Gepanzerte Haut

Prolog:

Wenn der Wind heult wird einer geboren, erst als ein unmerklicher Hauch in der Luft, dann ein leichtes Surren in der Nacht und doch ahnte keiner welch sonderbares Geschöpf nur sehr sehr langsam heranwuchs. Mächtig wird es werden, unsterblich und langlebig, doch auch so ein Wesen kann getötet werden, sei es im Zyklus der Geburt oder des Lebens. Geschützt durch seinen Schuppenleib war es dem Tod selten nahe, konnte seine Gegner ausschalten und sich schützend in die Luft erheben, doch war die Gefahr wirklich gebannt? Wer diesem Irrtum länger glaubte, beging einen großen Fehler, am meisten wenn es eines dieser Geschöpfe war, die so begierig gejagt wurden um sie im Krieg oder anderweitig zu missbrauchen. Es war schwer sich die Treue und die Freundschaft solcher Geschöpfe zu verdienen, doch die wenigsten scherten sich darum, zwangen ihnen ihren Willen auf und unterjochten sie, in dem man ihnen die Flügel brach. Der Schmerz machte die Tiere blind genauso wie ihre Wut und sie nahmen jeden Befehl an, wenn es darum ging, Rachen an irgendjemanden zu nehmen, für diese Qualen, selbst wenn, natürlich durch die Hand ihrer “Besitzer“ , ihre Flügel wieder repariert wurden, um die Flugfähigkeit wieder heraufzubeschwören. Oft wurden diese sonst friedlichen Geschöpfe zum kämpfen benutzt, entweder gegen Feinde oder ihre eigenen Artgenossen, was unter den freilebenden oft aggressive Kämpfe auslöste, weil niemand wusste, wer Freund oder Feind war, da sich die “bösen“ oft unter die “guten“ mischten. Feindseligkeit hatte den Platz des Friedens eingenommen und das hatte drastische Nachteile. Manche der Wesen, die in dieser schweren Zeit geboren wurden, verschwanden nur nach wenigen Wochen und verpufften wie nie existierte Luft. Andere, die es schafften, Gestalt an zu nehmen, waren oftmals verkrüppelt und manchmal flugunfähig, war für die andern Wesen ein gefundenes Fressen war. Viele starben in dieser Zeit, nicht selten fand man deren massige Leiber im Wald liegen, mit leeren Augen und keinem Atem. Manch einer glaubte an den Mythos, dass die Herzen dieser Wesen Glück brachten, und so wurden ab und zu Exemplare aufgefunden, die ein riesiges Loch in den Brustschuppen hatte, das von verkrustetem Blut umgeben war. Nur die Klauen ihrer Brüder und Schwestern konnte das Schuppenkleid dieser Kreaturen durchtrennen, deswegen war es auch die Aufgabe der Unterjochten, das wertvolle Schmuckstück zu bergen. Manchmal wurden die Tiere auch angewiesen, die Krallen der Toten zu stehlen, um ohne fremde Hilfe das mächtige Instrument herauszuholen und es ebenfalls zu stehlen. Ihre Diener schauten einfach nur mit leeren und stumpfen Augen zu, wie ihre Artgenossen selbst im Tod geschindet wurden, denn durch das Brechen ihrer Flügel, brach man den Glauben an das glückliche Leben und die Liebe in ihren Herzen. Alles verflüchtigte sich wie eines der Ungeborenen. Dazu verhalf auch der Käfig oder die Ketten, die sie von ihren neuen Herren angelegt bekamen, fütterte die Verzweiflung und die Wut wie eine Bestie, die nur darauf wartete befreit zu werden, um anderen den gleichen Schmerz zu zufügen. Nicht selten wurden die Gefangenen gefoltert, doch selbstverständlich mussten sie noch kampffähig sein. Die Kämpfe, die sie gegen ihre Artgenossen ausfochten waren unerbittlich und vollgestopft von der Wut, die sie in den vielen Tagen der Gefangenenschaft in ihr Herz fraß. Meistens schaute man in leere und versteinerte Augen, von der Freundlichkeit und dem treuen Herzen war oft mal nichts mehr zu sehen. Bei den “Neulingen“ waren diese Eigenschaften noch immer vorhanden, obwohl sich Schmerz und Hass dazwischen mischt.

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