Kapitel 3. ,,Was ist das?''

Takerus Zimmer war groß für nur eine Person und auch halbwegs gemütlich eingerichtet. Hinten an der Wand war ein Fenster, links daneben ein einfaches Bett und rechts ein Schreibtisch mit einem kleinen Schrank und einem Stuhl. An der Seite vor dem Ende des Bettes stand eine große Kommode. ,,Schön. " gab er nur von sich und sah sich einmal genau um. ,,Toll, das es dir gefällt. Mein Zimmer ist gleich neben an, falls du etwas suchen solltest Takeru." Der Ältere nickte verstehend und so verließ Nori sein Zimmer, um in ihr eigenes zu gehen, welches genau, wie das des Grauhaarigen eingerichtet war. Dort setzte sie sich an ihren Schreibtisch und fing mit ihren Hausaufgaben an, welche sie noch bis zum nächsten Tag erledigen musste. Angefangen mit Geschichte. Lediglich ein paar Informationen aus dem Buch abschreiben. Dies war schnell erledigt. In Biologie musste die Rothaarige nur zwei Seiten über das Blut lesen. Kein Problem. Doch dann der Horror eines jeden Schülers. Mathe. 

^Termwertberechnung?! Ernsthaft? Und dann auch noch so viel? Ich bin erledigt.^

Innerlich fiel Nori in ein tiefes Loch, in welchem sie Takeru nicht bemerkte, der in ihr Zimmer kam. Leicht beugte er sich über ihre Schulter und sah sich die Aufgaben an. ,,Dort muss 2a+4x hin. " sagte er als wäre es das einfachste der Welt und ließ Nori aufschrecken. ,,Seid wann bist du denn hier? " fragte sie überrumpelt und starrte ihn an. ,,Seid gerade eben erst. Ich habe dein Gefluche mitbekommen. Und so schwer sind die Aufgaben nicht. Du musst nur zusammenfassen. " leicht schüttelte er unverständlich den Kopf. ,,Mathe und ich stehen auf Kriegsfuß. Wir werden nie Freunde werden. " Nori sackte in ihrem Stuhl zusammen,wie ein Sack Kartoffeln, während Takeru einmal seufzte und anfing es ihr zu erklären. Nachdem sein halbes Referat geendet hatte, verstand sie ein wenig mehr als vorher und bei allen Aufgaben stand ein Ergebnis. ,,Du erklärst besser, als mein Mathelehrer. Und ich dachte du hast dein Gedächnis verloren, woher kannst du das dann? " ,,Ich kann es einfach und muss da nicht lange überlegen. Ich weis auch nicht woher. Muss wohl gut darin sein" Takeru ließ sich rückwärts auf ihr Bett fallen und starrte die Decke an. ,,Danke du hast mich gerade echt gerettet." Überrascht hob er seinen Kopf an und blickte ihr in die Augen. ,,E-Eh kein Problem. " Leicht schien er überfordert mit der Situation zu sein, warum? Davon hatte Nori keine Ahnung, genauso wenig wie Takeru selbst. Der Blick der Uzuki streifte die Zeiger der Uhr. ,,Es ist schon 18.13 Uhr. Wir müssten so langsam mal zu Abendessen gehen. Komm." Nori stand auf, ging auf den Shinobi zu und zog diesen aus dem Bett in das Esszimmer des Waisenhauses, wo alle außer zwei-drei saßen, bei denen Fehlenden es aber normal war. 

Die Beiden setzten sich an den Tisch und warteten bis Mrs. White mit dem Essen kam. Es gab Linsen. 

^Lecker.^

Dachte sich Nori und fing kurz darauf an, als alle ihren Teller hatten, es genüsslich zu essen, während auch Takeru es sich schmecken ließ. Die Leiterin begutachtete alle ihre Schützlinge mit einem Lächeln. Nachdem alle fertig waren, erhob diese die Stimme und hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit. ,,Wie ihr sicherlich schon alle mitbekommen haben solltet, haben wir seid heute ein neues Mitglied in unseren vier Wänden. Darf ich vorstellen, Takeru. Er hat seine Erinnerungen verloren, also seid nicht ganz so streng zu ihm. " Alle hießen ihn herzlich Willkommen bei uns und stellten sich auch vor. Als dies erledigt war, räumten alle gemeinsam den Tisch ab und gingen danach entweder in den Garten oder auf ihre Zimmer. 

So auch Nori und der Shinobi. ,,Was machen wir jetzt? " kam eine Frage von links und die Rothaarige drehte sich zu ihm um, jedoch wurde ihr angefangenes Gespräch sofort wieder unterbrochen. ,,Takeru, Nori kommt ihr bitte mit in mein Büro? " Es war die Leiterin, welcher sie auch gleich folgten. Mrs. White setzte sich auf ihren Stuhl, während die Jugendlichen sich vor den Tisch stellten. ,,Also... Ich habe schon ein paar Antworten bekommen. Seien es die verschiedenen Ämter, andere Waisenhäuser oder die Polizei, keiner wusste irgendetwas über dich. Tut mir leid. " mitleidig sah sie den Jungen an, welcher nur abwank. ,,Nicht schlimm. " ,,Trotzdem musst du auch die Schule besuchen. Deswegen wirst du ab morgen mit Nori dorthin gehen, welche dir dort zur Seite steht. Die Schule hat auch schon ihr Einverständnis geschickt, zusammen mit einer Schuluniform, welche dir eigentlich passen müsste. Probier sie einfach einmal an. Habe ich irgendetwas vergessen? Nein eigentlich nicht. Ihr dürft gehen. Schönen Abend noch. " So verließen sie das Büro wieder und liefen in den Garten zur großen Eiche, auf welcher sie kletterten und es sich gemütlich machten. Eine Weile saßen die beiden einfach nur auf dem Ast und redeten über belangloses Zeug, während Nori in den Himmel starrte und Takeru seine Umgebung genauer ansah, bis Lukas, einer der wenigen Angestellten, sie uns Bett schickte.

Takeru stand, nachdem er sich fertig gemacht hatte und die Uniform anprobiert hatte, welche auch passte, vor dem Spiegel in seinem Zimmer und starrte seine Narbe am linken Auge an. 

^Warum fühlt es sich so an, als wäre da noch etwas dahinter?^ 

Vorsichtig öffnete er sein linkes Auge, und stolperte überrascht ein paar Schritte zurück. ,,Was ist das?" flüsterte er in die Leere des Raumes. Es war blutrot und hatte drei Kommas, welche mit einem Kreis verbunden waren. Es war beängstigend. Langsam bewegte sich seine rechte Hand dorthin, doch sofort starrte er nun diese durch sein Spiegelbild an, bis sein Blick sich von dem Gegenbild abwandte und er leicht zitternd das Original betrachtete. Sie war voller Blut! Fast sofort kniff er seine Augen zu und öffnete nach einer Weile nur sein rechtes wieder. Es war verschwunden. Das andere folgte auch, aber zögerlich. Nun blickte er erneut auf das klebrige Rot auf seiner Hand. ,,Was ist das für ein Ding? Was habe ich in meiner Vergangenheit nur getan? " flüsterte er leise, schloss sein Auge wieder und ging, noch leicht neben sich, auf sein Bett zu. 

^Darüber kann ich mir morgen noch Gedanken machen. Nori werde ich davon erst einmal nichts erzählen, sie wird mich nur als einen Verrückten abstempeln.^ 

Mit diesem letzten Gedanken des Tages legte er sich hin, deckte sich bis zum Hals zu und versuchte einzuschlafen, was nach vielen, langen Minuten auch geschah.


1057 Wörter

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