🌇 Epilog

Hyunuk bekommt den Mund gar nicht mehr zu vor Staunen. Der Flur sieht ja schon schick aus, aber nun die Küche erst - wie aus einem Luxuskatalog. Alles ist sehr hochwertig und geräumig und glänzt.

"Ich mag offene Wohnküchen nicht, deshalb hab ich hier Küche und Esszimmer in einem und das Wohnzimmer extra", erklärt Inho, der seinem Freund eine Tour durch seine Wohnung gibt.

"Zu große Räume gefallen mir eigentlich auch nicht, da fühlt man sich so einsam drin, aber kleinere Wohnungen gibt's nur in niedrigeren Stockwerken, da müsste ich auf die Aussicht verzichten", führt er weiter aus, während er Hyunuk ins Wohnzimmer leitet. Hyunuk hört nur halb zu, sein Kopf ist zu beschäftigt damit, zu verarbeiten, was seine Augen hier erfassen.

"Die- die Aussicht!", entfährt ihm ehrfürchtig. Man kann über die ganze Stadt blicken. Die höchsten Gebäude strahlen im Licht der untergehenden Sonne, der Rest liegt schon im Schatten. Es ist ein atemberaubender Anblick.

Inho kichert. Er ist dieses Bild gewohnt, aber auch er genießt die Sicht aus dem Fenster zu jeder Tageszeit.

"Achja, hast du meinen Artikel schon gelesen? Naja, ist nur eine kleine Randnotiz, eigentlich kaum der Rede wert." Vom Couchtisch kramt er aus den Zeitungsseiten die richtige hervor und reicht sie Hyunuk.

Kürzlich verheirateter IT-Start-Up-Unternehmer lässt Ehe annulieren
Nach der Rückkehr aus den Flitterwochen gibt Jungunternehmer Hwang Inho bekannt, seine Ehe annulieren zu lassen. Der Grund lautet Heiratsschwindel. Details zur Frau sind nicht bekannt.
Hwang Inho ist bereits wieder liiert, mit einem jungen Mann, mit dem er gestern am Flughafen gesichtet wurde. Auch zu diesem ist nichts Näheres bekannt.

"Mh", sagt Hyunuk dazu.

"Damit ist alles gesagt, oder? Eventuelle Gerüchte kann sich hiermit jeder in den Arsch schieben, aber so bekannt bin ich zum Glück nicht. War ja nicht mal ein Bild beim Artikel dabei."

"Ja, schon..." So genau kann Hyunuk das nicht einschätzen, aber da selbst Stalkingprofi Jek kaum etwas über Inho gefunden hat, werden sie wohl ihre Ruhe haben und niemand öffentlich Probleme bereiten. Seine Firma und seine Apps findet man überall, nur sein Gesicht nirgends im Internet oder in der Presse.

"Hab nur zufällig in den Kommentaren des neuesten Posts meines Marketingteams gesehen, dass jemand es toll findet, dass ein erfolgreiches Unternehmen einen schwulen Inhaber hat und er meine Apps nun weiterempfiehlt", amüsiert sich Inho.

Auch Hyunuk grinst. "Klingt doch gut."

"Japp. Sieht aus, als ob alles gut läuft." Inho legt die Zeitung weg, wobei ein anderer Zettel runterfällt. Hilfsbereit hebt Hyunuk ihn auf und kippt fast um, als er merkt, was es ist.

"Ach du sche¡ße!!", entfährt es ihm. Hektisch fächelt er sich damit Luft zu, eh er aufs Sofa taumelt und mit zitternder Hand den Kontoauszug Inho reicht. Da sind eindeutig zu viele Zahlen vor dem Komma. "Ich weiß zwar, dass du reich bist, aber so sche¡ße reich! Mir wird schlecht!"

Lachend nimmt Inho das Blatt Papier entgegen. Es haut Hyunuk so um, dabei ist es nicht einmal sein Hauptkonto. Der achtstellige Betrag darauf ist nur ein Teil seines Vermögens. Das muss aber niemand wissen. "Du kannst das für dich behalten, oder?"

"Klar", schnauft Hyunuk. "Du weißt doch, dass ich nicht so der Typ 'Angeber' bin."

"Ja." Inho drückt ihm einen Schmatzer auf die Wange. "Nur mein Vater weiß ungefähr, was ich besitze und mit meinem Unternehmen einnehme."

"Okay? Echt?" Verwundert zieht Hyunuk die Augenbrauen zusammen.

"Ja. Seine Verwandten und alle anderen wissen auch nur, dass ich Unternehmensgründer bin und gut verdiene, mehr müssen die nicht erfahren. Wegen Geld gibt's ja viel zu oft Streitigkeiten."

"Ja, das stimmt."

"Deswegen geht das niemanden was an."

"Ja, ist gut."

Beide nicken und sehen sich an.

"Jetzt, nachdem ich den Betrag gesehen habe, hab ich weniger Bedenken, wenn du mir oder Jek was ausgibst", meint Hyunuk. Als Inho ihn abgeholt hat, nachdem die beiden besten Freunde in der Stadt bummeln waren, hat Jek sich nämlich gleich von ihm zum Essen einladen lassen.

"Hehe, schön!", freut Inho sich und grinst breit. "So. Magst du noch die restlichen Zimmer sehen?", fragt er.

Wild nickt Hyunuk und folgt Inho zum "kleinen Bad", in dem sich das Klo befindet. Er würde es nicht klein nennen, es ist groß und schick, mit Fenster und zwei deckenhohen Zimmerpalmen. Aber das andere Bad, mit geräumiger Dusche und Luxusbadewanne, ist noch größer.

"Da-da-das... die Wanne!", staunt Hyunuk. "Das ist eher ein Pool als eine Badewanne!!! Schau dir das an! Die ist riesig!"

"Ich weiß, ich hab da schon mehrmals drin gebadet", sagt Inho und grinst Hyunuk breit an, wobei er näherrückt.

"Der Wasserverbrauch von dem Ding ist bestimmt utopisch", gibt der Jüngere zu bedenken.

"Japp. Lohnt sich mehr, wenn man zu zweit badet." Mit diesen Worten und dem zugehörigen Augenaufschlag schnallt Hyunuk, worauf Inho hinauswill.

Er zieht Inho an sich und streicht ihm über die Hüften. "Oh, ich würd gern mit dir baden... jetzt?"

"Wenn du magst?"

"Wollen wir vielleicht erst... ähm..." Hyunuks Wangen röten sich. "Im Wohnzimmer, da hatten wir doch vor, an der Glasfront..."

Inho lächelt und schmiegt seinen Unterkörper näher an Hyunuks beginnende Erektion. "Ja, das hatten wir mal vor", säuselt er und behauptet: "Nur baden hätte mir ja gereicht, aber Sex fänd ich auch nicht schlecht." Er reckt seine Lippen Hyunuk entgegen, der ihn überraschend sanft küsst.

Glücklich lächelt Hyunuk. Ihm ist es eigentlich auch nicht so wichtig, was genau sie jetzt miteinander machen.

"Hauptsache, du bist nah bei mir."






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Morgen: Q&A
Überlegt euch gern schonmal Fragen für alle :3

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