12. Kapitel

A/N: Ich habe lange nicht mehr geupdatet, ich weiß! Es ist nur bedauerlicher Weise so, dass ich neben diesem Buch und dieser Plattform auch noch ein Leben habe. Bitte entschuldigt diesen Umstand.

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Ein paar Minuten und Fläschchen später hob der Doktor ein weiteres auf, dass den anderen zwar ähnelte aber diesmal stellte er sie nicht wieder in die Kiste zurück sondern reichte sie mir.

"Hier. Das dürfte ihrem Knie weiterhelfen." Während er diese Worte sprach lächelte er mich an, kein wirkliches Grinsen, aber ein Lächeln und ich konnte erneut sehen, dass es ein hübsches Lächeln war.

Und trotz dem ein trauriges.

Ich war mir nicht sicher ob sich das durch seine Augen in meinen Geist schlich oder ich es einfach erkennen konnte. Tatsache war, dass ich für einen dämlichen Moment vergaß (oder war es gewollt gewesen?), mein inneres Auge geschlossen zu halten - und BAHM! Zum zweiten Mal heute prügelte ein Hagel von Erfahrungen, Erinnerungen, Gedanken, Wissen und vielem mehr auf mich ein.

Gerne hätte ich unter den Schmerzen aufgeschrien aber jetzt hieß es Kontrolle behalten, denn selbst wenn ich behauptet hätte, ich hätte wegen dem Knie, wäre ich bei ihm als extrem wehleidig eingestuft worden.
Ich schloss meine Augen, innen und außen, und griff blind nach der Flasche.

Dennoch fühlte ich seine Verwirrung.

Kalt spürte ich die Flasche in meiner Hand, öffnete die Augen wieder, nur, um sie sofort auf das kleine Fläschchen zu richten, dass ironischer Weise, in etwa die Farbe meiner Augen hatte.

"Soll ich das... trinken, oder..?" fragte ich, halb belustigt halb aufgeregt. Ich meine: Wer trinkt schon mal 'ne grüne Medizienpampe aus dem 5 Millionsten Jahrhundert.

"Wenn sie wollen, dass ihre Augäpfel anschwellen, können sie es trinken" antwortete er lachend, während er sich aufrichtete "ansonsten tröpfeln sie etwas davon auf ihr Knie. Ich denke... drei Tropfen dürften reichen."

Damit schlenderte er Richtung Tür wo er, anscheinend wartend, stehen blieb.
Kurzerhand entkorkte ich das Fläschchen und tropfte, wie es mir mein Doktor empfohlen hatte, drei Tropfen auf mein Knie, dass durch meine zerrissene Jeans schimmerte.
Obwohl ich mich in der Regel gut mit Schmerzen zurechtkam, biss ich mir fest auf die Unterlippe und wartete ab, bis die unsichtbare Flammen auf (oder auch in) meinem Knie verglüht war.
Viel konnte ich durch den Riss im Stoff nicht erkennen, nur ein leises Zischen war zu hören.
So schnell wie die Schmerzen gekommen waren, so waren sie auch wieder gegangen und an ihrer Stelle trat nun ein leichtes Kitzeln.
Begeistert stand ich auf, den Blick immer noch auf mein Knie gerichtet, und hob dieses vorsichtig an. Kein Schmerz mehr.

"Wie Phönixtränen aus Harry Potter, was?" meinte der Doktor und ich hob meinen Blick um auf sein grinsendes Gesicht schauen zu können.

"Besser" entgegnete ich fasziniert und beendete sein Warten, indem ich noch bevor er es tun konnte durch die Tür spazierte, wobei ich mir das Mittel kurzer Hand in die Anoraktasche steckte. Extra mit hohem Schritt, um zu zeigen, dass das Wundermittel, dessen Namen ich ja nicht mal wusste, funktioniert hatte.

Erneut sah ich mich in dem vorher schon mehr oder weniger erkundeten Gang um. Wenn ich mich nicht ganz täuschte, befand sich die Tür aus der Erinnerung an dessen Ende, das, soweit ich das im Dämmerlicht erkennen konnte, etwa 10 Meter von mir entfernt lag.

Schweigen ist gold aber Taten, die sind Silber, rief ich mir mein Lebensmotto ins Gedächtnis und wanderte schnurstracks den Gang entlang, wobei ich jede Tür kurz begutachtete, nicht nur um herauszufinden, ob es meine war, sondern nicht zuletzt um es so aussehen zu lassen, als wisse ich keinesfalls, wohin meine kleine Reise führte.

Es war nicht das erste Mal, dass ich auf so eine Art schauspielerte. Als ich nach der 9. Klasse zur 10. auf eine neue Schule gekommen war, hatte mich mein von Hormonen und Langweile gesteuerter Verstand oft auf die Idee gebracht, meine bescheidenen Fähigkeiten für ähnliche Zwecke zu nutzen.

So machte man sich Freunde, wenn man Mitschülern genau verraten konnte, ob und wo der Lehrer die Tasche mit den Tests für Morgen aufbewahrte, um sich mit einer Kopie ein bisschen besser vorzubereiten.
Oder der Schlüssel zum privaten W-LAN der Schule. Ich hatte immer wieder Einsatz für meine Fähigkeit gefunden aber so sehr mich meine Klassenkammeraden für mein Allwissen bewunderten, so sehr wunderten sie sich auch über mich und schon nach wenigen Monaten waren die ersten Gerüchte über mich verbreitet.

Niemand bekannte sich offen zu dem Glauben, mit mir würde etwas nicht stimmen: Man war ja kein Kind mehr. Vielmehr wurden Andeutungen wie: "Als könnte sie Gedanken lesen" oder "das ist ja fast unheimlich" häufiger und auch, wenn die immer mit einem danach folgenden, hysterischen Lachen überspielt wurden, wussten alle nicht, was daran wahr oder falsch war.

Ich hatte, das muss man dazu sagen, niemandem davon erzählt, dass ein Blick für mich quasi ein offenes Buch war, denn das hätte bei meiner Altersstufe nur Angst und noch mehr hysterisches Gelächter ausgelöst. Viel mehr ließ ich es bei den Gerüchten, und wenn man solche Bemerkungen in meiner Gegenwart losließ, grinste ich entweder einfach nur oder gab Dinge wie "Und wenn es so wäre?" oder "Pass auf was du sagst oder ich brenne dir deinen Verstand mit meinen Horror-Laiser-Augen heraus!" zurück.

Endlich erkannte ich das kleine Codeschloss am Rande der vorletzten Tür.

"Hey, schauen sie mal!" zischte ich, auch wenn das vermutlich nicht nötig gewesen wäre. Ich behielt meinen Blick auf den kleinen Nummern und rief mir den Code wieder ins Gedächtnis. Es fragte sich nur, ob ich diesen überhaupt brauchen würde. Mit etwas Glück schaffte es der Doktor selber mit seinem Schalldings, der gerade hinter mir angekommen war, mich dezent zur Seite drängte und sich das Codeschloss selber (wieder mit seiner Brille auf der Nase) besah.

Aber ich verließ mich aus Erfahrung nie auf mein Glück. Jedenfalls nicht hundertprozentig.

"Naja, theoretisch könnten hier auch nur die teureren Medikamente aufbewahrt werden, aber es ist trotz dem auffällig" gab ich zu und hoffte krampfhaft, dass der Schallschraubenzieher etwas an dem Verschluss ausrichten konnte.

"Sie haben vollkommen recht..." murmelte er, während er die Schallsonde aus seinem Anzug zog "aber das ist ein fünffach gesichertes Schloss mit Verbindung zum Hauptcomputer des Kaufhauses. Es wurde soweit ich weiß vor... knapp einem Jahr entwickelt. Wenn man den falschen Code eingibt, werden alle Mitarbeiter informiert...aber..." er ließ das blaue Licht des Lämpchen über die Ziffern gleiten "kein Alarm. Nicht mal die Jadoon werden angefunkt. Es bleibt vollkommen still. Wenn ich teure Medikamente lagern würde, nach denen jemand die Finger ausstrecken könnte, würde ich dafür sorgen, dass am besten das ganze Kaufhaus und die Jadoon Bescheid wissen. Warum sorgen sie hier nicht dafür?"

"Finden wir's raus" murmelte ich und ließ meine Blicke von Zahl zu Zahl wandern, in der Reihenfolge des Codes. Ich konnte nur hoffen, dass wir mein Wissen nicht brauchten.

Das Surren der Sonde wurde höher, dann wieder tiefer aber sonst tat sich nichts. Nach 2 Minuten, die ich eher wie Stunden wahrnahm, richtete sich der Doktor seufzend auf und steckte den Metallstab wieder ein.

"Zwecklos. Ist schallgesichert. Wenn ich versuchen würde, die Verschlüsslung zu umgehen, hätten wir in ein paar Minuten hier 500 Mitarbeiter auf der Matte stehen und darauf könnte ich bei weitem verzichten, abgesehen davon ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es was nützt. Ich kann von Glück sprechen, wenn ich jetzt nicht schon ein, zwei alarmiert habe."

Ich musste mich daran hindern laut aufzustöhnen. Wollte mein Glück mich verarschen? Was hatte ich ihm denn bitte getan? Hatte ich meinen Vorrat von ihm für den heutigen Tag aufgebraucht, indem ich den Angriff eines RUMs überlebt, einen verrückten Zeitreisenden getroffen und den wahrscheinlich coolsten Weg, Wunden zu heilen entdeckt hatte?

Kurze Zeit breitete sich Stille aus, diese wurde aber von Stimmen unterbrochen. Stimmen, die weder mir noch dem Doktor gehörten.

Dieser reagierte sofort, hob den Schallschraubenzieher und ließ ein Licht nach dem anderem erst flackern und schließlich erlöschen.

Ich wollte schon zur nächsten Tür huschen, in der Hoffnung, dass der Doktor mir folgen würde, aber ich konnte hören wie die Stimmen näher kamen. Gefährlich nahe. Um genau zu sein: Die Besitzer dieser Stimmen standen mit beängstigend Hoher Wahrscheinlichkeit direkt hinter der Tür, die wieder zum öffentlichen Teil der Apotheke führte.

Selbstverständlich hätten wir ganz einfach das lehre Blatt Papier mit den netten, gedankenmanipulierenden Fähigkeiten aus der Tasche ziehen können aber die Worte, die ich verstand, machten mir wenig Hoffnung, dass das etwas bringen würde:

"Das sind schon die dritten diese Woche!"

"Heul nicht rum! Immerhin dürfen wir die Outfits behalten. Mal sehen, ob die sich diesmal versickern lassen."

Ein Schnauben drang durch die Tür, während die andere Person offenbar versuchte, die Tür aufzuschließen. Immerhin schien sie der Dialog mit seinem Partner etwas abzulenken, denn gewöhnlich brauchte man nicht so lange um eine Tür aufzuschließen.

"Der letzte war so ein fetter Patronasier. Normalerweise gehen die weg wie heiße, raxakorikofallapatorianische Schnecken aber der..." erneut machte der Redner eine Pause, vermutlich um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen "der war fett. Und außerdem hatte er zu viele Flecken. Der Stoff, klar, der ging gut weg aber der Rest? Nicht einmal 50 Kredite!"

Bevor er weitersprechen konnte, wurde er von der anderen, weiblichen Stimme unterbrochen: "Sind ja schön und gut, deine Geldprobleme, aber könntest du mir mal bei der Tür helfen? Meine Finger sind von gestern noch etwas taub."

Ein erneutes murren, dann hörte ich es nur wieder klicken - anscheinend hatte die Frau ihren Schlüsselpart abgegeben.

Während dieser Dialog mehr oder weniger deutlich durch den Gang hallte, sahen der Doktor und ich hecktisch umher, während über uns immer noch eine Glühbirne nach dem anderen flackernd erlosch.

Es war nicht sicher loszurennen, ganz einfach, weil, wenn wir ihre flüsternden Stimmen hören konnten, sie auch unsere hallenden Schritte vernehmen würden.

Andererseits: Was brachte es? Sie wussten eh, dass wir hier waren! Dennoch: Der Schreck, der mir aus irgendwelchen Gründen in die Glieder fuhr, wollte mich lähmen.

Nun gut.

Gedanken rasten in Millisekunden durch meinen Kopf, denn in knapp 5 ganzen würde er oder sie... was auch immer, die Tür geöffnet haben.

Also handelte ich nach einer Eingebung, die von mir Besitz ergriff, beugte mich nach unten und tippte den Code ganz einfach ein.

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Höhö, Kliffhaenger [Und ja, ich weiß, wie dieses Wort richtig geschrieben wird. Das ist ein Insider, den ich jetzt gerade einsetze, weilweilweil... ist halt so!]

Das Große S.R.Y gab's ja oben schon, genau wie meine mehr oder weniger gute Erklährung. Beschwehrt euch nicht, immerhin update ich überhaubt noch!

Wer Bock und eine Hand hat, der kann ja mal für mich auf den Votestern drücken ;P

Ich habe glaube ich keine neue Frage bekommen, desshalb habe ich jett wieder genau 4 an euch.

Und, eine bescheidene Bitte: Wenn, dann alle beantworten.

1. Auf einer Skala von 1-10, wie gut findet ihr diese Geschichte?

2. Habt ihr Vorschläge/Ideen/Fragen und wenn ja: Welche?

3. Hättet ihr einen "Wunschcharakter, der zu Eve und Ten stoßen sollte? Mir gefällt die Idee von einem Drio nämlich sehr.

4. Wie stellt ihr euch Eve vor? Ich meine äußerlich? Gibt es da eine Schauspielerin, die so ähnlich aussieht, wie eure Vorstellung aussieht? Oder würdet ihr euch für mich mal die Mühe machen, sie zu beschreiben? ;)

Danke!

Dasch warsch dann auch schon!

Love

Easy

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