Kapitel 13

Wie erleichtert Kili war das nun wirklich alles wieder gut war konnte er nicht in Worte fassen. Den restlichen Abend hatten sie noch etwas geredet, hatten etwas erzählt, zusammen gescherzt und gelacht, wie vorher eben. Wie vor dem Kuss. Er hatte wirklich zu voreilig gehandelt. Er hatte sie küssen wollen, ja, aber er hätte dabei nicht nur an sich selbst denken dürfen. 

Am nächsten Tag kam er deshalb wieder gut gelaunt zum Frühstück, wünschte seiner Mutter, seinem Bruder, seinem Onkel und Thalia einen guten Morgen und setzte sich dann. Heute hatte er zum Glück nicht so viele Pflichten und Dinge zu erledigen, das bedeutete das es ein entspannterer Tag werden würde.

 „...Du weißt genau das das wichtig ist Thorin." 

 Die Stimme seiner Mutter riss ihn aus seinen Gedanken, ehe sein Blick neugierig zu den beiden glitt. „Was ist wichtig?" fragte Kili, seine Hand, die die Scheibe Brot umschlossen hatte, blieb in der Luft auf dem Weg zu seinem Mund stehen. Dis schenkte ihrem Bruder kurz einen mahnenden Blick, bevor sie sich wieder Kili zuwandte. „Der Geburtstag deines Onkels. Es müssen viele Vorbereitungen getroffen werden, er ist immerhin schon bald, in ein paar Tagen" erklärte seine Mutter. „Und dieser ganze Haufen an Zwergen hier freut sich, auch wenn es wieder etwas zu feiern gibt, das weißt du genau Bruder. Außerdem können wir so den Kontakt mit Thal und Düsterwald etwas pflegen. Deshalb wird diese Feier stattfinden." 

„Du willst das ich die Elben einlade? Dis, bei allen Göttern, nein" protestierte Thorin, woraufhin er einen Klaps auf den Hinterkopf bekam. „Oh doch, du wirst die Elben einladen. Du bist er König, also benimm dich wie einer und sorge außerdem nebenbei noch für Frieden zwischen den Völkern. Zwergen und Elben haben sich lange genug bekriegt, es wird Zeit diesen Groll mehr beiseite zu schieben". Wohl oder übel musste Thorin seiner Schwester recht geben. Es wäre wirklich besser für die Zukunft, wenn sie den Kontakt und die Freundschaft mit Düsterwald und Thal mehr pflegen würden. Zwar standen sie mit Thal recht gut, Bard war ein Freund der Familie, aber Düsterwald war immer noch eine Kategorie für sich. 

„Na schön! Dann laden wir eben auch das Waldlandvolk ein. Es ist besser so" stimmte Thorin schlussendlich zu und sah dann zu seinen beiden Neffen. Kili und Fili ahnten böses. Oh oh. „Kili, Fili, ich möchte das ihr euch um ein paar Dinge kümmert, die die Vorbereitungen betreffen". 

Und zack! Da war der entspannte Tag auch schon vorbei. Beide der Brüder stießen gleichzeitig ein Seufzen aus. „Aber Onkel..." „Nichts aber. Ich weiß das ihr beide heute eigentlich weniger zu tun habt, aber dennoch bitte ich euch die paar Aufgaben noch zu übernehmen". 

Und als was stellten sich ‚die paar Aufgaben' schlussendlich heraus? Richtig. Eine ganze Menge Arbeit. Sie beide kümmerten sich um die Einladungen damit es schneller ging, brachten sie zum Rabenhorst und schickten die Raben los, die die Einladungen überbrachten. Dann kümmerten sie sich noch um die Liste der Dinge die zu besorgen waren, damit am Abend alle gut versorgt sein würden; um Zimmer, falls einige der Gäste über Nacht bleiben würden; um die ‚Einrichtung' der großen Halle, in der das ganze stattfinden würde und so weiter.

 „Zwischen euch beiden scheint ja wieder alles in Ordnung zu sein hmm?" unterbrach Fili die Stille, während beide an einem der Schreibtische saßen und ihre Listen an Dingen durchgingen, die sie zu erledigen hatten. „Was meinst du?" „Tu nicht so dumm Ki'. Du weißt schon, zwischen dir und Thalia. Ich weiß zwar nicht was vorgefallen ist, davor habt ihr ja einige Tage überhaupt nicht geredet, aber das scheint ja wieder besser zu sein hmm?" Kurz schwieg der Jüngere. „Ja, es ist wieder alles in Ordnung. Durin sei Dank, wegen meinem dummen Fehler hätte ich fast einiges riskiert." 

„Wie zum Beispiel das die Frau, die du magst kein Wort mehr mit dir reden möchte?" grinste Fili. Kili drehte den Kopf zu ihm und schlug ihm sachte gegen die Schulter. 

„Du bist viel zu neugierig, weißt du das? Und nervig kannst du auch sein" meinte er, bevor sich sein Kopf wieder zu dem Blatt Papier senkte. 

„Du hast nicht abgestritten was ich gesagt habe, also magst du sie wirklich". Das war doch wohl nicht sein Ernst. 

„Hat Mutter dich dazu angestiftet oder seit wann bist du so neugierig?" 

„Wenn Mutter mich dazu angestiftet hätte, hätte ich dich anders ausgefragt.... Und ich will doch nur wissen was mein kleiner Bruder so treibt und was in seinem Leben passiert. Was hast du gemacht weshalb ihr nichtmehr geredet habt? Sie einfach geküsst?" scherzte Fili. Als er jedoch Kilis Gesichtsausdruck sah bemerkte er, das sein ‚Scherz' von gerade eben der Wahrheit entsprach. „Bei Durin, du hast sie wirklich geküsst". 

„Meine Güte Fili! Ja, ich hab sie geküsst und das hat dann zu unserem Streit geführt, aber jetzt ist wieder alles in Ordnung. Okay?" Wenn Fili noch weiter so rumnervte, würde er ihm eines dieser staubigen Bücher aus dem Regal über den Kopf ziehen, so viel stand fest.

 „Dann....ist doch Onkels große Geburtstagsfeier bei der gefühlt halb Mittelerde da ist doch die perfekte Möglichkeit für dich ihr noch etwas näher zu kommen". Fili wackelte suggestiv mit den Augenbrauen, bevor Kili ihm auf den Hinterkopf schlug. 

„Du bist furchtbar." 

„Und du hast mich trotzdem lieb." 

Ja, das war wohl so. Irgendwie hatte er ihn schon lieb. Obwohl... das war doch gar keine so schlechte Idee. Das mit der Feier. Sie würde doch sicher auch da sein, dann konnte er das ja wirklich machen. „War ja nur ein Vorschlag" meinte Fili schmunzelnd, bevor sein Blick wieder auf seine Liste fiel. 

Ja, ein sehr guter Vorschlag.

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