Ja, irgendwie bin ich jetzt mein eigener Held. 🎖

🏵🏵Engelsschwingen🏵🏵
Yeah,
sometimes you have
to think about yourself

1) Etwas, das du verloren hast
Verloren.
Sicher habe ich schon hunderte von Gegenständen verloren, kleinere, vielleicht auch größere.
Wer hat das nicht?
Aber das Problem mit dem Verlieren ist, dass man oft nicht einmal bemerkt, was genau man überhaupt verloren hat.
Manchmal ist es einfach nur ein Gefühl des Verlustes, so abstrakt wie flüchtig.
Später jedoch sucht man dieses Verlorene und kann es einfach nicht mehr finden.
Verloren.
Vor drei Jahren hatte ich eine Leidenschaft, das Klettern.
Dann hat sich viel verändert, mit einem Schlag. Ich habe mein Talent verloren, dabei war ich gut, wirklich gut.
Verloren.
Aber verlorene Dinge müssen nicht für immer verloren bleiben.
Meistens sind sie nicht weit fort,
sondern immer nah an deinem Herzen. Man muss sich einfach nur dazu aufraffen gründlich und lange zu suchen.
Gefunden.
Ich habe angefangen zu suchen.
Vor ein paar Wochen.
Bis ich mein Talent wieder finde wird wohl noch eine Weile vergehen, aber meine Leidenschaft habe ich schon wieder
gefunden.

2) Etwas, das du vermisst
Als ich das Klettern verloren habe, habe ich nicht nur das Klettern verloren. Ich habe auch die Menschen verloren, mit denen ich immer klettern war.
Wir waren ein großes Team und irgendwie vermisse ich sie alle, doch wirklich schmerzhaft vermisse ich nur zwei.
J & J. Zu dritt waren wir die Besten. Wir waren ein unschlagbares Team. Die Besten.
Es war nie wirklich wichtig, dass wir die Besten waren, aber dadurch dass wir die Besten waren, waren wir immer zusammen, bei jedem Wettbewerb dabei und somit ist es doch irgendwie wichtig.
Ich vermisse wie  J immer dachte, er würde es nicht schaffen, wie er immer gejammert hat, obwohl er gut war. Im Klettern nicht so gut wie J und ich, aber im Bouldern, im Bouldern war er der Beste.
Ich vermisse J, wie sie immer alle motiviert hat, so übersprudelnd freundlich, so selbstbewusst.
Gummiband, du warst unser Gummiband. So beweglich, so gelenkig und du hast uns zusammen gehalten, irgendwie.
Ich vermisse euch, J & J.
Doch am meisten, am meisten vermisse ich wie wir zusammen waren. Uns.

3) Etwas, das du kannst
Ich kann schnell sprechen,
meistens zu schnell.
Ich kann schnell lesen,
und dann trauere ich,
dass das Buch so kurz ist.
Ich kann klettern,
nicht mehr so gut wie früher,
aber ich kann es noch.
Vielleicht ist es auch nicht wichtig,
ob man etwas kann.
Vielleicht ist nur wichtig,
ob man es macht.

4) Etwas, das du willst
Ich will frei sein.
Frei von Sophie.
Ich will aus diesem Tief heraus,
doch nicht auf das nächste Hoch.
Ich will in eine Ebene,
eine endlose Ebene.
Ohne Sophie.

5) Etwas, das du liebst
Ich liebe meine Freunde.
Sie alle so sehr.
Alle, obwohl es nicht viele sind.

6) Etwas, das du hasst
Hassen.
Ein schwieriges Wort.
Ich dachte, ich würde manche Menschen hassen, doch alle diese Menschen haben auch gute Seiten, unglaubliche Seiten, wundervolle Seiten und wie kann man sie dann hassen?
Ich dachte, ich würde Pilze hassen,
doch vielleicht werde ich sie irgendwann zum Überleben brauchen und wie kann ich sie dann hassen?
Ich denke nicht, dass ich hasse.
Ich denke, ich kann es gar nicht.
Alles hat auch gute Seiten,
Seiten, die man nicht hassen kann,
und wie kann man diese Seiten ignorieren?

7) Etwas, das dir wichtig ist
Erinnerungen.
Was wäre eine Mensch ohne Erinnerungen?
Ich erinnere mich gerne an J und an J. Ich erinnere mich gerne an meine alten Freunde.
Ich erinnere mich gerne an meinen ersten Albtraum.
Erinnerungen sind wichtig.

8) Etwas, das dir Angst macht
Dass ich als jemand gesehen werde, der ich nicht bin.

9) Etwas, das du brauchst
Josie.
Ich brauche Josie.
Sie hat mir geholfen,
hilft mir immer noch.
Genau wie einst Margarete.
J & M.

10) Etwas, das dir egal ist
Mir ist egal, was jemand für Klamotten trägt, so egal.
Ich achte nicht darauf,
bemerke es nicht einmal.
So egal.
Doch ich hasse mich dafür,
dass mir nicht egal ist,
was ich selbst trage,
aus Angst davor,
dass es den anderen nicht egal ist.

11) Etwas, das du immer bejahen würdest
Ob es mir gut geht.
Ich weiß nicht irgendwie ist das so eine Frage, auf die man einfach nicht nein sagen kann.
Es klingt falsch, als würde man Mitleid brauchen oder so.
Und wenn der andere nicht selbst merkt, ob es stimmt oder nicht, dann kann er - denke ich - auch nicht helfen und dann geht's ihn wohl auch nichts an.

12) Etwas, das du immer verneinen würdest
Da wüsste ich jetzt nichts.
Ich denke es gibt nichts, was ich aus bestimmten Gründen und vor bestimmten Leuten überhaupt nicht machen würde.
Nie ist schon ein ziemlich starkes Wort...

13) Etwas, das dich glücklich macht
Bouldern
Die Antwort kommt zwar jetzt schon zum zweiten Mal, ich weiß.
Aber das ist das einzige, was mich wirklich komplett und uneingeschränkt glücklich macht.

Ja, meine Antworten kommen jetzt ziemlich spät, aber besser spät
als nie.