Kein Rabe
Kein Rabe
Da sitzt kein Rabe
auf meinem Balkon.
Sagt nichts, der Rabe,
denn er sitzt da ja nicht.
Und Edgar Allen Poe Zitate
sind unter seiner Würde,
findet der Rabe,
der da nicht ist.
Ich sitz da auch nicht,
auf meinem Balkon.
Bin woanders.
Beim Raben, der nicht da ist,
vielleicht.
Sag jedenfalls auch nichts.
Hab zwar nichts gegen Poe,
aber auch ich
bin hier ja nicht.
Vielleicht in den Wolken,
vielleicht im Gebüsch,
beim Müll auf dem Parkplatz
ist der Rabe,
oder bin ich.
Auf meinem Balkon
sind wir jedenfalls nicht.
Sind ausgeflogen.
In die Welt schwarzer Federn
auf Dächern
und Schätzen im Dreck
und im Himmel an sich.
Haben aber einen Zettel da gelassen.
Falls einer kommt,
der einen Raben sucht,
auf meinem Balkon,
oder
eben mich.
Da sitzt kein Rabe
auf meinem Balkon.
Und auch ich
sitz da nicht.
Vielleicht saß da ja mal einer,
auf meinem Balkon.
So ein Rabe, meine ich.
Ein paar schwarze Federn
liegen noch im Wind
und tummeln sich.
Verraten den Raben.
Und mein rechter Schuh,
der Verrät mich.
Klemmt noch im Geländer.
Aber der linke,
der ist da nicht.
Genau wie der Rabe.
Genauso wie ich.
Da ist nur ein Zettel
auf meinem Balkon.
Klebt an der Tür
und flattert im Wind
Steht nichts drauf auf dem Zettel,
denn echte Raben
schreiben nicht.
Die fliegen.
Stellt sich heraus,
so ein echter Rabe
bin ich wohl nicht.
Da sitzt ein Rabe
auf dem linken Schuh
und freut sich
auf ein totes Gedicht.
Ist vielleicht etwas matschig,
doch
einen hungrigen Raben
stört sowas nicht.
***
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