Stille Nacht, einsame Nacht

Eloise Midgen hätte gelogen, wenn sie gesagt hätte, dass sie sich auf den Weihnachtsball freute. Sie war sich noch nicht einmal sicher, ob sie überhaupt hingehen würde, oder den Abend nicht doch lieber mit Bessy, ihrer Katze, einem guten Buch und Essen aus der Küche verbrachte. Auf dem Ball wäre sie ja eh nur allein und würde sich unwohl fühlen. Und tanzen konnte sie auch nicht. Am liebsten wäre sie in den Ferien einfach nach Hause gefahren, aber dann hätte ihre Mutter sich nur wieder Sorgen gemacht und sie mit Fragen gelöchert.

Eloise seufzte leise. Es war die letzte Schulstunde vor den Weihnachtsferien, Zauberkunst und alle anderen tuschelten aufgeregt. Professor Flitwick hatte gar nicht erst versucht Unterricht zu machen und unterhielt sich stattdessen mit zwei Jungen aus Ravenclaw, während der Rest der Schüler machte, was er wollte. Die Mädchen aus Ravenclaw tuschelten, ein Junge, der nicht mit Flitwick sprach las. Zacharias spielte Zaubererschach gegen Justin und Ernie und Eloises weiblichen Hauskameraden tratschten ebenfalls, wobei sie ihr hin und wieder mitleidige Blicke zuwarfen. Sie tat, als bemerkte sie diese nicht, und kritzelte auf einem Rest Pergament herum. Es war nicht so, als versuchten die Mädchen nicht sogar sie mit einzubeziehen, aber immer war in ihren Worten eine Prise Mitleid versteckt und das konnte Eloise nicht ertragen. Außerdem hatten sie wenige gemeinsame Gesprächsthemen, abgesehen vom Unterricht. Im Allgemeinen hielt Eloise nicht viel vom Umgang mit Menschen, man wurde sowieso nur enttäuscht und verletzt. Ihre besten Freunde waren ihre Katze, ihre Bücher und die Hauselfen und darüber war sie froh. Bessy war immer für das Mädchen da, wenn es ihr schlecht ging und auch Bücher kehrten einem nicht einfach den Rücken zu, weil das eigene Gesicht auf einmal aussah wie ein Streuselkuchen und die halbe Stufe über einen lachte und lästerte. Bei den Hauselfen war Eloise sich nicht so sicher, aber sie glaubte, dass die kleinen Wesen sie mochten, schließlich waren sie immer freundlich, wenn die Hufflepuff sich ihr Abendessen wieder einmal aus der Küche holte, weil sie es nicht aushielt, hinunter in die große Halle zu gehen und sich allen Blicken auszusetzen. Mit Dobby verband sie tatsächlich so etwas wie Freundschaft, auch wenn es nicht an die zu dem „Jungen, der überlebte", von dem Dobby häufig erzählte, heranreichte, hatte sie ihm schon mehrfach ihr Herz ausschütten können.

Endlich beendete der Professor die Stunde und Eloise konnte aus dieser Folterkammer namens Klassenraum entkommen. Im Hinauseilen hörte sie die Gespräche ihrer Mitschülerinnen. Dass Megan mit Justin und Susan mit Anthony Goldstein aus Ravenclaw zum Ball gehen würden, wusste sie, auch wenn es sie eher wenig interessierte. Aber als sie sah, wie Zacharias Hannah zuzwinkerte und diese daraufhin errötete, versetzte es ihr einen Stich ins Herz. Ausgerechnet Hannah. Sie hätte vorhersehen können, das so etwas passierte, auch wenn ein kleiner törichter Teil von ihr immer noch gehofft hatte, dass er sie fragen würde. So war Zacharias. Sie war lange genug mit ihm befreundet und lange genug nicht mehr mit ihm befreundet gewesen, um das zu wissen. Aber warum Hannah? Hannah, die immer so freundlich war. Die jeden daran hindern wollte, über sie zu lästern. Die sich in der Bibliothek zum Hausaufgaben machen neben sie setzte. Hannah, die keine Ahnung hatte, wie sehr sie Eloise verletzte. Schnell hastete sie durch die Gänge und den Gemeinschaftsraum in ihren Schlafsaal. Hier würde sie ungestört sein, denn die anderen verbrachten den Beginn der Ferien mit Sicherheit im Gemeinschaftsraum oder draußen, wo frischer Schnee lag. Die Schwarzhaarige ließ ihre Schulsachen zu Boden fallen und warf sich auf ihr Bett, das Gesicht ins Kissen gedrückt. Sie war überrascht, dass noch Tränen kamen, nach allem, was passiert war, aber schon nach kurzer Zeit war ihr Kissen durchnässt. Warum tat es immer noch so weh? Warum konnte sie damit nicht abschließen? Warum hatte es überhaupt passieren müssen? Sie hob meinen Kopf aus dem Kissen und sah in den Spiegel, der neben Megans Bett hing. Ihr Gesicht war rot und aufgedunsen mit geschwollenen Augen vom Weinen, Eiterbeulen, fettigen Strähnen schwarzer Haare und einer Nase, die ein Stück zu weit rechts saß. Da hatte sie ihre Antwort. Deshalb war es passiert. Weil sie, Eloise Midgen, einfach zu hässlich war um mit Zacharias Smith befreundet sein zu können. Und weil er ein Arsch war.

Als sie nach Hogwarts kamen, waren sie beste Freunde gewesen. Sie kannten sich schon davor: Ihre Familien lebten im selben Dorf,  und immer, wenn seine Mutter zu viel Feuerwhiskey getrunken hatte, suchte Zacharias bei Eloises Familie Zuflucht. Ihr Vater las ihnen Märchen von Beedle dem Baden vor oder erzählte Geschichten, sie spielten Lord Voldemort und Quidditch und träumten von Hogwarts. Manchmal  fragte sie sich, ob vielleicht auch das ein Grund für das Ende ihrer Freundschaft war. Dass sie zu viel über ihn wusste. Auf Hogwarts war er nicht mehr Zach, der sanfte beste Freund, der wegen seiner Mutter weint. In Hogwarts wr er Zac. Beliebt und gutaussehend. Da wusste niemand von seiner Mutter, von in Eloises Arm geweinten Tränen und wie er mit neun Jahren den Besen von Eloises Mutter „borgte" und sich beim Sturz beide Arme brach. Auf Hogwarts hatte er besseres zu tun, als mit seiner besten Freundin Mau Mau zu spielen. ZAch hatte sich neu erfunden und in dieser perfekten Präsentation von ihm, war für Eloise und ihre gemeinsame Vergangenheit kein Platz. Anfangs hatte es nur wenig Probleme. Die Veränderung kam schleichend und ELoise lernte selbst so vieles neu kennen, dass es ihr nicht so auffiel. Sie fand eine beste FReundin, Hannah, und auch mit den anderen Mädchen aus ihrem Schlafsaal, Megan und Susan, verstand sie sich gut. Sie hatte Hausaufgaben zu bewältigen und verirrte sich ständig im Schloss. Dennoch gab es gewise Anzeichen, die ihr hätten auffallen müssen. Er begann, mehr Zeit mit seinen Hauskameraden Justin und Ernie zu verbringen, aber das tat Eloise schließlich auch und er fand auch jeden Samstagmorgen Zeit für sie, wo es zur Tradition wurde, sich in eine kleine gemütlche kammer zu treffen und zu reden. Doch dann begann Zachrias, sie Eloise zu nennen und nicht mmehr wie früher Elly, zu dem bat er sie, ihn von nun an Zac zu nennen, das klänge cooler. Aber die beiden kameen noch gut mit einander klar auch wenn die Bande ihrer Freundschaft nicht mehr so eng waren wie früher und Zacharias sich häufig mit Hannah in die Haare kriegte. Richtig problematisch wurde es erst, als die Pickel anfingen, zu beginn des dritten Jahres. Anfangs war noch nichts dabei. Sie kam halt in die Pubertät, das gehörte dazu. Hannah hatte auch welche, und deckte sie noch nicht einmal wie Eloise ab. Zu dieser Zeit endeten die samstäglichen Freffen. Doch dann begann sie, richtig schlimme Akne zu bekommen, dicke rote Eiterbeulen im ganzen Gesicht, die man auch nicht mehr abdecken konnte. Die Hufflepuff bemerkte immer öfter, wie ihre Gespächsartner auffällig unauffällig auf ihre Pickel gucktn und einen Schock zu verbergen versuchten. Zach began, sich weiter von ihr zu entfernen, er mied sie in der Öffentlichkeit und machte Scherze auf ihre Kosten, aber Eloise empfand noch immer das selbe für ihn, wenn nicht sogar mehr. Gleichzeitig lockerte sich auuch ELoises Freundschaft zu Hannah, sie konnte ihr niht mehr alles erzählen und wenn sie Zeit mit ihr verbrachte, dachte sie nur daran

Zach wollte unbedingt nach Gryffindor, zu den „Helden", wo er beliebt und bewundert wurde. Seine größte Angst war es, nach Slytherin zu kommen, wo seine verhasste Mutter gewesen war. Eloise war das nicht so wichtig. Ihre Eltern waren beide in Ravenclaw gewesen, und so rechnete sie damit, auch dorthin zu kommen. Sie erinnerte sich noch genau, wie enttäuscht Zach damals beim Fen war, auch wenn er es versteckte. Wie er mit großen Augen zu Cedric Diggory aufblickte und sich langsam mit der Tatsache abfand, ein Hufflepuff zu sein. Wie wir im Mädchenschlafsaal die erste Nacht ein Auge zumachten, sondern uns über alles mögliche unterhielten. Wie Hannah meine beste Freundin wurde und Susan Megans. Zach's erster Streit mit Hannah, wegen irgendeiner Kleinigkeit. Meine Blamage während unserer ersten Flugstunde. Wie Zach auf einmal  mehr Zeit mit Justin und Ernie verbrachte, als mit mir. Dann meine ersten  Pickel, war ja nichts dabei. Hannah hatte auch welche und deckte sie noch nicht einmal ab, so wie ich. Doch dann kam die richtig schlimme Akne, als mein ganzes Gesicht voller roter Eiterbeulen war, die man auch nicht mehr überschminken konnte. Alls ich immer öfter merkte wie meine Gesprächspartner den schock zu verbergen versuchten und Zach mich nicht mehr Elly sondern Eloise nannte. Als er mich immer öfter mied und meine Gefühle für ihn langsam über Freundschaft hinauszugehen begannen. Als ich Hannah nicht mehr offen erzählen konnte wie es mir ging und mich auch von ihr immer weiter entfernte, obwohl sie sich mir gegenüber immer noch nett und normal verhielt. Als meine Mutter begann sich sorgen zu machen und mir eine Katze kaufte, weil ich mit ihr nicht redete Dann dieser eine Satz von Zach, ich solle doch mal etwas gegen meine Pickel unternehmen er traue sich ja gar nicht mehr, sich mit mir zu zeigen, der einen Viertelstündigen Heulkrampf meinerseits sowie verzweifeltes suchen nach einem hilfreichen Zauberspruch zur Folge hatte. Ich erinnerte mich noch genau, wie ich den Zauberstab auf mein Gesicht gerichtet hatte und zitternd den Zauberspruch sprach, der nicht nur meine Pickel, sondern auch meine Nase von meinem Gesicht abfallen lies. Seit diesem Tag hatten Zach und ich kein Wort mehr miteinander gesprochen. Madam Pommfrey behielt mich, nachdem sie meine Nase wieder hatte anwachsen lassen noch zwei Tage im Krankenflügel, danach verschanzte ich mich im Schlafsaal, schwänzte den Unterricht und holte mir mein Essen direkt aus der Küche. Wann immer Hannah oder de anderen im Schlafsaal waren, tat ich,als würde ich schlafen,, oder verschanzte mich im Klo der maulenden Myrte.

Inzwischen hatte ich mich wieder einigermaßen gefangen. Ich besuchte den Unterricht und ging zum Essen meistens sogar in die große Halle. Die Blicke der anderen lernte ich zu ignorieren, denn obwohl meine Pickel mit Hilfe de Bubotublereiters, den ich wöchentlich von Madam Pommfrey bekam, weniger wurden, kannte gefühlt jeder auf Hogwarts die Geschichte. Und außerdem saß meine Nase nicht mehr ganz in der Mitte meines Gesichts.

Ich hatte mich damit abgefunden. Wer braucht schon Menschen, die einen doch nur enttäuschen. Aber in solche Momenten wie kurz vor dem Weihnachtsball litt ich. Ich besaß sogar einen Festumhang. Er war blau und hatte einen breiten Gürtel um die Augen, weil Mum meinte, er würde meine Figur s gut betonen und zu meinen Augen passen, die Tatsachen, dass ich trotzdem Pickel und eine deplatzierte Nase hatte, versuchte sie zu ignorieren. Der Umhang lag immer noch in meinem Koffer ordentlich zusammengefaltet, sogar mit passendem Schmuck dazu, aber ich würde ihn nie auspacken, geschweige denn tragen. Ich hatte besseres zu tun, als mir anzugucken, wie Zacharias mit Hannah tanzte, während mich den ganzen Abend niemand auffordern würde.

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