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„Jamie! Jamie! Bitte lass mich rein!"

Tony hämmerte hartnäckig an meine Tür, seit bestimmt schon zehn Minuten, aber ich schmollte und war nicht bereit, dies aufzugeben, nur weil er sich daran erinnert hatte, dass ich noch existierte.

„Ich weiß, dass du sauer bist! Du hast auch allen Grund dazu, aber lass es mich doch wenigstens erklären!" Er klang immer verzweifelter, je länger ich ihn zappeln ließ und so langsam hielt ich es nicht mehr aus. Ich wollte ihn bei mir haben. Er war doch mein bester Freund.

Ich stand also auf, öffnete meine Zimmertür und schaute ihn an. Er blickte aus seinen großen blauen Kulleraugen zu mir hoch und murmelte: „Es tut mir leid" Sofort danach klammerte er sich an mich und begann zu weinen.

Ich war überrascht davon. Klar hatte ich gewusst, dass ihm etwas an mir lag, doch es musste mehr dahinterstecken.

„Schon okay, Tony. Ganz ruhig" Ich gab meiner Zimmertür einen Stoß, sodass sie zufiel und schob Tony dann von mir weg, um ihn eindringlich ansehen zu können. „Hei, es ist alles gut. Hör auf zu weinen"

Ich ertrug es einfach nicht, ihn so zu sehen. Das brach mir das Herz.

Er schniefte ein paar Mal heftig und strich sich die Tränen weg, während er zustimmend nickte.

Nachdem er sich beruhigt hatte, fragte ich ihn, was los sei.

„Du hattest Recht mit Jenny. Sie ist eine blöde Kuh" Er klang zutiefst verletzt dabei, beleidigt.

„Ach wirklich? Und wie bist du zu dieser genialen Erkenntnis gelangt?", hakte ich mit verschränkten Armen nach.

Er schnaubte. „Sie hat mich vor die Wahl gestellt. Sie oder du"

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. „Wieso denn das?"

Er zuckte mit den Schultern, schaute auf den Boden und nuschelte etwas Unverständliches.

„Was?" Ich forderte eine deutlichere Aussage.

„Sie hat gesagt, ich hänge zu sehr an dir", wiederholte er deutlicher und schaute mich dabei sauer an, weil ich ihn gedrängt hatte, es so deutlich auszusprechen.

Ich konnte nicht verhindern, dass ich breit zu grinsen begann, was ihn dazu brachte, die Augen zu verdrehen. „Jetzt werd' nicht eingebildet. Du bist halt mein bester Freund."

Wortlos umarmte ich ihn, hob ihn hoch und drehte uns schnell. Er hasste das, weil er noch nie stark genug gewesen war, das auch bei mir zu machen, doch ich liebte es, wie er dabei lachte. Nach kurzer Zeit ließ ich ihn wieder runter und wir schauten uns schwer atmend tief in die Augen.

„Du Idiot", grinste er.

Meine Antwort bestand aus einem simplen, aber ehrlich gemeinten: „Ich dich auch"

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