2. Die Hölle auf Erden

Das laute, freudige zwitschern der Vögel riss Louis aus seinem Schlaf und er schreckte verwirrt auf. Er vergaß für einen Moment wo er eigentlich war. Er schaute sich um und erinnerte sich wieder. Dies war Eleanors Haus.

Früher hatte Louis es gestört, wenn ihn die Vögel geweckt hatten, aber an diesem Morgen freute sich Louis und stand schnell auf. Er zog die Gardine etwas zur Seite und direkt schien ihm die Sonne ins Gesicht. Erst in diesem Moment realisierte er, wie sehr er es vermisst hatte, wenn die Sonne ihm angenehm im Gesicht brannte. In der Hölle war es zwar auch immer warm, aber dort war es zu warm. Louis war fasziniert von der goldenen Farbe, die ihm im Gesicht stand und lächelte glücklich. Er hatte nie gemerkt, wie sehr er das alles vermisst hatte.

Er ließ die Gardine wieder zufallen und er drehte sich um. An der Wand hing ein Kalender mit der Aufschrift 2200. Er runzelte die Stirn. "Wie lange war ich weg?", fragte er. Es war gerade Juli, was hieß das es Sommer war. Louis Lieblingsjahreszeit war der Sommer, weswegen er erneut grinste. Doch das war nicht der Grund warum er hier war. Er musste seine Freunde finden, am besten so schnell wie möglich.

Sein Blick fiel auf die dunkele Tür, an der es vor wenigen Sekunden geklopft hatte. "Ja?", fragte Louis und fuhr sich schnell durch die verwuschelten Haare. Eleanor öffnete langsam die Tür und lächelte Louis warmherzig an. "Ich wollte Fragen ob du etwas Frühstücken willst?", fragte sie. Ihre langen Haare waren in einen zerzausten Dutt verpackt und sie trug viel zu große Sachen. "Gerne, ich habe schon Ewigkeiten nichts mehr gegessen", antwortete Louis nickend und folgte ihr. Sie grinste und lief vor ihm hinweg. In der Zeit konnte Louis sich etwas umschauen. Er begutachtete die Bilder im Flur, an denen sie vorbei gingen. Auf den meisten war sie mit ihren Eltern oder mit Claire ihrer besten Freundin, die das Thema Teure-Klamotten vielleicht etwas zu ernst nahm.

"Ich habe selber gekocht", sagte sie stolz," ich mache das öfter, aber für jemanden zu kochen macht mir definitiv mehr Spaß!" Sie deutete auf den Esstisch, der voll stand mit irgendwelchen Leckereien, die scheinbar heute Morgen gemacht hatte. "Sieht doch gut aus", sagte Louis zuversichtlich und setzte sich an einen der gedeckten Plätze. "Danke", grinste sie und setzte sich Louis gegenüber.

Louis kostete den ersten Pancake und er hatte vergessen wie gut Essen schmecken kann, den in der Hölle brauchte er sowas nicht, den dort war er tot. hier nicht.

"Die sind köstlich", schwärmte Louis und hatte den Pancake schneller leer als Eleanor etwas erwidern konnte. "Das sieht fast so aus als hättest du die letzten Jahre nichts mehr gegessen", stellte sie amüsiert fest," aber danke, ich habe mir mühe gegeben." Louis hatte bereits den dritten auf dem Teller, als Eleanor erst ihren ersten aufgegessen hatte. "Hast du gut geschlafen?", fragte sie und trank einen Schluck von ihrem Orangensaft, den Louis auch trank. "Ja", antwortete Louis mit vollen Mund und nickend. Er hatte geschlafen wie ein Stein in den weichen, frischen Laken. "Ich habe lange nicht mehr so gut geschlafen", fügte Louis noch lächelnd hinzu," danke!"

"Kein Problem", wank sie ab," auch wenn ich mich immer noch etwas frage, warum ich dir das angeboten habe." "Es war der Charme", antwortete Louis begeistert, auch wenn er eher an Zayns Worte von damals zurück dachte. "Ich habe einen Freund", erklärte sie ihm daraufhin, was Louis schon wusste, aber dies würde er ihr sicherlich nicht unter die Nase reiben. "Ach wirklich?", fragte er trotzdem überrascht," ich hätte dich nicht so eingeschätzt." "Wie meinst du das?", fragte sie und legte das Brötchen interessiert ab. "Ich weiß nicht", grübelte Louis und zog ein nachdenkliches Gesicht," ich hätte dich eher auf jemanden geschätzt, der sich nicht gerne bindet und eher sein Leben lebt, vielleicht erst die Karriere aufbaut und dann nach dem einen sucht." "Louis, das eine schließt das andere doch nicht aus", äußerte Eleanor sich grinsend," vielleicht hast du damit recht, ich weiß nicht."

"Wie ist er so?", fragte Louis, um etwas Smalltalk zu halten. "Perfekt", antwortete sie lächelnd, aber etwas abwesend. "Das sagen doch alle über ihren Partner", meinte Louis und verdrehte die Augen. er würde Harry nicht als Perfekt betiteln, den dies war er nicht, aber Louis war es genauso wenig dies wusste er auch. "Ja das mag sein", flüsterte sie nickend und schaute etwas verloren an Louis vorbei," aber er ist es wirklich." Louis nickte und leerte ein weiteres Glas Orangensaft. "Was ist perfekt den für ein Ausdruck, was ist perfekt für dich?", fragte Louis eine Frage, die vielleicht etwas zu tiefgründig für Smalltalk war, aber ihn interessierte. "Er", war ihre schlichte Antwort, die sie mit einem Lächeln unterstrich. Louis seufzte und nickte.

Es kehrte etwas Stille ein, bis die Haustür zufiel und Eleanor gespannt zur Tür blickte. Louis wollte sich nicht so dumm umdrehen und ebenfalls zur Tür sehen, weswegen er einfach noch einen Pancake verspeiste und so tat, als hätte er die Tür nicht gehört. Er war gespannt was nun kommen würde.

"Du hast wieder gekocht", vernahm Louis die Stimme einer Frau, die immer näher kam. "Claire", seufzte Eleanor und stand auf," was willst du hier?" "Du bist meine beste Freundin, ich brauche keinen Grund hier aufzutauchen", antwortete sie und verfrachtete ihr Handy, welches in einer rosa Handyhülle verpackt war, in ihrer aus Fell bestehenden Handtasche. Nun drehte Louis sich um und betrachtet die aufgebrezelte Blondine.

"Hast du deinen Oli endlich in die Wüste gejagt oder wieso sitzt ein süßer Typ an deinem Frühstückstisch?", fragte sie ganz offen und hatte ein breites grinsen auf den Lippen. Eleanor verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Louis hielt sich aus diesem Gespräch raus, den er konnte die Situation schlecht einschätzen. "Nicht?", fragte sie und richtet ihre Sonnenbrille etwas. "Claire, ich weiß das du Oli nicht magst, aber bitte hör auf damit", bittet sie Claire. Sie zuckte gleichgütig mit den Schultern und Louis musterte sie.

Er wusste nicht wie er sie einschätzen sollte, den ihre offene Art faszinierte ihn, aber sie kam durch ihren Kleidungsstyle arrogant und falsch rüber.

"Ich bin Claire mit wem habe ich das Vergnügen?", fragte sie höfflich und hielt Louis die Hand hin. "Ich bin Louis", stellte er sich vor und schüttelte ihre Hand kurz. Er wollte am liebsten in ihre Vergangenheit schauen, um etwas Klarheit über sie zu bekommen, aber wegen ihrer Sonnenbrille funktionierte dies nicht. "Da ihr euch ja jetzt kennt, kannst du ja wieder gehen", sagte sie genervt an Claire gerichtet und wollte sie aus der Küche schieben, aber sie fasste sich nur an die Felljacke und blieb stur stehen.

"Willst du mir nicht erzählen wie ihr euch kennengelernt habt und warum er jetzt hier ist?", fragte lächelnd. Man musste es ihr lassen, sie wusste was sie wollte und Louis könnte wahrscheinlich nicht lange mit ihr zusammensitzen, den er behielt die Sachen lieber für sich, aber Eleanor war nicht so. "Er kommt aus Manchester", antwortete Eleanor und schaute ihrer besten Freundin in die Augen," er ist hier in London um seinen Freund zu finden." Stumm schaute Claire zu Eleanor herunter. Man konnte ihr ansehen, dass sie ihre Fragerei bereute, daraus lernen würde sie jedoch trotzdem nicht. "Manchester?", fragte sie noch einmal nach und sah etwas geschockt aus. Sie nahm sich sogar die Sonnenbrille von der Nase und ihre blaue Augen schauten zu Louis herunter, der noch immer auf dem Stuhl saß.

Verdammt was war in Manchester passiert, fragte sich Louis und verfluchte sich selbst gestern nicht irgendwie versucht zu haben etwas heraus zu finden.

"Das tut mir Leid", sprach sie entschuldigend," ich wollte nicht so kaltherzog herüber kommen." Eleanor seufzte genervt und obwohl diese Frau ihre-scheinbar- beste Freundin war, hielt sie nicht das meiste von ihr. "Ist schon gut", erwiderte Louis und lächelte. Es war das Telefon, was dieses Mal das Thema wechselte und Louis machte drei Kreuzzeichen, den er wusste nichts über das was in Manchester geschehen war, außer das es irgendwas mit Feuer zutun hatte.

"Entschuldigung", sagte die blauäugige, setzte ihre Sonnenbrille auf, die sie vor Schreck abgesetzt hatte und nahm lässig den Anruf an," Hallo?" Eleanor und Louis schauten die Blondine an, die mitten in Eleanors Küche stand und telefonierte. Sie wollte das man ihren Anruf mit bekam sonst würde sie ihn nicht in der Küche beantworten. Ihre Mundwinkel zuckten immer mal wieder nach oben und Eleanor zupfte wartend an ihrem unordentlichen Dutt herum. Sie waren sich äußerlich und auch innerlich so unterschiedlich. Das erste Auftreten der beiden war ganz anders. Eleanor war ruhig, zurückhaltend, aber nett und hilfsbereit und Claire war offen, stur, etwas arrogant und selbstsicher, aber sie hatte auch etwas freundliches an sich. Dies war alles aus Louis erster Interpretation, ob er recht mit seiner Einschätzung hatte das würde er bestimmt noch erfahren.

"Mike", antwortete Claire als sie aufgelegt hatte, drehte sich zu Eleanor um und grinste. "Was ist mit Dennis?", fragte die Brünette und zog eine Augenbraue hoch. "Pf., der ist doch von letztem Monat", meinte Claire und warf ihre langen blonden Haare zurück," ich muss jetzt los. Er holt mich in einer Stunde bei mir zuhause ab." Ein Grinsen klebte in ihrem Gesicht und Eleanor nickte. "Auf Wiedersehen El und süßer Typ namens Louis", rief sie begeistert und das nächste Geräusch, welches das Haus erfüllte war das zuschlagen der Haustür.

"Tut mir Leid", meinte Eleanor und verdrehte die Augen. "Kein Problem", erwiderte Louis lächelnd," sie ist doch nett." "Nett", lachte sie humorlos auf," früher mal, aber seit sie gefühlt ganz England kaufen könnte hängt sie mit den falschen Menschen ab." Louis nickte verstehend. "Aber naja, so ist das Leben", blockte sie dann wieder ab und räumte ihren Teller vom Tisch," bist du fertig?" Louis nickte und stand ebenfalls auf und wollte Eleanor beim abräumen helfen, aber sie wank ab und legte einfach nur die Teller in die Spüle. "Mara meine Haushälterin kommt gleich", erklärte sie," ich muss jetzt los zur Schule. Fühl dich wie Zuhause oder nein, fühl dich einfach wohl. Ich bin gegen Abend zurück."

"Tschüss", verabschiedete sich Louis von ihr. Er war verwundert über Eleanors Leichtgläubigkeit, den Louis konnte genauso gut ein Serienkiller sein, der sie abschlachten möchte oder ihr Geld klauen will, aber scheinbar war sein ich bin aus Manchester sein Freifahrtschein und Louis wäre dumm wenn er diesen nicht ausnutzen würde. Louis erkundete etwas das Haus, welches von außen definitiv größer aussah, aber ihm gefiel es hier. Es war sein Glück, dass er im Wohnzimmer einen Laptop liegen sah, der nicht einmal entschlüsselt war. Er kicherte und konnte nun endlich heraus finden, was in den letzten Einhundertachtzig Jahren passiert war.

"Manchester
Die Stadt, die schon seit einem Jahr in Schutt und Asche liegt. Der Grund dafür ein Serienkiller, der Killer von Manchester, der eine ganze Schule unter Geiselnahme hatte, aber trotzdem nie gesehen wurde. Niemand weiß wie der Mann aussieht, aber er ist oder war dort. Nur drei Monate nach der Geiselnahme brannte die komplette Stadt nieder. Die überlebenden beschreiben es wie die Hölle auf Erden. Alles brannte, überall war Feuer und Asche und man hatte das Gefühl zu ersticken. Noch heute Leben dort Menschen und hoffen ihre geliebten wieder zu finden.

Artikel vom, 23.4.2200 von Anja"

Louis runzelte die Stirn. Die Stadt war mal wunderschön. Louis war als Kind oft dort, den Jay und Mark sind mit ihnen oft dorthin gefahren, weil es mal etwas anderes war als London. Außerdem hat ihre Oma dort mal gewohnt. Er erinnerte sich noch an einige Moment, die er in der Stadt erlebt hatte und nun war gar nichts mehr davon da. Die Erinnerungen sind einfach abgebrannt, sowie die Leben der Menschen. Er schluckte schwer und schloss die Internetseite. Es war krass für Louis, den sowas hatte er sich nicht vorgestellt als er seine Freunde wieder zusammenbringen wollte.

Für einen Moment vermisste Louis Harrys Arme, die ihn vor allem beschützen würden egal was auch immer passieren würde. Er fühlte sich schlecht einfach gegangen zu sein, aber er brauchte diesen Abstand. Louis brauchte dieses Abenteuer auf der Erde nicht nur um sein Gewissen zu reinigen, es gab vielleicht auch noch einen anderen Grund. Trotzdem vermisste er Harry, ob seine Stimme, seine Umarmung oder einen Kuss, den er immer bekam wenn er wollte. Louis fragte sich was Harry gerade machte und ob er ihn auch vermisste. Doch was Louis nicht tat, war die ganze Sache bereuen. Er war sich sicher, dass dies das richtige war und ihm dieses Abenteuer helfen würde.

Die Tür, die heute zum zweiten Mal zugeschlagen wurde, riss Louis aus seinen Gedanken und in diesem Moment verschwanden auch die Gefühle, die Louis gerade verspürte und die Gedanken an Harry rückten in den Hintergrund. Eine Frau stand im Türrahmen und kramte in ihrer Tasche um. Louis überlegte etwas zu sagen, um die Arme Frau nicht zu erschrecken, aber er konnte keine Entscheidung mehr treffen, den die Frau schaute auf und schreckte zurück.

"Oh Gott", flüsterte sie und atmete schwer," haben sie mich erschreckt." Louis lachte entschuldigend und stand auf. "Tut mir Leid, dass wollte ich nicht", entschuldigte er sich mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen," ich bin Louis." "Ich in Mara, Frau Calders Hausdame", stellte sie sich ebenfalls vor und nahm Louis Hand an. Er schaute in ihre blauen Augen und seine Sicht wurde schwarz.

Ihr Leben war nicht sonderlich interessant. Sie putzte, wenn Eleanor nicht da war, ihr Haus, sackte eine Menge Geld dafür ein und ging dann wieder. Sie hatte zwei Kinder und einen Mann. Ein normales, ein schönes normales Leben. Louis hatte sich sowas früher auch immer gewünscht.

"Ja Eleanor hat erzählt das du- ich darf dich doch duzen oder?", fraget Louis höflich. "aber Natürlich", antwortete sie lächelnd. "Okay. Wie gesagt Eleanor hat mir gesagt das das du kommen wirst", beendete Louis was er sagen wollte. Die Frau mit den roten Haaren nickte. Ein kleines bisschen erinnerte sie ihn an Antonia, weswegen Louis sich von ihr abwandte. Es freute Louis, dass Niall die richtige gefunden hatte und sie an seiner Seite geblieben war. Dies hätte er sich für Liam und Zayn auch gewünscht. Louis ging ins Badezimmer, wo seien Sachen noch immer in der Waschmaschine lagen und hang sie auf.

Entspannt öffnete er das Fenster und zog die frische Luft von London ein. Louis hatte sich dafür entschieden Morgen mit seiner Suche nach seinen Freunden zu beginnen, aber er hatte noch keine Ahnung wie er das anstellen sollte, den wo fing man bitte an eine Person zu suchen, die in einer Millionen Stadt wohnte? Woher sollte Louis wissen, dass die drei noch genauso hießen wie früher?

Doch er schüttelte die Gedanken ab und ließ sich von der Sonne anscheinen, die er so sehr vermisst hatte, das er alleine dadurch glücklich war und lächelte. Alles anderen konnte noch einen Tag warten.

Das wird doch bestimmt einfach, dachte sich Louis entspannt. Diese Aussage hatte er ohne die Realität getroffen.

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