Kapitel 27

„Das geht nicht! Das ist gegen alles richtige! Diese...Sache, die er mit ihr hat muss so schnell wie möglich unterbunden werden". Ja, da waren die anderen ganz seiner Meinung. Es war erst vor kurzem offiziell geworden, man hatte die beiden gemeinsam über den Markt spazieren sehen. Der Zwergenprinz und die Halbzwergin.... Wie konnte der König es überhaupt so weit kommen lassen? Nun umwarben sie sich schon! Und soweit sie wussten, sollte es nicht nur dabeibleiben, er schien es wirklich ernst mit diesem Mädchen zu meinen. 

Bei Durin, so etwas konnte nicht richtig sein. Sie war ein Halbblut, ein Gräuel, eine Missgeburt, ein Fehler. Das sie überhaupt noch lebte...hätte man sie doch damals einfach im Wald gelassen, die Orks oder sonstige Kreaturen oder gar Raubtiere hätten sich um sie gekümmert und die ganze Sache wäre erledigt gewesen. Aber nein, man hatte sie mit in die blauen Berge schleppen müssen, hatte sie dort aufgezogen und dort war sie sogar in den Dienst der königlichen Familie gekommen! Halbblüter waren nichts Gutes, das wusste jeder. Sie waren ein Fehler, etwas das nie hätte entstehen dürfen, das nicht einmal hätte geboren werden dürfen. 

„Aber wie? Der König scheint es gestattet zu haben" meinte ein anderer. Was des Königs Neffe seinem Onkel für Flausen in den Kopf gesetzt hatte wusste keiner von ihnen. Aber irgendwie schien er ihn dazu gebracht zu haben der ganzen Sache doch zuzustimmen. Genaueres wusste keiner von ihnen darüber. Aber sie würden es schon noch herausfinden. „Ach, der König, der König...sein Neffe wird große Augen gemacht haben und ‚bitte bitte' gesagt habe, das war alles, viel braucht es da nicht. Manchmal ist der König etwas...verweicht. Besonders seitdem er dieses Weib an seiner Seite hat" spottete wieder der, der als erster das Wort erhoben hatte. Der Rauch einer Pfeife wurde in den dämmrig beleuchteten Raum gepustet, ein anderer trank etwas aus seinem Bierkrug. 

„Konzentrieren wir uns nicht auf den König. Wir sollten uns auf das Halbblut konzentrieren, das sich mittlerweile so weit vorgearbeitet hat, dass der jüngere Prinz um sie wirbt." „Ich sage euch, da geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Jeder weiß doch das Halbblüter nicht normal sind. Und habt ihr diese Haare gesehen? Vielleicht stimmt es ja wirklich und sie ist eine Hexe..." 

„Ach red' keinen Unsinn! Sie ist keine Hexe, sie ist ein ganz normales Lebewesen...so normal wie Abschaum eben sein kann" unterbrach ein anderer ihn und schnaubte. Erneut wurde der Rauch einer Pfeife in den Raum gepustet. Aber wer wusste das schon? Normalerweise hielt man sich von Halbblütern fern, lud sie nicht in sein Haus ein oder zog sie gar groß. Einfach im Wald hätte man sie sterben lassen sollen, einfach sterben lassen...Dann wäre es jetzt nicht so weit gekommen das sie bis in die inneren Ränge der königlichen Familie vorgedrungen wäre. 

„Hatte der Prinz nicht auch etwas mit Lady Admina? Lord Dain's Tochter?" „Pha, ja das hatte er. Aber wirklich für sie interessiert hat er sich nie...wahrscheinlich lagen seine Augen die ganze Zeit auf diesem blondhaarigen Weib. Wäre sie nur jemand den er hätte, um sich mit ihr das Bett zu teilen wäre die ganze Sache ja nicht so dramatisch, aber er umwirbt sie. und wie es mir scheint, hat er nicht vor die Umwerbung irgendwann wieder abzubrechen, im Gegenteil, vermutlich geht er am Ende so weit das er sie gar ehelichen will..." Meinte ein anderer und verdrehte die Augen.

 „Allein bei dem Gedanken wird mir schlecht...am Ende bekommen sie noch Kinder zusammen und..." „Wir können nicht zulassen das die königliche Blutninie durch das dreckige Blut eines Halbblutes verunreinigt wird! Die Linie Durins war stehts von reinem Blut und jetzt müssen wir darum fürchten das es in Zukunft nichtmehr so sein wird...wir müssen irgendwas tun bevor dieses Umwerben zu mehr wird und ausartet."

 „Ich sage wir warten. Wer weiß, vielleicht überkommt Prinz Kili doch noch die Vernunft und er stoppt das Ganze, sieht wie falsch es ist und entscheidet sich doch noch für Admina oder eine andere Zwergin aus guten Hause...und mit geeignetem Stand. Eine Zofe...er umwirbt eine Zofe. Er wird schon einsehen das es dafür keine Zukunft gibt" meinte der Pfeife rauchende Zwerg und nahm einen nächsten Zug aus dem schmalen, länglichen Stück Holz, sodass der Tabak darin kurz aufglühte. 

„Und was, wenn er es nicht tut? Wie gesagt, er scheint es ziemlich ernst mit dieser...wie hieß sie noch gleich? ....Thalia zu meinen. Was wenn er es nicht tut? Wenn er nicht zur Vernunft kommt, seine Meinung nicht ändert und sie am Ende tatsächlich ehelicht und sie seine Kinder gebärt?" 

Einer der Zwerge stand auf und stellte seinen Bierkrug etwas lauter auf den kalten Steintisch zurück. Alle Köpfe drehten sich zu ihm. Er war die ganze Zeit eher ruhig geblieben, doch nun schien er etwas sagen zu wollen.

 „Sollte er seine Meinung nicht ändern und sollte es zu mehr als nur dem Umwerben kommen, sollte er tatsächlich in Erwägung ziehen sich mit ihr zu verloben und sie zu ehelichen, werde ich persönlich dafür sorgen das das Blut des Halbbluts den Boden tränkt".

So sei es.

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