einem kleinen Ding verweilen, das auf dem Kaminsims umgeben von anderem Nippes steht und wohl durch die Neuheit seine Aufmerksamkeit auf sich zieht: Eine kunstvolle Spieluhr.

„Thorin schenkte sie mir zum Geburtstag", informiere ich. Er brummt tief. Ein Ton zwischen Interesse, Verärgerung, Hinnahme und dem erlittenen Schmerz, der von der kontrollierten Zurückhaltung das unselige Ding sofort ins Feuer zu schmeißen herrührt.

„Es tut mir leid, dass ich an diesem wichtigen Tag nicht bei dir war", murmelt er schließlich und senkt den schwermütigen Blick. Vermisst habe ich ihn schrecklich, nicht nur während diesem. „Eigentlich hatte ich auch ein besonderes Geschenk für dich, aber nunmehr ... ich weiß nicht, ob ich es dir noch geben soll ... oder besser darf." Neugierig macht er mich. Speziell muss es sein, bedeutsam, jedoch das Recht auf seinen Erhalt scheine ich verwirkt zu haben. Ob endgültig, das wird sich zeigen.

„Es ist viel geschehen ... bis dahin ... und seither", versuche ich das unvermeidliche Gespräch zu beginnen. Geheim halten muss ich einiges davon vor ihm. Nicht mehr vollumfänglich offen können wir zueinander sein. Es gibt Geheimnisse in unsren Leben, die vor dem anderen gewahrt werden müssen, so schmerzhaft dies auch ist, so sehr es das Vertrauen zwischen und schmälert. „Möchtest du mir erzählen, wo du derweil warst?"

Ein milder Einstieg. Von wilden Abenteuer kann er berichten, von neuen Bekanntschaften, demnach langsam wechseln zu der Qual der Einsamkeit und den enttäuschenden Gedanken, die ihn währenddessen davon abhielten doch zurückzukommen. „Hier und dort", weicht er jedoch der Chance aus und wendet den Blick vom Feuer zu mir.

„Ich habe von Balin gehört, dass Thorin kaum, dass du nun mündig warst, dich zu seiner Rechten ernannt hat." Ich nicke bestätigend. „Eine große Ehre für eine so junge Frau, dessen ungeachtet gerechtfertigt. Ich wusste schon immer, dass du mehr werden wirst, als lediglich Leibdienerin und Aja." Wie viel mehr, dass vermutet er nicht einmal. Beraterin und Gespielin des Königs zugleich. Keine seltene Konstellation. Gefallen finden Herrscher allerorts an klugen Frauen ihres Hofes, die sie neben leidenschaftlichen Nächten mit weitsichtigen Ratschlägen unterstützen. Oft großen Einfluss und Ansehen genießen diese.

„Er hätte dies jedoch niemals im Rat einbringen können, hättest du meiner nicht entsagt. Diese Stellung wäre einer verheirateten Frau nicht würdig." Ohne Erbarmen und Vorwarnung mitten hinein in die Aussprache wirft er uns schließlich. „Das mag sein", bestätige ich mit fester Stimme, denn tatsächlich sind solch hohe Ämter Alleinstehenden vorbehalten. Dagegen den dahinterliegenden Gedanken möchte ich verneinen. „Meine von langer Hand geplante Ernennung war jedoch nicht Anlass dafür, dass er die Lossagung erwirkte." Selbstsicher gesprochen ist die Auffassung, gleichwohl ich sie nicht gänzlich be(ent)kräftigen kann.

Dwalin schnauft. Erneut dieser lapidare Ton, der alles und nichts bedeuten kann. „Was war es dann?" Eine ernstgemeinte Frage, allerdings aus ging ich davon, dass er die Gründe dereinst, während dieses schicksalhaften Moments, selbst erkannte. „Wir waren zu sorglos, zu unvorsichtig. Verbannen wollte uns Thorin, zurecht, da ich als sein Mündel ohne Erlaubnis dir zugetan war. Sünde begingen wir beide und verstießen damit gegen seine Gesetze. In der Entsagung sah ich die einzige Möglichkeit, damit du diesem Schicksal entgehst. Niemals hätte ich es mir verziehen, wenn du wegen mir und meiner Dummheit alles, was dir lieb und teuer ist, alles, was du erreicht und dir für deinen weiteren Lebensweg erhofftest, aufgeben hättest."

Dwalin erhebt sich, tritt einige Schritte an mich heran. Nicht bedrohlich, nicht verärgert. In seinen Augen jedoch der entsetzliche Schmerz von Erinnerung, Enttäuschung, Unverständnis. „Du warst mir in meinem bisherigen Dasein einzig lieb und teuer, mein ein und alles. Du warst meine Sonne, mein Mond und alle meine Sterne, und mit mir in die Verbannung wärst du nach seinem Urteilsspruch gegangen. Wir hätten ein Leben anderswo beginnen können, fern von Krieg, fern von Verpflichtungen, fern von Abhängigkeit, fern von Thorin. Gemeinsam. Ich wollte dich, Astâ, nur dich. An meiner Seite. In meinem Leben. Bis in alle Ewigkeit."

Ich halte die kommenden Tränen zurück. Schluck sie mit beschwerlich angesammelter Müh und Kraft hinunter. In der Vergangenheit spricht er. Ich war ... und werde niemals wieder sein. Ab schwör ich ihm einst ... und er mir nun ebenfalls. Für immer, so wie wir es unserem König versprachen.

Erdenschwer, als wolle die trotzdem ich sie befürchtete mich grausam überrumpelnde Ernüchterung Körper und Geist in den Abgrund ziehen, raffe ich mich auf, trete ihn mit schwankenden Schritten gegenüber. „Es tut mir leid", beteure ich. Die Stimme brüchig von der Schwere der Tränen. Lapidar und so so banal klingt die Bekundung. Um Verzeihung zu bitten, wage ich jedoch nicht, denn aus Ignoranz nahm ich ihm jeglichen Traum und Besitz.

„Ich hatte solche Angst um dich ... und um mich." Sie zuzugeben ist keine Schwäche. Gleichwohl niemals sollte sie Denken und Handeln beeinflussen, das weiß ich. Dennoch manches Mal lässt sich dies nicht verhindern, insbesondere, wenn sie diejenigen betrifft, die man liebt.

Dwalin blickt auf mich hinab. Offenkundig unberührt von der Erklärung und unversöhnlich. Hebt schließlich seine Hand und streicht die Locke zurück, die doch so geschickt platziert war, lässt die Fingerspitzen verweilen an dem kirschroten Fleck, der dort prangt. „Du hattest Angst davor, ihn zu verlieren. Hast befürchtet, in Ungnade zu fallen und das Leben aufgeben zu müssen, dass du an seiner Seite führst. Macht, Reichtum, Ansehen sind dir egal. Jedoch seine Gunst, sie ist dir wichtiger als alles andere und sogar dich selbst und deinen Körper opferst du, damit er sie dir nicht entzieht."

Ich weiß nicht, ob er die Affäre nur vermutet oder sich deren gewiss ist. Stets fürchtete er darum, dass meine unbedingte Gehorsamkeit und der Drang nach Geltung in Thorins Leben ein schlimmes Ende nehmen wird. Immerzu versicherte ich ihm, dass ich es niemals so weit treiben werde. „Du irrst dich", sage ich daher so überzeugend wie möglich. Er lacht traurig. „Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin."

Völlig überfordert bin ich mit der Situation. Wir achteten doch stets sehr darauf, keinen Anlass für Gerede oder Vermutungen zu geben. „Eure Blicke füreinander verrieten es mir. Wie der seine bei deinem ohnmächtigen Anblick verfloss. Sehnsucht und Verlangen brennen beständig in ihnen, auch wenn ihr versucht, sie zu zügeln", beginnt er schließlich zu erklären. „Und eines Nachts im Lager, wollte ich dich besuchen, mir dir reden, und sah, wie du in seinem Zelt verschwandest und erst am nächsten Morgen wieder hinausgeschlichen kamst." Er entfernt die Finger von dem Mal, das Thorin mir in Leidenschaft zufügte, lässt es als weiteres deutliches Zeichen des Wortbruchs im Kaminfeuerschein leuchten. Jeder neuerliche Versuch das doch so Unverhohlene zu Leugnen, wäre sinnlos. Daher schweige ich, senke den schuldschweren Blick. Für ihn Bestätigung genug.

„Wie weit seid ihr bereits gegangen?" Eine ungebührliche Frage. Kein Recht hat er darauf sie zu stellen, geschweige denn, auf eine Antwort zu beharren. Jedoch mich beschleicht das Gefühl, er weiß es längst und das beharrliche Schweigen erneut Beweis genug dafür.

Hastig dreht er sich um und stürmt mit festen Schritten aus meinem Zimmer. Besorgt darüber, was er vorhat, folge ich ihm. Den Gang entlang, hin zur letzten Tür, die Zugang zu den königlichen Gemächern gewährt. Nicht mit angemessenen Klopfen hält er sich auf, sondern reißt diese fast aus den Scharnieren, so heftig ist Zielstrebigkeit und so gewaltig die Wut.

Thorin steht mitten in seinem Zimmer, lies gerade eines der vielen Dokumente, die während seiner Abwesenheit anfielen und nun seiner Aufmerksamkeit Bedarfen. Überrascht, jedoch nicht erschüttert, über das plötzliche, ungebührlich heftige Eindringen seines besten Freundes, scheint er. „Buhel, was kann ich für dich tun?"

Dwalin stürmt auf ihn zu und packt ihm ohne Zögern am königlich steifen Kragen. „Dwalin!", mahne ich voller übler Schrecken über die vollkommen enthemmte Handlung. „Bist du von allen Sinnen verlassen?! Er ist dein König!" Aber er hört nicht auf mich.

„Wenn du ihr jemals ein Leid zufügst, dann ist es mir egal, wer du bist, was du bist und welch Band uns verbindet!", knurrt er bedrohlich. Noch niemals, und in vielen Situationen des Ärgers, Jähzorns und Raserei erlebte ich ihn bislang, ließ er seine Stimme einen solch gefährlichen Ton annehmen. Selbst der Stein um uns herum zittert vor Angst. Gebangt schlägt mein Herz ob der Fährnis, in der er sich begibt. Ebenbürtig in Größe und Kraft sind sich die beiden Krieger. Jedoch nicht im Rang.

Thorin blickt kurz zu mir hinüber. Bittere Enttäuschung über das offenkundig verratene Geheimnis treibt darin. „Glaube mir, mein Freund, nichts liegt mir ferner", versucht er ihn zu beruhigen, nicht aus Angst, sondern zu seinem Schutz. Allerdings Dwalin lockert den Griff nicht.

„Liebst du sie?" Thorin schweigt. Eine Frage, auf die er keine Antwort hat. Eine Frage, die er sich selbst wohl noch nie stellte. „Sie ist Mein. Mein Eigen. Mein Schatz. Das Kostbarste, das ich besitze", bekundet er schließlich mit eisklirrender Stimme. „Und so lange sie es will, wird dies so bleiben."

Er blickt zu mir. „Und du, liebst du ihn?" Auch ich habe keine wirkliche Antwort darauf. Was ist denn Liebe. Wie fühlt sie sich an? Ist es das Gefühl, das ich einst für ihn hegte. Ist es das, was ich nun für Thorin empfinde? Oder keines von beiden? „Ich weiß es nicht", sage ich schließlich und das ist die Wahrheit.

Dwalin schnauft empört. „Ihr seid verachtenswert, Majestät!", zürnt er und lässt Thorin ruckartig los. Dieser jedoch verliert nicht einen schwankenden Moment die erhabene Festigkeit, während sich sein General umdreht und an mir vorbeistürmt. „Ihr beide seid es!"

Schwer atmend vor Angst und Entsetzen darüber, was gerade geschah, was gesagt wurde und welch Auswirkungen dies hat, erstarre ich. Tränenbäche fließen heiß über die Wangen. Um Mahals Willen, was ist nur in ihn gefahren!?

Thorin richtet sich und kommt auf mich zu. „Alles in Ordnung", flüstert er beruhigend. Nein, nein, nichts ist in Ordnung, möchte ich ihn entgegenbrüllen. Unser beider bester Freund, Waffenbrüder, Verbündeter, Vertrauter, wandte sich gerade von uns ab! Wie kann dann alles in Ordnung sein! Jedoch meine Stimme versagt und nurmehr ein verzweifeltes Schluchzen schafft es über die Lippen.

Er nimmt mich in den Arm. Fest ist der Halt. Warm. Ehrlich. Vertraut. Allerdings, wo er sonst Trost spendet, fühlt er sich jetzt an wie ein weiterer schrecklicher Verrat.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
* Eine Hommage an die wundervolle, berührende und inspirierende FanFic von determamfidd (https://archiveofourown.org/works/855528), deutsche Übersetzung von orphan_account (https://archiveofourown.org/works/5581486).

Buhel – teuerster Freund


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top