Alpträume

Nina

So standen wir nun da und knutschten rum. Bei Jans Lippen vergaß ich zugar das mich letzte Nacht ein Geist besucht hatte. Als wir uns lösten blieb ich an Jan angekuschelt. "Jan! Nina! Kommt endlich ich habe Hunger.", rief John auf einmal. Ich löste mich aus seinen Armen und drehte mich langsam um. "Geh doch alleine!", sagte ich frech. "Nicht ohne euch.", sagte er wie ein Kleinkind und verschränkte seine Arme und schmollte. "Na lass uns jetzt auch endlich zum Essen gehen.", sagte Jan und drückte mir liebevoll einen Kuss auf meinen Haaransatz. Dann verschränkte er unsere Finger miteinander. Gemeinsam liefen wir in die Cafeteria und setzten uns an unseren Tisch. Dann fingen wir an zu essen. "Die Weihnachtsferien kommen immer näher und auch die Prüfungen.", seufzte Jan und holte mich so aus meinen Gedanken. Ach nö, ich habe echt kein Bock noch zu lernen. "Wie wäre es wenn wir Morgen alle zusammen lernen, sie fangen doch erst nächste Woche an oder?", fragte John und sah uns erwartungsvoll an. "Klar, ich glaube jeder von uns hat in einem bestimmten Fach seine stärken und schwächen.",sagte ich. Wir standen wieder auf und liefen langsam hoch. "Gute Nacht ihr beiden! Bis morgen.", sagte ich und drückte beide nochmal. "Schlaf gut und wecke heute bitte nicht wieder das halbe Schloss auf.", sagte beide und gingen weiter hoch und ich lief in mein Zimmer. Vor meiner Zimmertür blieb ich kurz stehen. "Alles in Ordnung mit dir?", fragte jemand hinter mir und ich drehte mich erschrocken um. Vor mir stand jetzt Inge. "Erschreck mich doch nicht gleich zu Tode.",, sagte ich. "Entschuldige.", sagte sie und sah mich fragend an. "Was ist den?", fragte ich. "Nichts es ist nur wegen heute Morgen.", sagte sie verlegen und schaute auf den Boden. "Wenn du jetzt wie die anderen denkst, das ich verrückt werde oder Halluzinationen bekomme, dann täuscht ihr euch. Ich weiß was ich gesehen und gehört habe! Sowas bilde ich mir doch nicht ein!", sagte ich und wurde am Ende hin immer lauter. Nina, beruhige dich, sie hat doch gar nichts dazu gesagt! Sagte Ruby und versuchte mich so wieder ruhig zu stellen. "Ich hab doch gar nichts dergleichen gesagt oder gedacht. Nur es ist seltsam das ein Geist ausgerechnet zu dir kam und nicht zu einem anderen Schüler hier. Es ist seltsam das er überhaupt hier war und warum eigentlich.", sagte sie. Ich nickte und ging in mein Zimmer bevor sie noch etwas sagen konnte und schloss die Tür. Ich lief auf mein Schreibtisch zu und setzte mich auf mein Drehstuhl. Wieso kann so etwas nicht jemanden anderen passieren? Reicht es den nicht schon das ich ein halb Drache und Tiger bin und dabei noch einer der letzten? Da.muss doch jetzt nicht noch mehr passieren oder? Auf meinen Schreibtisch standen drei Bilderrahmen. Eins zeigte Vater mit mir in Italien, da waren wir als ich 13 Jahre alt war. Der zweite zeigte Mein Vater, mit Steffi, Stefan und meiner Mutter, als sie noch hier in der Schule waren. Und auf den letzten waren Jan, John und ich auf den Grünen rasen draußen auf dem Hof unter dem alten großen Baum. Ich schaute mir nochmal das Bild von meinem Vater und meiner Mutter genauer an. Der Geist hatte doch die selben Gesichtszüge wie Mum, aber der Geist sah viel älter aus als hier auf den Foto. Es kann ja sein das sie da noch ziemlich jung war, als das Foto geschossen wurden ist. Aber es kann nicht sein, das es meine Mutter war! Sie hätte doch nicht einfach nur geklopft! Sie hätte doch was gesagt um mir klar zu machen das sie es ist oder? Snow? Ruby? Ja? Ja? Was sagt ihr zu dem Vergleich mit dem Foto und dem Geist von gestern? Also... Ähm... Was sollen wir den schon sagen? Nina, es könnte wirklich sein, das du es dir eingebildete hast, es gibt schließlich keine Geister und vielleicht solltest du es vergessen. Snow! Du sollst es doch nicht so ihr sagen! Mensch, da ist ja ein Huhn klüger als du! Hatte ich doch heute Morgen recht! Sie glauben mir genauso wenig wie die anderen. Was hatte ich den auch schon erwartet? Sie sind ja nur mit mir in einem Körper. Ich seufzte und holte mein Geschichtsbuch heraus. Dann fing ich an zu lernen.

Nach einer Stunde schlug ich das Buch frustriert wieder zu und stand wieder auf. Wie soll ich mir das den alles merken? Das ist ja schwerer als die Klassenarbeiten, die wir in der alten Schule schreiben mussten. Ich fuhr mir frustriert durch mein Haar und überlegte wie ich es am besten machen könnte. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, das es langsam Zeit ist ins bett zu gehen. Ich ging mich noch schnell umziehen und machte dann die Lichter aus. Im dunkeln tappste ich dann zu meinem Bett und legte mich hin. Nach kurzer Zeit schlief ich ein und fiel in einen Alptraum.

Zwei Drachen standen vor mir und kämpften.miteinander. "Hört auf!", rief ich aber keiner schenkte mir Beachtung. Am Waldrand stand ein Wolf der sich vor entsetzen zurück verwandelte, es war Jan. "Nina hilf mir!", rief John plötzlich und ich richtete meinen Blick auf die Drachen und sah das der schwarze Drache auf dem Boden lag. Ich erinnerte mich schwach daran das John so aussah. Entsetzten legte sich auf mein Gesicht und dann passierte es Ruby übernahm die Kontrolle und ich verwandelte mich. "Nina, hilf mir bitte!", rief John in einem bittenden Ton und sah zu mir. Aus meinem Maul kam Feuer und traf den anderen Drachen. Er brüllte wütend mich an und ging von John runter. Dann lief er auf Jan zu, der in einer Starre war und sich vor entsetzten nicht bewegen konnte. "Nein!", rief ich...

Durch ein klopfen wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Vor schreck saß ich schweißgebadet im bett und versuchte meine Atmung wieder unterkontrolle zu bekommen. Es klopfte wieder an meiner Tür nur diesesmal stärker. "Nina? Geht es dir gut?", fragte Inge von der anderen Seite und klopfte wieder. Ich stand auf und lief zur Tür. Als ich sie öffnete sah ich in besorgte Gesichter. Statt das nur Inge vor meiner Tür steht, Nein da steht die halbe Etage vor meiner Tür. "Warum hast du geschrien? Hast du schon wieder ein Geist gesehen? Als wir anfangs geklopft haben und die schreie nicht verstummten, wollten wir erst rein stürmen um zu sehen was los ist. Doch Jason hat uns aufgehalten und wollte das wir es noch einmal versuchen.", sagte Inge und ich hatte mühe zuzuhören. Ich sah wahrscheinlich wie ein Fragezeichen aus, den sie schauten mich weiter besorgt an. Wann habe ich den bitte geschrien? "Nina? Bist du überhaupt anwesend?", fragte Jason jetzt und betrachtete mich besorgt. Ich nickte schwach. "Was ist los?", fragte Inge jetzt und versuchte alle wegzuschieben. "Es ist nichts, hatte nur einen Alptraum.", sagte ich. Die meisten verschwanden wieder in ihre Zimmer und ich ich jagte noch die letzten weg bevor ich erschöpft meine Tür wieder schloss und ich mich auf mein Bett setzte. Schlafen, werde ich wohl jetzt nicht mehr. Ich schaute auf meine Uhr und sah das es gerade mal 5:45 Uhr ist. Na toll um acht fängt erst die erste Stunde an. Aber was hatte der Traum jetzt zu bedeuten?
Ich legte mich doch nochmal hin aber blieb wach.

Als mein Wecker dann klingelte war ich schon längst fertig mit allem und ging auch schon runter zum Frühstück. Ich war die erste in der Cafeteria und wartete daher auf Jan und John. "Morgen gut geschlafen?", fragte die beiden als sie sich setzten. "Na ja es ging.", sagte Jan und rieb sich die Augen. "Wurde mitten in der Nacht geweckt.", sagte John genervt. "Sorry.", sagte ich und starrte weiter auf mein Müsli. "Du hast doch nicht etwa schon wieder das ganze Schloss zusammengeschrien oder? Es ist ein Wunder, das die Lehrer noch nicht gekommen sind.", sagte Jan. "Wie tief hast du den geschlafen, das du das nicht mitbekommen hast?", fragte John. "Hab bis tief in die Nacht versucht zu lernen und naja kannst dir ja vorstellen wie tief ich dann geschlafen habe.", sagte Jan. "Was war den los damit du dir fast deine Seele aus dem Leib geschrien hast?", fragte John. "Nicht so wichtig.", nuschelte ich. "Du kannst uns doch alles erzählen.", sagte Jan. "Wir müssen zu Kräuterkunde.", weichte ich aus und stand auf. Wir liefen zusammen zum Gewächshaus und spürte die besorgten blicke der beiden.

Nach dem Schultag saßen wir alle drei in der Bibliothek und halfen uns gegenseitig den Stoff zu lernen. Ich kapierte einfach gar nichts und die beiden versuchten wahrscheinlich gerade zum zwanzigsten mal den Krieg zu erklären, der vor tausend Jahren zwischen gestaltwandlern und Drachen stattgefunden hatte. Ich verstand einfach nur Bahnhof und dazu war ich auch noch hundemüde. "Muss das eigentlich sein mit dem lernen? Am Ende zählt doch nur die Prüfung am Ende des Schuljahres oder?", fragte ich. Dabei erntete ich verständnislose blicke. "Wenn du die Prüfungen, in den nächsten zwei Wochen verhaust, hast du schlechte Chancen am Ende des Schuljahres.", sagte John und sah mich eindringlich an. "Ihr könnt ja weiter lernen aber ich gehe jetzt hoch und ins Bett gute Nacht.", sagte ich und lief hoch. Wie soll ich mir den bitte alles merken? Ist es denn nicht schon die letzten zwei nächsten schwer genug gewesen? Ich glaube die meisten denken, das ich nicht mehr alle habe. Ich lief hoch und versuchte den meisten Schülern auszuweichen. "Nina? Können wir vielleicht reden?", fragte Jason. "Das ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt, ich muss noch für die Prüfung lernen.", log ich und huschte an ihn vorbei. Schnell verschwand ich in meinem Zimmer und schmiss meine Schultasche in irgendeine Ecke. Es fing gerade an zu dämmern und zu schneien. Ich machte mich schnell Bettfertig und legte mich dann in mein Bett. Meine Augen fielen erschöpft zu und nach kurzer Zeit war ich weg.

"Es ist alles deine Schuld!", sagte jemand und ich öffnete meine Augen. Es war alles schwarz. "Wenn du nicht gewesen wärst, wäre alles gut gewesen!", rief wieder jemand. "Ich bin von dir Enttäuscht! Von dir hätte ich mehr erwartet!", rief mein Vater aus irgendeiner Ecke. Was war hier los? Wo war ich? "Wenn du uns einfach gesagt hättest was mit dir los ist, hätten wir noch alles aufhalten können!", rief John. "Wo seid ihr den? Was ist den überhaupt los?", fragte ich. "Du weißt ganz genau was los ist! Führe uns nicht weiter an der Nase herum!", rief Inge wütend.

Ich wurde an meiner Schulter gerüttelt und ich wachte wieder schweißgebadet auf. Vor meinem Bett hockte unsere Sportlehrerin und sah mich mit einigen anderen Schülern besorgt an. "Wie lange geht das jetzt schon?", fragte sie an Inge gewandt. "Vor drei Tagen hatte sie einen Geist hier gesehen und seitdem ist das so.", sagte sie. "Jason und Leo bringt sie sofort zum Schulleiter.", sagte unserer Lehrerin und stand auf. Die Schüler strömten mit ihr raus bis auf Leo und Jason. Sie halfen mir auf und stützten mich, da ich kaum in der Lage war selbstzulaufen. Nina, reis dich zusammen, das war nur ein Traum. Egal was du jetzt schon wieder geträumt hast.
Sagte Snow. Er hat leicht reden. Er musste das nicht durchstehen wie ich. Jason und Leo stützten mich immer weiter bis wir vor dem Direktor Zimmer standen. Sie klopften an und gingen mit mir rein. Die Sportlehrerin stand schon mit den Direktor da und unterhielten sich. Gerade als wir reingingen bzw ich eingestürzt rein kam verstummte ihr Gespräch. Die beiden sahen mich besorgt an. "Ihr beide könnt wieder ins Bett.", sagte der Direktor zu Jason und Leo. Sie setzten mich auf ein Stuhl und gingen wieder. "Ich hätte auf den ganzen Stress der letzten Wochen und wegen den Prüfungen gedacht, das sie vielleicht deswegen schlecht träumt, aber keiner ist sonst immer so schwer zu wecken wie Nina gerade.", sagte Sie. Ich war immer noch unfähig um irgendwas zu sagen oder mich zu bewegen. Der Schock von dem Traum saß mir immer noch in den Knochen. Was hatten sie gemeint das ich Schuld bin? An was wäre ich den Schuld gewesen? "Nina? Kannst du mir vielleicht sagen was los ist? Nur du weißt was du träumst und was so schrecklich sein muss, das du uns alle in der Nacht wachhalten musst.", sagte der Direktor. Unsere Lehrerin ist bereits wieder gegangen. "Es sind nur ein paar Alpträume, es ist nichts ernstes.", sagte ich. "Deine Freunde kamen vorhin zu mir und ein paar, die in deiner Etage mit wohnen, sie machen sich alle sorgen um dich.", sagte er. "Es sind nur Alpträume.", sagte ich. "Es sind nicht nur träume, manche Träume von uns Gestaltwandler zeigen auch manchmal die Vergangenheit oder ein Stück der Zukunft. Oder manchmal sind auch die zukunftsträume auch zu ändern, also was hast du geträumt?", fragte er. "Es war alles Schwarz und ich habe verschiedene Personen gehört, manche kannte ich und andere nicht, sie riefen immer zu mir das ich Schuld sei und das ich es hätte sagen sollen, sonst wäre es nie passiert.", sagte ich. Mir traten ein paar tränen in die Augen. Der Direktor sah mich mitfühlend an und dachte kurz nach. "Geh nun wieder ins Bett, gehe aber nochmal bei deiner Kräuterkunde Lehrerin vorbei und lass dir den Trank Rosénnektar geben. Den nimmst du ab Morgen jeden Abend bevor du ins Bett gehst.", sagte er. Ich nickte und stand wieder auf. Dann lief ich raus.

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