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Es war eine regnerische, stürmische Nacht. Die Frau hatte bereits länger einsam im Wald überlebt, als sie es erwartet hatte, doch die Umstände würden es ihr unmöglich machen, es noch länger auszuhalten. 

Sie eilte durch den Wald, auf der Suche nach Hilfe, auf der Suche nach Schutz. Sie wusste, wenn sie nicht überlebte, bräuchte sie wen anders, der sich um ihr ungeborenes Kind kümmerte. 

Der Sturm wurde immer heftiger, der Orkan hob beinahe Bäume aus der Erde, er pfiff in einer bestimmten Melodie, bedrohlich und gefährlich. Die Frau wusste, das hier war ihr Ende, doch sie konnte und wollte nicht aufgeben. 

In dem Moment aber, als ein goldener Lichtstrahl direkt aus dem Himmel auf die Erde zuschoß und den Grund aufwirbelte wie bei einem Meteoriteneinschlag, wusste sie, dies war ihr Ende. Ihre Wehen setzten ein und ganz im Gegenteil zu der Annahme, eine erste Geburt würde im Schnitt einen Tag dauern, gebar sie das Kind in wenigen Minuten. 

Erschöpft und fühlend, wie das Leben aus ihr wich, lehnte sie sich an einen Baum und hielt ihr Neugeborenes nah an ihrer Brust. Sie redete ihm Dinge zu, weinte dabei die Abschiedstränen einer Mutter, die ihr Kind über alles gestellt hatte. 

Der Sturm hatte aufgehört. Stattdessen sah die Frau nun goldene, strahlende Adern den Boden durchziehen, die Bäume, die Blätter, jede Faser des Waldes. 

In der Überzeugung zu halluzinieren blicke auf ihr Kind herab, das aufgehört hatte zu schreien, und nun ebenfalls im selben Muster erstrahlte wie der Wald. Die Augen des Jungen leuchteten golden auf, so hell, dass es seiner Mutter so vorkam, als würde sie direkt in die Sonne sehen. Dieses Strahlen aus den Augen ihres Sohnes war das letzte, was sie gesehen hatte, ehe ihr Leben vollständig aus ihr wich und sie ihr Kind alleine, aber alles andere als wehrlos, auf dieser Welt zurücklassen musste.

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