༄☽︎Gefangen☾︎༄





In einer stürmischen Nacht nahm der Wind sich ein Kind. Er lockte das unschuldige Mädchen von zehn Jahren an den Abgrund der Klippe, sie sprang.
Ihre Mutter und ihre Schwester suchten sie verzweifelt tagelang. Ohne Erfolg.
Das Mädchen mit dem Namen Luna überlebte und wurde von dem mächtigen Wind eingesperrt. Als Sklave, als Pfand oder doch als Opfer.

Ich sitze einsam auf dem kalten Boden der Höhle. „Happy Birthday, Crystal.", flüstere ich.
Wer diese Crystal ist?
Ich habe nur noch wenige Erinnerungen an mein Leben vor dieser hässlichen, alten Höhle. Crystal ist meine Schwester. Ich weiß nur noch, dass ich sie und meine Mutter über alles liebte. Immer wieder versuche ich mich an mein Leben vorher, vor der Traurigkeit, vor der Einsamkeit, zu erinnern.
Ich habe in einem dunklen Palast gewohnt.
Aber mein altes Leben ist nun schon über drei Jahre vergangen.
Ich bin glücklich und gesund gewesen. Was wünscht man sich mehr.
Täglich suche ich einen Ausweg aus diesem Loch zu meiner Mutter, zu meiner Schwester.
Der Stein vor mir ruckelt und bewegt sich leicht. Durch einen dünnen Spalt wird mir Essen gebracht.
Schon oft habe ich versucht zu sehen, wer mir Essen und Trinken bringt, aber niemand ist zu sehen.
Der Spalt wird wieder zu geschoben und ich somit vollkommen eingeschlossen.
Ich nehme das trockene Brot und beiße davon ab, um nicht zu verhungern. Ich esse trotzdem nicht mehr als nötig.
Doch was ist das?
Plötzlich höre ich lautes Knattern, das ohrenbetäubenden Lärm erzeugt.
Ich suche verzweifelt einen Schlitz oder ein Loch, um nach Hilfe schreien zu können, doch es gelingt nicht.
Das Knattern wird immer leiser und leider, ich habe meine Chance verpasst.
Traurig hocke ich mich in die Ecke und dicke Tränen kullern meine Wangen hinunter.
Viele Jahre noch würde ich hier nicht aushalten.
Ohne Familie, ohne Mama, ohne Crystal.
Ich weine solange bis meine Augen schmerzen und ich so erschöpft bin, dass ich einschlafe. Nur so finde ich überhaupt Schlaf hier.
Ich träume von meiner Mutter Noctura und meiner Schwester Crystal, meine geliebte Familie.

Am nächsten Tag werde ich von lauten Knallen und Rufen geweckt.
„Prinzessin Luna, Luna", schreien sie.
Das bin ich! Sie haben mich nicht aufgegeben!
Ein kleiner Hoffnungsschimmer breitete sich in Form von Wärme in mir aus.
Ich rufe und schreie, dich ich werde nicht gehört. Ich flehe und bettle den Wind an, nichts.
Schon wieder ist ein Suchtrupp nach mir erfolglos.
Ich setzte mich in die dunkelste Ecke der Höhle.
Doofer Wind, er darf mit nicht meine Freiheit rauben.
Blöder Suchtrupp, ich höre sie aber sie nicht mich.
Doofe Höhle, sie macht meine Gefangenschaft erst möglich.
Ich weine verbittert und weine.
Ich kauere mich zusammen und denke meinen Kopf.
Träne über Träne verlässt mein Auge, der Schmerz breitet sich aus.
Ich bin von meiner Mutter getrennt. Ich bekomme keine Liebe.
Nur wegen diesem Wind.
Meine Tränen stoppen und fließen in mein Auge zurück. Ich erhebe mich und starre gerade aus.
Meine Augen leuchten lila, in reinem Lila.
Der Hass und die Wut brodelt in mir wie in einem aktiven Vulkan.
Die böse Luna ist erschaffen.
Mit einem starken Wille zerspringt für Höhle um mich herum, ich bin frei.
Doch ich lasse mich nicht von der Liebe sondern von dem Hass kn mir leiten und marschiere geradewegs auf die Stadt zu.
Ich komme als Zerstörung über die Stadt.
Ich lasse sie überschwemmen, lasse Häuser explodieren und komme schließlich am Palast an.
Lila Strahlen schießen aus meinen Augen und ich richte sie voller Wut auf den Palast.
Sie hätten mich retten müssen, sie hätten mich nicht im Stich lassen dürfen.
Doch dann ertönt eine helle Stimme:„Luna!", ruft sie immer wieder.
Ein winziger Lichtstrahl erreicht mein Herz und erinnert mich an mein schönes, befreites Leben.
Meine Augen hören auf zu glühen und meine Größe verringert sich.
„Mama, Crystal!", schluchze ich und falle den Beiden um den Hals, „Es tut mir so leid."

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