Schreckensbilder
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Still und finster ist es, nachdem das widerhallende Kratzen des verzogenen Holztores über den Steinfüßboden in der Leere der Halle erstarb. Vor ihm auf dem Plateau, noch umgeben von Helligkeit und Sonnenwärme, bat ... nein, flehte ich Mandos an, uns in die schreckensvolle Dunkelheit zu folgen, damit er die umherirrenden Seelen der Opfer mit zu sich in sein endloses Reich nehmen kann. Ruhe können sie dort endlich finden. Frieden. Heilung. Sich von der Angst befreien, die sie so lange im Diesseits hielten. Ein Regenbogen erschien daraufhin am strahlend blauen Himmel. Ein Zeichen, dass er das Flehen erhörte? Ich hoffe es so sehr.
Fasziniert sehen wir uns um. Einst hatte ich keine Augen für die Schönheit der Fresken und gewaltigen Säulen und blau-weiß-türkisen Glasmosaikmuster, die aufwändig in das Granitgestein des Bodens eingelassen wurden. Das Feuerleuchten der Fackeln, die wir zahlreich mitbrachten, lässt sie erscheinen wie wellenschäumendes Meerwasser, über das wir wundersam ohne zu versinken schreiten können. Ich wollte diesen Hallen nur entkommen, den Staub und die schattige Kälte hinter mir lassen. Niemals vermutete ich, allzu bald hierhin zurückzukehren.
Sigrun entdeckte mich unlängst in der Menge der Krieger und sucht hoffentlich unauffällig meinen Blick, damit sie den Mut findet, in die Dunkelheit des Ganges einzutauchen, der tief in den Berg hineinführt. Ich nicke ihr zu und umfasse das Heft des bereits gezogenen Schwertes fester, ihr verdeutlichend, dass sie keine Angst haben muss, schon gar nicht mit Dwalin an ihrer direkten Seite.
Kaum einen Laut erzeugen die Schritte der vielen Stiefel. Gewollt ist dies durch die besondere runde Bauweise des Tunnels, denn ein Echo würde sich sonst kanalisiert durch die miteinander verbundenen Gänge tausendfach in den Hallen ausbreiten und verstärken. „Achtet, wohin ihr tretet", warnt Sigrun die hinter ihr Gehenden vor den Bündeln am Boden, ohne darauf einzugehen, was diese verbergen. Jedoch manche erkennen die blassen, in Angst erstarrten Gesichter und krummen herausgestreckten Finger, gleichwohl werden sie selbst nicht von ihr befallen. Eine Vielzahl Tode sahen sie bereits in ihrem Leben und wohl auch sehr viel schlimmer entstellte. Allerdings die Mutter, die ihre beiden Kinder umarmt, lässt zumindest den vor mir gehenden Krieger nicht unberührt.
Schnell gelangen wir an das untere Ende des Ganges. Ich will es nicht, aber wie von selbst gleitet der Blick dorthin, wo wir den Ork zurückließen, der uns hierher führte. Sterbend, wie ich annahm und letztendlich Bestätigung dieser Voraussage finde. Zusammengekauert verendete er an die Wand gelehnt. Die leeren Augen in die Finsterkeit starrend. Einsam. Bereuend, was er in seinem Leben alles Schreckliche beging? Ich weiß es nicht, jedoch bleibe ich einen Moment zurück und berühre seine knochige, eiskalte Schulter, um ihn Vergebung zu gewähren, denn einmal zumindest, bewirkte er das Richtige, indem er uns half.
Sigrun führt uns durch stille Gänge und gewaltige Hallen. Immer wieder erstarren wir bei dem Anblick der ehemaligen Bewohner. Mandos folgt uns. Ich spüre seine Gegenwart. Dunkel ist sie, jedoch von einer anderen Dunkelheit als die des Bösen, das all dies anrichtete. Schmerz nimmt sie, anstatt es zuzufügen. Frieden schenk sie, anstatt Angst zu verbreiten. Führung leistet sie, anstatt Chaos zu stiften. Die verweilenden Seelen werden von ihr aufgenommen und durch Licht und Schatten gen den unsterblichen Landen begleitet. Ich danke dem Totenwächter still für sein Geleit und er mir für die Möglichkeit, seines Bruders Kinder nach Hause bringen zu können.
Die Tür der Kammer öffnet Dwalin schließlich, in der wir einst die Orks überraschten. Noch genauso zerstört, wie wir sie zurückließen, präsentiert sie sich uns. Nichts wurde verändert oder weggeräumt, selbst die über dem Boden verstreuten Beutegüter und blut- und schwertwundenübersäten Kadaver liegen unberührt. Es wundert nicht nur mich.
Dwalin lässt den Blick schweifen. „Fünfundzwanzig, inklusive dem, der am östlichen Eingang verrottet", murmelt er schließlich. „Nicht viele, aber ausreichend für eine Rotte, die raubend und zerstörend durch die Lande zieht." Ich vermute, was er uns damit erklären will. Nicht mehr als die, die wir bereits vernichteten, wähnt er in diesen Hallen, obwohl wir nur einen kleinen Teil dieser bisher erkundeten. Eine gefährliche Annahme. Nicht unbedingt bemerkbar müssen sie sich machen oder hausen in den tiefer gelegenen Kammern. Der Ork, der uns hinausführte, sprach von vielen mehr. Jedoch, er könnte auch gelogen haben.
„Wir sollten nichtsdestotrotz wachsam sein", schlägt einer der älteren Krieger vor und Dwalin stimmt ihm kopfnickend zu. Er vertraut ihren Erfahrungen in vielen Situationen mehr als den seinen. Wir schließen die Tür wieder und wagen uns damit in Sigrun und mir unbekannte Bereiche der Hallen vor. Unvergesslicher werden sie mit jedem weiter betretenen Areal. Alte Runen, seit Jahrhunderten vergessen, schmücken reichverziert ergänzt mit Gold und Silber und Juwelen Wände, hohe Säulen, eindrucksvolle Gewölbe und mit breiten Steinen gemauerte Durchgangszargen. Die Möbel, kaum zerfallen noch vermodert, obwohl aus Holz und Stoff, aber mit unvergänglichen zwergischen Geschick gefertigt, sind auserlesen stilvoll. Die ehemaligen Bewohner, wenngleich schrecklich anzusehen im Tode, tragen Geschmeide und Gewänder, die von Reichtum selbst der untersten Schichten berichten. Der Verlust dieses Reiches schmerzt. Wohl niemals wieder werden unsereins es besiedeln können.
An ein säulenbesäumtes Tor gelangen wir schließlich. Hoch ist es und von dem Wappen Durins geschmückt. Zwei gekreuzte Hämmer über einem Amboss, bekrönt von dem Insigne seiner Macht, die Sternenlichtkrone, umgeben von sechs weiteren, eine für jedes Zwergenhaus. Niemand weiß, wo sie verblieb, ob sie überhaupt existierte, wurde unser Urvater doch auserwählt durch Kheled-zâram, indem er ihn mit diesen inthronisierte. Eine Legende besagt, dass sie in seinem dunklen Wasser versank, und mulmig wird mir beim Anblick ihres Ebenbildes, denn in den Sinn kommt mir plötzlich, wie die sieben Sterne auch mein Haupt schmückten, als ich einst hineinsah.
Schnell jedoch verwerfe ich die Erinnerung wieder, obwohl sie eine eigenartige Wärme in meinem Inneren heraufbeschwor. Unablässig verdrängte ich jeden Gedanken daran und damit auch das Bild, dass Kheled-zâram mir schenkte. Ein Hirngespinst war es unzweifelhaft. Eine Täuschung. Ohne Bedeutung. Ohne Belang.
Dwalin befiehlt einigen Kriegern, ihm dabei zu helfen, die dicken Eichenholtflügel des Tores aufzustemmen. Mühsam gelingt es ihnen. Verrostet sind die Scharniere und nehmen nur unter protestierenden Quietschen ihre Funktion wieder auf. Laut halt das Geräusch durch die Hallen und wenn in diesem Teil Orks ihre Behausung haben, so werden sie spätestens jetzt von unserer Anwesenheit erfahren.
Wir quetschen uns durch einen geschaffenen Spalt in den dahinterliegenden halbkugelförmigen Saal, der sich dahinter gewaltig hoch eröffnet. Steinerne Abbilder von grimmig dreinschauenden Kriegern in voller edler Kampfrüstung und baumartig gestaltete Säulen umsäumen ein leicht erhabenes Rundell in seiner Mitte, in dessen obsidianschwarzglänzenden Boden zwei aufeinander zufliegende Raben mit goldgefüllten Vertiefungen gekerbt wurden. Natürliches Licht fällt von einem Schacht geleitet hinein und wird gespiegelt von extra zu diesem Zweck platzierten Silberflächen, die es im ganzen Saal verstreuen.
„Unglaublich", murmelt ein Krieger neben mir, als wir die niedrigen Treppenstufen empor schritten und inmitten des Glanzes stehen. Sogar in seiner langen Lebenszeit sah er wohl niemals solch eine Schönheit. „Selbst die Hallen des einsamen Berges erbleichen in ihrer imposanten Herrlichkeit im Lichte dieser." Wahrlich beeindruckend muss ihn die Pracht, um eine derartige Behauptung auszusprechen.
„Was ist das hier, Meister Dwalin?", fragt Sigrun verhalten. Froh bin ich darum, denn interessiert es mich auch. „Eine ubkhâ'dum, würde ich sagen, die Halle der Krieger, in der sie geweiht werden", antwortet er mit ebenso von Ehrfurcht gedämpfter Stimme. „Der gegebene Schwur jedes Einzelnen von ihnen wird von dem Gestein noch immer bewahrt."
Ich schließe die Augen und lausche, vermag sie jedoch nicht zu hören. Gleichwohl etwas anderes nehme ich plötzlich wahr. Ein (noch) fernes Jaulen, wie von einem abscheulich geschundenen Tier, das nach jahrelanger Qual nun, um das letzte Leben zu verteidigen, zum Angriff übergeht. Ich blicke wieder auf und in die Richtung, aus der ich es kommen vermute. Ein schmaler, von Licht unberührter Gang liegt dort. Kälte dringt aus ihm. Keine Kälte, die Gestein oder Eiskristall auszuströmen vermag, sondern eine tote, Leben erstarrende Kälte der Leere.
Nicht nur ich bemerke diese, denn die Blicke aller Krieger richten sich schließlich dorthin. „Da kommt etwas", flüstert einer von ihnen und zieht sein Schwert. Das Klirren der an der Innenseite der Scheide entlanggleitenden Klinge wird verschluckt von der plötzlich aufkommenden Angst, die unsere Herzen unbarmherzig überflutet.
„Der Imp", flüstere ich durch angstzitternde Lippen. Dwalin wendet sich um, sieht mir direkt in die helmgeschirmten Augen. Meine Stimme verriet mich, wie mir sogleich bewusst wird. Jedoch keine Gelegenheit bietet sich ihm, Sicherheit über seine Ahnung zu erlangen, denn in diesem Moment, kraucht ein Schatten aus dem Gang hervor. Schwarz ist er wie die Nacht zu ihrer dunkelsten Stunde und diese Kälte, die er schauerlich mit sich bringt, ergreift uns sofort.
Oh Mahal wie quält sie das Herz. Düstere Bilder beschwört er dieses Mal zusätzlich herauf. Bilder von Krieg, Mord und Schändung. Über den Tod ihrer Eltern weinende Kinder. Krieger gezeichnet von Schlachten. Ihre Augen glasig. Sie betrauern ihre gefallenen Kameraden, deren Blicke leblos und weiß in die Leere der Totenhalle starren. Bilder der Zwerge, die hier lebten und grausam starben. Blut, kalt und dick besudelt es alles. Feuer, heiß und erbarmungslos verschlingt es alles.
Ich schließe die Augen, will sie bekämpfen mit der Heraufbeschwörung solcher, die das Herz erwärmen. Schwer fällt es mir. Immer wieder versucht die Kälte, sie mit ihrem Schatten zu verschlingen.
Die Herrin Dís kommt mir in den Sinn. Vor einem behaglichen Kaminfeuer sitzt sie, die Beine bedeckt von einer Decke, in den Händen ihre Stickarbeit haltend. Der kleine Fili kuschelt sich an ihre Seite und lauscht den mit warmer Märchenerzählerstimme vorgetragenen Geschichten von Durin dem Unsterblichen. Balin erzählt sie, halb versunken in einem Sessel sitzend, der neben dem seines Bruders steht, der nach einem anstrengenden Arbeitstag in der Kälte seine lang ausgestreckten Beine an den knisternden Flammen des Feuers wärmt. Tausende Male hörten wir sie alle bereits, jedoch gelingt es ihm immer wieder geschickt kleine aber wichtige Änderungen oder neue Ereignisse hineinzufügen. Unterschiedliche Lektionen vermitteln die Geschichten dadurch und werden niemals spannungslos. Fili krabbelt plötzlich zu mir. Seine winzigen Finger spielen mit den Enden meiner Haare und die kalte Nase drückt sich an mich. Dwalin wendet sich uns zu und lächelt warm ob des Anblicks. Wie liebe ich diese friedlichen Momente des Lebens.
Der Schatten jault ob der dadurch heraufbeschworenen Hitze im Herzen. Seine Macht über mich büßt er unter ihr ein. Ein wenig nur, aber sie reicht, damit ich leichter weitere Flammenbilder entfachen kann.
Thorins Arbeitszimmer. Warm ist es in ihm und stickig. Der Staub etlicher Jahre liegt schwer auf dem vielen Krimskrams, der Regale und Ablagen überfüllt. Bücher und Pergamentrollen stapeln sich auf der massiven Eichenholzarbeitsfläche seines Schreibtisches, die sich gleichwohl, noch während sein Vater von hier aus regierte, unter ihrem beständigen Gewicht begann zu biegen. Reliquien aus alten Zeiten, gesammelt über Generation und gerettet vor so mancher Katastrophe, stehen verteilend zwischen weiteren, die fein säuberlich aufgereiht die Schränke (über)füllen. Ich lasse meine Finger die Buchrücken entlanggleiten. Ausgefranst sind einige. Das Bundleder anderer so abgegriffen, dass es bereits verblasste und sich aufgeraut anfühlt. In es ziselierte Runen längst nicht mehr entzifferbar. Ich liebe diesen warmen, alten, leicht pudrigen Geruch, den sie ausströmen. Als ob das Wissen darin versucht mich in seinen Bann zu ziehen, damit ich es mir aneigne. Jedoch noch nie las ich eines der Bücher, die hier stehen. Zu kostbar sind sie und zu kompliziert ihr Inhalt, ungeeignet für eine Dienerin, auch wenn sie Kriegerin sein will. Diplomatie, Kriegsführung, Naturwissenschaften, höhere Mathematik. Gleichwohl immer erfreue ich mich an dem wohligen Gefühl, dass das Aroma im Herzen heraufbeschwört und wie Thorin in meinem Rücken stehend darüber lächelt.
Erneut stößt der Schatten ein erzürntes Heulen aus und die Bannung schwindet ein wenig mehr. Ich getraue mich, mit dem klarer werdenden Blick aufzusehen, ihn direkt in das grässliche Angesicht zu sehen. Seine Gestalt ist nun deutlich sichtbar, wabert hin und her, wie Morgennebel über einem Hügelgrab. Finster ist er. Das einfallende Licht scheut er jedoch, windet sich um die Strahlen herum. Langsam kraucht er näher, unmittelbar auf Dwalin zu, der zuvorderst steht. Ich will schreien, ihn warnen, ihn befreien von der Erstarrung, in die auch er unzweifelhaft verfiel, denn trotz der näherkommenden Gefahr, bewegt sich keiner seiner kampfbereit angespannten Muskeln.
Der Imp bemerkt allerdings die Bemühungen und das ich wohl einen Weg fand, seinem hinterlistigen Zauber zu entkommen. Ob er mich auch erkennt, als schon einmal ihm Entronnene? Bestimmt, denn sein Mal brennt unvermittelt und eine Stimme erklingt plötzlich in meinem Kopf. Geflüstert ist sie nur, kaum hörbar und gefaucht wie das Zischeln einer Schlange.
„Du wagst es, dich mir zu widersetzen, elendige Sterbliche!" Jedes Wort brennt unsäglich kalt und lässt den Eispanzer erneut erfrieren. Die Gedanken an warme Stuben und warme Herzen verblassen. Wieder heraufbeschwören will ich sie mit aller Macht. Rufe mir Bilder von Kaminfeuern, Umarmungen, Kinderlachen, dampfende Brötchen, heiße Schokolade, als das, was mich zuhause erwarten wird, vor Augen. „Es wird dir nicht gelingen ... denn ich kenne dich", faucht die Stimme des Imps jedoch selbstgewiss. „Ich sehe deine schlimmsten Erinnerungen. Momente, in denen du erstarrt warst vor kalter Angst, in denen du gezittert hast, in denen nichts Schönes und Erwärmendes existierte ... nur Furcht ... und Schmerz."
Ein helles Licht blendet mich. Es brennt in den Augen und einen Moment nur, verliere ich die Wärme der Gedanken. Diesen weiß der Imp zu nutzen.
Kalte Finger gleiten unsanft über die bloßgelegte Haut. Kalte Luft prickelt auf ihr. Kalter Atem, stinkend nach vergärtem Rotwein und abgestandenen Bier und gesottenen Fleisch, wird mir in das Gesicht gestoßen. „Ich bitte Euch, lasst mich gehen!" Meine eigene inständig bittende Stimme ist fern zu hören. Jung und verzweifelt klingt sie. Zerbrochen und oh so ohnmächtig, wissend darum, dass all das Flehen dennoch das Geschehende nicht verhindern kann. „Oh gehen lassen werde ich dich, aber erst, nachdem ich mit dir fertig bin."
Nein. Nein ... nein ... nein.
Die schrecklichste aller Erinnerungen beschwört der Imp herauf. Mehr noch als die von Tod und Leid und Zerstörung wird sie mich entkräften und ihm gefügig machen. Schwach war ich dereinst. Schwach werde ich erneut sein. Unfähig Widerstand zu leisten, wie damals.
„So jung ... so zart ... so unschuldig rein ... der Geschmack einer Jungfrau ist mit Nichts Irdischen vergleichbar."
Ich will schreien, den Schmerz hinausschreien, den Ekel, den Widerwillen, die Abscheu vor den Berührungen, vor den Worten, der Scham. Ich wurde verkauft. Mein unverdorbener Körper nicht mehr wert als ein Säckchen voll Gold. Das Brennen der Narben, die er ihm zufügte, fast vergessen unter dem vielen Guten, das mir seither widerfuhr. Dennoch sichtbar sind sie weiterhin. Ein Teil meines Lebens. Für immer. Gehen tief. Sind wulstig und schmerzhaft und allzu empfindlich. Der Imp weiß dies. Er sieht sie und vermag sie zu gebrauchen.
„Weine ruhig, aber es wird dir nichts nützen." Ich spüre seine Hände überall auf meinem Körper. Den Schmerz seiner Fingernägel, die sich tief in das Fleisch bohren. Ich rieche den ihm anhaftenden ekligen Geruch nach altem Schweiß und brennender, alles schändender Leidenschaft und den Überbleibseln des Schankraumes. Ein Übelkeit hervorrufendes Gemisch, das in der Nase ätzt und im Hals kratzt. Ich sehe, wie er sich als großer unheilvoller Schatten über mich beugt, und schmecke das widerliche Arom des Mundes und meines eigenen Bluts, während er die Zartheit der Lippen mit zubeißenden Zähnen misshandelt.
Tränen laufen mir tatsächlich über die brennenden Wangen und nur unter größter Anstrengung bringe ich erneut bitterlich geflehte Wörter hinaus. „Mahal ... bitte helft mir."
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