Being Cool - Chapter 1 and 2

Chapter 1
Erst verschütte ich fast meinen Kaffee, dann legt sich so eine Trulla mit operierten Möpsen mit mir an und jetzt will mein Chef mich sprechen. Ist ja nicht so als hätte ich noch einen Auftrag. Jack, der blöde Vogel und mein bester Kumpel auf der Arbeit, hat mir per SMS geschrieben, dass mich mein Chef sprechen will und das ist keine heiße Braut. Larry, ein fetter Typ hinter einem coolen Schreibtisch, frisst ständig nur Donuts und hält sich mit seiner Sekretärin durch Sex fit.

Gelassen blicke ich durch meine Ray Ban und hoffe, dass die Trulla meinen Blick deuten kann.

,,Connor McCorwen?"

Sie wirkt irgendwie so 'n bisschen hilflos. Für Gespräche habe ich jetzt keine Zeit. Ich konzentriere mich lieber auf meinen Kaffee, der in meiner linken Hand langsam brennt. Mit einem Nicken meinerseits erhebt sie sich und deutet auf das Büro.

,,Lars hat jetzt Zeit für dich. Geh schon mal rein."

Hochkonzentriert auf meinen Kaffee in der Hand öffne ich die Tür. Was die brünette Trulla da labbert kann mir egal sein. Mein Kaffee ist wichtiger. Fast ruckartig fliegt mir dann so 'n beschissenes Ding entgegen, dass ich nicht identifizieren kann, weil ich noch versuche auszuweichen und dabei meinen Kaffee vergieße. Angepisst starre ich auf meine brennende Handfläche und sehe dann zu meinem fetten Chef, der mich geschockt mustert. Ich ignoriere die blonde Tussi auf dem Stuhl vor seinem Sessel mal und wünsche mir eine Gehaltserhöhung. Das ist doch nicht normal. Ich hätte jetzt wirklich Lust ihm ins Gesicht zu schlagen.

,,Entschuldige, Connor", starrt der Fettsack auf meine schmerzende Hand.

,,Fick dich ins Knie, Larry. Scheiße, für sowas will ich 'ne Gehaltserhöhung", antworte ich ihm genervt.

Plötzlich kehrt mein Chef zurück und sieht mich mit so einem geschäftlichem Blick an. Er räuspert sich kurz und wirkt professionell. 'N Scheiß ist er. Mein Handgelenk brennt und der Bastard denkt nur an sein Geschäft.

,,Mrs. Morrison hat einen Auftrag für dich, Connor", plappert er plötzlich, während ich mich mit einer verbrannten Hand beschäftige. Ich habe ihn kaum verstanden und nicke nur genervt. Ich sollte meinen Dealer wieder aufsuchen, fällt mir ein.

,,Kann ich jetzt gehen?", sehe ich langsam auf und mustere kurz den Fettsack auf dem Ledersessel. Von seinen schäbigen Haaren will ich erst garnicht anfangen. Blond wie ein Straßenköter.

,,Nein, du Spast. Setz dich gefälligst hin und hol deine Benehmen zurück von der Müllhalde", faucht Larry und funkelt mich zornig an. Irgendwie erinnert der mich an meine Cousine. Die hat mich auch so angestarrt als ich ihre Barbie kaputt gemacht habe. Sie war zwar erst acht Jahre alt, aber die hatte denselben Blick drauf.

,,Alter, du schuldest mir 'n Kaffee", zische ich wütend und werfe meinen Kaffee in den Mülleimer neben seinem Schreibtisch. Fuchtelnd versuche ich die Schmerzen wegen dem Kaffee zu verringern und lasse es dann lieber.

,,Benimm dich", brummt er wütend und schüttelt genervt mir seinem Kopf. ,,Wir haben hier eine Kundin."

Ich wäre ihm beinahe an den Kragen gegangen, doch wendete meinen Blick von diesem Fettsack ab. Die Blondine auf dem hässlichen Sessel gehörte so garnicht zu dem Bild dieses schäbigen Büros. Ein teures Kleid von irgendeiner teuren Marke, High Heels und ein freundliches Lächeln. Die Tussi kommt sicher aus dem reichen Viertel mit den teuren Villen.

,,Kommen Sie mit", herrsche ich sie an und taste mein Holzfällerhemd nach einer Schachtel Kippen ab, während ich nach draußen schlender' und mich völlig auf meine Kippen konzentriere. Als ich die dann endlich finde, nehme ich noch das Feuerzeug auf dem kleinen Tisch vor dem Eingang mit und zünde mir draußen meine zerknitterte Kippe an. Die lauten Schritte zeigen mir, dass die blonde Tussi mir gefolgt ist. Nach einem kräftigen Zug an meiner Zigarette sehe ich zur blonden Bimbo. Ihre hellbraune Strickjacke hängt ihr lässig um die Schultern und sie hat immernoch so ein verdammt freundliches Gesicht.

,,Wen soll ich den Bullen ausliefern?", komme ich direkt zur Sache. Ich hasse es, wenn man um den heißen Brei spricht. Da fühle ich mich immernoch wie ein kleines Kind, dass einen von den Eltern erklärt kriegt, was Sex ist. Jetzt bloß nicht ablenken lassen, Connor. Du brauchst die Kohle für deine Drogen.

,,Meinen Ex-Mann. Kommen Sie gegen drei Uhr zu mir und ich gebe Ihnen alle nötigen Informationen", streckt sie mir eine kleine Visitenkarte entgegen, die ich widerwillig an mich nehme. Die hat auch wieder so ein freundliches Lächeln auf ihrem Gesicht. Stur blicke ich sie kurz an und drehe mich dann um, damit ich einen dramatischen Abgang hinlegen kann. Gott, ich brauche dringend neue Kippen und Gras.

Es ist kein richtiges Chapter, könnte also als Einleitung bzw. Prolog angesehen werden.

Chapter 2

Ich hätte mir denken können, dass die blonde Bimbo reich ist, aber eine verschissene Villa steht vor mir. Ich drücke die Zigarette aus und richte meine Ray Ban. Meine kleine Cousine würde jetzt eine Party feiern und schreien, dass sie 'ne Prinzessin ist. Allerdings würde sie kreischen und fast heulen. Fluchend schreite ich zu dieser hässlichen Tür und überlege, ob ich klopfen soll oder nicht. Ich könnte die Tür eintreten, geht mir durch den Kopf, doch ich klingele dann doch. Wenig später steht eine perfekt gestylte und blonde Tussi vor mir und bittet mich herein.

,,Könnten Sie die Brille abnehmen?", bittet sie mich höflich und mustert mein Gesicht. ,,Ich mag es nicht, wenn man mit Sonnenbrillen in meinem Haus herumläuft."

Ihre Erklärung ist scheiße, doch ich tue ihr mal den Gefallen und sehe, wie sie erschrocken die Luft einzieht. Augenrollend setze ich die Brille wieder auf. Das wirkt cooler und verdeckt mein blaues Auge. Die Brünette von gestern hatte einen Freund und der tauchte einfach vor meiner Tür auf und schlug mir ins Gesicht.

,,Der andere Typ sieht schlimmer aus", beende ich das Thema und starre auf zwei Fotos auf dem Tisch. Daneben liegen viele Papiere. Kopfschüttelnd wendet sich Blondchen jetzt auch wieder der Arbeit zu. Sie schiebt mir beide Fotos rüber und tippt auf diese mit ihren langen Fingernägeln in einem knalligen Rot. Da kriegt man Augenkrebs, schmunzele ich und starre dann auf den schwarzhaarigen Typen. Mit den dunklen Augen und dem schwarzen Haar wirkt er ziemlich heiß, aber der Anzug zerstört sein Image. Ich hasse Anzüge. Als mein Bruder geheiratet hat, stand ich in einem weißen Hemd vor ihm und hatte eine Kippe hinter mein Ohr geklemmt. Er hat sich innerlich gefreut, dass ich mir soviel Arbeit gemacht habe um mir ein weißes Hemd anzuziehen.

,,Sein Name ist Gabriel Whitmore. Er besitzt eine Firma in New York und hier ein kleines Haus. Schaffen Sie ihn weg und Sie kriegen Ihr Geld", erklärt sie mir monoton. War der Typ so schlecht im Bett? Ich hätte es wissen müssen. Eine verbitterte Ex-Frau, die durch eine Jüngere ersetzt wurde, will sich rächen. Lässig lehne ich mich in dem modernen Stuhl zurück und mustere die blonde Bimbo, die ihre Nervösität verdrängt. Normalerweise hätte ich abgelehnt und mir an der nächsten Tanke eine Flasche Whisky gekauft, aber ich bin knapp bei Kasse.

,,Wieviel kriege ich für den Scheiß?", frage ich nach kurzer Stille.

,,Fünfzehntausend Dollar."

Ich bin mir sicher, dass die Bimbo soviel Kohle hat, aber dass sie mir für so einen mikrigen Auftrag soviel Geld geben will, erstaunt mich. Damit könnte ich mein Gras selber anbauen und meinen Alkoholkonsum finanzieren. Ich greife ja schon zu Rotwein im Tetrapack. Da fällt mir ein, dass ich noch einkaufen muss. Dad wird ausrasten, wenn der in meine Wohnung kommt und kein Bier vorhanden ist, womit er kurzfristig zufrieden ist. Ich blicke kurz an die weiße Decke und seufze.

,,Ich mach's."

Sie reicht mir lächelnd die ganzen Papiere und gibt mir die Hand. Toll. Jetzt verbringe ich den ganzen Tag auf dem Sofa und suche nach diesem Raphael. Warte, hieß der nicht irgendwas mit G? Scheiß drauf.

,,Dürfte ich wissen, was genau Sie jetzt vorhaben?", fragt sie mich an der Haustür und presst ihre Lippen aufeinander. Klar, sie ist hübsch und so, aber ich steh nicht so auf diese blonden Bimbos mit den riesigen Titten.

,,Ich hol mir an der Tanke 'n Sixpack Bier, 'ne Schachtel Kippen und ziehe mir in meiner Wohnung dann meinen nervigen Freund rein, der mir einen Vortrag über meinen Drogenkonsum hält. Dann suche ich den Spast bei Facebook, Twitter und dem ganzen anderen Mist, bevor ich mich in die Datenbank meines fetten Chefs hacke."

Augenrollend wende ich mich ab und verlasse das Grundstück. Ich suche verzweifelt nach einer Kippe. Ich sollte dringend wieder einkaufen. Jack wird eh erst gegen sieben Uhr aufkreuzen und hätte ich so ein Pflänzchen in meiner Wohnung, dann wäre die Hölle los und er würde mich zu einer Drogenberatung bringen. Das droht er mir jedes Mal an, doch er schüttelt schließlich den Kopf und haut ab oder er nimmt sich ein Bier und setzt sich neben mich.

Zumindest hocke ich jetzt in meiner Wohnung und ziehe genüsslich an meiner Kippe. Die Suche bei Facebook hat nichts gebracht und auch Twitter scheint dieser Futzie nicht zu haben. Allerdings hat der 'ne Website für seine Firma und Google hat so tausend Bilder von dem. Ok, der hat zwar so Fans, aber auf Facebook gabs um die tausend Treffer mit seinem Namen. Gabriel Whitmore. Wer nennt sein abgefucktes Kind denn bitte Gabriel? Ich kann ja verstehen, wenn man es Paul nennt, aber Gabriel geht da zu weit. Irgendwann als meine Kippe aufgeraucht ist, stecke ich mir eine Zweite hinters Ohr und suche mein Handy. Jack wollte vor 'ner Stunde kommen und hat sicher tausend Anrufe hinterlassen. Jap, hat er. Genervt stehe ich auf, streife mir mein Holzfällerhemd über die Schultern und schnappe mir meine Ray Ban. Ich ächze kurz, weil ich fast meinen Schlüssel vergesse und schließe dann die Haustür hinter mir. Genervt verlasse ich meine Wohnung und sehe mich kurz auf dem Bürgersteig um, bevor ich zu meinem Arbeitsplatz laufe. Auf dem Weg dorthin klingelt mein Handy und Jack sagt, er würde erst in einer Stunde auftauchen. Musste ihm sagen, dass ich 'n Auftrag habe und nicht kann. Er meinte nur, dass Rauchen kein Auftrag sei und hat aufgelegt, der Arsch. Ich will hoffen, dass Larry nicht da ist, sonst muss ich ihm 'ne Schachtel Donuts kaufen, um an den Computer zu kommen. Der ist genauso alt wie Larry. Mein Klingelton verrät mich allerdings nach einer Stunde. Ich habe genug Informationen gefunden, die mir weiterhelfen konnten und so schleiche mich wieder aus seinem Büro. Seine Sekretärin ist auch nicht da. Die vögeln auf dem Klo, grinste ich und zündete mir eine Zigarette vor dem schäbigen Laden an.

,,Die schwarze Seele", melde ich mich. Mein Onkel kennt den Ton bereits.

,,Connor, mein Lieblingsneffe. Wie geht's dir und deiner schwarzen Lunge?", begrüßt mich mein Onkel halbherzig. Sonst ist er auch immer so nett zu mir.

,,Was willst du, David?", spreche ich ihn mit Vornamen an.

,,Hol deine liebe Cousine und meine Nichte von der Schule ab. Ich liege im Krankenhaus."

,,Du hast es wieder zu wild getrieben, hm?", ziehe ich nochmal kräftig und werfe die Zigarette dann weg. Ich soll also meine Cousine im nervigen Alter von Sechszehn abholen?

,,Halt die Schnauze und bring sie zu mir, Connor."

Eiskalt lege ich auf und laufe nach Hause. Damals war Norva ja noch süß und total putzig und jetzt ist sie eine pubertierende Nervensäge. Meine Familie hat schon einen komischen Sinn von Liebe. Meine Mutter hingegen war liebevoll und nur manchmal zum Kotzen. Sie und ihr neuer Mann Antony leben in Kalifornien an der Küste. Mein Dad hingegen hockt noch in seiner Werkstatt und repariert Autos. Ich bin auch schon elf Jahre älter als meine kleine Cousine. Siebenundzwanzig ist 'ne schöne Zahl, aber sie soll sich nicht vergrößern. In meiner Garage steht noch so ein alter Chevrolet Camaro von meinem Vater. Hab ihn repariert, die alte Karre. Ich hab ihn lange nicht mehr gefahren, aber damit kann man ja wieder anfangen. Das letzte Mal war ich besoffen und hätte fast 'n Unfall verursacht.

Genervt rücke ich meine Ray Ban zurecht und steige dann aus meinem schwarzen Chevrolet Camaro SS aus. Die ganzen Bastarde sind bereits alle auf dem Hof und starren mich an. Seh ich so gut aus? Angepisst suche ich meine kleine Cousine unter den Pickelfressen. Die High School habe ich damals abgebrochen. Immerhin war das so öde und immer schlief ich auf den Tischen ein. Mit Achtzehn habe ich dann diese Kopfgeldjagd angefangen. Ich hab sogar mal Pillen für Geld geschluckt. Über dem Klo hängen wurde dann so eine Art Hobby. Ich hab alles ausgekotzt und musste aufhören.

Mit einem genervten Blick hatte Norva Blickkontakt zu mir aufgebaut. Augenrollend laufe ich zu ihr. Sie steht mit ihrer kleinen Clique an der Mauer gelehnt und trägt irgendeinen Pullover, den sie mir mal geklaut hatte. Artic Monkeys oder so. So drei Spasten stehen auch bei ihr und rauchen ihre Zigaretten. Die bösen Jungs kann ich mit meinem Daumen zerquetschen, denke ich mir und schmunzele.

,,Connor."

Kalt und abwesend begrüßt sie mich und sieht kurz in die Runde. Ich bin einen Kopf größer als meine Cousine.

,,Du bist immernoch so verdammt klein, Norva."

Sie geht erst garnicht auf meine Begrüßung ein und mustert mein Gesicht besorgt.

,,Wozu die Sonnenbrille?"

Genervt nehme ich meine Sonnenbrille kurz in die Hand.

,,Hatte 'ne Auseinandersetzung mit so 'nem Typen."

,,Und was wollte der von dir?"

Ihre Clique verfolgt unser Gespräch eher verwirrt und neugierig. Die drei Buben mit den Zigaretten mustern mich genaustens.

,,Hab seine Olle geknallt."

Mit einem Schulterzucken setze ich meine Ray Ban wieder auf und warte auf eine Antwort von Norva. Der Name allein klingt schon ungewöhnlich.

,,Was willst du jetzt hier?"

,,Schön, dass du fragst. Das ist übrigens mein Pullover und ich checke das, wenn du den heimlich klaust, weil du die Band magst. Du hast außerdem für die nächsten zwei Tage schulfrei, wenn ich mit der Direktorin flirte. Gern geschehen, Kleine."

,,Fick dich."

,,Schön, dass du auf so herzliche Wörter zurückgreift, aber dein Vater liegt im Krankenhaus und ich soll dich zu ihm bringen."

,,Stirbst du nicht an deinem Drogenkonsum?"

Augenrollend drehe ich sie um und schiebe sie zum hässlichen Schulgebäude. Sie lässt es geschehen und murrt kurz.

,,Mein Drogenkonsum hält sich in Grenzen. Mein Dealer ist scheiße und ich muss mir einen neuen suchen."

Grinsend kommen wir aus dem Direktorium heraus und sofort stürmen drei Mädchen auf Norva zu. Ich hatte erzählt, dass mein Onkel, Norvas Vater, im Krankenhaus liegt und es etwas Ernstes ist. Ich habe noch so einen traurigen Blick drauf gelegt und zwei Tage schulfrei für Norva gekriegt. Ich hatte noch so einen auf abwesend gemacht und so getan, als wäre es schlimm.

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