Kapitel 2. Takeru
Nun standen die zwei Jugendlichen vor dem Büro der Waisenhaus-Leiterin. Nori klopfte an, das ,,Herein" ertönte und sie betraten gemeinsam den Raum. Eine Frau, mittleren Alters mit blonden, zu einem Dutt gesteckten Haaren, saß ihnen gegenüber. ,,Ah Nori du bist es. Wen hast du denn da mitgebracht?" fragend sah die Leiterin den grauhaarigen Jungen an. ,,Hallo Mrs. White. Ich habe ihn vorhin bewusstlos auf der Wiese, auf welcher ich gerne bin, gefunden. Er kann sich an nichts erinnern." sprach die Rothaarige auf ihre Frage. Nun wandte sich Mrs. White an den Shinobi. ,,Du hast wirklich keine Ahnung, wie du heißt, woher du kommst und so weiter?" Er schüttelte monoton mit seinem Kopf und fügte noch hinzu. ,,Nichts." Die Leiterin nahm ihre Hände vor den Mund und schloss nachdenklich die Augen. ,,Nenn mich Mrs. White. Ich werde mal etwas herum fragen, ob jemand sein Kind vermisst. So lange darfst du bei uns bleiben, aber bitte geh zum Arzt, falls es noch schlimmere Sachen, als nur den Gedächtnisverlust, geben sollte. Außerdem müssen wir dich noch irgendwie nennen." Ihre Stirn legte sich in Falten, auch Nori dachte nach. ,,Wie wäre es mit Takeru." schlug die Rothaarige begeistert vor. ,,Takeru bedeutet Krieger. Würde vielleicht passen. Es sieht, wegen der Narbe über deinem geschlossenen Auge, so aus, als hättest du viel in deiner Vergangenheit erlebt. Wie findest du den Namen?" Während die Leiterin sprach, wechselte ihr Blick vom dem Mädchen zu dem Jungen. ,,Von mir aus. Hauptsache ich habe einen Namen." sagte der Shinobi nicht gerade interessiert und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. ,,Dann wäre das erledigt. Nori würdest du ihn bitte zum Arzt begleiten, um sicher zu gehen, dass Takeru nichts weiter fehlt?" Nori nickte ihr zu und schnappte sich Takerus Hand, bevor sie auch schon aus dem Büro, sowie dem Gebäude stürmten.
,,Mach doch nicht so schnell. So schlecht geht es mir nicht." versuchte der Grauhaarige ihr Tempo zu drosseln, was auch funktionierte. ,,Tschuldigung." meinte sie nur leicht verlegen und bemerkte erst jetzt, dass sie noch immer seine Hand hielt. Sofort ließ sie diese los und lief neben ihm her. Es herrschte ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen, da keiner wusste was er sagen sollte.
^Was soll ich ihn bloß fragen. Über seine Vergangenheit weis er nichts mehr.^
Ging es Nori durch den Kopf, doch ihre Gedanken wurden von dem Jungen unterbrochen. ,,Danke." verwirrt sah Nori Takeru an. ,,Wofür bedankst du dich?" sie konnte es nicht verstehen, warum er dies tat. ,,Dafür dass du mich gefunden und mitgenommen hast und von dir habe ich auch einen Namen bekommen, auch wenn es schön wäre meinen eigenen richtigen zu wissen." sagte Takeru schulterzuckend und lief entspannt weiter. Verstehend nickte das Mädchen, bevor sie auch schon bei der Arztpraxis ankamen und diese betraten.
Freundlich begrüßte die ältere Dame am Empfang ihre neuen Patienten. ,,Was kann ich für euch tun? " fragte sie nach und musterte die beiden Jugendlichen genau. ,,Könnten sie ihn", dabei zeigte Nori auf Takeru, ,,einmal durch checken? Er hat sein Gedächtnis verloren und Mrs. White meinte Dr. Braun sollte ihn nach anderen Verletzungen untersuchen. " Die Frau fing an zu lächeln und nickte. ,,Ich sage es den Doktor. Wartet bitte kurz. " Mit diesen Worten verschwand sie im Behandlungszimmer. Takeru sah sich in der Zwischenzeit ein wenig im Wartezimmer um. Viele Stühle standen nebeneinander an der Wand, in einer Ecke stand ein kleiner Tisch mit Spielzeug für die Kleinen und in der Mitte ein größerer Tisch mit einer großen Menge an Zeitschriften. Ein älterer Herr kam aus dem Behandlungszimmer und verließ die Praxis, ehe die Frau von vorhin wieder zu ihnen stieß und ihnen mitteilte, dass sie nun in das Zimmer könnten. Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen.
Nori und Takeru machten es sich auf den Stühlen vor Dr. Brauns Arbeitsplatz gemütlich und sahen ihren Gegenüber an. ,,Also was kann ich für euch zwei tun? " fragte er freundlich. ,,Könnten sie ihn einmal untersuchen? " überrascht sah er das Mädchen an. ,,Was hast du denn? " wandte er sich an den Shinobi. ,,Ich habe meine Erinnerungen verloren und Mrs. White meinte, ich sollte mich zur Sicherheit lieber untersuchen lassen. " sprach er gelassen und lehnte sich in dem Stuhl zurück. ,,Mrs. White also. Dann kommt ihr aus dem Waisenhaus. Hast du irgendwelche Schmerzen? " Verneinend schüttelte der Grauhaarige mit dem Kopf. ,,Komm mit wir machen ein paar Tests. Darf deine Freundin hier bleiben oder soll sie lieber draußen warten? " ,,Sie ist nicht meine... " sollte Takeru anfangen, wurde aber von Nori unterbrochen. ,,Ich warte draußen Takeru. " Somit stand sie auf und betrat den Flur, auf welchen sie sich an die Wand lehnte und wartete.
Im Behandlungszimmer fragte der Arzt Takeru zuerst ein wenig aus. ,,An was kannst du dich denn noch erinnern?" ,,Ich weis nichts mehr. Nur wie Nori mich gefunden und ins Waisenhaus geschleppt hat, wo wir dann hierher geschickt wurden. Nicht einmal meinen Namen kenne ich. " antwortete er wahrheitsgemäß. ,,Sie hat dich doch gerade bei Namen genannt? " ,,Takeru ist nicht mein richtiger Name. Dieser ist nur dazu da, um mich anzusprechen. " ,,Verstehe. Dann schauen wir mal, ob wir noch mehr Schäden finden. " Dr. Braun testete sein Sehvermögen, seine Reflexe und noch ein paar andere Sachen, bis er Entwarnung geben konnte. ,,Dir fehlt nichts weiter und die Erinnerungen werden bestimmt auch wieder zurück kommen." Der Shinobi bedankte sich bei den Arzt, verließ das Zimmer und gesellte sich zu Nori. Abwartend sah diese ihn an. ,,Alles bestens. " erleichtert atmete sie aus. ,,Das ist schön. Komm wir gehen wieder nach Hause. " So schlugen sie den Weg zum Waisenhaus ein und Takeru erzählte ihr nebenbei was Dr. Braun alles angestellt hatte.
Als beide das Grundstück betraten, schlug die Glocke der Kirche im Dorf eine kleine Melodie. ,,Es ist schon 17.00 Uhr. In gut einer Stunde gibt es Abendessen. " ließ Nori den Jungen wissen, welcher verstehend nickte. Die Rothaarige ging vor und führte Takeru einmal durch das gesamte Haus. Im Anschluss zeigte sie ihm noch sein Zimmer.
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