Davon geträumt zu FLIEGEN

Ich stehe hier. War geliebt und habe geliebt. Aber jetzt ist das vorbei. Es gibt zwei Wege: ich gehe jetzt eine Schritt noch vorne, oder ich stolpere zurück. Ich beende mein Leid ein für alle Mal, oder ich leide weiter. Ich habe viele Menschen verletzt. Ich wurde oft verletzt. Ich kann das jetzt beenden. Will ich das? Will ich meine Familie zurücklassen? Die einzigen die mich geliebt haben, wie ich bin? So wie ich war? Keine Ahnung. Aber viel wichtiger: Will ich sie alleine lassen? Die Person wegen der ich innerlich leide. Die Person die ich so liebe. Die Person die immer an meiner Seite war. Will ich sie alleine lassen? Nein. Ich will aber auch nicht mehr leiden. Ich liebe sie. Ja. Sogar abgöttisch,aber dennoch Ich werde gehen.

Ich stelle mich hin und schaue nach unten. Ich habe allen einen Brief geschrieben. Sie liegen hier bei mir. Ich denke daran wie mein Leben war. Als Kind vergewaltigt, ab zehn Jahren misshandelt und von Anfang an gestorben.

Ich denke über den Sinn des Lebens nach. Warum gibt es das? Warum muss alles einen sinn haben? Was ist der sinn? Man "Lebt" und baut sich etwas innerhalb von circa 90 Jahren auf. Am Ende stirbst du und alles ist futsch. Es wird einen Augenblick um dich getrauert aber dann wirst du vergessen. Wenn du nichts Weltbewegendes geschafft hast wirst du vergessen und es gibt nix mehr von dir.

Ich schließe meine Augen und atme tief durch. Ich gehe einen kleinen Schritt nach vorne und stehe jetzt genau an der Kante . Ich drehe mich um und öffne meine Augen. Und da stehen sie alle; meine Mutter, meine Geschwister und sie. Ich Lächel alle traurig an und sie lächeln zurück.Ich sehe sie an. ,,Geh wenn du willst. Was man liebt soll man gehen lassen, wenn es will.", ruft sie mir traurig zu. In ihren Augen sehe ich Tränen glitzern, die sie aber wegblinzelt. Allen anderen,auch mir, laufen die tränen aber in Strömen über die Wangen.

Ein etwas stärkerer Wind kommt auf und sie lösen sich in Windrichtung auf. Ich lasse mich nach hinten fallen. An meinem inneren Auge laufen noch einmal alle meine Erinnerungen vorbei. Die meisten mir ihr.

Die Erinnerungen hören auf. Alles ist schwarz. Ich öffne meine Augen und schaue links neben mich. Da liegt sie. Die Person wegen der diese Erinnerung besteht. Nur mit dem Unterschied das sie mich damals gerettet hat. Sie hat es wirklich gesagt, aber mich in den Arm genommen als ich zu ihr lief. Und jetzt liege ich hier, in unserem Bett mit unserer tollen dreijährigen Tochter im Nebenraum. Unser kleiner Engel. Aber mein Nummer eins Engel liegt hier neben mir.

Dieser Vorfall war vor acht Jahren. Und vor fünf Jahren haben wir auch geheiratet.


______________________________________________

Ich habe diesen oneshot vor fast einem Jahr - am 26.03.19 - geschrieben.

~Leila

17.02.2020



Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top