Kapitel 5. Yoshi
Schweigend saßen die beiden Jugendlichen auf dem Baum des Schulhofes und aßen ihr Mittagessen. Nach kurzer Zeit wurde es dem Shinobi ein wenig zu viel und er sprach sie an. ,,Erklärst du mir jetzt warum ich mich von dir fernhalten soll Nori?" Unbewusst umfasste sie mit ihrer Hand den Verband und sagte immer noch nichts. ,,Nori?" ein wenig Besorgnis schwang in seiner Stimme mit, während er sie sanft an der Schulter anpackte. ,,Ich bin hier sowas wie das schwarze Schaf, da ich aus einem Waisenhaus komme und ich wollte dich da nicht mit reinziehen." ,,Die aus der Klasse haben dir wohl die Verletzung vor der ersten Stunde verpasst oder?" Stumm nickte die Rothaarige und biss einmal von ihrem Brot ab. ,,Mit solchen Leuten will ich nichts zu tun haben." sagte Takeru kopfschüttelnd, ehe er auf die sich prügelnde Meute blickte. ,,Das ist an dieser Schule normal. Die Lehrer haben es aufgegeben irgendetwas dagegen zu unternehmen, da sie meistens selbst Schläge abgekommen haben." ließ ihn Nori wissen und bekam ein leichten nicken zurück. Die Pause verlief schnell, bevor sie schon wieder im Unterricht saßen und warteten, dass die letzten beiden Stunden vorübergingen.
Dies geschah auch schnell und schon stürmten die ganzen Schüler aus dem Raum, nur Nori und Takeru blieben erneut zurück. ,,Was machen wir noch? " fragend sah der Shinobi sie an. ,,Ich treffe mich noch mit einem Freund. Du kannst ja schon mal zurück gehen. " ,,Nichts da. Ich komm mit. " Unterbrach er Nori und schulterte seinen Rucksack. ,,Wenn du meinst... " augenrollend wandte die Rothaarige sich ab, bevor sie, gefolgt von Takeru, den Klassenraum und anschließend das Gebäude verließ. Gemeinsam standen die beiden nun vor dem Gelände und warteten. Die Schüler strömten an ihnen vorbei, entweder allein oder in Gruppen, doch die zwei störte es nicht. ,,Und auf wen warten wir? " leicht beugte der Grauhaarige sich zu ihr hinunter und sah sich nebenbei gut um. ,,Ein Junge. Braune Haare, ungefähr so groß wie du. " die grobe Beschreibung ließ ihn auf seufzen. So warteten beide und warteten und warteten. Die vielen Schüler waren höchstens nur noch, als kleine Punkte am Ende der Straße zu erblicken. Kurz bevor das Mädchen aufgeben wollte, rief eine Stimme. ,,Nori! " Der beschriebene Junge stand schnaufend vor ihnen und stützte sich auf den Knien ab. ,,Tut mir leid. Hat ein bisschen länger gedauert als gedacht... Wer bist du denn? " Als er auf sah, erblickte er sofort Takeru und musterte ihn.
,,Yo. Nenn mich Takeru. " zum Gruß hob der angesprochene die Hand. ,,Freut mich. Ich bin Yoshi. Du bist neu hier oder? " ,,Ist das so offensichtlich? Ja richtig. Ich bin in den selben Waisenhaus wie Nori untergebracht." ,,Nachdem ich dich von der Wiese aufgesammelt habe. " Unterbrach die Rothaarige ihn und verschränkte grinsend die Arme. Der Shinobi verdrehte nur die Augen und bemerkte dann erst den neugierigen Blick von Yoshi. ,,Wie darf man das verstehen? Auf einer Wiese aufgesammelt? " verlegen kratzte Takeru sich am Hinterkopf und kniff die Augen zusammen. ,,Naja. Das wüssten wir auch gerne. Habe mein Gedächtnis verloren. " Erkenntnis machte sich in dem Gesicht des Braunhaarigen bemerkbar, so dass er dieses Thema erstmal ruhen ließ. ,,Also... Nori, was steht heute an? Irgendwelche Pläne? " Verneinend schüttelte diese den Kopf. ,,Lass uns Takeru die Stadt zeigen. Wäre sinnvoll. Ich kann nicht immer Babysitter spielen. " während sie sprach, zeigte sie mit dem Daumen auf den Shinobi. ,,Als ob ich einen Babysitter bräuchte. " beleidigt drehte er sich weg und blies die Wangen ein wenig auf. Yoshi schien von dem nicht viel mitzubekommen, denn er zog lächelnd die beiden Freunde an den Handgelenken mit sich. ,,Na dann, machen wir das. Auf geht es!"
So kam es, dass sich die drei nach kurzer Zeit im Stadtzentrum befanden und alles erklärten. ,,Dort drüben ist der Bäcker. Eignet sich für die Mittagspause gut. Sie sind schnell und es schmeckt lecker. Den um die Ecke sollte man meiden. Da kann man die ganze Pause lang warten bis man sein Brötchen hat." informierte der Braunhaarige und erhielt ein zustimmendes Nicken von Nori und ein verstehendes von Takeru. ,,Und dort ist der Supermarkt. Daneben befindet sich direkt die Sparkasse, falls du mal eine suchen solltest." fügte das Mädchen an und sah zu Takeru hoch. ,,Das wäre eigentlich das wichtigste. Die Zeit haben wir gut rumbekommen. Auf zum Busbahnhof! " Mit diesen Worten lief die Rothaarige einen Schritt schneller und führte ihren Klassenkameraden zu besagtem Ort. Yoshi folgte nur grinsend über das Verhalten seiner besten Freundin, bis ihre Wege sich trennten. ,,Wir sehen uns morgen. Macht es gut Nori, Takeru! " Mit diesen Worten hob der Braunhaarige die Hand und drehte sich um, um zur 4. Station zu laufen, an welcher sein Bus hielt. Die beiden Waisen dagegen begaben sich zu Station 2 und warteten dort noch geschlagene fünf Minuten, bis auch deren Bus endlich kam.
Schweigend stiegen sie ein und ließen sich auf einen noch freien Platz nieder, bevor das Fahrzeug sich in Bewegung setzte. Nach gut 20 Minuten hielt der Bus auf Wunsch von Nori an, sodass die beiden aussteigen und zum Waisenhaus laufen konnten. Takeru starrte stumm auf den Boden vor sich, während Nori sich umsah. ,,Auf welche Schule geht Yoshi eigentlich? " brach der Shinobi nach kurzer Zeit die Stille. ,,Er besucht das Gymnasium. Das ist ein Stückchen weiter oben in der Stadt. " informierte Nori ihn und sah zu ihm. ,,Woher kennt ihr euch? " fragend zog das Mädchen eine Augenbraue empor, antwortete aber trotzdem. ,,Yoshi war selbst in unserem Waisenhaus, bis er adoptiert wurde. Das ist schon ein paar Jahre her und, wenn ich mich richtig erinnere, hat er in deinem jetzigen Zimmer geschlafen. " leicht musste sie lächeln, was auch Takeru eines entlockte. So liefen sie weiter durch das Dorf und kamen am Waisenhaus an. Beide betraten das Gebäude, zogen die Schuhe aus und gingen in ihre Zimmer, wo sie mit den Hausaufgaben anfingen. Der Shinobi gesellte sich zu dem Mädchen, weshalb sie es gemeinsam erledigten und schnell fertig waren. Der Tag klang gemütlich mit einem leckeren Abendessen und entspannen auf der großen Eiche ab, bevor die zwei Jugendlichen ins Bett gingen.
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