Das Bad in der Erfüllung
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Der Wasserdampf legt sich feucht auf die Haut und bildet feine funkelnde Tropfen in den Haaren, die wirken wie Diamantsplitter, während ich eine Phiole intensiv duftendes Lavendelöl in den Zuber entleere. Entspannen soll der Wohlgeruch meinen Herren wie auch die anderen Dinge, die ich dafür richtete. Kerzen in goldenen Kandelabern an den Wänden tauchen die prunkvolle Badestube des Königshauses in schummriges, wohltuendes Licht. Seife, ein Kamm, trocknende Leinentücher und frische, lockere Gewänder, die er zur Nachtruhe anlegen kann, liegen auf einem Schemel parat. Zusätzlich getrocknete blassblaue Blüten des beruhigenden Lavendels schwimmen auf der sich, als ich die Temperatur prüfend meine Hand hineinstecke, leicht kräuselnden Wasseroberfläche. Als angenehm für ihn, obwohl mir zu heiß, bewerte ich sie erleichtert, während Thorin eintritt.
Vergnügter Stimmung kommt er daher, trotz des auch hinter ihm liegenden langen und anstrengenden Tages mit vielen Besprechungen, Terminen und Aufgaben, die ein hoher König tagtäglich (er)tragen muss. Offenbar zufrieden scheint er mit der bereiteten Atmosphäre, denn wohlwollend nickt er mir zu und deutet außerdem damit an, dass ich mich nähern darf, um ihm beim Auskleiden zu helfen.
Mantel, Tunika und Hemd weichen ohne Aufwand von seinem Körper und entblößen den Torso eines ebenso großen Kriegers wie begabten Handwerkers. Weit entfernt bin ich davon den sich mir bietenden Anblick als unvertraut zu bezeichnen. Mittlerweile jedes Mal, jede Rune, jede silberne Narbe, die den leichten Bronzeschimmer der Haut behelligt, die sich über vollkommene Muskeln und sehnige Glieder spannt, betrachtete ich gebührend, gleichwohl noch nicht hinlänglich. Denn anhaltend während all der Jahre ergreift mich immer wieder die Faszination für die Schönheit dieses Geschöpf Aules, das selbst den begabtesten Steinmetz vor Neid erblassen ließe.
Sorgfältig lege ich die Gewänder zusammen, während er sich dem gefüllten Bottich zuwendet, und warte nahe der Tür, bereit weitere Befehle entgegen zu nehmen. Gewöhnlich schickt er mich hinaus, um Wein, etwas zu essen oder andere Dinge zu holen, sodass er sich allein vollkommen entkleiden und in das verbergende Wasser steigen kann, bevor ich zurückkomme, um meinen übrigen Dienst an ihm auszuführen. Ein stumm etabliertes Ritual zwischen uns, damit die Schicklichkeit gewahrt bleibt.
Allerdings heute bricht er dieses. Prüfend lässt er die Hand durch das Wasser gleiten und befindet es ebenfalls als geeignet heiß, führt sie dann jedoch zu der Kordel seiner Hose und schickt sich unberührt meiner fortwährenden Anwesenheit an diese aufzuknoten. Unruhig werde ich. Bewege mich leicht, damit er sich dieser im letzten Augenblick vielleicht doch noch gewahr wird, und senke schließlich den Blick, als sich schwielige Daumen unter den Saum des Hosenbundes schieben und diesen von den Hüften streifen.
Plötzlich als sehr ansprechend gestaltet sich der Steinboden zu meinen Füßen. Bisher nie bemerkte ich, wie viele Scharten und kleine Spalten in diesem zu finden sind. Woher sie wohl stammen oder waren sie schon immer vorhanden, nachdem der Raum ausgehoben wurde? Sprengel von leuchtend weißen Quarzeinschlüssen übersehen den Stein, vereinigen sich mitunter zu ungleichmäßigen Flecken und oh schaut, einer von ihnen direkt vor mir erscheint sogar wie ein perfekter Stern.
Jedoch unvorhergesehen wird gerade er von einem großen, baren Fuß überdeckt. Thorin herantreten verdeutlicht, dass er sich meiner Anwesenheit allzeit bewusst war. Ich spüre die Hitze, die sein Körper ausstrahlt. Unbehindert von Stoff ist sie glühend heißer noch als erwartet. Verbrennt mich beinahe im Zusammenspiel mit der Feuerflamme in meinem Inneren, die allein bei den Gedanken daran, dass er allzu nah und allzu nackt vor mir steht, erneut stürmisch entfacht wird.
„Sie mich an", sagt er in einer Ruhe, die kaum zu ertragen ist. Ein Befehl ist es unzweifelhaft. Eine Anweisung, der ich ungesäumt Folge zu leisten habe. Jedoch zögernd würge ich den sich unvermittelt bildenden Kloß in meinem Hals herunter. Wieder dem Geheiß muss ich handeln, denn ihn in solch einem Zustand zu betrachten, nur in allerhöchster Not erlaubt. Unschicklich ist es. Anrüchig. Unheilvoll ohne Zweifel, würde ich ihm doch noch mehr als jetzt bereits verfallen. Unrettbar und vollkommen vermutlich.
„Sie mich an!", erneuert er den Befehl, nun mit härterem Nachdruck in der Stimme. Keine Wahl bleibt mir ungeachtet der verwerflichen Folgen, daher schließe ich die Augen, hebe den Blick und öffne ihn erst wieder, als ich mir sicher bin, ihm direkt ins Angesicht schauen zu können ... und bei aller Neugierde, die doch ein klein wenig in mir brodelt, nur dorthin.
Thorin betrachtet mich mit leicht geneigtem Kopf. Der Ausdruck in den eiswasserblauen Augen weich und einladend, jedoch auch ein Verlangen funkelt gefährlich in ihnen, als wäre kostbar-edler Stein in sie gebettet, dem wir Zwerge zutiefst leidenschaftlich verfallen können. Eine Hand stützt er auf die Wand neben mich, gleichwohl ohne sich mir aufzunötigen, die andere umgreift das Kinn, doch weder grob noch drängend.
„Du bist so schön", murmelt er, sein Gesicht so nah dem meinem, dass der Atem, heißer und feuchter noch als die dampfige Luft, die Haut der Lippen erwärmt. Oft bereits würdigte er mit diesem eigentlich so banal klingenden Wort das Aussehen. Jedoch stets berührte mich die Feststellung auf besondere Weise, denn das Kompliment eines Königs ist selten und daher von unschätzbarem Wert.
Er presst die Lippen aufeinander, so fest, dass sich die Muskeln an seinem Kiefer anspannen. Eine Geste, die verdeutlicht, dass er angestrengt über etwas nachsinnt. Weit ist er bereits gegangen. Die Situation als Versehen oder Missverständnis zu erklären, jedoch noch immer möglich.
„So viele Jahre dienst du mir nun schon", beginnt er schließlich, lockert den Griff um das Kinn und streicht seine Linie bis hinter das Ohr entlang. Empfindlich bin ich dort. Empfänglich für zarte Berührungen. Das weiß er nur zu gut.
„Mit Klugheit und Wissen und Loyalität. Im Alltag, im Kampf, im Leben." Zärtlich streifen seine Finger abwärts. Verursachen brennende Striemen der Erregung. Mein Atem beschleunigt sich unwillentlich, als raue Fingerkuppen einen der Knochen zwischen Hals und Brust entlang gleiten. Eine der Grenzen zu Gefilden, denen sie sich bislang nicht nähern durften. Sie verweilen in der flachen Kuhle inmitten ihnen. Nicht zögerlich, sondern voller Achtung. Den aufgeregten Herzschlag dort deutlich spürend.
„Lange habe ich versucht, mir das Begehren zu untersagen. Aber in jüngster Zeit ...", er hält tief Luft holend inne. Ein letzter Moment des Zögerns. Eine letzte Möglichkeit, das nahende Wirrsal abzuwenden. Sich dessen bewusst zu werden, welch Auswirkungen jedes weitere Wort, jede weitere Berührung daraufhin unwandelbar haben könnte.
„... gänzlich unbeabsichtigt gelang es mir nicht mehr. Jedoch so arg war es nach all den Jahren der Unterdrückung, dass das Verlangen mir beinahe den Atem und jedweden klaren Gedanken raubt, sobald ich dich nur sehe. "
Ich hebe die Hände und lege sie auf seine Heldenbrust. Aufgeregt heftig pocht sein Herz, merklich trotz der starken Muskeln, die sich Verhärten ob der unverhofften Annäherung. Die Fingerspitzen verweilen nur. Bewegen sich nicht. Spüren jedoch alles. Schwerer Atem. Verräterisch schnellschlagendes Herz. Hitze und Gier, die durch seine Adern flammt. Ebenso wie durch die meinen.
„Stille meine Sehnsucht. Anheimgebe mir deinen Körper, wie du mir einst Verstand und Mut zu Diensten gabst." Eine Bitte ist es. Ein Flehen geradezu. Kein Befehl. Keine Verfügung, gestärkt durch die Macht eines Königs und daher zwingend auszuführen. Keinerlei Strafe wird ihr Nichterfüllen nach sich ziehen. Dessen bin ich mir sicher.
Ich richte den Blick auf meine Hände. Noch immer verweilen sie auf seiner Brust, die Finger leicht vergraben in dichtem Haar, viele silbrige Narben berührend, die den Bronzeschimmer durchbrechen wie Blitze einen schwarzen Gewitterhimmel. Zurückweisen könnte ich ihn. Ihn von mir stoßen. Er würde es ohne Zweifel zulassen und akzeptieren. Ein edler Mann mit hohen Werten ist er, einen Ehrenkodex folgend, immer respektvoll mir gegenüber. Niemals würde er mich zu etwas zwingen, dass ich nicht ernstlich und unmissverständlich ausgedrückt zu geben bereit bin oder verlange.
Jedoch was will ich wirklich? Unzweifelhaft zehrt Begehren für ihn geradezu schmerzvoll an mir. Kaum eine Nacht schlief ich ohne sehnsüchtige Gedanken an seine Küsse und der Vorstellung ein, wie es wäre, würde seine Hand anstatt meiner mich berühren. Irmo, der Traumfürst, schenke mir Illusionen, in denen ich mich ihm vollkommen hingab. Intensiv waren sie und so detailliert, dass ich kaum vermochte in der Wirklichkeit des unabwendbar kommenden Morgens zu realisieren, dass ich die Nacht über nicht bei ihm lag.
Gleichwohl gefährlich wäre diese Liaison. Die Gerüchte, die seit jeher über unsere Beziehung kursieren, würden nährenden Boden finden und unkontrollierbare Auswüchse annehmen. Mündig bin ich zwar nun, das Gesetz der Unberührbarkeit damit nicht verletzt, doch eine Dienerin als Mätresse des Königs, welch Eindruck hinterlässt dies! Zurecht vorwerfen könnten sie ihm und mir, dass ich all die Vorzüge, die hohe Stellung zu die er mich gerade erst berief und jedwede Macht nur dadurch erhielt, dass ich ihm zu Willen bin.
Dagegen all die Jahre bemerkte niemand, dass ich allabendlich seine Gemächer mit nichts mehr am Leib als einem Unterkleid aufsuchte und seit einiger Zeit auch ganze Nächte dort verbringe. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass dies sündhafte Treiben aufgedeckt wird?! Aller Voraussicht nach nicht lange wird es zudem währen, denn Dísa wird irgendwann als seine Gemahlin zurückkehren und niemals darf und werde ich dieser Verbindung im Weg stehen, egal, wie sehr mich das Lösen der Vertrautheit quälen wird.
Daher langsam beginne ich meine Finger zu bewegen, zerstrubble das Haar, das bisher glatt und gerichtet auf seiner Brust lag, als wäre es dichtes Fell. Lasse die Nägel zärtlich jedoch unmissverständlich die Absicht verdeutlichend die Haut entlang kratzen. Er erschaudert ob der entschlossenen Berührung.
Ich hebe den Blick unter schweren Wimpern. „Ihr seid so wunderschön, mein König", wispere ich und bin überrascht von dem Einfluss der Leidenschaft, die sich verführerisch süß auf die Stimme legte. „Und so begehrenswert, dass sich Geist und Körper schon schrecklich lange nach Euch verzehren."
Er blinzelt, scheint verwundert ob der Zustimmung zu seinem Flehen. Darauf gehofft hat er, aber niemals damit gerechnet. Ich lächle bezaubert von dem entgeisterten Erstaunen und strecke mich ihm entgegen. Ein Kuss der Leidenschaft ist es. Zu Beginn zärtlich, sanft und von schüchterner Vorsicht beeinflusst. Jedoch schnell ergreift der Hunger nach mehr vollends von mir Besitz, nicht allein verstärkt von dem plötzlichen Abwärtsgleiten seiner Finger über bloße Haut, hin zu einer meiner Brüste, die von der großen Hand umschlossen wird.
Glühend flammt das Verlangen in den Adern, entfacht den Leib und lässt den Kopf ganz leer werden. Erpicht darauf ihn vollkommen zu schmecken, knabbere ich behutsam an den vollen Lippen, stupse mit der Zungenspitze gegen sie und nur allzu bereitwillig wird mir Einlass gewährt. Der Geschmack von schokoladigem Pfeifenrauch und Apfelkuchen mit Zimt flutet meinen Mund. Oh heiliges Gestein dem ich entstamme und auf dem ich stehe. Wie verbunden bin ich deiner Festigkeit, wie dankbar deiner Stärke und Kraft, die es verhindern, dass Leib, Leben und Verstand augenblicklich gänzlich unter den Sinneseindrücken vergehen.
Weiter wandert seine Hand über meinen Körper. Legt sich schwer und brennend heiß selbst durch den Stoff des Kleides und Mieders zu spüren auf Taille, Hüften, Unterleib. Streift nur schmerzlich kurz die nach Berührung lüsterne Stelle zwischen den Beinen und schickt sich dann an die Lagen der Röcke hinauf zu raffen, um den qualvollen Sehnen endlich nachzugehen, darunter zu schlüpfen. Jedoch plötzlich zu schnell geht mir alles.
Ich unterbreche den Kuss und stoppe das stürmische Vordringen mit einer bestimmenden Hand, die sich dennoch zärtlich auf die seine legt. „Nein", murmle ich, „noch nicht." Angst überkommt mich, dass er verärgert über die Abwehr trotz der vorhergehenden Zusage sein könnte. Jedoch Thorin lächelt verständnisvoll.
„Ganz, wie du möchtest, Uzfakuh. Alles wird so und nur dann geschehen, wie du dich dafür bereit fühlst. Du gebietest in dieser Sache alleinig, insbesondere über mich." Nur schwer in den von Lust benebelten Geist vorzudringen schafft es diese Bekundung. Er gibt mir die Macht über ihn - über meinen König - zu bestimmen. Nun bin ich es wohl, die vor Verwunderung völlig außer Gleichmut gebracht bezaubernd dreinschaut, denn er schmunzelt entzückt und legt die Hand erneut an meine Wange. „Außerdem möchte ich dich darum bitten, mich, zumindest wenn wir alleine sind, Thorin zu nennen. Leg ab die distanzierende Förmlichkeit, denn gleichgestellt in allem sind wir während der intimen Momente und auch sonst soll sie nicht mehr zwischen uns stehen. Viel zu sehr schätze und respektiere ich dich und weiß, dass du mir ebenfalls weiterhin die schuldige Achtung entgegenbringen wirst."
Ohne auch nur einen flüchtigen Gedanken an ein Zögern zu verschwenden, nicke ich zur Zusicherung. Thorin lächelt und neigt sich mir zu. Ein klein wenig anders als zuvor fühlt sich der Kuss an. Vertraulichkeit und Zuneigung trägt er nun vertieft in sich. Die Begierde versengt gleichwohl unaufhörlich Lippen und Leib und entfacht das Verlangen nach der Erfüllung der Sehnsüchte erneut.
„Möchtest du mit mir baden?", murmelt er schließlich und entfernt sich von mir. Nur ein wenig, gerade so weit, um mir den nötigen Freiraum für die Entscheidung zu lassen. Gleichwohl sehe ich das Hoffen in seinen Augen funkeln, als wären es Sonnenstrahlen, die auf die Blütenblätter der ersten nach einem frostkalten Winter den lang ersehnten Frühling ankündigenden Schneeglöckchen treffen. Wie könnte ich ihm diese Bitte also abschlagen.
Unter seinem erpichten Blick öffne ich behände die Schließen des Mieders, lasse es unachtsam auf den Boden fallen, knüpfe Bänder auf, löse Schnallen, streife feine Spitze von den Armen und schließlich in einer fließenden Bewegung gleitet die Gesamtheit des edlen Kleides von meinem Körper. Eine weiße Chemise trug ich darunter. Kaum etwas von dem das Thorin so sehr begehrt, vermögen tief liegender Ausschnitt und dünner Stoff jetzt noch zu verbergen. Jedoch als diese letzte Barriere möchte ich sie bewusst beibehalten. Mich ihm gänzlich zu zeigen muss zuerst ein Bezwingen von Befangenheit vorangehen. Nicht weniger feurig aber auch lädiert als jeder andere Zwerg ist mein Körper, hart und stark, gestaltet durch Muskeln, die von Kampf und Arbeit zeugen. Wundmale - große wie kleine - glatt und wulstig verheilte - allesamt ehrenhaft verdiente - schänden die Ebenheit der Haut. Vollkommen ausgeprägt und zweifellos vorzeigbar sind die Rundungen von Brüsten, Becken und Kehrseite. Keinesfalls Bedenken, dass der Anblick ihm nicht gefallen könnte, hemmen mich.
Gleichwohl sind es bestimmte Vorkommnisse der Vergangenheit, die unkontrollierbare Ängste heraufbeschwören, die lediglich verhindern wollen, dass ich mich jemals wieder so derart und in jeder Hinsicht nackt, schutz- und wehrlos fühle wie damals. Überwinden muss ich diese erst, Thorin, obgleich mein Leben schon so oft in seiner Hand lag, vollkommen vertrauen können. Mir niemals Schaden wird er zufügen, niemals wider meines Willens handeln, niemals Schwächen ausnutzen ... dennoch die unbändige Gier tief in ihm und wie grausam und rücksichtslos er mitunter vorgehen kann, um diese zu befriedigen, ist mir nur allzu bekannt. Vorsichtig muss ich daher sein, ihn in dieser einschätzen können.
Thorin versteht, dass ich nicht weiter gehen will, lächelt sanft und nimmt meine Hände in die seinen. Langsam führt er mich zu dem großen Zuber und währenddessen, denn weder verhindern noch dem Drang weiterhin widerstehen wollend, erhasche ich (beabsichtigt oder nicht, das zu bewerten ist euch überlassen) einen Blick auf den nackten Körper in seiner Gesamtheit. Und wie überwältigend in so vielen Facetten ist dieser Anblick nur.
Ganz trocken wird mein Mund vor Aufregung, denn Thorin Eichenschilds Körper ist genauso majestätisch wie ich ihn mir in Fantasien und Tagträumen immer vorgestellt habe: Das Haar seines Barts erstreckt sich über die breite Brust hinunter, dünnt schließlich zu einem schmalen, delikaten Pfad aus, der über einen durchtrainierten Bauch abwärts führt und letztendlich in einer weiteren pelzigen Insel zwischen stämmigen Beinen mündete, auf die zusätzlich ein Dreieck von Muskeln wie ein Richtungspfeil den Blick geradezu unwiderstehlich lenkt. Und oh um Mahals Willen und seiner Schöpfungskraft, die sich in diesem seinem Meisterwerk so eindrucksvoll präsentiert ... ich sollte nicht so unanständig lange bei dem sich mir schamlos bietenden Anblick seiner sich bereits leicht erregt aus dem Wirrwarr an Haaren erhebenden Männlichkeit verweilen. Aber es ist alles so ersehnenswert und so faszinierend und so wirkungsvoll und vereint auf so wenig Gestalt. Es ist einfach zu viel Thorin auf einmal. Die zum Leben erweckte perfekte Staue eines Kriegerkönigs in seiner absoluten Vollkommenheit.
Er lächelt belustigt und wohl auch ein wenig erfüllt von Stolz ob der unverhohlenen Bewunderung, als ich hastig wieder aufsehe. „Gibt es Beschwerden?", fragt er feixend und ich schüttle darüber beim Starren mit offenem Mund ertappt worden zu sein den gefühlt bis zu den Ohrenspitzen heiß errötenden Kopf.
Vorsichtig geleitet er mich über die dafür vorgesehene Sprossenleiter in das immer noch dampfende Wasser. Wohlig warm umspült es uns und lässt den sofort durchnässten Stoff des Unterkleides an der Haut kleben. Einiges mehr als vordem bereits offenbart es von dem darunter nackten Leib und wie ich erlaubt sich auch Thorin ungeniert, den sich bietenden Anblick zu genießen. Auf seinem angestammten Sitzplatz auf der am Rand des Zubers entlang laufenden Bank lässt er sich schließlich nieder.
„Komm her", raunt er und führt mich dichter an sich heran, so, dass ich direkt vor ihm stehe. Langsam streicheln seine Hände meine Arme hinauf, gleiten den Körper hinab, streifen die Rundungen der Brüste, umfassen die Taille, verweilen schwer gebettet an den Hüften. Ein wohliges Zittern ergreift mich unter den sanften Berührungen.
„Akhjamu'e ‚umale'mê", murmelt er währenddessen sein von Verlangen dunkler Blick jedes Stückchen durchschimmernde Haut begierig bewundert. „Setz dich auf mich", bittet er, jedoch ich zögere einen Moment. Weit sind wir bereits gegangen. Haben ein Abkommen geschlossen, mit gegenseitig zugesicherten Rechten und Pflichten. Keinen anständigen, ordentlich und detailreich formulierten Zwergenvertrag selbstverständlich, gleichwohl genauso bindend wie einsolcher ist die Übereinkunft. Besiegelt werden muss sie allerdings noch, völlige Endgültigkeit erlangen. Bis zu diesem Moment war mir ein Zurückweichen ohne Folgen erlaubt, nun jedoch, da ich mich frei von weiteren Zweifeln rittlings auf seinem Schoß niederlasse, unterzeichne ich unser beider Schicksal.
Ein Keuchen entkommt mir, als meine lediglich durch den sich davor legenden Stoff des Kleides überdeckten Mitte ungestüm auf die Härte seines Schwanzes trifft, der mittlerweile von Verlangen gepackt zu einer spürbar beachtlichen Größe heranwuchs. Thorin vergräbt die Finger in dem weichen Fleisch meiner Hüften, jedoch ohne sie (noch) näher an sich heranzuziehen. „Alurâf", flucht er und legt die Stirn an meine Schulter. Sein Atem wallt schwer und heiß an die durch den ob der Bewegung verrutschten Ausschnitt entblößte Haut und gewährt mir einen weiteren Schauer, der von dort über den Rücken kriecht, die Brüste reizt und eine Welle aus Empfindungen, vergnüglich und unerträglich zugleich, direkt zwischen meine Beine sendet.
„Beweg dich", fleht er nach einem Moment der Ruhe, die uns beiden dringend vonnöten erschien. Ich bette die Hände auf seine Brust, fühle den aufgeregt schnellen Herzschlag, genieße die Stärke der Muskeln, die sich unter der bronzenen Haut anspannen, wie er sich mir entgegenstreckt, sich regelrecht in die Berührung lehnt, gierend nach mehr. Langsam beginne ich mein Becken zu bewegen. Vor und zurück, auf und ab, lasse es kreisen, halte für einen Augenblick inne, reize damit seine Geduld. Jedoch nicht viel mehr als ein schneidendes Einatmen, ein tiefes Grollen des Unmutes in seiner Kehle oder ein fester werdender Griff verdeutlichen den Drang, dass ich fortfahren soll. Wie betörend es sich anfühlt Macht über einen König zu haben. Dennoch kaum vergleichbar mit der Erregung, die die in Intensität, Schnelligkeit, Härte und Art selbstbestimmte Reibung seines Schwanzes an mir entfacht.
Auf der Suche nach Halt schlinge ich die Arme um seinen Hals, kralle die Finger in den Rand des Bottichs, dennoch nicht genug ist es. Zu vergehen drohe ich unter der beständigen Friktion, dem Vor und Zurück, dem immer stärker werdenden Druck, dem sanften, beruhigenden Streichen seiner Hände über die vor Anstrengung zitternden Schenkel, wie sie begierig meinen Körper erkunden, den gutturalen Lauten der Lust, die er dabei ausstößt. Ich stöhne auf, laut und so sündhaft von dem sinnlichen Vergnügen erfüllt, dass mir ganz schwindelig wird, vergrabe die Finger in seinen Haaren, lehnte die Stirn an seine Schulter.
„Thorin", seufze ich. Ein aufsteigendes Brennen und Kribbeln, als würden tausende von Schmetterlingen in mir aus ihren Kokons kriechen, kündigen den nahenden Höhepunkt an. „Noch einmal", keucht er, „Uzfakuh, sag meinen Namen noch einmal." Seinen Namen von meinen Lippen in die kaminfeuerwarme und von Lust erfüllte Kerzenschimmerluft zu entlassen ist alle, wessen ich noch fähig bin, ist alles, wessen ich noch zu denken imstande bin. Immer und immer wieder. Das Wort wie ein Mantra, das die Flammen der Leidenschaft wie ein Blasebalg in machtvoll heiß-hohe Lohen auftreibt. Er hebt den Kopf, umfasst meine Wange, dreht das Angesicht zu seinem. „Ich will dich dabei sehen", keucht er, samtummantelte Stimme, tief und von Lust belegt. Und im Moment der Erfüllung, die meinen unter ihr erzitternden Körper so zerstörerisch wie Drachenfeuer verbrennt, küsst er mich. Lang, innig, begierig und voller Hingabe. Verschlingt unersättlich jeden Tropfen der befriedigten Lüsternheit.
Nur fern, denn der Geist verweilt im Lande der Unsterblichkeit, unter andauerndem Kuss, zitternden Gliedern und stockendem Atem, nehme ich wahr, wie er seine Hand zwischen uns gleiten lässt. Ich stelle mir vor, wie sich schwielige Finger um das noch immer geschwollene, siedend-heiße Fleisch schließen, sich auf und ab bewegen. Erfüllung fand er bisher nicht und keinen Anspruch drauf, dass ich ihm diese geben muss, will er erheben. Hart streift die geschlossene Faust, in die er immer und immer wieder stößt, meine überempfindliche gleichwohl weiterhin empfängliche Mitte und reizt sie erneut.
Ich löse unsere Lippen voneinander und sehe in sein Angesicht. Angespannt wirkt es, jedoch keinerlei Hauch der schattengrauen Anstrengung und Bürde eines Königs ist nunmehr darin erkennbar. Fasziniert von diesem Anblick, denn so selten wie Mithril ist er, lasse ich die Hand über die bebartete Wange streichen und versinke in dem trüben Eiswasser seiner Augen. Fern scheinen sie. Bereits entrückt von dieser Welt der Wirklichkeit, an der Grenze zu einer neuen stehend, sie jeden Moment überschreiten wollend.
Langsam gleitet meine Hand abwärts. Liebkost den Hals, zerzaust erneut die vom Wasser feuchten Haare auf seiner Brust, streicht über die Härte des Bauches und kommt schließlich in der Kuhle zwischen Schenkel und Leiste zur Ruhe. Sanft vergraben sich die Fingernägel dort in das feste Fleisch. Er stöhnt auf. Ein langgezogener, sinnlicher Ausdruck seiner Lust, der mir für alle Ewigkeit in Erinnerung bleiben wird.
Hart krallen sich seine Finger in meinen Nacken, ziehen mich zu sich, verschließen seine heißen Lippen erneut den Mund, nehmen ihn in Besitz genauso wie ich den seinen, denn ich bin sein und er ist mein. In diesem Moment nicht König und Kriegerin. Nicht Herr und Dienerin. Sondern Mann und Frau, die sich begehren und Erfüllung finden in den Armen des Anderen.
Schneller wird das Auf und Ab seiner Hand. Fester packt die Faust das willige Fleisch. Tiefer und lauter wird sein Stöhnen, das in meinen Mund fließt wie Seefeuer und mich tatsächlich in einen Drachen verwandelt, denn oh wie giere ich seitdem nach diesem Laut und wie gerne würde ich ihm diesen mit meiner Hände Arbeit und meines Körpers Hingabe entlocken.
Plötzlich stockt er in der Bewegung und sein Leib bäumt sich zu Stein und Fels, der Griff in meinem Nacken beinahe schmerzvoll fest in der Erfüllung und die Anspannung der Muskeln in seinem Unterleib so hart, dass ich befürchte, sie drohen zu zerreißen. Es ist mir, als würde er mich mit sich nehmen in die ewigen Gefilde des Jenseits. Die Zeit scheint stillzustehen. Die Luft warm und schwer. Bar jeden Geräusches. Selbst die aufgeworfenen Wasserwellen brechen sich nicht an unseren Leibern, schwappen nicht über den Rand des Zubers. Die abrupte Rückkehr aus dem kleinen Tod jedoch weder hart noch grausam.
„Oh bei Ilúvatars Schöpfungskraft", keuche ich schließlich. Seine Lippen, die noch immer nah den meinen liegen, verziehen sich zu einem Lächeln. Sanft reiben sie über die von eifrigen Küssen und harten Barthaaren geschundene Haut. Der letzte Streich, der die Unterzeichnung des Vertrages besiegelt, während die ersten Kerzen in den Kandelabern an den Wänden erlöschen.
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Akhjamu'e ‚umale'mê – Lass mich dir große Freude schenken.
Alurâf – Eigenkreation der Autorin, gebildet aus „alquarf" und „chara", den arabischen und hebräischen Wörtern für den Ausruf „fuck"
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