Der kleine Elbling

Als wir den Palast erreichten, ging ich mit dem kleinen Elb, Tauriel und Legolas zu König Thranduil, um ihm von dem „Vorfall" und unserem neuen Gast zu berichten.
Natürlich saß der König auf seinem Thron und blickte nicht zu uns herab, als wir eintraten. Legolas trat zu seinem Vater und flüsterte ihm leise etwas ins Ohr. Thranduil wandte seinen Kopf zu Tauriel. Bei mir blieb sein Blick schließlich hängen und er starrte auf das Kind in meinen Armen.
Der König sprach:„Tauriel, Gail! Tretet näher!"
Also gingen wir zwei auf das Podest zu, auf dem der Thron des Königs stand. Thranduil erhob sich und schritt auf mich zu. Er starrte auf den kleinen Jungen herab. Dann strich er dem Jungen das wirre Haar aus der Stirn und befestigte es hinter dessen Ohren. Dabei sah er natürlich auch, dass der kleine Junge ein Elb war.
Ich konnte nur hoffen, dass der Düsterwaldkönig den kleinen Elbling in sein Reich „aufnahm" und nicht zurück in den grusligen Wald aussetzte.
„Wo habt ihr den Kleinen gefunden?", fragte der Elbenkönig in die Runde.
Ich hatte nicht vor zu antworten, da mir der König doch noch nicht so geheuer war.
Tauriel schien mit ihm jedoch kein Problem zu haben, denn sie antwortete sofort:„Bei unserem Kontrollgang durch den Wald wurden wir von den Spinnen überrascht. Jedoch konnten wir sie töten und es gab keine Verletzten. Als der Kampf dann vorbei war, hat ein Elb den kleinen hinter einem Busch liegen sehen. Er hat mich sofort geholt und uns blieb nichts anderes übrig, als ihn mitzunehmen. Wer setzt schon so einen kleinen Elb im Düsterwald aus? Jeder weiß, dass dieser Wald gefährlich ist! Auf jeden Fall müsst ihr entscheiden, wie es mit dem Jungen weitergehen soll?"
Thranduil wandte sich von uns ab und lief auf seinen Thron zu.
Dann entschied er:„Fürs Este kann er in meinem Königreich bleiben. Aber ich kann keine meiner Wachen zwingen, auf einen kleinen Elben aufzupassen. Auch werde ich keine Heilerin darum bitten, denn die haben besseres zu tun, als sich mit einem Kind herumzuärgern. Ihr müsst jemanden auftreiben, der es freiwillig machen würde! Und natürlich will ich drüber informiert werden, wer es ist! Ach, wie hat sich Gail heute im Wald und während dem Kampf verhalten? Ist sie es wert, in die königliche Wache aufgenommen zu werden oder muss sie zurück noch Bruchtal geschickt werden?"
Legolas und Tauriel sahen sich kurz an. Danach wandte sich der Prinz an seinen Vater und erzählte:„Tauriel und ich finden, dass sie es wert ist, in die Wache einzutreten. Sie hat bewiesen, dass sie gut mit Waffen umgehen kann und auch auf die anderen Elben achtet. Denn zweien hat sie das Leben gerettet. Auch als Gail selbst in Gefahr war, handelte sie klug und nicht überstürzt."
„Gut, dann ist die Entscheidung also gefallen. Gail, du kannst im Düsterwald bleiben und in die königliche Palastwache eintreten. Willst du diesen Platz einnehmen, oder nicht?" fragte mich nun der König.
„Es ist mir eine Ehre in die Wache aufgenommen zu werden. Natürlich nehme ich das Angebot gerne an. Außerdem würde ich mich gerne manchmal um den Kleinen kümmern, wenn ihr es erlaubt.", erwiderte ich.
Der König vom Düsterwald sah mich komisch an, nickte dann aber, was ich als Zustimmung sah.
Schließlich winkte er mit der Hand, was so viel bedeutete, dass wir jetzt gehen sollten. Also liefen wir zur Tür und somit aus dem Thronsaal heraus. Tauriel verließ uns zwei auch kurzdarauf, da sie noch was mit anderen Elben besprechen musste. Legolas brachte mich auf mein Zimmer, da ich mich in dem Düsterwaldpalast nicht wirklich auskannte und ich mich sonst verirrt hätte.
Schweigend standen wir vor meiner Zimmertür bis ich Legolas fragte, wo der kleine Elb schlafen sollte und vor allen Dingen, wie er heißes sollte.
Dieser antwortete:„Den Namen kannst du dir aussuchen und Schlafplatz-mäßig hab ich ehrlich gesagt keine Ahnung. Da muss ich wohl meinen Vater fragen."
„Wenn ihr eh noch keinen Schlafplatz für ihn habt, dann könnte er in meinem Zimmer schlafen. Da müsste halt noch ein kleines Bett hin, aber es wäre kein Problem für mich." pflichtete ich ihm bei.
Legolas antwortete:„Wenn es kein Problem für dich ist. Trotzdem rede ich nochmal mit meinem Vater."
Ich nickte und plötzlich fiel mir ein Name für den Kleinen ein.
„Ich werde ihn Brona nennen. Überleben. Der Name passt zu ihm!", sagte ich zu dem Prinzen und lächelte zu ihm hoch.
Ich verabschiedete mich von Legolas und wollte in mein Zimmer treten, doch er fasste mich am Arm und nahm mir Brona aus meinen Armen. Ich wollte ihn mir schon zurück holen, als Legolas mich beruhigte und zu mir sagte, dass er den Kleinen zur Küche bringen will, um ihm dort was zu Essen holen und ihn nachher wieder zu mir bringen. Ich stimmte zu und Legolas ging mit Brona im Arm Richtung Küche. Kurz sah ich den beiden hinterher, trat dann in mein Zimmer ein und legte mich auf mein Bett. Ich zog mich nicht mehr um, deckte mich zu und schlief gleich darauf ein.

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Brona bedeutet überleben.

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