Pommes Frites
Meine Mamuśia stand in der Küche und schälte Kartoffeln. Nach dem Schälen schnitt sie die Erdäpfel in Spalten und erhitzte Öl in der Bratpfanne. Ich saß beim Küchentisch, verlor aber alsbald Interesse an der langwierigen Prozedur. Ich beschloß in mein zimmer zu gehen und mit den Plastik Klötzen zu spielen, die mir Tante Kryśia geschenkt hatte.
Es handelte sich um 9 Würfel. Auf jeder Seite war ein anderes Motiv aufgedruckt. Richtig zusammengepuzzelt ergab sich jeweils eines von 6 Bildern, bestehend aus eben jenen 9 Würfeln. Mit meinen 3 Jahren war ich sehr überfordert, aber ich fummelte daran herum. Ich hörte es aus der Küche knistern und alsbald lockte mich ein wunderbarer noch nie gerochener Duft an den Küchentisch zurück.
"Was machst du da, Mamuśia?" fragte ich erwartungsvoll meine Mama.
"Ich probiere was aus. Das sind Frytki." So nannte sie das Gericht, das sie da kochte. Oder briet.
Abgetropft und abgetupft füllte sie die Kartoffelspalten auf den buntbedruckten Tellern. Sie salzte das Ganze tüchtig und liess mich kosten. Es war heiss und salzig....und einfach nur köstlich. So etwas tolles hatte ich noch nie zuvor probiert.
Ich sollte noch oft Pommes Frites in meinem Leben essen, aber keine davon sollte je wieder so einzigartig lecker und besonders sein, wie jene, die meine Mamuśia gebraten hat.
Kartoffeln waren damals zwar ein gängiges Gemüse in Polen, aber das als Pommes Frites bekannte Gericht, war Anno Domini 1984 eher eine exotische Randerscheinung im sozialistischen Polen. McDonalds? Kannte man nicht. Imbiss Buden? Hör mir auf!
Aber eine Bratpfanne, Öl, Kartoffeln und Salz hatte jeder daheim und konnte sich je nach Kenntnis dieses wunderbare Gericht zubereiten. ...
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