Horang + Taehyung - Angel Eyes
›Horang‹
"Erinnert ihr euch denn noch an euren ersten Kuss?", fragte Namjoon Taehyung und mich, als wir am Abend vor Heiligabend zusammen bei Mijoo saßen.
"Ich hatte meinen mir fünfzehn", gab ich sofort offen zu, denn es war kein Geheimnis.
"So meinte ich das nicht", Joon schüttelte seinen Kopf, ehe er fortsetzte. "Euer erster Kuss."
Taehyung seufzte daraufhin und schwelgte in Erinnerungen.
"Ich bin einer der wenigen, der behaupten kann, dass sein aller erster Kuss sein schönster war."
Er lächelte mich noch immer so verliebt an, als wären wir erst seit einigen Tagen zusammen und nicht seit fast vier Jahren.
Eigentlich war es aus meiner Sicht ziemlich dramatisch, da ich mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Meine Eltern hatten sich getrennt, meine Großmutter war gestorben und ich wusste einfach nicht was ich noch aus meinem Leben machen sollte.
Doch dann war da noch Taehyung gewesen....
›Flashback‹
Der Himmel strahlte in einem hellen lila, als ich auf einer der breiten Fensterbänke saß und in den strömenden Regen blickte, welcher sich über unsere Stadt ergoss.
Ich schloss die Augen, wünschte mir nicht sehnlicher, als aus diesem Albtraum, der sich Realität nannte, zu erwachen. Doch als ich die Lider einen Spalt öffnete hatte sich nichts verändert und ich starrte noch immer in den Sommerregen.
Nach einer Weile musste ich an die Szene aus Fantastische Tierwesen denken, als alle Menschen im Regen ihr Gedächtnis an die übernatürlichen Ereignisse die sich ereignet haben, einfach verlieren.
Natürlich wusste ich, dass es idiotisch war. Aber ich rannte trotzdem so schnell ich konnte hinaus. Meine bloßen Füße traten über das feuchte Gras, der Regen hatte mich innerhalb weniger Minuten komplett durchnässt.
Keuchend blieb ich einfach Mitten auf dem Grundstück stehen, streckte die Arme aus und fing mit meinen Handflächen die Regentropfen ab.
Mein Blick war gen Himmel gerichtet, dessen Wolken nun in einem dunklen violett leuchteten.
Mein Körper fühlte sich kalt an und zitterte, doch die Erinnerungen waren nicht verschwunden. Zudem kniff ich die Augen zusammen und versuchte mühsam nicht erneut zu weinen.
"Horang?"
Ich zuckte zusammen, als ich die allzu vertraute Stimme hinter mir wahrnahm und wirbelte zu Taehyung herum.
Wortkarg hielt den Atem an, als ich sein Gesicht erblickte. Die einzelnen Tropfen bahnten sich ihren Weg hinab und seine Haut glitzerte von dem Licht, dass von der Sonne gebrochen wurde.
"Tae..", wimmerte ich. Meine Lippen bebten. Er schob sein klitschnasses Haar nach hinten, sodass ich nun den besorgten Ausdruck in seinen dunklen Augen besser erkennen konnte.
Richtig. Er war da. Hier, bei mir. Diese Einsicht brachte mich dazu es zu bereuen mir gewünscht zu haben alles zu vergessen. Denn sonst würde ich nicht mehr wissen, dass er endlich mein Freund war.
Er rührte sich nicht von der Stelle, hob die Arme jedoch einladend in die Höhe. Mit seinen Augen signalisierte er mir, dass ich zu ihm kommen sollte. Und das tat ich auch. Ohne zu zögern lief ich ihm in die Arme, schmiegte mich an seine Brust und spürte die milde Wärme, die von ihm ausging.
"Du bist hier", murmelte ich, als ich meine Stirn gegen an seinen Brustkorb lehnte.
Seine kräftigen Oberarme lagen auf meinen Schultern, während seine Hände meinen Kopf streichelten.
"Ja, ich bin hier", hauchte er bestätigend gegen mein Haar. Meine Nackenhärchen stellten sich auf, mein Herz pochte erbarmungslos stark in meiner Brust. Ich hoffte sehr er würde dies nicht bemerken. Seine Fingerkuppen fuhren von meiner linken Schläfe runter zu meiner Wange, die er zaghaft berührte.
Verträumt schaute ich zu seinen Lippen, die mir ein schiefes Lächeln schenkten, als er mich erwischte. Meine Augen zuckten vor Überraschung, als er federleicht mein Kinn küsste, dann meine Wange und anschließend meine Stirn.
"Lass uns reingehen. Ich möchte nicht, dass du krank wirst", wisperte er bestimmt und griff nach meinen Händen. Obwohl mein Körper sich taub von dem eisigen Regen anfühlte, glühte mein Körper, als er seine schlanken Finger mit meinen verschränkte und mich mit sich zog. Ungeschickt strauchelte ich dem langen Jungen hinterher. Als ich heimlich zu ihm auf blickte, drehte meine Welt sich für einen Augenblick nur um ihn. Meine Augen brannten wie Feuer.
"Horang, es ist alles gut."
Als ich sein Gesicht vor mir sah, bemerkte ich, dass wir bereits im Flur bei mir standen.
"Horang… Hör mir zu." Er legte beide Hände sanft um mein Gesicht. Sah mir flehend in die Augen und schüttelte seinen Kopf.
"Ich weiß, dass es in deinem Leben momentan alles andere, als rosig ist... Aber du musst damit aufhören dir für alles die Schuld zu geben." Seine Daumen wischten die Tränen fort von meinem nassen Gesicht.
Den Kloß in meinem Hals schluckte ich mühsam hinunter.
Darauf konnte ich nichts erwidern, deshalb legte ich stumm meine Hände auf seine, welche noch immer auf meinem Gesicht ruhten.
Als er nach meiner Geste mich noch immer nur schweigend anstarrte, wandt ich beschämt den Blick ab. Dann fühlte ich einen sachten Druck an meinen Wangen und gleich darauf lagen seine Lippen auf meinen.
Ich erstarrte eine Sekunde lang. War das ein Traum? Geschah das gerade tatsächlich?
Taehyung bewegte zärtlich und leidenschaftlich zugleich seine feuchten Lippen auf meinen, während seine Augen nun verschlossen waren.
Aus meiner Starre erwacht, legte ich meine Arme um seinen Hals, sodass nicht mal mehr ein Blatt zwischen uns passte, stimmte dem Kuss ein.
Meine Augen waren ebenso geschlossen, als Taehyungs Hände mein Gesicht, meinen Hals und schließlich meine Schultern hinab glitten. Mit seinem Körper drängte er mich nach hinten zu weichen, bis ich eine Wand im Rücken spürte.
Meine Finger gruben sich in das Dichte schwarze Haar, während sich unsere Lippen im perfekten Rhythmus koordinierten.
Schwer atmend lösten wir uns voneinander und er legte seine Stirn auf meine, bevor er sie langsam öffnete und mich ansah.
Seine Brauen näherten sich einander, seine Lider verdeckten erneut seine wunderschönen bronzefarbenden Augen.
"Du raubst mir jeglichen Verstand", raunte er. Es klang fast gequält.
"Und du mir den Atem." Und das war ein buchstäblicher Fakt. Er begann schallend zu lachen, legte den Kopf in den Nacken und ich konnte nicht anders, als es mit ihm zu tun.
›Now‹
"Er war der Halt, den ich gebraucht habe das alles zu überstehen."
Ich drückte die Hand meines Freundes und erwiderte sein verliebtes Lächeln.
Meine Liebe zu ihm war nicht dieselbe wie damals, denn sie war über die Jahre noch so viel stärker geworden. Das wusste er nur nicht.
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Es kommt nur noch ein Kapitel, bevor ich die FF beende. Es ist so unfassbar 😭😭 Danke für alles ❤️❤️
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