Prolog
Schnelle Schritte waren im Matsch zu hören, Erde, die vom vielen Regen weich geworden war, Spritzte unter den Schuhen der zwei Flüchtenden und das weinen eines Babys durchbrach das prasselnde Geräusch des Regens. "Schneller Ghivashel" rief der kleinere Mann, ein Zwerg, der blonden Frau zu die in einer Hand das kleine Baby hielt und mit der anderen Hand die seine nahm. Flüchtig spähte sie nach hinten, durch den Regen konnte man kaum etwas sehen, ihre Kleidung war durchnässt, das hellblonde, fast schon weiß wirkende Haar klebte an ihrer Haut und jedes mal wenn ihr Geliebter sie weiterzog drohte ihre Hand aus seinem Griff zu rutschen. Schützend drückte sie das kleine Bündel in ihren Armen näher an sich und küsste flüchtig die Stirn ihrer Tochter. "Alles wird gut, mein Schatz, shhhh, wir sind bald da, dann sind wir in Sicherheit" murmelte sie ihr zu und sah dann wieder auf den Weg vor sich. Sie betete zu allen guten Göttern dieser Welt das sie es schaffen würden, sie wollte weder ihren Mann noch ihre kleine Tochter verlieren, wenn sie es rechtzeitig in die blauen Berge schafften war es vorbei. Als sie ganz genau hinhörte, hörte sie das Grunzen der Orks die sie verfolgten und hielt automatisch die Hand ihres Geliebten fester. Verzweifelt versuchte sie größere Schritte zu machen, drohte aber jedes mal auf dem rutschigen matsch hinzufallen. Sie wusste, wenn das passieren würde wäre das ihr Tod. Ihrer und der des kleinen Mädchens in ihren Armen. Auch der Zwerg sah hinter sie als er das Grunzen der Orks und Heulen der Warge hörte, er musste seine Familie beschützen, alles was zählte waren seine Frau und seine Tochter, wenigstens sie mussten es schaffen. Erst 2 Monate war sie alt, 2 Monate war es schon her das er sein kleines Juwel das erste mal im Arm halten konnte. 2 ihm jetzt so kurz vorkommende Monate..... "Wir sind bald da Givashel, halte noch etwas durch, wir...." rief er, doch stoppte mitten in seinen Schritten. Die Frau schrie auf, so viel Schmerz lag in ihrer Stimme als sie den Pfeil sah der in seinem Rücken steckte. Erneut wurde die Sehne gespannt, erneut ein Pfeil geschossen, der den Zwerg zu Boden brachte. Die blonde Frau lies sich auf die Knie sinken und legte die Hand an die Wange ihres Mannes.
"Nein...nicht doch...bitte nicht, wir sind fast da Amralime" sagte sie nahm seine Hand. Die Zeit schien wie in Zeitlupe zu vergehen als er sie sanft drückte und seine zwei liebsten Schätze das letzte Mal musterte. "Geh Givashel, lauf. Lauf so schnell du kannst, bring dich und sie in Sicherheit, sorge gut für sie.....Lauf!" sagte er schnell, hob ihre Hand an seine Lippen und legte einen Kuss auf ihre Knöchel bevor er sie los lies und sie flehend ansah. Er wusste das er sterben würde, aber er wollte nicht die Frau die er über alles liebte und seine Tochter tot sehen. Noch einmal sah sie ihn an, dann stand sie auf und lief schnell weiter, Tränen rollten wie der kalte, nasse Regen über ihre Wangen während das baby in ihren Armen weiter weinte und sich an den Saum ihres Umhangs klammerte. Da! Da vorne endete der Wald! Gleich wäre sie draußen, dann nur noch über die Ebene und sie wäre bei dem Zwergenvolk, dem Volk ihres Mannes! Ein Warg mitsamt Ork als Reiter sprang vor ihr aus dem Gebüsch, das knurren des Biests war dunkel und tief, der Ork darauf bleckte die Zähne und schwang seine Klinge.
Zitternd griff sie unter ihren Umhang und zog ihr eigenes Schwert, die silberne Klinge schimmerte leicht und der Griff lag fest in ihrer Hand. Sie gab ihrer Tochter noch einen Kuss auf die Stirn und legte sie an die Wurzeln eines Baumes, bevor sie sich schützend vor sie stellte. Dann griff der Ork an. Sie hatte gewusst das sie keine Chance gehabt hatte, viel zu Schwach von ihrer Flucht, viel zu müde, viel zu erschöpft.....Der Ork und der Warg flohen als Hörner zu hören waren, Fackeln am Hügel auftauchten und sich rasch näherten. Zwerge waren auf die Geräusche die aus dem Wald gekommen waren aufmerksam geworden und hatten sich so schnell sie konnten auf den Weg gemacht. Jedoch zu spät. Das Kleid der Frau saugte sich mit Blut voll, schlaff und tot lag sie im Dreck, das Schwert einige Meter von sich geschleudert.
Da sie die Orks nicht finden konnten, wollten sie mit den zwei toten, der Menschenfrau und dem Zwerg, zu ihrem Zuhause zurückkehren, bis jedoch einer der Männer auf etwas aufmerksam wurde. Ein Stoffbündel. an der Wurzel eines Baumes. Neugierig ging er darauf zu und hob es vorsichtig hoch, bevor unter dem Stoff das Gesicht eines kleinen Babys zum Vorschein kam. Große, blaue Augen sahen ihn an, die Wangen der kleinen waren vor Kälte ganz rot und fast ängstlich und nun mucksmäuschenstill musterte sie ihn. Sie musste zu der Frau und dem Mann gehört haben, ihre Tochter wie es schien. Er legte seinen Umhang ab und wickelte ihn noch zusätzlich um die kleine, bevor er, etwas nach den anderen, zurücklief. Er wusste das sie bei ihnen aufgezogen werden würde, seine Frau hatte bereits zwei Söhne und würde sich noch um sie kümmern können, sie hatte wahrlich ein großes Herz. Eine kleine Kette hing um ihren Hals, welche er musterte, auf dem fein gearbeiteten Werkstück waren kleine Runen eingraviert. Bei dem ganzen Regen hatte er Schwierigkeiten sie zu lesen, schaffte es aber nach einer Weile. Die Runen bildeten einen Namen, womöglich der des kleinen Mädchens.
Thalia
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