Half-Dead Kathy (2)
"Hallo, Kathryn. Gib mir deine Hand. Ich werde gucken, was dich so stört."
Zögernd streckte Kathryn den Arm vor. Maria schloss die Hand in ihre beiden und schloss die Augen. Eine Zeit lang war ihre Miene bedeutungslos. Dann ließ sie schnell, erschrocken die Hand los und sah das Mädchen mit großen Augen an.
"Was ist los?", fragte dieses.
"Man hat dich verfluch. Wenn du jetzt nicht stirbst, wirst du ewig leben. Ewig hungern. Wenn du jetzt nicht stirbst, wird jeder andere sterben. Verschwinde aus meinem Haus und komme nie wieder her."
Schockiert und bewegungslos sah Kathryn die alte Frau an. Ihre Mutter kam zu ihr und zog sie auf die Beine.
"Kathy, komm, wir gehen."
Nach Hause gingen die beiden an einem Fluss vorbei. Kathy sah runter und schrie auf.
"Was ist los, Süße? Was hast du gesehen?"
"Meine Haare! Meine Augen! Meine Haare!"
Sie betastete ihr Gesicht ins Wasser blickend, während ihre Mutter sie verständnislos ansah.
"Kathy, es stimmt doch alles. Du bist nur 'n bisschen blass."
"Nein! Ich bin rot! Meine Haut ist rot, siehst du?! Meine Haare sind pechschwarz! Was heißt, es stimmt alles?!"
Das Mädchen sank auf die Knie und fing an zu weinen.
Es verging eine weitere Woche. Kathryn fühlte sich nur noch schlechter. Dazu noch war sie immer hungrig.
"Mama, haben wir was zu essen?"
"Du hast vor fünf Minuten gegessen. Wir haben nicht so viele Vorräte, du weißt es doch. Wenn du weiter isst, haben dein Vater und deine Brüder nichts zu essen. Warte, bis sie nach Hause kommen. Sonst schick ich dich auf's Feld."
Kathryn wachte auf und stöhnte, dass sie Hunger hat. Sie stand auf und wollte an Manuel vorbei in die Küche gehen, doch bei dem Versuch hielt sie inne.
"Lecker. Wirklich lecker."
Das Mädchen setzte sich neben ihren kleinen Bruder hin. Sie verdeckte sein Gesicht mit der Decke, sodass ihm die Luft weg blieb. Der Junge starb...
Am frühen Morgen wurde die ganze Familie von lauten Schreien der Mutter aufgeweckt."
"Manuel! Mein lieber, kleiner Manuel! Wer hat dir das angetan?!", schrie sie und weinte bitter.
Der Junge lag auf dem Boden. Sein Bauch war aufgeschnitten. Die Organe fehlten. Der Vater zog seine Frau weg von der Leiche ihres Sohnes, sie schrie, versuchte sich loszureißen, sackte dann auf dem Boden in sich zusammen. Das Ehepaar umarmte sich, die beiden lebenden Geschwister auch. Kathryn wollte das nicht tun. Sie hatte nur Hunger. Großen Hunger. Und Seylan roch so schön nach Essen.
Kathrin wachte wieder mitten in der Nacht auf. Sie hatte wieder Hunger. Schrecklichen, unerträglichen Hunger. Nach Menschen.
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Paris 2010. Ein Mädchen, etwa 15 Jahre alt, wandert durch die Stadt. Eigentlich sieht sie ganz gewöhnlich aus. Braune Haare, blaue Augen, schwarzes, enges, kurzes Kleid. Aber das ist nicht ihr wirkliches Aussehen. Ihre Haare sind schwarz und glatt. Augen, aus denen etwas grün-schwarzes heraustretet, rot. Die Haut - durchsichtig, aber auch rot, und mit erkennbaren schwarzen Adern. Die Lippen - grün, wie Gras. Wirklich gruselig. Sie grinst zufrieden.
"Essen. So viel Essen und so lecker."
Es war später Abend. Kathy ging immer noch durch Pariser Straßen. Dann bemerkte sie eine junge Frau, die aus der U-Bahn kam. Sie schlich sich an sie ran. Dabei war Kathy so leise wie ein Geist. Ein besonderer Punkt auf dem Körper und die Frau fiel bewegungsunfähig um. Schockiert sah sie das grinsende Mädchen an.
"Halli-hallo. Das war wohl ein Fehler, so spät allein irgendwohin zu gehen? Na dafür musst du bezahlen."
Wie tanzend umkreiste Kathy die Frau und nahm das eine Bein in ihre Hände. Rasch und kräftig zog sie daran. Blut spritzte, die Frau schrie, Kathy lachte. Dann war das zweite Bein und die Arme an der Reihe. Die Frau schrie jedes Mal auf, weinte. Kathy holte ihren Messer hervor und schlitzte der noch lebenden, aber schon bewusstlosen Frau den Bauch auf. Heute hatte sie ein schönes Abendessen vor.
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