Kapitel 14
Die Tage bis zu Thorins Geburtstag vergingen schneller als anfangs gedacht, zumindest sahen Kili und Fili das so. Da hatte ja mehr Zeit in den Vorbereitungen gesteckt, gefühlt zumindest. Aber dann war der große Tag endlich da. Erst am Abend würden die Gäste kommen, oder eben am Nachmittag, am Abend wäre dann die offizielle Feier.
Am Morgen jedoch wurde Thorin zuerst von seiner Familie, sprich Dis, Kili und Fili begrüßt, die ihm alles Gute zum Geburtstag wünschten, ihn umarmten und mit ihm herumalberten. Das Frühstück fiel, zur Feier des Tages, auch größer aus. Später trudelten dann nach und nach auch die Mitglieder der damaligen Gemeinschaft ein, gratulierten Thorin ebenfalls und setzten sich dazu, um zu erzählen, miteinander zu scherzen und miteinander zu lachen. Die Reise hatte sie alle mehr denn je zusammengeschweißt und wohl jeder einzelne von ihnen war froh, teil dieser abenteuerlichen Reise gewesen zu sein.
Nach dem Frühstück war es erstmal eine Weile ruhig, bevor am Nachmittag so langsam die Gäste kamen. Menschen aus Thal hatten den Weg zum Erebor auf sich genommen, um den Geburtstag des Königs zu feiern, Bard und dessen Kinder wurden freudig von Thorin und den anderen begrüßt. Der Seemann hatte ihnen allen damals wirklich geholfen. Außerdem hatte er den Drachen getötet der Schuld daran war, dass die Zwerge überhaupt damals aus ihrem Zuhause, dem Erebor, vertrieben worden waren.
Die Elben schienen die Einladung ebenfalls angenommen zu haben. Thranduil, dessen Sohn und einige andere Elben kamen ebenfalls, brachten Wein in Fässern und begrüßten und beglückwünschten den König unter dem Berge höflich. Zwar war die Stimmung zwischen Elben und Zwergen immer noch angespannt, aber definitiv lockerer als zuvor, soviel stand fest. Die misstrauischen Blicke der Zwerge wurden von den Elben nur ignoriert, die die Fässer in die Festhalle brachten, wo sie später geöffnet werden würden, und der Wein fließen würde. Und wie die Zwerge, oder ein paar von ihnen wussten und auch zugeben mussten, war der elbische Wein mehr als gut, wenn nicht sogar vorzüglich.
Die Halle füllte sich mehr und mehr, Bilbo hatte einen Brief geschickt, in dem er Thorin alles Gute wünschte und versprach, sie alle bald wieder zu besuchen. Für den Hobbit war die Reise ziemlich lang, das Auenland lag weit entfernt vom einsamen Berg, aber Bilbo würde alles dafür tun, um seine Freunde wieder zu sehen.
Irgendwann war die Halle voll. Nicht so dass alle eng auf eng standen, aber von überall her hörte man Lachen, man hörte die Leute miteinander reden, man hörte Musik durch das alles während der Abend anbrach. Sogar einige Zwerge unterhielten sich wie es schien ganz gut mit den Elben. Ein paar der „Spitzohren", wie sie unter Zwergen gern genannt wurden, schienen sogar einen Trinkwettbewerb mit einigen Zwergen gestartet zu haben. Na da waren doch einige gespannt wer mehr aushielt. Zwerge waren dafür bekannt gut im Trinken zu sein und viel zu vertragen, aber wie das mit den Elben stand, interessierte dann doch einige Zwerge, weshalb sich binnen kürzester Zeit eine Gruppe um die „Teilnehmer" des Wettbewerbs gebildet hatte.
Thorin unterhielt sich mit Dain und einigen anderen, lachte auch einige Male und lächelte viel. Zugegeben war der Abend dann doch nicht so schlimm wie er es Anfangs angenommen hatte, es war ziemlich schön alle so friedlich und entspannt miteinander zu sehen. Definitiv besser als der Anblick das sie sich mit gezückten Waffen gegenüberstanden. Thranduil, der Elbenkönig, hielt sich zwar eher im Hintergrund, ließ sich aber auch ab und an in einige Gespräche verwickeln. Dis unterhielt sich mit ein paar Frauen aus Thal, ebenso wie mit ein paar Zwergenfrauen, es gab ja dennoch noch ein paar hier im Berg, auch wenn sie sehr selten waren. Fili spielte die Violine, während Bofur dazu auf seiner Flöte spielte und einige andere den Text des Liedes sangen, dessen Melodie gespielt wurde.
Und Kili? Der unterhielt sich auch mit ein paar Leuten, aber eigentlich suchte er in der ganzen Menge nur nach einer Person. Wo war sie denn? Ach, bei so vielen Gästen war es aber auch wirklich schwer den Überblick zu behalten. Irgendwo musste Thalia doch sein. Das weißblonde Haar war ja jetzt nicht so oft hier vertreten, außer eben von Thranduil und Legolas, aber das war eher gefühlt nur weiß und etwas grau, ein minimaler Stich von blond, wenn man genau hinsah. Da drüben hatte er schon geschaut, da auch. Vielleicht in dem Teil der Halle. Kili schaffte es durch die vielen Leute und suchte im anderen Teil der Halle nach ihr. Auch nichts. Das gab es doch wohl nicht. Wo war sie denn?
„Kili, Junge, komm doch her und trink mit uns!" rief Gloin ihm von einem der Tische zu und hob seinen Bierkrug, um seine Worte zu unterstreichen. Mit ihm am Tisch saßen Bifur, Oin, Ori, Nori und noch ein paar andere Zwerge, deren Namen Kili jedoch nicht wusste. „Vielleicht später Gloin!" rief der jüngere Prinz zurück und sah sich dann weiter um. So hatte das doch keinen Zweck.
Seine Mutter! Die wusste doch sicher so sich Thalia aufhielt, auf diesem Fest waren ja gefühlt alle. Also machte er sich wieder zurück auf den Weg zu seiner Mutter. Dis drehte sich zu ihrem Sohn als dieser neben ihr stand. „Kili mein lieber, ist alles in Ordnung?" fragte sie lächelnd. „Ja, natürlich ist alles in Ordnung Mutter". Wie sie sich immer noch sorgte....als wäre er immer noch der kleine Zwergling von damals. Aber sie war seine Mutter. Da war es nur verständlich das sie sich um ihr Kind sorgte.
Kili räusperte sich. So, die Frage durfte er nicht zu auffällig stellen, sonst würde er einiges erklären müssen. „Weißt du, wo Thalia ist? Auf diesem fest ist ja gefühlt der ganze Erebor, weißt du wo sie ist?" Dis nickte. Ha! Das war doch gut! Dann hätte er sie sicher hier gleich gefunden. Auf seine Mutter war stets verlass.
„Sie ist nicht hier. Sie ist nicht gekommen".
Bitte was?
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