In der großen Halle

Ihre Mundwinkel zuckten belustigt und sie hob die Augenbrauen, als ihre grünen Augen den Brief hastig überflogen. Ich musterte, wie sie sich ihre roten Strähnen hinters Ohr strich. Sie faltete das Papier wieder behutsam und steckte es zurück in den Vergissmeinnicht-blauen Umschlag. Dann blickte sie direkt zu mir. Ihr leicht genervter, alles wissender Blick durchdrang mein Herz und ließ es höher schlagen. Lily Evans atmete kurz durch und stand von der Bank des Slytherin-Tisches auf, wo sie vorher noch mit Snape gelernt hatte. Der ihr bester Freund sah ihr besorgt hinterher, als würde ich Lily gleich mit einem Fesselfluch belegen, damit sie nicht zurück zu ihm könnte. Beim genaueren Überlegen war es verlockend, doch ihr Herz würde ich wahrscheinlich kaum durch eine Entführung für mich gewinnen. 

Lily hielt mit den Brief vor die Nase. „Was ist das?" Sie konnte die neugierige Freude in ihrer Stimme nicht verbergen. „Ein Brief, schätze ich. Vielleicht ein Bescheid des Ministeriums? Ach nein, die benutzen andere Umschläge." Unschuldig grinste ich. Von ihr kam keine Reaktion, sie ignorierte meinen Kommentar. „Warum schreibst du mir sowas? Ich hab dir schon gesagt, dass ich nichts von dir will." Ich zuckte mit den Schultern und schwang meine Beine über die Bank, um direkt mit ihr reden zu können, ohne mich verdrehen zu müssen. Interessiert stützte ich mich auf meine Oberschenkel und betrachtete den Brief in ihrer Hand. „Oh, ja stimmt, den hab ich in der Tat geschrieben. Weil ich dich liebe." 

Sirius hustete seine Cornflakes aus und sah mich entgeistert an. Ja, ich meinte es ernst. Ich war nicht nur verliebt. Ich fand sie nicht nur toll. Sie war das schönste und klügste Mädchen, das ich kannte, dessen Lächeln meinen Tag rettete, und ich liebte sie. Ich wollte, dass sie meine Frau wurde. Ich wollte den Rest meines Lebens mit ihr verbringen. 

Lily wurde ernst. Sie sah seufzend zu Boden und stemmte die Arme in die Hüften. „James Potter. Du machst dich und mich lächerlich! Siehst du nicht, dass alle dich angucken?" Ich stand auf. Es waren wirklich etliche Augen auf uns gerichtet. Ich lächelte. „Und wenn schon. Es können doch ruhig alle wissen, dass ich dich liebe, Lily Evans!" Ich nahm ihre Hände und sah ihr in die Augen. Tiefste Verwunderung und Abscheu lag in ihrem Blick. Sie schloss kurz die Augen. „Ich dich aber nicht!" 

Damit drückte sie mir den Brief in die Hand und rannte weg. Langsam ließ ich mich zurück auf die Bank sinken. Remus legte seine tröstende Hand leicht auf meine Schulter, während Sirius feixte, was für ein hoffnungsloser Fall und Lappen ich sei. Ich lächelte nur und schüttelte verträumt den Kopf. „Das wird schon noch. Sie wird meine Frau."

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