11. Kapitel
Schnellen Schrittes folgten ich und mein "Geschäftspartner" der vor uns her trippelnde Frau, deren wirklich beachtlich hohe Frisur bei jedem Schritt leicht wippte, und man glatt Angst haben musste, die Haarpracht von ihrem Kopf stürzen zu sehen. Wobei ich mich darüber vermutlich gefreut hätte.
Jetzt, während des Laufens, zog der Doktor einen silbernen Stab aus seiner Jackettasche, an dessen Spitze ein blaues Lämpchen aufleuchtete.
"Was ist das?" fragte ich leise aber ohne meinen Kopf in seine Richtung zu drehen (ich war zu sehr damit beschäftigt, mir das Haar unserer Vorläuferin anzusehen und hatte Sorge, etwas beim Wegsehen zu verpassen).
"Schallschraubenzieher" antwortete er knapp und begann, das nun immer wieder blau aufleuchtende Stäbchen an alles zu halten, was in unserem Weg war.
Ich wusste, dass es jetzt eigentlich an mir gewesen wäre, irgendeinen Kommentar abzulassen aber ich hatte heute zu viel erlebt, als dass ich mich jetzt über einen kleine Schallsonde aufregen konnte geschweigenden wollte und so beließ ich es bei einem kurzen Kichern und Nicken.
Mittlerweile wer hatte Miss Pisa uns zu einer kleinen, eisernen Tür, die einen wenig einladenden Eindruck machte, geführt. Sie hatte schon den Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt, drehte gerade um und wollte eben mit uns in den, sich dahinter befindenden Raum oder was auch immer schlüpfen, als der Doktor ihr die Hand auf die Schulter legte.
"Wir kommen ab jetzt alleine weiter, danke."
Für einen Moment sah ich Angst in ihren Augen aufblitzen und spielte erneut mit dem Gedanken, die ihren zu lesen aber dann schien mir es wieder zu blöd.
1. liest man nicht das Ende eines Buches; nicht, wenn es spannend ist und 2. kann ich es eh niemandem sagen, rief ich mir ins Gedächtnis und vermied ihren ängstlichen Blick.
"Ist das in Ordnung?" fragte der Doktor höflich aber mit viel Nachdruck und ganz so, als hätte man sie aus einem Traum geweckt, zuckte die Angesprochene etwas zusammen, setzte wieder das adrette Lächeln auf und antwortete: "Ja... natürlich."
Dann trippelte sie wieder zu ihrer Kasse, an der die Einkaufenden schon zu schimpfen begonnen hatten. Und das ja auch irgendwie zu Recht.
Ohne eine Frage zu stellen huschte ich durch den Spalt zwischen Türrahmen und Tür, und hörte, wie der Doktor mir folgte.
"Warum wollten sie nicht, dass sie mitkommt?" fragte ich während ich darauf wartete, dass sich meine Augen an die Dunkelheit, die uns empfangen hatte, gewöhnten.
"Ich glaube, die Leute hier verbergen etwas und wenn sie mitgegangen wäre, hätte sie uns nur aufgehalten, es zu finden" murmelte er, während sein Gesicht immer wieder von dem surrenden, blau leuchtenden Lämpchen erhellt wurde, was, um ehrlich zu sein, ziemlich gruselig aussah. Endlich schien das Surren die Richtige Tonhöhe erreicht zu haben; der Doktor hob den Stab, soweit ich das erkennen konnte, in die Höhe und mit einem Mal flackerten Lampen an der Decke auf, die denen aus meiner Zeit doch sehr ähnelten.
Ich warf ihm ein begeistertes Lächeln zu und sah mich in dem Gang, der nun vor uns lag, um.
Es war einfach zu erraten, dass dies hier die Lagerräume waren. Die an den Wänden aufgereiten Türen waren allesamt weiß gestrichen aber der Maler war entweder vor sehr langer Zeit das letzte Mal hier gewesen um seine Arbeit zu verrichten, oder er war ganz einfach ein Schlamper, denn an den meisten Türen bröckelte die Farbe und zeigte, dass die Türen alle aus Metall gegossen waren.
Es war jener Gang, den ich in Miss Pisas Gedanken gesehen hatte, auch, wenn man in ihren Gedanken keine weiße, abbröckelnde Farbe gesehen hatte, woraus ich schloss, dass in der Sache Maler, meine zweite Vermutung richtig gewesen sein musste.
"Ein bisschen viel Stahl für so 'n paar Lagerräume" sprach ich meine Gedanken laut aus und folgte dem Doktor, der die ersten Schritte in den Gang hineinmachte.
Eines der Lichter flackerte leicht, bis der Doktor entnervt den Schallschraubenzieher hob und den Schaden damit behob.
"Wie funktioniert das Ding?" fragte ich und schielte hoch interessiert auf das blaue Lämpchen, das der Doktor nun auf den Türknauf der ersten Tür richtete.
"Schall" antwortete er "Hüperschallwellen, die das Material zum Schwingen bringen... und wenn man die richtige Resonanz hat..." Das Surren des Schallschraubers wurde höher und plötzlich klickte der Knauf der Tür, ein paar Funken sprühten und die Tür ließ sich öffnen.
Ich wollte nicht wissen, was für einen Durchmesser meine Augen in diesem Moment hatten. Immer noch leicht humpelnd folgte ich ihm in den, nach einem weiteren Surren der Schallsonde hell erleuchteten Raum.
Auch wenn es hier, abgesehen von ein paar Kisten, nicht viel zum Bewundern gab, sah ich mich sehr ausgiebig um, während der Verrückte aus der Telefonzelle aka. Doktor auf eine der Kisten zuging und sich die darin gelagerten Medikamente ansah.
"Ich habe sie noch gar nicht gefragt: Sophia wie?" meinte er, während er ein violettes Fläschchen beäugte.
"Das selbe könnte ich sie auch fragen" antwortete ich und richtete meinen Blick wieder auf ihn (er bemerkte es gar nicht, da er sich gerade seine Brille aufsetzte und ein rot gefärbtes Glasfläschchen begutachtete). Konnte ich einen weiteren Blick in seinen Geist wagen?
"Ich sagte doch schon: Der Doktor" antwortete er routinemäßig und hob ein weiteres Fläschchen hoch.
"Nein. Sie sagten, dass sie der Doktor sind, nicht, dass sie so heißen würden" entgegnete ich ernst, ohne meinen Blick von ihm zu wenden.
Erst dachte ich, er würde mir überhaupt nicht mehr antworten, aber schließlich hob er den Kopf und sah mich an. "Es gibt Dinge die müssen nicht gesagt werden. Wer sie weiß, der muss diese Bürde tragen aber wer sie nicht weiß, sollte nicht damit belastet werden."
Mit zugekniffenem innerem Auge erwiderte ich seinen Blick, auch wenn es wirklich unangenehm war, dem Drang stand zu halten. Schließlich begann ich wieder den Raum mit meinen Blicken zu traktieren und auch er wandte sich wieder dem Begutachten von, wie es doch sehr stark schien, harmlosen Glasfläschchen zu.
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Und nun die heutige Frage:
Chiffonx fragte: Welches ist dein Lieblingszitat aus DW?
Gute aber verdammt schwere Frage, denn da kommt es bei mir auf den Kontext an. Es gibt TenRose-quotes, die mir was bedeuten, weil es mein otp ist, quotes, die einfach schön sind und vieles mehr.
Allerdings gibt es vier (nicht nach von gut nach schlecht sortiert, alle gleich gut) Gewinner:
1. "You want weapons? We're in a library! Books! The best weapons in the world!"
— The Doctor, Season 2, Episode 2
[Einfach, weil es schön & wahr ist]
2. "When you're a kid, they tell you it's all... Grow up, get a job, get married, get a house, have a kid, and that's it. But the truth is, the world is so much stranger than that. It's so much darker. And so much madder. And so much better."
— Elton Pope, Season 2, Episode 10.
[Ich will die Welt so sehen wie Elton.]
3. "Some people live more in 20 years than others do in 80. It's not the time that matters, it's the person."
— The Doctor, Season 3, Episode 6
[Weil es mich glücklich und nachdenklich zugleich macht.]
4. "We're all stories, in the end. Just make it a good one, eh?"
— The Doctor, Season 5, Episode 13
[Weil es mein Lebensmotto ist!]
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Ich könnte jetzt noch so gut wie alle lustigen Nine-quotes zum besten geben aber das waren gerade so meine klaren Favouriten.
Ich freue mich auf mehr Fragen von euch! Seit kreativ!
Love
Easy♥
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